Eine Perfekte Armee Macht sich Auf den Weg

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So ist Allah, euer Herr. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Schöpfer aller Dinge. So dient Ihm alleine. Er ist der Hüter aller Dinge.
(Quran, 6:102)

Stellen Sie sich eine riesige Armee vor, die aus Millionen von Soldaten besteht. Sie bewegt sich auf ein Ziel zu, trifft unterwegs auf Hindernisse und tödliche Gefahren, doch trotz aller Schwierigkeiten gibt diese Armee nicht auf. Die Strecke, die die Soldaten bis zu Ihrem Ziel zurücklegen müssen, ist hunderttausend Mal größer als sie selbst. Natürlich benötigt eine solch riesige Armee, die auf einen so schwierigen Weg ausgesendet wird, Führung und Ausrüstung, um das Ziel zu erreichen.

Diese riesige Armee aus 300 Millionen Soldaten befindet sich im männlichen Körper. Die Soldaten sind die Spermien. Jedes einzelne Spermium ist etwa ein hundertstel Millimeter groß. Ihre Aufgabe ist, die Eizelle zu erreichen. Dafür müssen sie einen sehr weiten Weg zurücklegen.

Von den 300 Millionen Spermazellen, die gleichzeitig auf den Weg geschickt werden, erreichen nur die stärksten Eintausend die Eizelle. Von diesen gewinnt nur eine einzige das Rennen und befruchtet die Eizelle. Doch bevor das Spermium in dieses Rennen geschickt wird, muss es zunächst in den männlichen Fortpflanzungsorganen weit reisen und verschiedene Stadien bis zur Reifung durchlaufen. Bei diesem Reifeprozess haben die Spermien zahlreiche Helfer.

Die Entwicklung der Spermien

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Um die Eizelle zu befruchten, werden etwa 200 - 300 Millionen Spermazellen auf die Reise vorbereitet. Die Anzahl ist enorm, doch es gibt einen guten Grund dafür. Wie wir später noch genauer sehen werden, sterben viele Spermien, die den Körper der zukünftigen Mutter erreichen, unterwegs, und die Anzahl der Spermien, die die Eizelle erreichen, ist sehr gering. Daher mindert die ernormeenorme Zahl der Spermien das Risiko, dass die Eizelle nicht befruchtet wird. Diese Armee von Millionen einzelner Spermien wird im männlichen Fortpflanzungsorgan, den Hoden, produziert. Die Spermien durchlaufen während Ihrer Entwicklung in den Hoden zahlreiche Stadien. Um zu überleben, muss der Ort, an dem die Spermien gebildet werden, kühl sein. Die normale Körpertemperatur des Menschen beträgt 37°C. Diese Temperatur würde die Spermien abtöten, daher können die Spermien nicht innerhalb des Körpers überleben. Daher befinden sich auch die Hoden außerhalb des Körpers. Das besondere Design, nach dem Allah den männlichen Körper erschaffen hat, weist den Spermien einen speziellen Ort für ihre Produktion zu.

Die Hoden bestehen aus einem System winziger Röhren. Dieses Röhrensystem nimmt einen recht großen Raum ein. So können sich Millionen von Spermien rasch entwickeln und vor Ort gelagert werden. Der Grund, warum die Spermien rasch produziert und gelagert werden müssen, ist einleuchtend, wenn wir bedenken, dass für die Befruchtung einer Eizelle 200 – 300 Millionen Spermien hergestellt werden müssen.

Betrachten wir die riesige Anzahl produzierter Spermien, so können wir die Hoden durchaus mit Miniaturfabriken vergleichen. Für die Spermienproduktion verfügen sie über fast 1000 winzige Röhren mit einer Gesamtlänge von ca. 500 Metern. Diese kleinen Röhren werden „Tubuli seminiferi“ genannt. Jedes Röhrchen ist etwa 50 cm lang und enthält die primären Spermazellen, aus denen sich schließlich die Spermien bilden.2

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Links: Die männlichen Hoden, die männlichen Fortpflanzungsorgane, ihre Position im Körper, ihre Fähigkeit zur Fortpflanzung und ihr innerer Aufbau sind ein wundervolles Beispiel für das perfekte Design des Körpers.

Rechts: ist das System der kleinen Kanälchen zu sehen, aus denen die Hoden bestehen (Tubuli seminiferi). Diese winzigen Röhren enthalten die primären Spermazellen, aus denen später die Spermien entstehen. Die Abbildung mittel zeigt das Hodenläppchen.

Die Tubuli seminiferi sind gefüllt mit spermabildenden Zellen (Spermatogonien) in verschiedenen Entwicklungsstadien. Später beginnen diese Zellen, sich zu vervielfältigen, zunächst durch Mitose und dann zweimal durch Meiose. Wie wir im letzten Kapitel erläutert haben, muss sich die primäre Spermazelle vor der Befruchtung durch Meiose teilen und die Anzahl der Chromosomen halbieren, so dass das Baby 23 Chromosomen vom Vater erhält.

Am Ende der Teilungen sind aus einer Zelle vier Zellen entstanden, die Spermatiden, die jedoch so noch nicht in der Lage sind, die Eizelle zu befruchten. Damit diese kugelförmigen Zellen mit 23 Chromosomen ihre Befruchtungsaufgabe erfüllen können, müssen sie sich noch weiter verändern.

Eine Zellgruppe wurde bereitgestellt, um diese besondere Aufgabe im männlichen Fortpflanzungssystem auszuführen und genau zur passenden Zeit bei der Entwicklung der Spermatidenzellen zu helfen. Innerhalb von zwei bis drei Wochen wird jede Spermatidzelle nach der Meiose von den „Helferzellen“ (Sertoli-Zellen), die sie umgeben, in ihrem Aufbau verändert. Die Sertoli-Zellen unterstützen und ernähren die unreifen Spermazellen, indem sie sie mit Nährstoffen, Hormonen und Enzymen versorgen, die für die Veränderungen der Spermatiden notwendig sind.3 Im letzten Stadium des Prozesses bilden sich die Eigenschaften eines voll entwickelten Spermiums heraus, der Schwanz, der Kopf und das Akrosom, der Teil des Kopfes, der mit Enzymen gefüllt ist. (Detaillierte Informationen hierzu finden Sie im Kapitel „Das Spermium trifft auf die Eizelle".)

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1. Sertoli-Zelle
2. Wand des Hodenkanälchens
3. Primäre Spermatozyte

4. Reife Spermazelle
5. Spermatid
6. Zwischenzellen

Die Hodenkanälchen (oben sehen Sie eine detaillierte Strukturabbildung) ermöglichen die Spermienbildung Rechts: Querschnitt eines Hodenkanälchens unter dem Elektronenmikroskop.
Links: Struktur des Hodenkanälchens mit sich entwickelnden Spermazellen in verschiedenen Stadien.

Alle Veränderungen werden von den Sertoli-Zellen bewirkt, die sich in den Wänden der Hodenkanälchen befinden. Diese Zellen haben zytoplasmatische Fortsätze und sind recht groß. Die Sertoli-Zellen halten die sich entwickelnden Spermatiden fest und stellen so sicher, dass sie mit dem Zytoplasma verbunden sind. Auf diese Weise versorgen sie die Spermatiden mit Nahrung und überwachen die Entwicklung.4

Während dieses Prozesses, den wir hier kurz beschrieben haben, geschieht ein wahres Wunder. Das Spermium, das den Fortbestand der menschlichen Rasse sichert, bildet sich mithilfe der Sertoli-Zellen, die lediglich aus Proteinen und Nukleinsäuren bestehen. Denken wir einen Moment darüber nach. Die Sertoli-Zelle ist eine Zelle ohne Intelligenz und Bewusstsein, ohne Augen, Ohren oder Gehirn. Dennoch gibt sie sich selbst für einen solchen Zweck hin. Das ist ein wahres Wunder. Die Tatsache, dass dies geschieht, ist ein deutlicher Beweis dafür, dass die Zelle unter Leitung einer höheren Intelligenz handelt. Ein weiterer der unzähligen Beweise für das perfekte Design des menschlichen Körpers ist die Tatsache, dass diese Zellen sich genau am richtigen Ort befinden (d. h. in den Hodenkanälchen, wo sich die Spermien entwickeln) und dass sie genau die erforderlichen Eigenschaften besitzen (sie sind z. B. größer als die Spermatiden). Allah hat jeder der ca. 100 Billionen Zellen, aus denen der menschliche Körper besteht, einen eigenen Platz zugewiesen. Er hat jeder Zelle die Eigenschaften verliehen, die sie braucht und Er hat jeder den Instinkt eingegeben, ihre Aufgabe perfekt zu erfüllen. Wie uns im Quran mitgeteilt wird:

... Kein Lebewesen gibt es auf Erden, das Er nicht am Schopf erfasst. Siehe, meines Herren Weg ist gerade. (Quran, 11:56)

Ein zusammenhängendes System

Im letzten Abschnitt haben wir über die Rolle der Sertoli-Zellen bei der Umwandlung der Spermatiden in Spermien gesprochen. Welche physikalische Kraft aktiviert diese Zellen und erklärt ihnen ihre Aufgabe, nämlich die Spermatiden zu ernähren und deren Entwicklung zu überwachen?

Den Anstoß für ihre Arbeit erhalten die Sertoli-Zellen von dem follikelstimulierenden Hormon (FSH), das wir bereits in einem früheren Kapitel erwähnt haben. Dieses Hormon wird vom Hypophysenvorderlappen ausgeschüttet und stimuliert die Sertoli-Zellen. Wird dieses Hormon nicht ausgeschüttet oder gelangt es nicht zum entsprechenden Körperbereich, können keine Spermien produziert werden. Werden die Sertoli-Zellen angeregt, beginnen sie damit, ein Hormon namens Östrogen auszuschütten, das für die Spermienproduktion unerlässlich ist. Eine andere Zellenart, die die Spermienproduktion beeinflusst, ist die so genannte „Leydig“-Zelle. Sie befindet sich zwischen den Hodenkanälchen. Diese Zellen produzieren ein weiteres Hormon, das zur Spermienbildung benötigt wird. Das LH (luteinisierendes Hormon) wird vom Hypophysenvorderlappen ausgeschüttet und stimuliert die Leydig-Zellen. Danach beginnen die Leydig-Zellen mit der Produktion des Hormons Testosteron. Testosteron bewirkt das Wachstum der Fortpflanzungsorgane, die Entwicklung verschiedener Drüsen dieser Organe und die Entwicklung der typisch männlichen Eigenschaften. Darüber hinaus ist es das wichtigste Hormon für die Spermienbildung.

Die Sertoli-Zellen haben noch weitere Aufgaben, z. B. die Proteinproduktion. Dieses Protein transportiert die Hormone Östrogen und Testosteron zu einer Flüssigkeit in den Hodenkanälchen.5

Auch die Leydig-Zellen haben eine zweite Aufgabe. Die Spermien benötigen Energie, um sich bewegen zu können. Die Leydig-Zellen produzieren Fruktose, die sie als Energiequelle an die Spermien liefern. (Auf dieses wichtige Thema gehen wir später noch genauer ein.)

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1. Querschnitt durch ein Hodenkanälchens
2. Sertoli-Zellkern
3. Bodenmembran
4. Blutkapillare
5. Leydig-Zelle
6. Spermatogenetische Zellen

7. Spermazelle oder Spermatozoon
8. Spätes Spermatid (n)
9. Frühes Spermatid (n)
10. Sekundäre Spermatozyte (n)
11. Primäre (2n) Spermatozyte
12. Spermatogonium oder Stammzelle (2n)

1. Nebenhoden
2. Ductuli Efferentes
3. Samenleiter
4. Läppchen

5. Tubuli Seminiferi
6. Spermien
7. Sekundäre Spermatozyte
8. Primäre Spermatozyte

Links: Die Abbildung zeigt die Entwicklungsstadien des Spermiums in den Hodenkanälchen. Die Tubuli seminiferi sind gefüllt mit spermabildenden Zellen (Spermatogonien) in verschiedenen Entwicklungsstadien. Während des Teilungsprozesses entstehen hieraus die so genannten „Spermatiden“. Am Ende des Prozesses bilden sich Kopf und Schwanz des Spermiums heraus. Nach diesen komplexen Vorgängen ist die Entwicklung der männlichen Fortpflanzungszellen, in denen die notwendigen menschlichen Informationen gespeichert sind, vollendet.

Rechts: Bei der Spermienproduktion spielen zahlreiche zusammenhängende Systeme in den Hoden eine Rolle. Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt der komplizierten inneren Struktur eines Hodens. Trotz der komplexen Struktur des menschlichen Körpers gibt es ein perfektes Zusammenspiel zwischen Organen und Zellen. Dank dieses Zusammenspiels werden die Körperfunktionen ausgeführt. Nur ein einziger Teil dieses Systems zur Herstellung von Spermien zeigt uns die Perfektion des Körperaufbaus.

Wie wir sehen, trägt das Hormonsystem in perfekt organisierter Weise zur Entwicklung des Fortpflanzungssystems bei, genau so wie es auch in anderen Körperteilen seine Aufgabe erfüllt. Jedes Hormon versteht sofort die Botschaft und reagiert entsprechend. Zum Beispiel sendet die Hirnanhangdrüse zu gegebener Zeit Befehle an unterschiedliche Zellen in den Hoden und informiert sie über ihre Aufgaben, die sie in den Organen und Geweben erfüllen sollen. Dabei wird die Hirnanhangdrüse selbst von einem anderen Bereich des Gehirns, dem Hypothalamus, stimuliert.

Die erste Phase der Entstehung eines Menschen ist davon geprägt, dass die von Hormonen übermittelten Botschaften richtig verstanden und die Befehle exakt ausgeführt werden. Wie erkennen Zellen und Moleküle die von Hormonen transportierten Meldungen und reagieren darauf? Woher kennen sie den chemischen Aufbau und woher wissen sie, was sie tun müssen?

Die Tatsache, dass die Sertoli- und Leydig-Zellen auf Befehl der Hirnanhangdrüse (die sich weit von ihnen entfernt befindet, die sie nie gesehen haben und die eine vollkommen andere Struktur aufweist) ihre Aufgabe ausführen und die Spermienproduktion unterstützen sowie die Tatsache, dass diese Zellen ohne diesen Befehl überhaupt keine Funktion ausführen würden, lassen sich unmöglich mit rein zufälligen Abläufen erklären. Hormone können unmöglich ihre speziellen Eigenschaften einer Reihe von Zufällen verdanken, denn eine Störung oder eine Unterbrechung in nur einer einzigen Stufe des Systems würde unweigerlich den gesamten Prozess beeinflussen. Wenn nur ein Element dieses Systems defekt ist, so ist die Funktion des gesamten Systems gestört. Wenn z. B. die Sertoli-Zelle nicht die Bedeutung des FSH-Hormons kennen würde, das von der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet wird, und selbst kein Östrogen produzieren würde, könnten sich keine Spermien bilden. Oder wenn die Leydig-Zellen keine oder nicht genügend Fruktose liefern würden, dann würde das Spermium, auch wenn es ansonsten reif ist, absterben, nachdem es die Gebärmutter erreicht, da es keine Nahrung findet und die Eizelle nicht erreichen kann. Somit könnte keine Befruchtung stattfinden.

Diese Situation zeigt eine klare Realität. Allah hat die Verbindungen zwischen den Organen und Zellen hergestellt. Er weist die Hirnanhangdrüse, den Hypothalamus, die Leydig- und Sertoli-Zellen, kurz, jedes Element dieses Prozesses an, so zu agieren, dass die Produktion von Spermien im männlichen Körper gewährleistet wird. Er gibt ihnen die Fähigkeit, sich gegenseitig zu verstehen. Alles geschieht auf Allahs Befehl. Wie wir im Quran lesen:

Er lenkt alle Dinge – vom Himmel bis zur Erde… (Quran, 32:5)

Andere Strukturen, die den Spermien helfen, ihr Ziel zu erreichen

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1. Hüftbein
2. Prostata
3. Rechter Samenleiter
4. Samenblase

5. Samenblasengang
6. Ejakulationsgang
7. Urogenitale Membran
8. Bulbourethraldrüse

Die von der Prostata (siehe oben) ausgeschüttete Flüssigkeit ist für die Spermienproduktion sehr wichtig. Mithilfe dieser Flüssigkeit wird die abtötende Wirkung des Säuregemisches in den weiblichen Fortpflanzungsorganen neutralisiert. Die Tatsache, dass diese Flüssigkeit, die im männlichen Körper produziert wird, die Eigenschaft besitzt, die negative Wirkung einer anderen Flüssigkeit in einem anderen Körper zu neutralisieren, ist ein Beweis für Gottes einzigartige Schöpfung.

Ein weiteres Element des Fortpflanzungssystems, „Epididymis“ (Nebenhoden) genannt, hilft den sich bildenden Spermazellen bei der Fortbewegung und somit bei der Befruchtung der Eizelle. Der Nebenhoden liegt lose an der Außenseite der Hoden und ist ein stark gewundener Kanal von etwa sechs Metern Länge. Einige Spermien werden vor ihrer Reise eine Zeit lang in den Nebenhoden gelagert. Dann bewegen sich die Spermien in Richtung eines Verbindungskanals, dem „Samenleiter (Vas deferens)“, einer langen Röhre, die von den Nebenhoden in die Beckenhöhle reicht. Die Spermien können in dieser Röhre längere Zeit gelagert werden, ohne die Fähigkeit zu verlieren, die Eizelle zu befruchten. Wenn die Zeit reif ist, verlassen die Spermien den Samenleiter und machen sich auf die lange Reise zur Eizelle im weiblichen Körper.6

Damit die Spermien in der Lage sind, die Eizelle zu befruchten, benötigen sie weitere Helfer, die ihnen alles liefern, was sie auf ihrer schwierigen Reise benötigen und was ihnen hilft zu überleben. Einer dieser Helfer ist die Prostata. Auf jeder Seite der Prostata befinden sich zwei Drüsen, die so genannten „Samenbläschen“. Diese Drüsen produzieren eine spezielle Flüssigkeit, die die Spermien auf ihrer Reise begleiten.

Eine Flüssigkeit, die von der Prostata ausgeschüttet wird, begleitet die Spermien auf ihrem Weg. Die Flüssigkeit besteht aus Zitronensäure, Kalzium und Phosphationen, einem Gerinnungsenzym und Profibrinolysin. In den weiblichen Fortpflanzungsorganen befindet sich eine starke Säuremischung, die die Vermehrung von Bakterien verhindert. Dieses Säuregemisch kann die Spermien nicht nur in ihrer Bewegungsfähigkeit einschränken, sie kann sie auch abtöten. Doch die Flüssigkeit der Prostata neutralisiert die Wirkung der Säure und ermöglicht es den Spermien, leichter zur Eizelle zu schwimmen.

Hier sollten wir einen Moment innehalten und nachdenken. Die Prostata im männlichen Fortpflanzungssystem handelt, als kenne sie die BeschaffenheitenBeschaffenheit im weiblichen Körper. Sie weiß, dass die Spermien auf ihrer Reise eine saure Umgebung vorfinden werden, in der sie nicht überleben können. Sie weiß sogar, wie die Spermien vor dieser Gefahr geschützt werden können und stellt die nötige Flüssigkeit dafür her. Es besteht kein Zweifel, dass es sich hier um ein Wunder handelt. Man kann unmöglich behaupten, dass eine Drüse im männlichen Körper den Aufbau eines Organs kennen kann, das in keinster Weise mit ihr in Verbindung steht und entsprechend diesem Wissen handelt und Entscheidungen trifft. Denken Sie darüber nach: Nicht einmal ein Mensch mit bewusster Intelligenz, der hören, sehen, rechnen, entscheiden und Lösungen finden kann, ist in der Lage vorherzusehen, welche Art von Gefahr ihn in einer vollkommen fremden Umgebung erwarten und welche Schutzmaßnahmen er ergreifen muss. Doch die Prostata, ein aus Zellen bestehendes Stück Fleisch, tut genau dies. Man kann unmöglich behaupten, dass die Prostata diese wichtigen Entscheidungen selbst trifft und sie ausführt. Es ist Allah, Der diese Drüse dazu anregt, ihre Funktion zu erfüllen. Er ist es, Der jeden Quadratmillimeter des männlichen Fortpflanzungssystems und des weiblichen Körpers erschaffen hat.

Darüber hinaus ist die Prostata nicht die einzige Drüse, die im männlichen Fortpflanzungssystem die notwendigen Mittel für die Reise der Spermien herstellt. Die von den Samenbläschen ausgeschüttete Flüssigkeit ist für die Reise ebenfalls unerlässlich. Kurz nachdem sich die Spermien auf den Weg gemacht haben, kommt diese Flüssigkeit hinzu und hilft ihnen, das Ziel ihrer schwierigen Reise zu erreichen. Diese Flüssigkeit enthält Fruktose und andere Nährstoffe sowie große Mengen „Prostaglandine“ und „Fibrinogen“. Fruktose und andere Nährstoffe unterstützen die Spermien ab dem Zeitpunkt, an dem sie in den weiblichen Körper gelangen bis zur Befruchtung der Eizelle. Zusätzlich helfen die „Prostaglandine“ in dieser Flüssigkeit auf andere Art und Weise den Spermien, die Eizelle zu erreichen. Eine der Aufgaben der Prostaglandine ist die Reaktion mit der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und die Bildung einer geeigneten Umgebung, in der sich die Spermien bewegen können. Die zweite Aufgabe ist die Erzeugung von Gegenbewegungen in der Gebärmutter und den Eileitern, die den Spermien das Fortbewegen erleichtern.

An diesem Punkt wird wieder offensichtlich, dass wir hier einem großen Wunder gegenüber stehen. Die ausgeschüttete Flüssigkeit der Samenbläschen kennt die komplexe Struktur des weiblichen Körpers genau, ohne sie jemals zuvor gesehen zu haben. Sie weiß bereits vorher, dass die Gegenbewegungen der Gebärmutter und der Eileiter den Spermien bei der Fortbewegung helfen. Sie handelt vorausschauend und fügt sich selbst einen chemischen Stoff (Prostaglandine) hinzu, der diese Kontraktionen hervorruft. Überlegen Sie, was ein Chemiker tun würde, um eine solche Reaktion hervorzurufen?

Zunächst würde er die Spermien untersuchen, ihren Aufbau und die Erfordernisse für eine Befruchtung beschreiben. Dann würde er versuchen, etwas über den weiblichen Körper herauszufinden, seine Hormone, Eizellen, die Eileiter, die die Eizelle zur Gebärmutter bringen, die Gebärmutter selbst, das Gewebe der Gebärmutter, das Nervensystem, das die Kontraktionen bewirkt und viele andere Details. Danach würde er, aufgrund jahrelanger Erfahrung und seiner Ausbildung, die Stoffe suchen, die möglicherweise einen Einfluss auf diese Dinge haben. Er würde sie nehmen und mithilfe von Experimenten und Forschung herausfinden, in welchen Anteilen diese Stoffe kombiniert werden müssen. Ein Mensch mit Bewusstsein könnte dies vielleicht mit viel Hingabe und Ausdauer erreichen.

Es ist aber kein Chemiker, der nach jahrelangem Studium ein Experte auf seinem Gebiet geworden ist, der dies erreicht. Es sind Zellen, Gewebe und Organe, die aus unbewussten Atomen und Molekülen bestehen. Trotzdem kann man nicht behaupten, dass diese Ansammlung von Zellen über eine höhere Intelligenz und größeres Wissen verfügt als ein Chemiker oder dass sie ihre Aufgaben aus eigenem Antrieb ausführt.

Die Flüssigkeit, die im männlichen Fortpflanzungssystem produziert wird und die so erschaffen wurde, dass sie das weibliche Fortpflanzungssystem beeinflussen kann sowie die Zellen, das Gewebe und die Organe, die sie produzieren, sind zweifellos ein klarer Beweis für Gottes Schöpfung.

Es ist offensichtlich, dass dieses zusammenhängende System nicht das Produkt des Zufalls sein kann. Jede intelligente Person wird sofort verstehen, dass die wundervollen Zusammenhänge, die im Körper jedes einzelnen Menschen perfekt ablaufen, das Werk einer höheren Intelligenz sind, einer höheren Macht, und Er wird Gott dienen, Dem allein diese ewige Intelligenz und Macht gehören.

O ihr Menschen! Fürchtet eueren Herrn, Der euch aus einem (einzigen) Wesen erschuf und aus ihm seine Gattin und aus ihnen viele Männer und Frauen entstehen ließ. Und seid euch Allahs bewusst, in Dessen Namen ihr einander bittet, und euerer Verwandtschaftsbindungen. Siehe, Allah wacht über euch. (Quran, 4:1)

Der Samen, eine Flüssigkeit mit einer komplexen Struktur

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Die Abbildung zeigt Spermien in der Samenflüssigkeit. Die Samenflüssigkeit besteht aus einer Mischung von Flüssigkeiten aus verschiedenen Drüsen. Entgegen weit verbreiteter Ansichten, besitzt von allen Komponenten dieser komplexen Flüssigkeit nur das Spermium die Fähigkeit zur Befruchtung. Diese wissenschaftliche Tatsache, die erst vor kurzem bestätigt wurde, findet sich bereits seit 1.400 Jahren im Quran.

Wenn die Spermien sich auf ihre Reise begeben, erzeugt die Prostata eine Flüssigkeit und sofort danach fügen auch die Samenbläschen eine Flüssigkeit hinzu. Zusammen mit den Spermien bilden sie die Samenflüssigkeit. Gemeinsam gehen sie auf die Reise zum Körper der Mutter. Wie wir bereits beschrieben haben, versorgen die Flüssigkeiten die Spermien mit notwendigen Nährstoffen und Energie, neutralisieren die Säuren am Eingang der Gebärmutter und schaffen eine Umgebung, in der sich die Spermien leichter bewegen können.

Die gesamte Flüssigkeit, die vom männlichen Körper für die Befruchtung ejakuliert wird, wird Samen genannt. 10 % der Samenflüssigkeit kommen aus den Spermienkanälen, 60 % aus den Samenbläschen, 30 % von der Prostata und der Rest sind Spermazellen und eine kleine Anzahl an Flüssigkeiten anderer Drüsen.7 Das heißt, was wir Samen nennen, ist eine komplexe Kombination aus Fruktose, Phosphorylcholin, Ergothionein, Askorbinsäure, Flavine, Prostaglandine, Zitronensäure, Cholesterol, Zink, saure Phosphatase, Milchsäure, fibrinolytische und proteolytische Enzyme, Hyaluronidase und Spermien.8 Wir haben hier ein Wunder, das Allah uns im Quran beschrieben hat.

An vielen Stellen im Quran lenkt Allah die Aufmerksamkeit auf die menschliche Schöpfung und befiehlt uns, darüber nachzudenken. Wissenschaftler, die die Verse des Quran untersucht haben, haben entdeckt, dass eine Reihe von Wundern in den Versen versteckt sind. Sie liefern uns Informationen über die menschliche Schöpfung. Wissenschaftliche Forschungsprojekte mit modernster Technologie haben beispielsweise ergeben, dass der Samen aus einer Mischung unterschiedlicher Stoffe besteht. Diese Information steht bereits seit 1400 Jahren im Quran. Der Samen wird im Quran als ein „vermischter“ Tropfen beschrieben:

Siehe, Wir erschufen den Menschen fürwahr aus einem Tropfen Samen, der sich vermischt, um ihn zu prüfen. Und wir gaben ihm Gehör und Augen. (Quran, 76:2)

Von den Komponenten, aus denen diese Flüssigkeit besteht, befruchtet nur ein einziges Spermium die Eizelle. Viele Menschen glauben, dass der Samen als Ganzes die Befruchtung übernimmt, es ist jedoch so, dass nur ein winziger Teil des Samens, ein Spermium, dies tut. Das bedeutet, dass ein Mensch nicht aus dem gesamten Samen hervorgeht, sondern nur aus einem kleinen Teil davon (dem Spermium).

Im Verlauf der sexuellen Vereinigung werden mit dem Samen ca. 250 – 300 Millionen Spermien vom Mann ejakuliert. Doch von diesen Millionen von Spermien erreichen nur etwa 1000 die Eizelle und von diesen 1000 befruchtet nur ein einziges Spermium die Eizelle. Die genetischen Merkmale eines Menschen sind also nicht in der gesamten Samenflüssigkeit enthalten, sondern nur in einem winzig kleinen Teil davon. Diese Tatsache, die vielen Menschen entweder unbekannt ist oder über die sie bis heute eine falsche Vorstellung haben, wurde im Quran vor 1400 Jahren offenbart. Der Quran erklärt die Realität folgendermaßen:

Glaubt der Mensch etwa, unbeachtet gelassen zu werden? War er denn nicht ein Tropfen ausfließenden Samens? (Quran, 75:36-37)

Ein anderer Vers sagt noch einmal, dass die Samenflüssigkeit ein Gemisch ist und die Menschheit aus einem „Tropfen“ dieser Flüssigkeit erschaffen wird.


Der, Der alle Dinge aufs Beste erschaffen hat. Zunächst formte er den Menschen aus Lehm. Dann bildete Er seine Nachkommen aus dem Tropfen einer verächtlichen Flüssigkeit. (Quran, 32:7-8)

Wenn wir die Bedeutung der arabischen Worte in diesem Vers untersuchen, wird deutlich, dass wir es hier mit einem Wunder des Quran zu tun haben. Das deutsche Wort „Tropfen“ wird im Arabischen mit „sulala“ ausgedrückt und bedeutet einen Auszug oder der beste Teil einer Sache. In jedem Fall bedeutet es „ein Teil eines Ganzen“.

Dies zeigt deutlich, dass der Quran das Wort eines höheren Willens ist, Der die menschliche Schöpfung bis ins kleinste Detail kennt. Dieser Wille gehört Allah, dem Schöpfer der Menschen.

Letzte Vorbereitungen …

A. Kopf
1. Akrosom
2. Kern
3. Zellmembran
B. Hals
4. Zentriolen
C. Mittelstück
5. Mitochondrien
D. Schwanz
6. Axiales Filament
7. Das axiale Filament enthält das für Zilien und Schubgeißel typische 9+2-Muster
E. Endstück
8. Zellmembran

Jeder Bereich des Spermiums hat eine eigene Aufgabe. Hätte das Spermium keinen Schwanz, könnte es sich nicht bewegen. Befänden sich im Mittelstück keine Mitochondrien, könnte das Spermium keine Energie erzeugen und wäre unbeweglich. Gäbe es kein Akrosom im Kopfbereich des Spermiums, so würden die notwendigen Enzyme fehlen, um die Eizelle aufzubrechen und eine Befruchtung wäre ausgeschlossen. Dies beweist, dass das Spermium nicht zufällig und stufenweise über einen längeren Zeitraum entstanden sein kann. Seinen perfekten Aufbau hat das Spermium von Gott erhalten.

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Nun hat sich die Form der Spermien mithilfe der Flüssigkeiten im Samen herausgebildet. Jeder Teil des Spermiums, Kopf, Hals, Mittelstück, Schwanz und Endstück, hat eine bestimmte Aufgabe.

Der Kern (der Kopf) ist nicht größer als 5 Mikron. In diesen 5 Mikron befinden sich alle Informationen des menschlichen Körpers, mit deren Hilfe aus einer Zelle ein Menschen entstehen kann. Im Kopf des Spermiums befindet sich ein Genpaket aus 23 Chromosomen, das zur Eizelle transportiert wird. Das heißt, im Kopf der mikroskopisch kleinen Spermazelle liegen sicher verpackt Informationen darüber, wie die Organe des menschlichen Körpers arbeiten, wo sie sich befinden, zu welchem Zeitpunkt welche Zelle sich entwickeln und verändern wird, kurz, alle Informationen darüber, wie der menschliche Körper aufgebaut sein wird.

Neben den genetischen Informationen übernimmt der Kopf des Spermiums eine weitere wichtige Aufgabe. Im „Akrosom“, wie die äußere Schutzhülle des Kopfes bezeichnet wird, befinden sich Stoffe, die dem Spermium am Ende seiner Reise helfen. Dort befinden sich Enzyme, die Gewebe auflösen können. Mit diesen Enzymen ist das Spermium in der Lage, die Eizelle zu durchbohren und zur Befruchtung in sie einzudringen.9 (siehe „Das Spermium trifft auf die Eizelle“)

Der zweitwichtigste Teil des Spermiums ist der Schwanz, mit dem es sich in Flüssigkeiten leicht fortbewegen kann. Der Schwanz des Spermiums bestimmt die Richtung, in die es schwimmt und hilft ihm, die Eizelle zu erreichen. So weit so gut. Aber woher erhält der Schwanz die Energie, die notwendig ist, die stetigen peitschenartigen Bewegungen des Spermiums auszuführen? Der Energiebedarf des Spermiums wird auf wunderbare Weise erfüllt. Der Schwanz selbst ist ein Treibstofftank, der die Energie für die Reise liefert. Auf dem weiten Weg zur Eizelle wird der Energiebedarf von den Mitochondrien in diesem Teil des Spermiums gedeckt. Mithilfe der Energieträger im Spermiumhals liefern die Mitochondrien Energie aus ATP (Adenosintriphosphat), mit dem sich das Spermium bewegen kann.10

Wir sehen, dass das Spermium in allen Punkten ein perfektes Design aufweist. Ohne den Schwanz wäre das Spermium nicht in der Lage, sich zu bewegen. Ohne die Mitochondrien im Mittelteil würde keine Energie produziert und es wäre keine Bewegung möglich. Wäre der Kopfteil des Spermiums bis auf das Akrosom perfekt aufgebaut, so könnten die notwendigen Enzyme nicht hergestellt werden und es ergäbe gar keinen Sinn, dass das Spermium die Eizelle erreicht, denn es wäre nicht in der Lage, in sie einzudringen und sie zu befruchten.

Daher ist es unmöglich, dass das Spermium all diese Funktionen stufenweise im Laufe der Zeit entwickelt haben soll, wie die Evolutionstheorie behauptet. Als der erste Mensch auf die Erde kam, musste sein Spermium bereits all diese Merkmale aufweisen. Da es für Spermien unmöglich ist, ihre Befruchtungsaufgabe zu erfüllen, wenn nur ein kleiner Defekt dieser Merkmale vorliegt und wenn, wie die Evolutionisten behaupten, es in der Vergangenheit Spermien gegeben hätte, die nicht über all diese Merkmale verfügten, hätten sich die Menschen nicht vermehrt, sie wären einfach von der Erde verschwunden. Die Spermien mussten also in einem einzigen Moment mit ihrer perfekten Struktur vorhanden sein mussten, d. h. es beweist die Tatsache der Schöpfung. Der Schöpfer dieses perfekten Spermienaufbaus ist Allah, der Schöpfer aller Dinge.

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Der Kopf des Spermiums ist mit einem Schutzpanzer umhüllt

Die Abbildung zeigt eine Illustration, wie der Kopf des Spermiums mit einem Schutzpanzer umhüllt wird. Im Kopf des Spermiums befinden sich der Kern und verschiedene Enzyme. Um diese wertvolle Fracht vor den Gefahren der langen Reise zu schützen, ist der Kopfbereich des Spermiums mit einem Schutzpanzer ausgestattet (1-2). Nach der Panzerung werden die Spermienköpfe in einer Schutzhülle verpackt und versiegelt. (3-4-5-6). Die Spermien setzen ihre Reise in dieser Schutzhülle sicher fort, die den 5 Mikron großen Kern und alle Informationen enthält, welche für den Aufbau des menschlichen Körpers notwendig sind. In dieser Schutzhülle befinden sich auch die gewebeauflösenden Enzyme, die die Eizelle bei der Befruchtung knacken werden. Dies ist nur ein Stadium der Spermienproduktion. Hiernach werden der Antriebs- und Schwanzbereich des Spermiums „montiert“. Das Ergebnis ist ein technisches Meisterwerk. Wir sollten uns an dieser Stelle noch einmal fragen: Woher wissen bewusstseinslose Zellen, wie sie etwas entwickeln und produzieren können? Wie können sie das Spermium auf den Körper der Mutter vorbereiten, wenn sie diesen überhaupt nicht kennen? Es gibt für all dies nur eine Erklärung: Allah, Der alles erschaffen hat, hat auch das Spermium entwickelt und erschaffen.

Füreinander geschaffene Systeme

Wenn die Spermien den männlichen Körper in der Samenflüssigkeit verlassen, sind sie noch nicht vollständig bereit, die Eizelle zu befruchten. Solange sie sich im männlichen Körper befinden, werden ihre Bewegungen von alkalischen Sekreten Ihres Lagerortes gehemmt. Aus diesem Grund ist der entwickelte Samen, wenn er den weiblichen Körper erreicht, zunächst nicht in der Lage, seine Aufgabe zu erfüllen. Wie erhalten dann die Spermien, wenn sie gänzlich vom männlichen Fortpflanzungssystem getrennt sind, die Fähigkeit zur Befruchtung der Eizelle?

Um den Vorgang der Befruchtung zu vereinfachen, muss eine Reihe von Systemen im weiblichen Körper bereit sein. Einige vom weiblichen Fortpflanzungssystem ausgeschüttete Flüssigkeiten helfen den Spermien und verbessern deren Fähigkeit, die Eizelle zu befruchten. Nachfolgend zeigen wir einige Veränderungen, die in den Spermien geschehen, nachdem sie den weiblichen Körper erreicht haben.

1. Die in der Gebärmutter und den Eierstöcken ausgeschütteten Flüssigkeiten enthalten chemische Elemente, die genau die Faktoren zerstören, die die Bewegungen der Spermien im männlichen Fortpflanzungssystem verlangsamen. Auf diese Weise werden die Bewegungen der Spermien, die das weibliche Fortpflanzungssystem erreichen, verstärkt.

2. Die Flüssigkeiten im männlichen Fortpflanzungstrakt (Hodenkanälchen, Nebenhode und Samenleiter) enthalten alle einen hohen Grad an Cholesterol. Das Cholesterol wird ständig an die Zellmembran, die das Akrosom umgibt, abgegeben. Es härtet die Membran und verhindert die vorzeitige Freisetzung der Enzyme. Doch für die Fähigkeit des Spermiums, die Eizelle zu befruchten, ist dies abträglich. Aus diesem Grund müssen die Spermien, die den weiblichen Körper erreichen, von diesen Wirkungen befreit werden. Wie bei allen Millionen Details bei der menschlichen Fortpflanzung wurde auch für diesen Zweck ein spezielles System vorbereitet. Die Spermien, die den weiblichen Körper erreichen, verbinden sich mit der Flüssigkeit in der Gebärmutter. Und diese Flüssigkeit reduziert den Cholesterolgehalt im Samen, in dem sich die Spermien befinden, wodurch die Köpfe der Spermien (Akrosome) zerbrechlicher werden. Wenn die Spermien also die Eizelle erreichen, können die Enzyme im Akrosom leichter freigesetzt werden und gewährleisten die Befruchtung der Eizelle durch das Eindringen in die Eizellenmembran.

3. Die Durchlässigkeit der Kopfmembran der Spermien, die in den weiblichen Körper gelangen, erhöht sich im Verhältnis zu den vorhandenen Kalzium-Ionen. Und durch das Eindringen einer großen Menge an Kalzium in die Spermazelle wird auch die Bewegung der Spermien verstärkt. Der peitschenähnliche Schwanz (Flagellum), der die Spermien bewegt, wechselt von schwachen Wellenbewegungen zu stärkeren Bewegungen und verbessert so die Möglichkeit, die Eizelle zu erreichen.11

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Ohne Zweifel erkennen Menschen, die sorgfältig nachdenken, wichtige Hinweise in der Entwicklung der Spermien, die so harmonisch und vollständig mit dem weiblichen Körper in Einklang ist. Die Tatsache, dass die Spermien und der weibliche Körper, vollkommen unabhängig voneinander, beide an der Entstehung des gleichen Wunders arbeiten, ist der Beweis für eine höhere bewusste Intelligenz. Die Spermien treffen noch im männlichen Körper notwendige Vorkehrungen, um Hindernisse im weiblichen Körper zu überwinden. Im weiblichen Körper wird eine spezielle Umgebung vorbereitet, in der sich die Bewegungen der einzelnen Spermien, die so klein sind, dass sie nicht einmal mit dem bloßen Auge zu sehen sind, verstärken. Es erscheint, als wüsste der weibliche Körper genau, dass die Spermien einen sehr weiten Weg vor sich haben und dass sie Energie benötigen, um ihn zu bewältigen. Es erscheint, als wüsste er genau, welche chemische Zusammensetzung notwendig ist, um in die Eizelle einzudringen, als würde er ahnen, dass die Spermien in dieser Beziehung Schwachstellen haben und dass Cholesterol die Ursache hierfür ist. Daraufhin produziert er etwas zur Neutralisierung des Cholesterols und schafft eine Umgebung, in der das Spermium leichter in die Eizelle eindringen kann. Und es erscheint, als würde er all dies aus eigenem Antrieb tun!

Was wir hier beschrieben haben, ist lediglich ein kleiner Teil dessen, was vom Eintreten der Spermien in den Körper bis hin zur Befruchtung der Eizelle geschieht. Der gesamte Vorgang wird durch noch komplexere chemische Reaktionen unter Einfluss zahlreicher Proteine, Enzyme und Flüssigkeiten abgeschlossen. Wir haben nicht die Absicht, alle Details aufzuzählen, um wissenschaftliche Kenntnisse zu vermitteln. Unsere Absicht ist vielmehr, Ihnen die Wahrheit zu zeigen, die im Gegensatz zu dem steht, was die Evolutionisten behaupten. Die Entwicklung des Menschen ist zu komplex, als dass sie ein Produkt des Zufalls sein könnte: Sie ist das Resultat des fehlerfreien Zusammenspiels von komplizierten voneinander abhängigen Systemen. Es ist unmöglich, dass ein Mensch oder auch nur ein einziges Enzym oder Molekül, das die Spermien aktiviert, durch puren Zufall entsteht.

In diesem Abschnitt haben wir darüber gesprochen, wie eine Spermazelle, die im männlichen Körper produziert wird, mithilfe chemischer Elemente im weiblichen Körper die Fähigkeit zur Befruchtung der Eizelle erlangt. Lassen Sie uns einen Moment darüber nachdenken: Kann ein solch komplexes System stufenweise durch Zufall entstehen, wie die Evolutionstheorie behauptet? Gewiss ist so etwas unmöglich, doch lassen Sie uns noch einmal ein solches Szenario entwerfen.

Ein durch Zufall im männlichen Körper produziertes Spermium kommt mit dem weiblichen Körper in Kontakt. Würde es dort dann auch zufälligerweise die Flüssigkeiten vorfinden, mit denen es die Fähigkeit zur Befruchtung erlangt. Wenn nicht, würden dann die weiblichen Fortpflanzungszellen, wenn das erste Spermium das weibliche Fortpflanzungssystem erreicht und keine Befruchtung stattfinden kann, die Entscheidung treffen, die notwendigen chemischen Stoffe zu produzieren?

Ohne Zweifel entbehren diese beiden Beispiele jeder Logik oder Intelligenz. Sie sind Szenarien, die niemals geschehen können. In den Beispielen, die wir hier genannt haben, erkennen wir eine Wahrheit: All diese Systeme sind ein Beweis für das unendliche Wissen und die Macht Gottes, Der alles erschaffen hat. Allah hat tief im menschlichen Körper Wunder erschaffen, die zu klein sind, um mit dem bloßen Auge gesehen zu werden und die über die Vorstellungskraft des menschlichen Verstandes hinausgehen. Hiermit zeigt Er uns, dass es im menschlichen Körper Beweise für den Glauben gibt, die vollkommen unabhängig vom menschlichen Willen und Wissen funktionieren. Und Er erinnert uns daran, dass seine Herrschaft über allem steht, auch über den Menschen.

… fürwahr dein Herr verzeiht in umfassender Weise. Er kennt euch sehr wohl, seitdem Er euch aus der Erde hervorbrachte und als ihr im Leib euerer Mütter verborgen wart. Darum rechtfertigt euch nicht selber. Er weiß sehr wohl, wer gottesfürchtig ist. (Quran, 53:32)

Fußnoten

2. Arthur C. Guyton, John E. Hall, Textbook of Medical Physiology, 10th ed., Harcourt International Ed., PA, 2000, S. 916

3. Arthur C. Guyton, John E. Hall, Textbook of Medical Physiology, 10th ed., Harcourt International Ed., PA, 2000, Arthur C. Guyton, John E. Hall, Human Physiology and Mechanisms of Disease, 6th edition, S. 649

4. Arthur C. Guyton, John E. Hall, Textbook of Medical Physiology, 10th ed., Harcourt International Ed., PA, 2000, S. 916

5. Arthur C. Guyton, John E. Hall, Textbook of Medical Physiology, 10th ed., Harcourt International Ed., PA, 2000, S. 1005

6. Vander, Sherman, Luciano, Human Physiology, S. 654

7. Arthur C. Guyton, John E. Hall, Textbook of Medical Physiology, 10th ed., Harcourt International Ed., PA, 2000, S. 919

8. Dr. Gerald E. Poesnecker, One Flesh, A New Look at Human Sexuality, Teil 3. (http://www.oneflesh.org/OF-Chap%203.html)

9. Arthur C. Guyton, John E. Hall, Textbook of Medical Physiology, 10th ed., Harcourt International Ed., PA, 2000, S. 917

10. Arthur C. Guyton, John E. Hall, Human Physiology and Mechanisms of Disease, S. 12; Gerard J. Tortora, Introduction to the Human Body: Essentials of Anatomy & Physiology, S. 527.

11. Arthur C. Guyton, John E. Hall, Textbook of Medical Physiology, 10th ed., Harcourt International Ed., PA, 2000, S. 919