Die religiösen Kenntnisse der meisten Menschen basieren auf dem, was sie seit ihrer Kindheit gehört haben. Da sie die Religion nicht aus einer autentischen Quelle wie den Quran gelernt haben, sind sie Opfer von Aberglauben und irrigen Gedanken. Einer der schädlichsten Ansichten ist, dass es schwer ist, religiös zu sein: Das ist völlig irreführend.
Diejenigen, die es beabsichtigten, dass die Religion von ihrem Wesen abweicht und verhindert, dass sie praktiziert wird, bemühten sich im Lauf der Zeit viele schwierige Riten und Aberglauben hinzuzufügen. Durch diese erfundenen Gebräuche verursachten sie das beabsichtigte oder unbeabsichtigte Abrücken der Menschen von der Religion. Doch die Offenbarung Gottes im Quran und die Traditionen unseres Propheten (s.a.w.s.) lehren uns, dass es für ehrliche Menschen sehr leicht ist, die Religion zu praktizieren.
Zuerst müssen wir versichern, dass Gott die Menschen sowie alles im Universum aus dem Nichts erschaffen hat. Gott, Der die Menschen besser als sonst jemand kennt und Der ihnen näher ist als ihre „Halsschlagader“, hat die Religion passend zu ihren Veranlagungen gemacht. Gott lehrt in dem folgenden Vers, dass die Menschen zur geeignetsten Religion herbeigerufen wurden, die am besten ihren Charakter entspricht.
So richte dein ganzes Wesen aufrichtig auf den wahren Glauben, gemäß der natürlichen Veranlagung, mit der Gott die Menschen erschaffen hat. Es gibt keine Veränderung in der Schöpfung Gottes. Dies ist die richtige Religion. Jedoch, die meisten Menschen wissen es nicht. (Quran, 30:30)
Als Ergebnis von Gottes Barmherzigkeit und Güte besaßen alle wahren Religionen, die im Lauf der Zeit geoffenbart wurden, leich erfüllbare Gebote. Gott wollte immer Leichtigkeit für Seine Gläubigen. Der Vers „... Gott wünscht, es euch leicht und nicht schwer zu machen, ...“ (Quran, 2:185) bestätigt diese Tatsache. Derjenige, der die von Gott gezogenen Grenzen beachtet lebt auf beste Art und am geeignetsten für Seine Veranlagungen. Manche Menschen, die diese Wahrheiten nicht kennen denken, ein besseres Leben führen zu können, wenn die Grenzen aufgehoben wären.
Sie glauben freier zu sein, wenn sie sich nicht um die moralischen Werte kümmern müssen. Sie glauben, dass Religion persönliche Einschränkungen bedingt, die ihr Leben schwieriger machen. Im Gegenteil, das sind große Fehler, die Menschen begehen und Trugbilder des Satans, denn es ist sehr leicht, Gottes Religion zu leben und Seine Gebote zu erfüllen. Die tatsächliche Schwierigkeit ist, dort zu leben, wo die Bewohner Gottes Grenzen nicht anerkennen. Solche Erfahrungen haben schreckliche Konsequenzen.
Hauptsächlich in Gemeinden, wo Religion nicht praktiziert wird oder im Leben unreligiöser Menschen gibt es immer Chaos, Betrug, Angst, Furcht, Elend und Stress. Wer Gott nicht fürchtet, kann jede Art unmoralischer Taten begehen, er erkennt keine Grenzen für seine Taten und lebt ein verkommenes Leben. In solch einem Leben zeigen sich die Menschen keinen Opfergeist, keine Liebe oder Respekt und helfen sich nicht gegenseitig, weder geistig noch finanziell. So ein Leben bringt niemandem Glück. Wenn die Grenzen der Religion fallen, kommt das Gegenteil einer friedlich Athmosphäre an die Oberfläche und eine höllische Umgebung entsteht, genau wie Satan es wünscht.
Die Vorfälle, die wir in den letzten Jahren häufig erleben wie weitverbreiteter Drogenmißbrauch und Drogenhandel, Prostitution, Korruption und Betrug sind durch die Distanz zur Religion und somit zu allen geistigen Werten oder Schönheit bedingt. In diesen Situationen meinen die Menschen, die Genehmigung zu haben, so wie sie wollen handeln zu dürfen. Jedoch die Nachteile der geistigen und physischen Zerstörung, die durch diese grenzenlose Lebensweise verursacht werden überwiegen bei weitem die Gefühle der Freiheit, die sie vorgeben zu vermitteln. Denke darüber nach! Was kann der Gewinn einer kranken, vorzeitig gealterten Person sein, deren Haar und Haut den Glanz und Lebenskraft verloren hat, die ein erschöpftes und notleidendes Leben wegen Prostitution, Drogen- und Alkoholmissbrauch führt? Ein Leben unter Ablehnung jeder Grenzen und Missachtung der moralischen Werte, hat wirklich keinen Sinn und endet im Nichts. Es verursacht bei allen Beteiligten, ohne Ausnahme große physische und psychische Schäden. Ausserdem sind die Konsequenzen für alle deutlich sichtbar.
Vielleicht denken manche, die gegebenen Beispiele wären sehr extrem. Die Wahrheit ist aber, je mehr ein Mensch ein Leben, entfernt von der Religion führt und Gottes Grenzen missachtet, umso mehr wird er ein unglückliches und schwieriges Leben führen. Und selbst wenn er sein Leben nicht so extrem wie in den Beispielen führt, heißt das nicht, dass er ein leichtes und glückliches Leben hat. Vielleicht lebt er ein bequemeres Leben als die Erwähnten. Aber wirkliches Glück und Frieden kann er nie finden. Mehr noch, für die Distanzierung von Gottes Geboten wird diese Person im Jenseits große Reue und die größten Schwierigkeiten und Schmerzen empfinden.
Jene, die Gott fürchten und Seine Gebote lückenlos befolgen, werden große Vorzüge in dieser und der kommenden Welt erhalten. Vor allem erfahren sie geistige Freuden und haben das reine Gewissen, Gott zu gehorchen. Auf sie warten immer gute Nachrichten und Schönheit. Gott gibt gute Nachrichten an alle, die Sein Wohlgefallen suchen und Seine Grenzen schützen:
Die sich Bekehrenden, die (Gott) Dienenden, die Lobpreisenden, die Fastenden, die sich Beugenden, die sich Niederwerfenden, die das Rechte Gebietenden und das Unrechte Verbietenden, die Gottes Gebote Beobachtenden... verkünde den Gläubigen Heil! (Quran, 9:112)
Alle, die entgegen ihrem Gewissen Gottes Gebote nachlässig befolgen, oder den Glauben gräßlich und Untreue gut empfinden, werden Nöte und Schwierigkeiten in diesem und dem kommenden Leben erleiden. Gott unterrichtet uns darüber in einem Seiner Verse:
... Dies sind Gottes Gebote. Und wer Gottes Gebote übertritt, der begeht Unrecht gegen sich selbst. ... (Quran, 65:1)
Neben jenen, die annehmen, dass religiös zu sein schwierig ist gibt es andere, die die Meinung vertreten, religiös zu sein wäre mühselig. Manche haben recht, die noch nicht das Wesen der Religion begriffen haben und geneigt sind, Religion zu übertreiben. Manche missachten die Grenzen der Religion im Namen der Freiheit, andere haben die Kühnheit, die Gebote Gottes zu ändern und die Religion im Namen der Frömmigkeit schwieriger zu machen. In Wirklichkeit ist das eine Falle des Satans. Manche Leute denken, sie hätten das Privileg, neue Verbote zu erlassen, indem sie Erlaubtes als verboten zeigen. Außerdem befolgen sie nicht wie sie sollten die von ihnen selbst aufgestellten Gebote und leiden demnach unter ihrem Gewissen. Diesbezüglich gibt Gott das Beispiel der Christen, die das Christentum nach Jesus (a.s.) veränderten:
Dann ließen Wir Unsere Gesandten ihren Spuren folgen. Und Wir ließen ihnen Jesus, den Sohn der Maria, folgen und gaben ihm das Evangelium. Und in die Herzen derer, die ihm folgten legten, Wir Güte und Barmherzigkeit. Das Mönchstum jedoch erfanden sie selber. Wir schrieben ihnen nur vor, ... (Qur’an, 57:27)
Gott warnt deshalb die Gläubigen vor diesen Gefahren und erklärt im Quran, dass diejenigen, die in der Religion übertreiben, sich von der wahren Religion entfernt haben.
Sprich: “O Volk der Schrift! Übertreibt in euerer Religion nicht im Widerspruch zur Wahrheit und folgt nicht den Neigungen von Leuten, die bereits zuvor abgeirrt sind und viele irregeführt haben und sich weiterhin auf dem Irrweg befinden. (Qur’an, 5:77)
Die Menschen haben als einzige Regel die Gebote Gottes aus dem Quran zu befolgen und alles zu unterlassen, was verboten ist. Wenn Gott alles bestimmt, damit es für die Gläubigen leicht wird, müssen jene, die die Religion verkomplizieren, am Jüngsten Tag dafür Rechnung ablegen. Da sie vor allem wahr sind, ist das Leben und die Gepflogenheiten unseres Propheten (s.a.w.s.) sind für uns ein gutes Beispiel. In einer seiner Überlieferungen erinnert der Prophet (s.a.w.s.) die Gläubigen, Gottes Gebote nicht zu verlassen bzw. nicht zu übertreten und bestätigt, dass die Religion leicht ist.
"Religion ist leicht". Niemand kann gegen die Religion ankämpfen, denn er wird besiegt. (Jeder soll sich an die Leichtigkeit der Religion anpassen. Wer immer versucht, gegen die Religion zu sein, wird hilflos dastehen). Bring deine Verhaltensgrundsätze in Ordnung, sei nahe an den Grenzen/Ende." (Ramuz al-Ahadith, Vol 1, S. 98)
Die Menschen sollen die Religion so wie der Überlieferungen des Propheten (s.a.w.s.) beurteilen. Es ist falsch, was Gott als leicht, eindeutig und leicht realisierbar übermittelt hat, als schwierig und unverständlich zu bezeichnen. In Wirklichkeit sind die im Quran dargelegten Gebote Gottes so leicht, dass sie jeder in allen Situationen und in jedem Umfeld leicht befolgen kann. In den nächsten Sektionen wird die Erleichterung, die Gott den Menschen in Seinen Grenzen der erlaubten und verbotenen Dinge gegeben hat, behandelt.
Gott hat den Menschen viele Wohltaten für den Lebensunterhalt gegeben. Vielfärbige Früchte, mannigfaltige Speisen, Gemüse, Fleisch, Getränke, getrocknete Früchte und Nüsse... Jede einzelne Art ist ein Dienst an der Menschheit: „Sie werden dich fragen, was ihnen erlaubt ist. Sprich: ‚Erlaubt sind euch alle guten Dinge’ ... “ (Quran, 5:4) Gott informiert uns, dass den Menschen jede Speise, die rein erklärt wurde, erlaubt ist zu essen. Gott verbietet den Menschen schädliche Dinge, speziell Kadaver, Blut und Schweinefleisch, zu essen. Gott schreibt in einem Seiner Verse:
Sprich: “In dem, was mir offenbart wurde, finde ich nichts, was verboten wäre, außer Verendetes oder vergossenes Blut oder Schweinefleisch - denn dies ist ein Greuel - oder Unheiliges, über dem ein anderer als Gott angerufen wurde.” Wer aber gezwungen wird, ohne Begierde und ohne Ungehorsam, nun, dann ist dein Herr verzeihend und barmherzig. (Quran, 6:145)
In dem Wort „unrein“, das für die verbotenen Speisen verwendet wird, liegt eine tiefe Weisheit, denn Schweinefleisch ist schädlich für die Gesundheit der Menschen.
Schweinefleisch ist sehr fett und dieses Fett geht in das Blut, sobald es gegessen wird. Der Überschuss an Fett im Blut verhärtet die Venen, der Blutdruck erhöht sich und am Ende bildet sich ein Herzanfall. Im Fall der giftigen Chemikalien, die im Schweinefett gefunden wurden -“Toxine”- müssen die Lymphknoten stärker als normal arbeiten, um diese auszuscheiden. Diese Fälle kommen speziell bei Kindern als Lymphknoten-Infektion oder –Schwellung vor. Zusätzlich enthält Schweinefleisch Schwefel in großen Mengen. Das Übermass an Schwefel im Körper setzt sich in den Knorpeln, Muskeln und Nerven ab und verursacht Infektionen, Verkalkungen und Leistenbruch. Darüber hinaus verursacht Schweinefleisch unterschiedliche Arten von ernsthaften Hauterkrankungen und Trichinen (Trichinen werden nur von Schweinen übertragen und sind für den Menschen lebensgefährlich). (Es wurden nur einige der bekannten schädlichen Eigenschaften des Schweinefleisches erwähnt).
Wie man sieht ist es vorteilhaft und schützt die Gesundheit, dass gewisse, für Menschen schädliche Nahrungsmittel verboten werden.
Ein weiterer Punkt muß hier erwähnt werden. Es ist selbstverständlich, dass Gottes Gebote Dinge entweder erlaubt oder verbietet. Die Menschen sind nur für ihre Taten im Zusammenhang mit Gottes Gesetz verantwortlich. Es ist aber Angelegenheit von Gottes Wille, uns die Hintergründe des Verbotes von gewissen Speisen zu eröffnen oder nicht. Damit es aber für die Menschen leichter ist und sie zufrieden sind, legt uns Gott die Gründe hinter den Dingen, auf vielfache Weise offen.
Neben der Aufzählung der verbotenen Speisen im Quran, macht Gott auch klar, wie die Menschen in verschiedenen Lebenslagen reagieren sollen. Auf diese Weise werden Verwirrungen angesichts unerwarteter Situationen verhindert. Diesbezügliche Verse sind folgende:
Esst von dem, was euch Gott bescherte, das Erlaubte und Gute, und dankt für Gottes Wohltaten, falls ihr Ihm dient. Verboten hat er euch nur das Verendete, Blut und Schweinefleisch und das, worüber (beim Schlachten) ein anderer als Gott angerufen wurde. Doch wenn jemand gezwungen wird, ohne danach zu verlangen oder in (absichtlicher) Übertretung, dann ist Gott gewiss verzeihend und barmherzig. (Qur’an, 16:114-115)
Die Mahnungen am Ende dieses Verses bezüglich Gottes’ Vergebung und Schutz sind erfreuliche Nachrichten und Trost für Gläubige und Menschen, die einen schwachen Charakter besitzen. Sie dürfen Fehler machen, vergessen, können abgelenkt sein oder ohne zu wollen handeln. Wenn sie es wirklich bereuen wird Gott ihnen vergeben und sie beschützen.
Es ist Pflicht der Muslime während ihres ganzen Lebens zu den von Gott festgelegten Zeiten zu beten. Menschen, die ihre religösen Pflichen nicht erfüllen, schieben diese üblicherweise bis in ihr hohes Alter auf. Das Gebet ist jedoch leicht zu verrichten, gleich wie alle anderen Arten der Verehrung.
Es ist zu beachten, dass es in die Verantwortung jedes einzelnen Menschen liegt, alles was Gott als obligatorisch vorgeschrieben hat, als eine Verpflichtung gegenüber Gott zu befolgen. Als Gegenleistung darf man auf das Wohlgefallen, Gnade und den Himmel Gottes hoffen. Die Erleichterung der obligatorischen Formen der Anbetung zeigt Gottes Gnade und Barmherzigkeit. Alle, die dennoch Gottes Gebote nicht befolgen, können sich nicht damit entschuldigen, sie hätten nicht genügend Kraft gehabt oder es war schwer für sie zu beten. (Ausgenommen jene, die Gott im Quran als nicht verantwortlich bezeichnet hat).
Die Durchführung der rituellen Reinigung ist eindeutig geregelt. Wenn jemand kein Wasser findet, um sich zu waschen, gab Gott das tayammun – den Ersatz des Wassers durch alternativ Sand, Steine oder Schnee. Tayammun kann in jeder Situation leicht durchgeführt werden. Gott informiert uns in einem Seiner Verse, wie Tayammun erfolgen kann, wenn kein Wasser gefunden werden kann.
... Wenn ihr zum Gebet hintretet, so wascht euer Gesicht und euere Hände bis zu den Ellbogen und wischt über eueren Kopf, und (wascht) euere Füße bis zu den Knöcheln. Und falls ihr durch Samen befleckt seid, so reinigt euch. Und wenn ihr krank oder auf einer Reise seid, oder einer von euch kommt vom Austreten oder ihr habt eine Frau (sexuell) berührt und findet kein Wasser, so nehmt guten Sand und wischt euch das Gesicht und die Hände damit ab. Gott will euch keine Last auflegen, jedoch will Er euch reinigen und Seine Gnade an euch vollenden, damit ihr dankbar seid. (Qur’an, 5:6)
Gott sagt uns in Seinem Vers, dass die Aufgaben die Menschen nicht überfordern sollen. Gott hat alle Dinge, die im Quran erwähnt sind vereinfacht. Die von Gott befohlene Art der Anbetung ist für die Gläubigen äußerst leicht. Gott in seiner Gnade und Barmherzigkeit gebot die leichtesten und schönsten Formen der Anbetung und des Lebensstil und versprach jenen, die sich daran halten Sein Wohlgefallen, Gnade und den Himmel.
Im Quran wurden für gewisse Zeiten teilweise Aufhebeungen festgelegt. Zu Zeiten des Propheten Muhammad (s.a.w.s.), als die Gläubigen in schrecklichen Konflikten mit den Ungläubigen lagen, war Gott gegenüber den Gläubigen nachsichtig in der Ausübung der Gebete. Es wurde festgelegt, dass in Kriegszeiten die Gläubigen ihre Gebete wenn es notwendig ist, verkürzen dürfen.
Und wenn ihr durch das Land zieht, begeht ihr keine Sünde, wenn ihr das Gebet abkürzt, aus Furcht, die Ungläubigen könnten euch überfallen. Siehe, die Ungläubigen sind euere offenkundigen Feinde. (Qur’an, 4:101)
Aus diesem Vers versteht man, dass Gottes Anordnungen und Gebote voll an Vorteilen und Weisheit für die Gläubigen sind. Gott will kein Mühsal für Seine Untertanen. Gott ist ein wahrer Freund der Gläubigen und deren einziger Beschützer.
Gott befahl den Muslimen während des Monats Ramadan zu fasten. Gott hat aber Ausnahmen wie Krankheit und Reisen erwähnt. Damit erklärt Er abermals, dass Er uns Leichtigkeit statt Mühsal wünscht.
Es ist der Monat Ramadan, in welchem der Quran als Rechtleitung für die Menschen und als Beweis dieser Rechtleitung und als (normativer) Maßstab herabgesandt wurde: Wer von euch in diesem Monat zugegen ist, soll während seines Verlaufs fasten. Wer jedoch krank ist oder auf einer Reise, der (faste) eine (gleiche) Anzahl anderer Tage. Gott wünscht, es euch leicht und nicht schwer zu machen, und dass ihr die Zahl (der Tage) erfüllt und Gott dafür preist, dass Er euch geleitet hat. Und vielleicht seid ihr dankbar. (Qur’an, 2:185)
Der Wunsch Gottes, uns Leichtigkeit bezüglich Seiner Gebote zu geben zeigt uns, dass wir an die Erleichterung der Religion denken und sie verstehen sollen. Jene, die vor der Ausübung ihrer religiösen Verpflichtungen fliehen, weil sie denken, dass sie Schwierigkeiten haben werden, haben keine richtigen Kentnisse der Religion und befinden sich deshalb im Irrtum.
Ein weiterer Beweis der Barmherzigkeit Gottes ist, dass invalide oder kranke Menschen nicht mit den gleichen Verantwortungen beladen werden wie andere. Gott beschreibt dies in einem Seiner Verse:
Kein Vorwurf dem Blinden, kein Vorwurf dem Lahmen, kein Vorwurf dem Kranken, (wenn er zu Hause bleibt.) Wer Gott gehorcht und Seinem Gesandten, den führt Er in Gärten ein, durcheilt von Bächen. Doch wer den Rücken kehrt, den straft Er mit schmerzlicher Strafe. (Qur’an, 48:17)
Gott gibt uns einen weiteren Beweis Seiner Gnade und Seines unendlichen Mitleids, indem Er invalide Menschen von der Verantwortung der Verehrung befreit. In dem folgenden Vers wir zum Ausdruck gebracht, dass Gott als einen Beweis für Sein Mitleid und Güte den Menschen kein Schwierigkeiten bereiten will:
... und wenn Gott wollte, wahrlich, Er stürzte euch in Bedrängnis! Siehe, Gott ist mächtig und weise. (Qur’an, 2:220)
Schwören ist allgemein geräuchlich und erfolgt oft aus reiner Gewohnheit, speziell wenn Versprechungen gemacht werden. Das Halten eines Schwurs und die Erfüllung eines Versprechens sind Eigenschaften eines Gläubigen, so wie es Gott im Quran befiehlt. Menschen sind jedoch vergessliche Wesen und in manchen Situationen können sie aus Unaufmerksamkeit übersehen, was sie zu tun gehabt hätten und was ihr Versprechen war. Das ist ein sehr natürlicher Fehler, der von der menschlichen Schwäche herrührt. Unter diesen Umständen hält Gott den Menschen für Schwüre auf das Geratewohl, aus Unaufmerksamkeit oder aus Gewohnheit nicht verantwortlich; Er entbindet den Gläubigen von der Rechenschaftspflicht. Die Erfüllung der Schwüre, mit Ausnahme von zufälligen oder unbeabsichtigten Eiden, werden am Jüngsten Tag überprüft. Gott informiert uns in einem Seiner Verse:
Gott wird euch für Unbedachtes in eueren Schwüren nicht strafen. Jedoch wird Er euch bestrafen für die (böse)Absicht in eueren Herzen. Und Gott ist verzeihend und milde. (Quran, 2:225)
Es gibt noch ein weiteres Zugeständnis Gottes bezüglich der Schwüre. Er zeigt Nachsicht gegenüber jenen, die einen Schwur in Seinem Namen mit der Absicht ihn zu brechen leisten, jedoch Reue beschwören.
Gott hat die Möglichkeit für die Lösung euerer (unbedachten) Eide schon aufgezeigt... (Quran, 66:2)
... Jedoch wird er euch für das bestrafen, was ihr mit Bedacht (falsch) beschworen habt. Die Sühne dafür soll die Speisung von zehn Armen sein, mit der Speise, die ihr gewöhnlich eueren Familien gebt, oder ihre Bekleidung oder die Befreiung eines Nackens. Wer aber (die Mittel dazu) nicht findet, der faste drei Tage. Dies ist die Sühne für die Eide, die ihr (falsch) geschworen habt. Und haltet euere Eide. So macht euch Gott Seine Botschaft klar, damit ihr dankbar seid. (Quran, 5:89)
Aus diesen Versen kann man verstehen, dass Gott einen leichten Weg aufzeigt, um in beiden Situationen gemäß der Religion zu handeln. Am besten und am richtigsten ist es natürlich Schwüre zu halten. Eine Person kann jedoch sein Versprechen vergessen oder die Situation kann sich, seitdem er sein Wort gegeben hat geändert haben und er kann außerstande sein, es zu halten. Mit Seinem Wunsch nach Wohlergehen für jederman sagt uns Gott die Bedingungen, unter welchen Eidbrüche wieder gutgemacht werden können und zeigt allen einen Ausweg.
Die Regeln für die Wiedergutmachung nach einem Eidbruch wurden aufgestellt, um das Gewissen eines Schwörenden zu erleichtern. Da die Person, die einen Eid bricht mit der Wiedergutmachung seiner Handlung konfrontiert wird, wird er zweimal denken, ob er wirklich den Eid brechen muss oder ob er ihn doch noch erfüllen kann. Am Ende wird er zu der gewissenhaftesten und besten Entscheidung gelangen.
Aus den bislang erwähnten Punkten kann man verstehen, dass Gott Seine Religion sehr leicht gestaltet hat. Der Islam ist jederzeit und in jeder Beziehung eine Religion der Leichtigkeit. Wenn jemand ein wahrer Gläubiger und Gott für die Wohltaten, die Er uns gegeben hat dankbar sein will, wird er keinerlei Schwierigkeiten bei der Ausübung seiner Religion wahrnehmen.