Die Zeit des Unglücks und Pharaos' Torheit

Allah sandte mehrere verheerende Katastrophen auf Pharao und seine Untertanen herab, die Ihn so hartnäckig verleugneten. Zuerst begann eine Zeit extremer Dürre in Ägypten. Da Wasser für die Ägypter lebenswichtig war, war diese Dürre existenzbedrohend. Die Erträge der Landwirtschaft sanken bedrohlich und eine Hungersnot breitete sich aus.

Und Wir hatten das Volk Pharaos schon mit (Hunger-)Jahren und Fehlernten heimgesucht, damit sie sich ermahnen ließen. (Sure 7:130 – al-A'raf)

PharaohOne of the calamities inflicted by Allah on Pharaoh and his people was a "famine." Above is an ancient Egyptian fresco depicting Egyptians suffering from hunger.

Wie uns der obige Vers informiert, dauerte die Hungersnot mehrere Jahre. Moses war nach seiner Auseinandersetzung mit den Zauberern noch viele Jahre in Ägypten und verkündete die Botschaft Allahs. In dieser Zeit wies Allah Moses an, Häuser zu bauen für sein Volk, in denen es ungestört und in Sicherheit seine Gebete verrichten konnte. Dies half den Gläubigen außerdem, sich zusammen zu finden.

Und Wir offenbarten Moses und seinem Bruder: "Stellt für euer Volk in ägypten Häuser her und macht sie zu Gebetsstätten und verrichtet das Gebet und verkündet den Gläubigen die frohe Botschaft." (Sure 10:87 – Yunus)

In jenen Häusern verrichteten Moses und seine Gefolgsleute ihre Gottesdienste. Die Ägypter jedoch ermutigten einander im Unglauben und machten Moses und seine Anhänger für die Katastrophen verantwortlich, die über sie alle hereingebrochen waren:

Doch wenn das Gute zu ihnen kam, sagten sie: "Das gebührt uns!" Wenn sie aber ein Übel befiel, so sahen sie in Moses und den Seinigen ein Unheil. Aber lag ihr Unheil nicht allein bei Allah? Jedoch die meisten vo ihnen erkannten es nicht. (Sure 7:131 – al-A'raf)

Ständig gab es neues Unglück überall im Land. Trotzdem ließen Pharao und seine Leute nicht ab von ihren widernatürlichen polytheistischen Ritualen; sie hielten starrsinnig an der "Religion ihrer Väter fest". Nicht einmal die beiden Wunder, die Moses vollbracht hatte als seine Hand weiß wurde und sich sein Stab in eine Schlange verwandelte, konnten sie von ihrem Aberglauben abbringen. Tatsächlich erklärten sie sogar, sie würden ihm niemals glauben, selbst wenn er ein weiteres Wunder bewirke:

disastersThe disasters that befell Pharaoh's people are also referred in ancient Egyptian sources.
On the left is an excerpt from the famous Ipuwer Papyrus (Chapter 2, pages 5-6): "Plague is throughout the land. Blood is everywhere…"

Und sie sprachen: "Was auch immer an Wunderzeichen du uns bringen magst, um uns zu bezaubern, wir glauben dir doch nicht!" (Sure 7:132 – al-A'raf)

Wegen dieses Verhaltens sandte Allah ihnen schweres Unglück, als "lauter deutliche Zeichen" (Sure 7:133 – al-A'raf), damit sie Qualen litten auf dieser Welt. Das erste Unglück war die bereits erwähnte Dürre, die die landwirtschaftliche Produktion zurückgehen ließ.

Die ägyptische Landwirtschaft basierte auf dem Wasser des Nils und war insoweit nicht abhängig von den Wetterbedingungen. Selbst in der heißesten Jahreszeit, wenn kein Regen fiel, brachte der Nil Wasser in Hülle und Fülle aus dem inneren Afrikas. Doch weil Pharao und sein Gefolge überheblich und hochmütig gegenüber Gott waren, brach eine bis dahin nicht gekannte Katastrophe über sie herein, eine Dürre. Diese Dürre widerlegte ganz klar die Worte Pharaos', als er sagte:

... "O mein Volk! Gehören das Königreich von ägypten und diese Ströme, die es durcheilen, nicht mir? Schaut ihr euch denn nicht um?" (Sure 43:51 – az-Zukhruf)

Gleichwohl, anstatt die Zeichen zu beachten, sahen die Ungläubigen jene Katastrophen als ein Unglück an, dass Moses und die Kinder Israels über sie gebracht hatten. Sie unterlagen diesem Wahn, weil sie von ihrem Aberglauben und der Religion ihrer Vorfahren überzeugt waren. Sie hatten schwer zu leiden, doch was über sie kommen sollte, war nicht auf dieses erste Unglück beschränkt. Dies war erst der Anfang. Allah sandte ihnen eine ganze Reihe von Katastrophen. Im Quran werden sie wie folgt beschrieben:

Und so sandten Wir über sie die Flut und die Heuschrecken und die Läuse und die Frösche und das Blut, lauter deutliche Zeichen. Sie aber benahmen sich hochnäsig und blieben ein sündiges Volk. (Sure 7:133 – al-A'raf)

Trotz all der Desaster blieben sie bei ihrer Verleugnung des Glaubens. Sogar als sie erkannt hatten, dass die Katastrophen, die über sie hereinbrachen, auf ihr Leugnen zurückzuführen waren, fuhren sie fort, zu leugnen. Pharao und seine Gefolgschaft versuchten, Moses und folglich Gott zu betrügen. Als die fürchterlichen Katastrophen eine nach der anderen über sie hereinbrachen, riefen sie Moses und flehten ihn an, sie zu erretten.

Und sobald eine Plage sie traf, sprachen sie: "O Moses, bete für uns zu deinem Herrn! Er hat doch ein Versprechen von dir angenommen. Wahrlich, wenn du uns von der Plage befreist, glauben wir dir und entlassen mit dir die Kinder Israels." Sobald Wir aber die Plage von ihnen genommen hatten und der (neue) Termin für sie verstrichen war, brachen sie ihr Wort. (Sure 7:134-135 – al-A'raf)

grasshopper dry soil

So We sent down on them floods, locusts, lice, frogs and blood, Signs, clear and distinct...
(Surat al-A'raf: 133)

Wir sollten hier anmerken, dass das Benehmen der Ungläubigen dem Verhalten Satans sehr ähnlich war. Satan weigerte sich, Allah zu gehorchen, obwohl er Seine Existenz anerkannte. In ähnlicher Weise weigerten sich Pharaos' Anhänger, sich Allah und seinem Gesandten zu unterwerfen, trotzdem sie die Tatsache eingestanden, dass jene Katastrophen von Allah gesandt wurden, den sie als "Herrn von Moses" zu titulieren wagten. Letztenendes erkannten sie die Existenz Gottes an, weigerten sich jedoch aufgrund ihres Hochmuts und ihrer blinden Gefolgschaft der Religion ihrer Vorfahren, sich Ihm zu unterwerfen.

Moses verkündete die Religion Allahs und warnte sein Volk eine lange Zeit. Er bewirke außerdem eine Reihe weiterer Wunder als Zeichen Allahs. Allah sandte viele Katastrophen auf die Menschen herab, um sie dazu zu bewegen, sich Ihm zuzuwenden. Jedoch gab niemand der Götzenanbeter seine polytheistische Religion auf oder wandte sich seinem wahren Herrn, seinem Schöpfer zu. Allah informiert uns im Quran, dass sich Pharao trotz aller Anstrengungen Moses' weigerte:

Und in Moses (war ein Zeichen,) als Wir ihn mit offenkundiger Vollmacht zu Pharao schickten. Doch im Bewusstsein seiner Stärke wandte er sich ab... (Sure 51:38, 39 – adh-Dhariyat)(Surat adh-Dhariyat: 38-39)

Nach dieser Weigerung betete Moses zu Allah, Er möge jenem ungehorsamen Volk schwere Qualen auferlegen:

Und Moses sprach: "O unser Herr! Siehe, Du hast Pharao und seinen Oberhäuptern im irdischen Leben Pracht und Reichtümer gegeben, o unser Herr, auf dass sie von deinem Wege abirren. O unser Herr, vertilge ihre Güter und verhärte ihre Herzen, so dass sie nicht glauben, bis sie die schmerzliche Strafe sehen."

Er sprach: "Euer Gebet ist erhört. Verhaltet euch wohl und folgt nicht dem Weg der Unwissenden." (Sure 10:88, 89 – Yunus)

Allah erhörte Moses' Gebet. Pharao und sein Volk, die trotz aller Warnungen den rechten Weg nicht beschreiten wollten, erfuhren eine schreckliche Bestrafung. In gewisser Weise entsprach ihr Ende ihrer Lebensführung, sie sollten mit all ihren Besitztümern begraben werden.

AKTIE
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  • Einführung
  • Die herrschaft Pharaos in Ägypten und die lebensbedin-gungen der kinder Israels
  • Moses (a.s.) Geburt
  • Moses (a.s.) flieht aus Ägypten
  • Flucht und Ansiedlung im Lande Madyan
  • Ankunft im Tal Tuwa und erste Offenbarung
  • Allah spricht zu Moses (a.s.)
  • Moses (a.s.) erbittet Harun als Begleiter
  • Die Geschichte von Moses (a.s.) und das Geheimnis des Schicksals
  • Wie Pharao die Botschaft erhielt und die rechte Art und Weise, in der sie überbracht wurde
  • Die korrumpierten argumente des Pharao
  • Der Titel der Ägyptischen Herrscher im Quran
  • Moses' (a.s.) Konfrontation mit den Magiern
  • Die Magier finden zum Glauben
  • Ein mann des glaubens im palast
  • Die Undankbarkeit der Kinder Israels
  • Die Zeit des Unglücks und Pharaos' Torheit
  • Der auszug aus Ägypten und der tod Pharaos
  • Qaruns' Überheblichkeit und seine Bestrafung
  • Moses' volk weicht vom rechten weg ab und vergöttert das goldene kalb
  • Das widernatürliche Verhalten der Kinder Israels
  • Moses (a.s.) und der gelehrte
  • Schlussfolgerung