Und Wir senden vom Himmel Wasser nach Gebühr herab und sammeln es in der Erde. Und Wir haben gewiß die Macht, es wieder fortzunehmen. Und Wir lassen euch damit Palmen- und Rebgärten gedeihen, in denen ihr reichlich Früchte habt, von denen ihr eßt, sowie einen Baum, der auf dem Berge Sinai wächst und Öl und Gewürztunke zum Essen hervorbringt. (Quran, 23:18-20)
Haben Sie einmal genau über die Obstbäume in Ihrem Garten nachgedacht, über den Pinienwald, den Sie von Ihrem Fenster aus sehen können, oder die Platanen an der Strasse, die Sie entlang fahren? Wissen Sie, wie diese Pflanzen entstanden sind, und kennen Sie die Stadien, die sie durchliefen, bevor sie zu ausgewachsenen Bäumen wurden? Oder haben Pflanzen für Sie eine rein ästhetische Bedeutung, und es interessiert Sie nicht sonderlich, ob es sie gibt oder nicht? In diesem Fall täuschen Sie sich, denn die Pflanzen sind es, die dafür sorgen, daß es eine adäquate Menge an Sauerstoff in der Atmosphäre gibt, die uns das Atmen ermöglicht, und die Pflanzen sind es auch, die verhindern, daß wir eine Kohlendioxidvergiftung bekommen, die dafür sorgen, daß die Luftfeuchtigkeit meistens in einem für uns angenehmen Bereich bleibt und dafür, daß es weder zu heiß, noch zu kalt ist. Wir verdanken den Pflanzen also sehr viel, sie ermöglichen es uns, ein komfortables Leben zu führen. Doch das sind nicht die einzigen Gründe, warum Pflanzen für fast alle anderen Lebewesen von Nutzen sind. Pflanzen enthalten die Vitamine und Mineralien, die Sie zum Leben brauchen.
Wie die allgemeinen Eigenschaften von Pflanzen das Leben aller Lebewesen beeinflussen, wie sie durch die Photosynthese Nährstoffe produzieren und wundersame Details, wie zum Beispiel große Bäume Substanzen, die ihre Wurzeln aus der Erde ziehen, in ihre höchsten und äußersten Äste transportieren, all das sind Themen eines anderen Buches, Das Wunder der Schöpfung in Pflanzen. Hier untersuchen wir einen anderen Aspekt der Pflanzen genauer, um den Menschen zu helfen, das Thema aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Jeder weiß, wie Samen aussehen, und jeder weiß, daß Pflanzen aus Samen sprießen. Doch nur Wenige haben je darüber nachgedacht, warum eine solche Vielfalt von Pflanzen aus etwas so Kleinem und scheinbar Leblosem keimen kann, oder wie die Samen all die individuell kodierten Informationen enthalten können, die die Eigenschaften der Pflanzen festlegen.
Wie können Früchte entstehen, mit ihrem einzigartigen Geschmack und Geruch und gerade der richtigen Süße, aus etwas so kleinem und trockenem? Bringt der Same den Baum hervor und schmückt ihn mit Früchten? Bestimmt der Same Form und Farbe von Früchten und Blumen? Packt der Same all die Informationen über den Baum in den Embryo, den er enthält?
Wenn die Menschen sich ein wenig mit solchen Fragen befassen, beginnen sie, darüber nachzudenken, wie ein Same wissen kann, wie er einen Baum hervorbringen muß. Wie kann etwas so Kleines wissen, wie der Baum auszusehen hat, der entstehen soll? Diese letzte Frage ist besonders wichtig, denn es ist nicht nur eine Masse aus Holz, die aus einem Samen entsteht. Wir wissen zum Beispiel, daß Apfelbäume, wie Tausende anderer Pflanzenarten, aus kleinen Samen in der Erde entstehen. Doch aufgrund unbekannter Mittel entsteht nach einer gewissen Zeit aus diesem Samen ein 4 bis 5 Meter hoher Baum, Hunderte Kilo schwer. Die Äpfel dieses Baums haben eine polierte Schale, ein einzigartiges Aroma und sie enthalten süßen Saft. Während der Baum heranwächst, dessen Proportionen gigantisch sind, verglichen mit dem Samen, sind die einzigen Materialien, die der Same nutzen kann, die Nährstoffe, die ihm in seinem ursprünglichen Zustand zur Verfügung stehen – ansonsten nur noch Erde und Sonnenlicht.
Jeder Same, wie der in diesem Beispiel, bringt eine extrem gut organisierte Lebensform hervor, mit eigenem Kreislaufsystem und Wurzeln zur Assimilation von Nährstoffen aus der Erde. Selbst für einen intelligenten Künstler ist es schwer, eine gute Zeichnung eines Baumes anzufertigen, von den Details der Wurzeln und Zweige ganz zu schweigen. Doch ein Same bringt eine lebende Version dieser extrem komplexen Form hervor, mit allen ihren vollständigen Systemen.
Obwohl wir hier sagen, der Same „bringt hervor“, erinnern wir uns daran, daß der Same keinen unabhängigen Verstand, kein Bewußtsein oder einen Willen hat. Es ist demnach nicht plausibel, zu behaupten, daß der Same selbst es ist, der die Bäume und Pflanzen mit ihren beeindruckenden Systemen hervorbringt. Solch eine Behauptung würde implizieren, der Same habe ein extrem großes Wissen, er sei sogar intelligenter als ein Mensch.
Wie dieses Buch beweisen wird, befinden sich versteckt in dem Samen eine überlegene Intelligenz und ein umfassendes Wissen, das natürlich nicht dem Samen selbst zugerechnet werden kann. Es kann nicht behauptet werden, daß die Atome und Moleküle der Materialien, aus denen der Same besteht, intelligent und wissend sind, also muß dieses Wissen irgendwie in den Samen hineingelangt sein. Doch wer brachte es hinein?
Bedenkt man diese Schritte, gelangt man zu einer sehr wichtigen Wahrheit. Der Same, trocken und scheinbar leblos, kann nichts aus eigener Kraft unternehmen. Das Wissen ist dem Samen von einer weit größeren, unvergleichlichen Macht implantiert worden, und diese Macht ist Gott. Gott erschafft den Samen mit dem Wissen und den Systemen, sich zu einer Pflanze zu entwickeln. Jeder auf den Boden fallende Same ist von Gottes’ Wissen umfaßt, durch das er keimt und wächst.
Und bei Ihm sind die Schlüssel des Verborgenen; Er allein kennt es. Er weiß, was zu Land und im Meer ist, und kein Blatt fällt nieder, ohne daß Er es weiß. Und kein Körnchen gibt es in den Finsternissen der Erde und nichts Grünes und nichts Dürres, das nicht in einem deutlichen Buch stünde. (Quran, 6:59)