Im ersten Kapitel dieses Buches haben wir die Herrschaft der Pharaonen in Ägypten betrachtet und sind zu einigen interessanten Erkenntnissen hinsichtlich ihrer philosophischen Hintergründe gelangt. Das wichtigste Merkmal der altägyptischen Philosophie, haben wir festgestellt, ist ihr materialistischer Grundzug, nämlich der Glaube von der Ewigkeit und Nichterschaffenheit der Materie. Im Buch The Hiram Key der Autoren Christopher Knight und Robert Lomas finden sich dazu einige wichtige Ausführungen:
Die alten Ägypter waren von der Ewigkeit der Materie überzeugt. Für sie war es unvorstellbar, dass sie von einem Gott aus dem Nichts erschaffen worden sein könnte. Sie waren überzeugt, dass die Welt dadurch entstanden sei, als das Chaos die Ordnung gebärte, und dass seither ein ständiger Kampf zwischen den Kräften des Chaos und jenen der Ordnung stattfinde. … Den Zustand des Chaos nannten sie Nun, und ähnlich wie in der Vorstellungswelt der Sumerer war dies ein dunkler, lichtloser und wässriger Abgrund, aus dem heraus die Ordnung entstand. Diese latente Kraft innerhalb des Chaos wusste nichts von sich selbst, es war nur eine Wahrscheinlichkeit, eine darin angelegte Möglichkeit der Ordnung. 59
Es besteht eine verblüffende Ähnlichkeit zwischen den altägyptischen Mythen und dem modernen Materialismus. Ein meist nicht erwähnter Grund dafür ist, dass es eine moderne Organisation gibt, die den altägyptischen Glauben übernommen hat und ihn in der ganzen Welt verbreiten will. Es ist das Freimaurertum.Die materialistische Philosophie der Ägypter hat den Untergang ihres Reiches überlebt. Sie wurde von jüdischen Kreisen aufgegriffen und durch die Kabbala weiterentwickelt und erhalten. Von hier aus gelangte dieses Geheimwissen an die Griechen, wo es uminterpretiert und weiterentwickelt wurde von der Denkschule der “Hermetiker”.
Der Begriff “Hermetik” ist abgeleitet vom Namen des griechischen Gottes Hermes, dem griechischen Gegenstück zum ägyptischen Gott Thot. Anders ausgedrückt: Der Hermetismus ist die griechische Variante der altägyptischen Philosophie. Der Freimaurer-Großmeister Selami Isindag erläutert die Ursprünge dieser Philosophie und ihren Ort im modernen Freimaurertum wie folgt:
Im alten Ägypten existierte eine religiöse Strömung, deren Gedankengut zur Grundlage des griechischen Hermetismus wurde. Davon wiederum wurde das Freimaurertum beeinflusst. Wer zum Beispiel in den Kreis der griechischen HermetIsindag zeigt sich geradezu erfreut, dass das Denken der Freimaurer bis auf die alten Ägypter zurückreicht, wenn er schreibt: “Das Freimaurertum ist eine soziale und rituelle Organisation, deren Anfänge schon im Alten Ägypten liegen.” 61
Auch viele andere führende Köpfe des Freimaurertums weisen immer wieder darauf hin, dass die Ursprünge des Freimaurertums in diversen Geheimbünden uralter heidnischer Kulturen liegen, wie jenen in Ägypten und Griechenland. Celil Layiktez, ein führender türkischer Freimaurer, schreibt in dem Artikel “Das Geheimnis des Freimaurertums: Was ist Geheim und was nicht?" in der Freimaurerzeitschrift Mimar Sinan:
Im Alten Ägypten, Griechenland und Rom gab es Geheimgesellschaften, die sich gegenseitig beeinflussten im Kontext einer Geheimwissenschaft, eines Geheimwissens und der Gnosis. Mitglied einer solchen Geheimgesellschaft konnte man erst nach einer langen Ausbildungszeit und nach Durchlaufen bestimmter Riten werden. Eine der frühesten dieser Geheimgesellschaften war wahrscheinlich jene der Osiris geweihte, die sich mit der Geburt, Jugend, Kampf gegen Dunkelheit, Tod und Auferstehung befasste. Diese Themen wurden in von den Priestern der Osiris durchgeführten Riten quasi dramatisiert, weil so die Rituale und Symbole besser dargestellt werden konnten. …
Jahrhunderte spater bildeten diese Riten die Grundlage für das Entstehen einer Reihe von Bruderschaften, die unter dem Namen “Freimaurer” tätig wurden. Sie folgten stets den gleichen Idealen, und sobald sie verfolgt wurden, setzten sie ihre Tätigkeit im Geheimen fort. Auf diese Weise konnten sie bis heute weiterexistieren, weil sie ständig ihren Namen und ihre Struktur änderten. Aber stets blieben sie dabei ihrem alten Symbolismus treu und übermittelten sich gegenseitig ihre Ideale als eine Art Erbe. Um sich gegen die Gefahr zu wappnen, dass ihre Ideen durch das gesellschaftliche Establishment bedroht werden, gaben sie sich intern bestimmte Regeln. Um sich selbst vor dem Zorn unwissender Menschen zu schützen, verbargen sie sich in Operative Freimaurerorganisationen, in denen sie ihre eigenen Regeln einführten. Diese infiltrierten sie mit ihren eigenen Ideen, die bis heute das moderne Freimaurertum prägen..62
Im obigen Zitat preist Layiktez die Zivilisationen, in denen das Freimaurertum gründet, und behauptet, sie hätten sich im Verborgenen gehalten, um sich vor “unwissenden Menschen” zu schützen. Wenn wir diese Behauptung für einen Augenblick beiseite lassen, ist unschwer zu ersehen, dass das moderne Freimaurertum lediglich eine Form jener heidnischen Geheimgesellschaften ist, wie es sie schon im alten Ägypten, Griechenland und Rom gab. Da die mit Abstand älteste dieser Kulturen die ägyptische ist, kann man davon ausgehen, dass der Hauptquell der Freimaurer das alte Ägypten war. (Schon bei unserer Beschäftigung mit dem Templerorden hat sich das gezeigt.)
Es ist an dieser Stelle unerlässlich, sich daran zu erinnern, dass schon im Quran immer wieder das alte Ägypten als Heimat eines gottlosen Gesellschaftssystems genannt erwähnt wird. In der Tat ist ein archetypisches Beispiel für ein solches Gesellschaftssystem. In vielen Versen des Quran wird uns berichtet von der Herrschaft der Pharaonen und ihrer Berater, ihrer Grausamkeit, Ungerechtigkeit, Bösartigkeit und ihren Exzessen. Hinzu kommt, dass die Ägypter ein entartetes Volk waren, das sich der Herrschaft der Pharaoen willig beugte und an deren falsche Götter glaubte.
Dessen ungeachtet sind die Freimaurer stolz auf ihre Ursprünge im Alten Ägypten und preisen dessen angeblich hochentwickelte Kultur. In einem Artikel in Mimar Sinan werden die ägyptischen Tempel als “Quelle des Freimaurertums” gepriesen.
… Die Ägypter gründeten die Sonnenstadt Heliopolis und Memphis, jene beiden Städte, die nach Überlieferung der Freimaurer die Quellen des Wissens und der Wissenschaft waren, von den Freimaurern “Großes Licht” genannt. Pythagoras, der Heliopolis besuchte, war voll des Lobes über diese Stadt. Auch der Tempel in Memphis, wo er ausgebildet wurde, war von historischer Bedeutung. In Theben gab es Tempel für die Weiterbildung. In diesen Städten wurden Pythagoras, Platon und Cicero in das Freimaurertum eingeführt.63
Aber im Freimaurerschrifttum wird nicht nur das altägyptische Denken in den höchsten Tönen gelobt, sondern auch die grausame Herrschaft der Pharaonen. In einem weiteren Artikel in Mimar Sinan heißt es dazu:
Die Erste Pflicht des Pharao war es, “das Verborgene Licht” zu entdecken. … Ebenso wie wir Freimaurer versuchen, den Tempel Salomos wieder zu erbauen, versuchten schon die alten Ägypter Ehram, das “Haus des Lichtes”, zu erbauen. Die in den ägyptischen Tempeln abgehaltenen Zeremonien gliederten sich in verschiedene Grade, die jeweils zwei Abschnitte hatten, große und kleine. Der kleine Grad war unterteilt in Eins, Zwei und Drei. Anschließend begannen die höheren Grade.64
Man kann aus dem obigen Zitat unschwer ersehen, dass das “Licht” der Pharaonen und der Freimaurer das gleiche war. Man kann dies durchaus so interpretieren, dass das Freimaurertum nur eine moderne Varainte der pharaonischen Philosophie ist. Das Wesen dieser Philosophie wird von Gott im Quran enthüllt in Seinem Urteil über den Pharao und sein Volk: “Sie sind ein Volk der Abtrünnigen.” (Sure 27:12 – an-Naml) In anderen Versen wird das gottlose Denken der alten Ägypter folgendermaßen beschrieben:
Und Pharao ließ unter seinem Volk verkünden: "O mein Volk! Gehören das Königreich von Ägypten und diese Ströme, die es durcheilen, nicht mir? Schaut ihr euch denn nicht um? …
Und so verleitete er sein Volk zur Leichtfertigkeit, so dass sie ihm gehorchten. Sie waren in der Tat ein verdorbenes Volk! (Sure 43:51-54– az-Zukhruf)
Am deutlichsten zeigt sich die Beziehung zwischen dem Alten Ägypten und dem Freimaurertum in deren Symbolen, die für die Freimaurer von außerster Wichtigkeit sind. Denn die wahre Bedeutung ihrer Philosophie enthüllen sie gegenüber ihren Brüdern nur durch Allegorien. Jeder Freimaurer muss insgesamt 33 Entwicklungsstufen innerhalb der Freimaurer-Hierarchie durchlaufen, und auf jeder Stufe erlernt er für jedes Symbol eine neue Bedeutung. Auf diese Weise dringen Freimaurer Schritt für Schritt immer tiefer in das Geheimwissen der Freimaurer ein. In einem Artikel in Mimar Sinan wird die Rolle dieser Symbole beschrieben:
Die moderne Freimaurerei bewahrt die altägyptische Philosophie und verwendet Symbole, um dieser Ausdruck zu verleihen. In der oberen Photographie einer Loge demonstriert das Pharaonenbild an der Vorderseite des Altars für diesen Symbolismus.
Bilder von Freimaurertempeln
Eine Darstellung der altägyptischen Stadt Memphis. Die Freimaurer betrachten diese Stadt, mit ihren zahlreichen heidnischen Tempeln, als die “Quelle des Lichts”.
Wir alle wissen, dass das Freimaurertum seine Ideen und Ideale durch Symbole und allegorische Darstellungen ausdrückt. Sie reichen zurück bis in frühgeschichtliche Zeiten, teilweise sogar bis zu Legenden aus der Vorgeschichte. Auf diese Weise offenbart das Freimaurertum das ehrwürdige Alter seiner Ideale und verfügt über einen reichen Schatz an Symbolen.65
Am Eingang zur großen Freimaurerloge in Washington D. C. befinden sich zwei altägyptische Sphingen.
Der größte Teil dieser Symbole und Allegorien stammt aus altägyptischen Quellen und reicht zurück in frühgeschichtliche Zeiten. Überall in Freimaurerlogen und in ihren Publikationen findet man Abbildungen von Pyramiden, Sphingen und Hieroglyphen. In einem weiteren Artikel in Mimar Sinan kann man dazu lesen:
Es ist gewiss nicht falsch zu sagen, dass die altägyptische Kultur die älteste unter allen frühen Hochkulturen ist. Allein schon die Tatsache, dass die aus Ägypten stammenden Zeremonien, Grade und Philosopheme jenen der Freimaurertums so ähnlich sind, lenkt unsere Aufmerksamkeit zwangsläufig dorthin. 66
In dem Artikel "Die sozialen Ursprünge und Ziele des Freimaurertums" in Mimar Sinan heißt es:
Im alten Ägypten dauerten die Initiationsriten im Tempel von Memphis sehr lang, wurden mit größter Sorgfalt und Aufwand durchgeführt, und ähnelten weitgehend den Freimaurer-Zeremonien.67
Im Folgenden wollen wir einige Beispiele für die Beziehung zwischen dem alten Ägypten und dem Freimaurertum aufzeigen.
Das bekannteste Symbol der Freimaurer findet man im Siegel der USA und auf der Ein-Dollar-Banknote. Auf dem Siegel sieht man eine Halbpyramide, auf der oben darüber ein Auge innerhalb eines Dreiecks sitzt. Dieses Dreieck mit einem Auge findet sich als Symbol in Freimaurerlogen und Freimaurerzeitschriften. Darauf wird in allen Publikationen über das Freimaurertum hingewiesen.
Weniger auffällig ist die Pyramide unterhalb von Dreieck und Auge. Aber sie ist außerordentlich wichtig und aufschlussreich für das Verständnis der Freimaurerphilosophie. Der amerikanische Autor Robert Hieronimus hat sich in seiner Dissertation mit diesem Siegel ausführlich beschäftigt und ist dabei auf einige wichtige Einzelheiten gestoßen. Der Titel seiner Dissertation lautet "An Historic Analysis of the Reverse of the American Great Seal and Its Relationship to the Ideology of Humanist Psychology." Er hat aufgezeigt, dass die Gründungsvater der USA, die dieses Siegel eingeführt haben, Freimaurer waren und die Philosophie des Humanismus vertraten. Die Verbindung mit dem alten Ägypten haben sie hergestellt durch die Abbildung der Pyramide im Zentrum des Siegels. Sie soll die größte aller Pyramiden darstellen, die Cheopspyramide.68
Als eines der wichtigsten, aus dem alten Ägypten übernommenen Freimaurersymbole gilt die Pyramide mit dem Auge in einem Dreieck. Die Pyramide auf dem Großen Siegel der USA (links) ist die große Cheops-Pyramide. Das Auge ist ein häufiges Symbol auf altägyptischen Darstellungen (unten).
Eines der wichtigsten Symbole der Freimaurerei ist der sechszackige Stern
Ein weiteres bekanntes Freimaurersymbol ist der sechszackige Stern, der durch Aufeinanderlegen von zwei Dreiecken entsteht. Auch dies ist ein traditionelles Symbol des Judentums, das auch Teil der israelischen Staatsflagge ist. Man weiß, dass es König Salomo auf seinem Staatssiegel zum erstenmal verwendete. Darum gilt der sechszackige Stern seither als ein göttliches Symbol.
Aber nicht so bei den Freimaurern. Bei ihnen gilt dieser Stern nicht als Symbol für den Propheten Salomo, sondern als Symbol des altägyptischen Heidentums. Ein Artikel in Mimar Sinan mit der Überschrift “Allegorien und Symbole in unseren Riten” enthält eine Reihe von Tatsachen dazu:
Ein gleichschenkeliges Dreieck mit drei Ecken im gleichen Abstand voneinander symbolisiert ihre Gleichwertigkeit. Dieses von den Freimaurern übernommene Symbol kennt man unter der Bezeichnung “Davidsstern”, einem Hexagramm, das durch Aufeinanderlegen von zwei gleichschenkeligen Dreiecken entsteht. Heute ist es ein Symbol für Judentum und Teil der israelischen Staatsflagge. Aber eigentlich stammt es aus dem alten Ägypten … In seiner heutigen Form wurde es erstmals von den Templern verwendet bei der Wanddekoration ihrer Kirchen. Denn sie waren die ersten, die in Jerusalem einige interessante Informationen über das Christentum entdeckten. Erst nach der Auflösung des Templerordens fand es Eingang in die jüdischen Synagogen. Wir Freimaurer hingegen verwenden es ausschließlich in dem universellen Sinn, den es im alten Ägypten hatte. In diesem Sinn drücken wir zwei maßgebliche Kräfte in einem Symbol aus. Wenn man die obere und untere Dreiecksbasis ausradiert, entdeckt man jenes seltene Symbol, das wir so gut kennen.69
In der Tat müssen wir alle Freimaurersymbole in ähnlicher Weise auf den Tempel Salomos hin interpretieren.Wie im Quran schon offenbart, war Salomo ein Prophet Allahs, den bestimmte Kreise verunglimpfen und als gottlos darstellen wollten. In einem Vers des Quran spricht Gott folgendermaßen davon: “Und sie folgten dem, was die Satane wider Salomos Reich vorbrachten. Nicht dass Salomo ungläubig war, vielmehr wären die Satane ungläubig … (Sure 2:102– al-Baqara).
Der sechszackige Stern gilt als Siegel eines Propheten und als göttliches Symbol. Wie auch immer, Freimaurer deuten ihn gemäß dem heidnischen Glauben Altägyptens.
Die Freimaurer haben diese die Wahrheit verfälschende Theorie aufgegriffen, um ihn als einen Vertreter des altägyptischen Glaubens präsentieren zu können. Aus eben diesem Grund nimmt Salomo einen wichtigen Platz in ihrem Gedankengebäude ein. In seinem Buch Die okkultistische Verschwörung sagt der amerikanische Historiker Michael Howard, dass seit dem Mittelalter der Prophet Salomo als ein Magier galt, der heidnisches Gedankengut in das Judentum eingeschmuggelt habe.70 Weiterhin erklärt Howard, dass die Freimaurer den Tempel Salomos als einen heidnischen Tempel verstanden, der als solcher für sie wichtig war.71
Dieses falsche Bild des Propheten Salomo, der in Wirklichkeit ein frommer und ergebener Diener Allahs war, verweist auf die wirklichen Ursprünge des Freimaurertums.
Als unverzichtbarer Teil des Dekor einer Freimaurerloge gilt bei ihnen die Doppelsäule am Eingang. Auf ihnen sind die Wörter “Jachin” und “Boaz” eingeritzt, in Anlehnung auf die zwei Säulen am Eingang des Tempels Salomos. Aber diese Nachahmung durch die Freimaurer soll nicht etwa dem Andenken Salomos dienen, sondern vielmehr seiner Verunglimpfung. Der Ursprung der Doppelsäule liegt wiederum im alten Ägypten. Im schon erwahnten Artikel in Mimar Sinan heißt es dazu:
Im alten Ägypten waren die Götter Horus und Seth Zwillingsbaumeister und Träger des Himmels. Das galt auch für den Gott Bacchus in Theben. Die beiden Säulen in unseren Logen haben ihren Ursprung im alten Ägypten. Eine dieser Säulen stand damals in südägyptischen Theben, die andere im nordägyptischen Heliopolis. Am Eingang des Ptah, dem höchsten ägyptischen Gott gweihten Amenta-Tempels, standen ebenfalls zwei Säulen wie auch am Tempel Salomos. In den ältesten Mythen des Sonnenkultes werden bereits diese beiden Säulen erwähnt, deren Namen Intelligenz und Kraft waren und den Eingang zum Tor zur Ewigkeit bildeten.72
Verschiedene Freimaurersymbole: Doppelsäule, Auge, Zirkel und Dreieck
In ihrem Buch The Hiram Key lenken die beiden Autoren Christoher Knight und Robert Lomas die Aufmerksamkeit u. a. auf die Tatsache, dass die Worte, die bei der Höherstufung eines Freimaurers zum Großmeister gesprochen werden, lauten:
Ma'at-neb-men-aa, Ma'at-ba-aa'.73
Die Autoren machen darauf aufmerksam, dass sie eigentlich keine bestimmte Bedeutung haben, sondern übersetzt lediglich bedeuten:
Groß ist der eingesetzte Meister des Freimaurertums, Groß ist der Geist des Freimaurertums. 74
Die Autoren stellen fest, dass “Maát” die Fähigkeit des Mauerns bedeutet, und dass es deshalb am ehesten mit Freimauerei übersetzt werden kann. Damit steht fest, dass die heutigen Freimaurer noch nach Jahrtausenden die altägytische Sprache verwenden.
Eines der herausragenden Produkte des Freimaurertums ist die “Zauberflöte”, komponiert von W. A. Mozart, der nachweislich Freimaurer war. Unbestreitbar enthält seine berühmte Oper bestimmte Botschaften der Freimaurer, die wie so vieles im Freimaurertum, in enger Beziehung zum altägyptischen Heidentum stehen. In Mimar Sinan wird dies folgendermaßen erklärt:
Bekanntlich gibt es Verbindungen zwischen dem Freimaurertum und dem Alten Ägypten. Wie oft auch immer versucht wird, die “Zauberflöte” als eine “Geschichte über den Fernen Osten” zu interpretieren - sie beruht auf altägyptischen Riten. Es sind die Götter und Göttinnender ägyptischen Tempel, die der “Zauberflöte” ihren Stempel aufgeprägt haben. 75
Ein weiteres wichtiges Symbol des Freimaurertums ist etwas, das eine große Rolle in der altägyptischen Literatur spielt: Obelisken. Es sind große, aufrecht stehende Säulen mit einer Pyramide an der Spitze. In sie eingeritzt waren Hieroglyphen. Jahrhundertelang lagen sie im Erdreich versteckt, bis sie im 19. Jahrhundert wiederentdeckt und in die Museen von New York, London oder Paris transportiert wurden. Der höchste Obelisk steht heute in New York. Diese Ortsverlagerung war das Werk der Freimaurer. Sie taten es, weil für sie Obelisken, ebenso wie die Hieroglyphen auf ihnen, einen eigenen Symbolwert haben. Mimar Sinan schreibt über den 21 Meter hohen Obelisken in New York:
Das erstaunlichste Beispiel für die Verwendung von Symbolen in der Architektur ist ein Monument namens “Kleopatras Nadel”, das 1878 der ägyptische Gouverneur Ismail den USA schenkte. Heute steht es im Central Park. Seine Oberfläche ist mit Freimaurer-Symbolen bedeckt. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert v. Chr. und stand ursprünglich am Eingang des Sonnentempels in Heliopolis.76
Ein Obelisk, bedeckt mit Freimaurersymbolen im Central Park in New York
Ein weiteres wichtiges Symbol des Freimaurertums ist das der Witwe. Die Freimaurer selbst nennen sich “Kinder der Witwe”, und in ihren Publikationen tauchen oft Witwen-Bilder auf. Woher stammt diese Symbolik? Wer ist diese Witwe?
Wenn man die Quellen der Freimaurer genauer untersucht, zeigt sich, dass die Witwensymbole direkt zu einem altägyptischen Mythos führen. Es ist einer der ältesten und wichtigsten ägyptischen Mythen, nämlich jener von Osiris und Isis. Osiris war der Gott der Fruchtbarkeit und Isis seine Gemahlin. Dem Mythos zufolge wurde Osiris zum Opfer eines Verbrechens aus Leidenschaft, das Isis zur Witwe machte. Sie repräntiert die Witwe der Freimaurer. In Mimar Sinan wird dies folgendermaßen erzählt:
Der Mythos von Osiris/Isis ist Thema vieler Artikel und Vorträge und der dem Freimaurertum nächstliegende altägyptische Mythos. Der Initiationsritus der Freimaurer ist die Voraussetzung dafür, um überhaupt ein Priester im Tempel der Isis werden zu können. Ihn wiederholen zu müssen, wäre für den Betreffenden beschämend. Bei diesem Ritus ist das Licht das entscheidende Element; um in der Dunkelheit des Ostens begraben werden zu können, beginnt die Morgensonne mittags wieder zu versinken und erfüllt so Tag für Tag die Pflicht des Osiris, so wie Horus, der später so glanzvoll den Platz seines ermordeten Vaters einnahm. Deshalb ist die Witwe, deren Kinder wir sind, niemand anders als Isis, die Witwe des Osiris.77
Man erkennt unschwer, dass das Freimaurertum, das sich selbst so gern als der Vernunft und Wissenschaft verpflichtet gibt, in Wirklichkeit einem von Aberglauben strotzendem mythischen Denken verhaftet ist.
Überreste des alten Ägypten: Monumente der Pharaonen und ein Obelisk im Tal der Könige
Eine altägyptische Isis-Darstellung
Eines der bekanntesten Symbole des Freimaurertums ist der auf einen Winkel projizierte Zirkel. Wenn man Freimaurer danach fragt, behaupten sie, dieses Symbol repräsentiere Wissenschaftlichkeit, geometrische Ordnung und rationales Denken. In Wirklichkeit steht dieses Symbol für etwas anderes.
Das können wir erfahren in einem Buch des bedeutendsten Freimaurers aller Zeiten. In seinem Buch Moral und Dogma schreibt Albert Pike über den Zirkel und Winkel Folgendes:
Der Winkel [ist] ein natürliches und passendes Symbol für diese Erde. … Die hermaphroditische Figur symbolisiert die ursprünglich der Gottheit zugesprochene Doppelnatur als Schöpfer und Erzeuger, als Brahman und Maya unter den Ariern, als Osiris und Isis bei den Ägyptern. Die Sonne galt als männlich, der Mond als weiblich.78
Das heißt: Zirkel und Winkel, die bekanntesten Freimaurersymbole, sind arische Symbole des heidnischen Denkens, die bis zu den alten Ägyptern zurückreichen, also lange vor der Geburt Jesu. Laut Pike sind Sonne und Mond wichtige Freimaurersymbole, die nichts anderes widerspiegeln als den falschen Glauben dieser heidnischen Gesellschaften, in der Sonne und Mond angebetet wurden.
Bisher haben wir erfahren, dass die Ursprünge des Freimaurertums in der heidnischen Denkweise des alten Ägypten liegen, aus der sie ihre Konzepte und Symbole beziehen. Eben darin ist der Widerspruch zwischen dem Freimaurertum und dem Monotheismus begründet. Das Freimaurertum ist humanistisch, materialistisch und evolutionistisch. Der amerikanische Historiker Michael Howard beschreibt diese geheime Ideologie, die selbst unter Freimaurern nur den höchsten Graden offenbart wird:
Warum sollten Christen so kritisch mit dem Freimaurertum umgehen? … Die Antwort auf diese Frage liegt in den “Geheimnissen” der Freimaurer. Wenn diese Geheimnisse der Öffentlichkeit frei zugänglich wären, wäre es äußerst fraglich, ob sie überhaupt verstanden werden würden von allen, die eben nicht eingeweiht sind in den Okkultismus und uralte heidnische Religionen. Wahrscheinlich verstehen nicht einmal einfache Mitglieder der Freimaurerlogen deren Symbolwelt. Im höchsten Führungskreis der Freimaurer jedoch, der die höchsten Weihen empfangen hat, gibt es durchaus Persönlichkeiten, die genau wissen, dass sie die Erben einer vorchristlichen und heidnischen Tradition sind.79
Albert Pike und eine freimaurerische Gedenkmünze zu seinem Gedächtnis
Wenn man die Schriften der türkischen Freimaurer liest, erkennt man schnell, dass die höhergestellten Freimaurer sehr wohl wissen, dass sie ihr “höheres” Wissen selbst ihren eigenen Brüdern gegenüber verheimlichen. Der Großmeister Necdet Egeran sagt darüber Folgendes:
Zirkel und Dreieck, dargestellt mit dem Adler, einem der wichtigsten Symbole Altägyptens
Einige Freimaurer verstehen das Freimaurertum halb als religiöse, halb als wohltätige Bruderschaft, wo vorteilhafte soziale Beziehungen geknüpft und gepflegt werden. Andere wiederum glauben, der Zweck dieser Bruderschaft sei lediglich, aus guten Menschen noch bessere zu machen. Wieder andere denken, im Freimaurertum ginge es um die Entwicklung von Charakterstärke. Kurz gesagt: All jene Brüder unter uns, die nicht wissen, wie die geheime Sprache der Freimaurer zu schreiben und zu lesen ist, verstehen die Bedeutung unserer Symbole und Allegorien so oder ähnlich. Aber jene Freimaurer, die tiefer in das Freimaurertum eingedrungen sind, wissen, dass es im Freimaurertum um ganz andere Ziele geht. Freimaurertum bedeutet die Enthüllung geheimen Wissens, Initiation und Neubeginn. Es bedeutet, sein bisheriges Leben aufzugeben und ein neues, edleres Leben zu beginnen. … Hinter dem elementaren und grundlegenden Symbolismus des Freimaurertums verbirgt sich eine Reihe von Offenbarungen, die uns dabei helfen, in ein höheres inneres Leben einzutreten und das Geheimnis unserer Existenz zu begreifen. Nur wer den Eintritt in dieses innere Leben bewältigt hat, wird die Erleuchtung im Freimaurertum erfahren können. Nur dadurch wird es möglich, die Natur zu begreifen und damit die Bedingungen für Fortschritt und Evolution.80
In diesen Worten wird unmissverständlich ausgedrückt, dass es dem Freimaurertum in Wirklichkeit um das Geheimnis der menschlichen Existenz geht, und nicht, wie viele “niedere” Freimaurer glauben, um soziales und wohltätiges Engagement. Letzteres ist nur eine Art Verkleidung, um heimlich die wahren Ziele der Bruderschaft zu verwirklichen. In Wirklichkeit ist das Freimaurertum eine Organisation, der es darum geht, ihren eigenen Mitgliedern und dem Rest der Menschheit eine ganz bestimmte Philosophie quasi zu “implantieren”. Und wie schon eingangs gesagt, ist diese Philosophie der aus heidnischen Zeiten stammende Materialismus.
Die heutigen Freimaurer glauben ebenso wie die Pharaonen, Priester und andere Klassen der altägyptischen Gesellschaft an die Ewigkeit und Unerschaffenheit der Materie, und daran, dass alle Lebewesen durch Zufall daraus entstanden sind. In den Schriften der Freimaurer wimmelt es von detaillierten Erzählungen darüber.
In seinem Buch Masonluktan Esinlenmeler (Inspirationen durch das Freimaurertum) schreibt der Großmeister Mason Isindag über die materialistische Philosophie des Freimaurertums:
Das Weltall, die Erdatmosphäre, die Sterne, die Natur, alle belebten und unbelebten Dinge bestehen aus Atomen. Auch menschliche Lebewesen sind nichts anderes als eine zufällig entstandene Zusammenballung von Atomen. Nur ein elektrischer Gleichgewichtszustand zwischen diesen Atomen sichert das Überleben von Lebewesen. Wenn dieser Gleichgewichtszustand zerstört wird (nicht allerdings die Elektrizität selbst), sterben wir, werden wieder zu Erde und lösen uns in Atome auf. Wir sind aus Materie und Energie entstanden und werden wieder zu Materie und Energie. Die Pflanzen nutzen unsere Atome ebenso, wie wir und alle Lebewesen die Atome der Pflanzen nutzen. Alles Sein besteht aus der gleichen Substanz. Da jedoch unser Gehirn höher entwickelt ist als das aller anderen Lebewesen, verfügen wir über ein Bewusstsein. Wenn wir die Ergebnisse der experimentellen Psychologie betrachten, so erkennen wir, dass unsere dreifach gefaltete psychische Erfahrung von Emotionalitat-Vernunft-Wille das Ergebnis der Tätigkeit von im Gleichgewichtszustand befindlichen Zellen in unserer Cortex und in Hormonen ist … Die positive Wissenschaft stellt fest, dass aus nichts nichts entstehen und folglich auch nicht zerstört werden kann. Daraus folgt schlüssig, dass menschliche Lebewesen keiner höheren Macht unterworfen sind. Das ganze Universum ist eine Totalität von Energie, die keinen Anfang und kein Ende hat. Aus dieser Totalität ist alles entstanden, hat sich entwickelt und stirbt darin, wird aber nie gänzlich verschwinden. Alles verändert und verwandelt sich. In Wirklichkeit gibt es weder Tod noch Verlust - nur ständigen Wandel, Umformung und Neuformung. Aber dieses große Geheimnis kann nicht in wissenschaftlichen Begriffen oder Gesetzen ausgedrückt werden. Nichtwissenschaftliche Erklärungen jedoch sind geistige Schimären, haltlose Dogmen und eitler Wahn. Gemäß positiver Wissenschaft und Vernunft existiert kein vom Körper unabhängiger Geist.81
Mehr oder weniger ähnliche Gedankengänge finden sich auch in den Schriften von materialistischen Denkern wie Karl Marx, Friedrich Engels, W.I.Lenin, G.Politzer, C.Sagan und J.Monod. Sie alle akzeptieren den uralten materialistischen Mythos, dass das Universum schon immer existiert habe, die Materie ewig und unteilbar sei, menschliche Lebewesen nur aus Materie ohne Geist bestünden, Materie aus sich selbst heraus entstanden und entwickelt und alles Leben nur durch Zufall entstanden sei. Es ist durchaus angemessen, all dies einen Mythos zu nennen, weil im Widerspruch zu den Behauptungen Isindags all diese Behauptungen durch wissenschaftliche Erkenntnisse in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts längst widerlegt worden sind. Die Urknalltheorie zum Beispiel ist längst wissenschaftlich anerkannt und beweist, dass das gesamte Universum vor Millionen Jahren entstanden ist. Die Gesetze der Thermodynamik beweisen, dass Materie sich nicht selbstorganisieren kann und folglich die Ordnung und das Gleichgewicht im Universum das Ergebnis einer bewussten Schöpfung sein muss. Indem sie die Wunderwerke in der Natur beschrieben haben, hat die Biologie nachgewiesen, dass alle Lebewesen Geschöpfe Allahs sind. (Genaueres dazu bei Harun Yahya: Die Erschaffung des Universums, Der widerlegre Darwinismus, Der Evolutionsschwindel)
In dem oben erwähnten Artikel fährt Isindag damit fort zu erklären, dass Freimaurer in der Tat Materialisten und folglich Atheisten sind und nur dem Glauben an den “Allmächtigen Baumeister aller Welten” verpflichtet sind, was sowohl dem Materialismus wie der Evolutionstheorie entspricht:
Ich möchte in aller Kürze einige Prinzipien ansprechen, die zu den Grundgedanken des Freimaurertums zählen: Dem Freimaurertum zufolge beginnt das Leben mit einer einzigen Zelle, wandelt sich, wird umgeformt und schließlich zu einem menschlichen Wesen. Wir kennen nicht die Natur, die Ursache, den Zweck oder die Bedingungen dieses Anfangs. Das Leben entspringt aus einer Verbindung von Materie und Energie, und dorthin kehrt es auch wieder zurück. Deshalb müssen wir den “Allmächtigen Baumeister aller Welten” höchstes Prinzip akzeptieren. Dann eröffnen sich uns unendliche Horizonte des Guten und Schönen, der apex der Evolution, ihr höchster Punkt und das Ideal, dem alle Menschen entgegenstreben. Und wenn wir es nicht personalisieren, wird dies unsere Rettung vor dem Dogmatismus sein.82
Die materialistischen Theorien in der Freimaurerliteratur unterscheiden sich nicht von den Theorien in den Schriften materialistischer Ideologen von Marx, Engels und Lenin.
Man sieht: Eine der Grundthesen des Freimaurertums ist, dass alle Dinge nur aus Materie entstehen und wieder zu Materie werden. Wichtig an dieser Betrachtungsweise ist die Tatsache, dass die Freimaurer diese Philosophie nicht nur für sich selbst reklamieren, sondern versuchen, sie unter allen anderen Menschen zu verbreiten. Isindag fährt folgendermaßen fort:
Jeder Freimaurer, der mit unseren Prinzipien und Thesen vertraut gemacht wurde, wird sich verpflichtet fühlen, in diesem Sinn andere Menschen zu erziehen … und zu gestalten, indem er ihnen die Prinzipien der Vernunft und Wissenschaft nahebringt. Jeder Freimaurer wendet sich an die Menschen. Das Freimaurertum ist wegen der Menschen und trotz ihrer tätig.83
Diese Formulierung enthüllt zwei Aspekte der Rolle des Freimaurertums in der Gesellschaft:
1. Im Gewand von Vernunft und Wissenschaft versucht das Freimaurertum, die ganze Menschheit mit seinem in der altägyptischen Mythologie wurzelndem materialistischen Irrglauben zu indoktrinieren.
2. Die Freimaurer tun dies trotz der Menschen. Das heißt: Selbst in einer gottesfürchtigen Gesellschaft, in der niemand nach der materialistischen Philosophie fragt, legen sich die Freimaurer ins Zeug, um die Weltanschauung der Menschen selbst gegen deren Willen zu verändern.
Es gibt noch einen weiteren Punkt, den wir an dieser Stelle beachten müssen: Die von den Freimaurern verwendete Terminologie dient der Täuschung. In ihren Schriften, vor allem wenn sie sich an Nichtfreimaurer wenden, verwenden sie eine Sprache, die ihre Philosophie als harmlos, intelligent und tolerant erscheinen lassen soll. Ein Beispiel dafür ist die obige Formulierung “in diesem Sinn andere Menschen zu erziehen … und zu gestalten, indem er ihnen die Prinzipien der Vernunft und Wissenschaft nahebringt”. In Wirklichkeit jedoch hat die Philosophie der Freimaurer nichts zu tun mit “Wissenschaft und Vernunft”, sondern vielmehr mit einem längst veralteten Mythos, dem die Maske der Wissenschaftlichkeit aufgesetzt wird. Es ist eben nicht das Ziel der Freimaurer, Menschen zu gestalten, sondern sie mit ihrer Philosophie zu infiltrieren. Wenn sie schon selbst zugeben, dies trotz der Menschen zu tun, wird klar, dass sie eben nicht tolerant sind, sondern sich im Alleinbesitz eines totalitären Weltbildes wähnen.
Im Zusammenhang ihres materialistischen Glaubens leugnen die Freimaurer die Existenz der menschlichen Seele und des Jenseits. Dennoch sprechen sie andererseits in ihren Publikationen manchmal davon, dass die Toten “in die Ewigkeit eingegangen sind” oder verwenden ähnliche spirituelle Ausdrücke. Das erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich, ist es aber in Wirklichkeit gar nicht, weil alle Bezugnahmen der Freimaurer auf die Unsterblichkeit der Seele symbolischen Charakter haben. Mimar Sinan beschäftigt sich mit diesem Thema in einem Artikel unter der Überschrift “Nach dem Tod im Freimaurertum”.
Freimaurer glauben an den Materialismus und verwerfen die Idee vom Leben nach dem Tode. Manchmal taucht der Gedanke vom Leben nach dem Tod in freimaurerischen Texten auf, aber was damit gemeint ist, ist – wie im hier dargestellten Hiram-Mythos (links) – nur die in der Welt bleibende Erinnerung an den Namen eines Menschen.
Im Mythos des Meisters Hiram akzeptieren die Freimaurer den Gedanken der Wiederauferstehung im symbolischen Sinn. Denn die Wiederauferstehung beweist, dass die Wahrheit stets über Tod und Finsternis siegt. Das Freimaurertum misst jedoch einer vom Körper abhängigen Seele keinerlei Bedeutung zu. Für Freimaurer bedeutet die Wiederauferstehung lediglich, dass ein geistiges oder materielles Werk anderen Menschen als Erbe hinterlassen wird. Dadurch wird ein Mensch unsterblich. Jeder Mensch, der es schafft, seinen Namen unsterblich zu machen in der ihm zugemessenen kurzen Lebensspanne, hat ein erfolgreiches Leben vollbracht. Solche Menschen gelten uns Freimaurern als Persönlichkeiten, die all ihre Kraft darauf verwendet haben, entweder für ihre Zeitgenossen oder für spätere Generationen, andere Menschen glücklich zu machen und für sie eine menschlichere Welt zu schaffen. Ihr Ziel ist es, jene menschlichen Motive zu entfalten, die Menschen positiv beinflussen können. … Menschen, die seit Jahrhunderten versucht haben, diese Art von Unsterblichkeit zu erringen, haben dies bewerkstelligt durch ihre Werke, durch ihre selbstlose Hilfe und durch ihre Ideale. Dadurch hat ihr eigenes Leben einen Sinn erhalten. Schon Tolstoi sagte: “Dann wird das Paradies sich auf dieser Erde entfalten, und die Menschen werden das Gute in vollen Zügen genießen können.”84
Zum gleichen Thema schreibt Isindag:
DIE SUBSTANZ ALLER DINGE: Im Freimaurertum sind dies Materie und Energie. Wir Freimaurer sagen, dass sich alles Schritt für Schritt wandelt und wieder zu Materie wird. Wissenschaftlich wird dies als Tod definiert. Deshalb ist es Mystizismus, zu glauben, dass ein Mensch aus zwei Komponenten zusammengesetzt sei, nämlich aus Körper und Seele. Dass zwar der Körper stirbt, die Seele jedoch nicht; dass sich die Seelen in einer Art Geisterwelt versammeln, dort weiterexistieren und sich auf Gebot Gottes wieder in einem anderen Körper vereinen, ist im Weltbild des Freimaurertums nicht vorstellbar. Die Haltung des Freimaurertums in dieser Frage kann so ausgedrückt werden: “Nach deinem Tod wird von dir bleiben nur das, was an deine charakterliche Reife erinnert und was du bewirkt hast.” Dieser Gedanke ist philosophisch durchdacht und beruht auf den Prinzipien der Vernunft und Wissenschaft. Der religiöse Glaube an die Unsterblichkeit der Seele und die Auferstehung ist mit diesen Prinzipen unvereinbar. Das Freimaurertum hat seine Denkprinzipien aus eben diesen abgeleitet. Eben darin unterscheidet sich das Denken des Freimaurertums von jeglicher Religion.85
Leugnung der Wiederauferstehung und die Suche nach Unsterblichkeit als in der Welt hinterlassenes Erbe… Trotz aller Versuche der Freimaurer, diese Idee als vereinbar mit der modernen Wissenschaft hinzustellen, ändert nichts an der Tatsache, dass dies nur die Wiederkehr eines uralten Mythos ist, der ungläubigen Menschen schon seit Jahrtausenden erzählt worden ist. Im Quran steht, dass gottlose Menschen schon immer “herrliche Gebäude errichtet haben, in der Hoffnung, dadurch unsterblich zu werden”. Hud (Gott sei ihm gnädig!), einer der früheren Propheten, warnte das Volk Ad vor dieser Unwissenheit mit folgenden Worten:
(Damals) als ihr Bruder Hud zu ihnen sprach: "Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein? Seht, ich bin euch ein getreuer Gesandter; so fürchtet Allah und gehorcht mir! Und ich verlange dafür keinen Lohn von euch; mein Lohn ist allein bei dem Herrn der Welten. Baut ihr euch aus Frivolität auf jedem Hügel ein Denkmal. Und errichtet Prachtbauten, als wolltet ihr unsterblich werden? Und wenn immer ihr zupackt, seid ihr maßlos grausam und gewaltsam. So fürchtet Allah und gehorcht mir! (Sure 26:124-131– asch- Schu'ara')
Der Fehler dieser gottlosen Menschen war nicht, solche Bauwerke errichtet zu haben. Auch Muslime schätzen die Kunst hoch ein, durch Kunstwerke versuchen sie, die Welt zu verschönern. Der Unterschied liegt jedoch in der Absicht dafür. Muslime interessieren sich für Kunst, weil sie die Schönheit und die Wahrnehmung dessen ausdrückt, was Gott den Menschen geschenkt hat. Gottlose Menschen hingegen sehen darin nur einen Weg zur Unsterblichkeit.
Die Behauptung der Freimaurer von der Nichtexistenz der menschlichen Seele und der rein materiellen Natur des menschlichen Bewusstseins stimmen keineswegs mit der Wissenschaft überein. Im Gegenteil: Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse beweisen, dass das menschliche Bewusstsein nicht auf Materie reduziert und nicht durch irgendwelche Gehirnfunktionen erklärt werden kann.
Schon ein Blick auf die entsprechende Wissenschaftsliteratur zeigt, dass die Forschung bei ihren vom Materialismus genährten Anstrengungen, Bewusstsein auf bloße Gehirnfunktionen zu reduzieren mehr oder weniger gescheitert ist. Viele Wissenschaftler sind heute überzeugt, dass es sich beim Bewusstsein um etwas handelt, das jenseits des Gehirns und seiner Moleküle und Atome liegt. Einer dieser Wissenschaftler, Wilder Penfield, zum Beispiel kam nach jahrelanger Forschungsarbeit zum Ergebnis, dass die Unsterblichkeit der Seele ein unbestreitbares Faktum ist:
Nach jahrelangem Bemühen, den menschlichen Verstand allein durch die Gehirntätigkeit zu erklären, bin ich zur Schlussfolgerung gelangt, dass es einfacher (und wesentlich logische ) ist, davon auszugehen, dass unser ganzes menschliches Sein aus zwei zusammengehörigen Faktoren [Gehirn und Verstand bzw. Seele] aufgebaut ist … Denn es scheint mir mittlerweile unvorstellbar zu sein, den menschlichen Verstand ausschließlich durch bestimmte Gehirnfunktionen zu erklären. … Ich sehe mich gezwungen, der These zuzustimmen, dass unser menschliches Sein auf zwei zusammengehörigen Faktoren aufgebaut ist. [Gehirn und Verstand bzw. Körper und Seele].86
Prof. Penrose behauptet, dass der Materialismus niemals für den menschlichen Geist Rechenschaft ablegen kann.
Was Forscher wie ihn zu dieser Schlussfolgerung gebracht hat, ist die Tatsache, dass Bewusstsein niemals allein durch materielle Faktoren erklärt werden kann. Das menschliche Gehirn funktioniert wie ein hochleistungsfähiger Computer, in dem alle durch unsere fünf Sinne gesammelten Informationen gesammelt und verarbeitet werden. Aber dieser “Computer” hat keinen Begriff von sich selbst, er kann all die eingehenden Informationen nicht reflektieren in Bezug auf sein “Selbst”. Der berühmte britische Physiker Roger Penrose schreibt in seinem Buch The Emperor's New Mind:
Was eigentlich verleiht einer bestimmten Person ihre ganz persönliche Identität? Sind es, in gewissem Maß, nur die Atome, aus denen ihr Körper besteht? Hängt ihre Identität ab von der jeweiligen Zusammensetzung der Elektronen, Protonen und anderen Teilchen, aus denen Atome bestehen? Es gibt zumindest zwei Gründe, warum dem nicht so sein kann. Erstens: Innerhalb des Körpers einer Person findet eine ständige materielle Veränderung statt. Das gilt in erster Linie für die Gehirnzellen, trotz der Tatsache, dass nach der Geburt keine einzige weitere Gehirnzelle produziert wird. Die überwältigende Mehrzahl der Atome in jeder lebenden (Gehirn-)Zelle - und, nebenbei bemerkt: nahezu das gesamte materielle Substrat unseres Körpers - wird im Lauf unseres Lebens unzählige Male ausgetauscht. Zweitens: Das Ganze hat eine Menge zu tun mit der Quantenmechanik. … Wenn man ein Elektron aus einer menschlichen Gehirnzelle austauschen würde durch ein Elektron in einem Ziegelstein, würde sich dadurch innerhalb des gesamten Gehirnsystems absolut nichts ändern! Keinerlei Unterschiede wären nachweisbar. Das Gleiche gilt für die beteiligten Protone und alle anderen Elementarteilchen ebenso wie für alle Atome, Moleküle usw. selbst wenn man sämtliche in einem menschlichen Körper enthaltenen Elementarteilchen durch jene in einem Ziegelstein enthaltenen ersetzen würde, würde sich de facto absolut nichts verändern.87
Penrose sagt klar und deutlich: Selbst wenn man alle menschlichen Atome ersetzen würde durch Ziegelsteinatome, würden alle Eigenschaften des menschlichen Bewusstseins davon völlig unberührt bleiben. Wir können es auch umgekehrt ausdrücken: Selbst wenn wir sämtliche Ziegelsteinatome durch die Atome unseres Gehirns ersetzen würden, hätten die Ziegelsteine noch lange kein Bewusstsein.
Kurz gesagt: Was menschliche Wesen menschlich macht, ist keine materielle Eigenschaft, sondern eine spirituelle, deren Quelle eine unabhängig von der Materie existierende Entität sein muss. In seiner abschließenden Schlussfolgerung schreibt Penrose:
Das Bewusstsein scheint mir ein derart wichtiges Phänomen zu sein, dass ich mich weigere zu glauben, es sei nur etwas “Zufälliges”, das der Materie durch eine komplizierte Rechenoperation angedichtet worden ist. Ich halte es für ein Phänomen, durch das allein schon die bloße Existenz des Universums uns bewusst wird.88
Was also bleibt angesichts solcher Erkenntnisse übrig vom Materialismus? Wie können die Materialisten behaupten, dass menschliche Wesen nur aus Materie bestehen? Wie können sie behaupten, dass ein menschliches Wesen mit Intelligenz, Gefühlen, Gedanken, Gedächtnis und Sinnesorganen ausschließlich durch einen nach dem Zufallsprinzip verlaufenden Wettbewerb zwischen unbelebten, unbewussten Atomen entstanden ist? Wie sollte man sich derartiges überhaupt vorstellen?
Diese Fragen gehen alle Materialisten an. Bei den Freimaurern jedoch finden sich zu diesen Fragen noch wesentlich seltsamere Ideen als in den Schriften der Materialisten. Wenn wir in materialistische Publikationen betrachten, entdecken wir sofort, dass dem Materialismus die “Anbetung der Materie” zugrundliegt.
Es ist unumgänglich, zu verstehen, was die materialistische Philosophie besagt: Ihre Vertreter behaupten, dass die große Ordnung und Harmonie im Universum und die Millionen verschiedener Lebewesen auf der Erde, einschließlich des Menschen, ausschließlich durch die Tätigkeit von Atomen der Materie entstanden sind. Anders gesagt: Sie glauben, dass unbelebte und unbewusste Atome so etwas wie Schöpfungskraft hätten.
Wie modern diese Theorie auch scheinen mag, sie ist in Wirklichkeit die Wiederkehr eines Glaubens, der fast so alt ist wie die Menschheit: Idolatrie. Die Menschen, die Götzenbilder anbeteten, glaubten ernsthaft, dass ihre Statuen und Totems Seelen und Macht in sich trügen. Mit anderen Worten: Sie schrieben unbelebter und unbewusster Materie Bewusstsein und große Macht zu. Das jedoch ist offensichtlich barer Unsinn. Im Quran spricht Gott von der Irrationalität des heidnischen Denkens. In den Erzählungen der Propheten wird die Unechtheit des heidnischen Glaubens besonders hervorgehoben. Zum Beispiel fragt Abraham seinen Vater: .“O mein Vater! Warum verehrst du, was weder hört noch sieht und dir nichts nützt?” (Sure 19:42 – Maryam). Es liegt auf der Hand, dass es ausgesprochen närrisch ist, unbelebter Materie göttlichen Charakter zuzusprechen, obgleich sie weder hören noch sehen kann und über keinerlei Macht verfügt. Die Materialisten sind nichts anderes als moderne Götzendiener. Sie beten zwar nicht mehr Statuen und Totems aus Holz oder Stein an, aber sie glauben an die Idee, dass die Materie nicht nur dieselben, sondern alle Körper erzeugt, und schreiben dieser Materie unbegrenzte Macht, Intelligenz und Wissen zu. In der Literatur der Freimaurer finden sich dazu interessante Einzelheiten, weil sie ihr heidnisches Denken offen zugeben, das dem Materialismus zugrundeliegt. In einem Artikel in Mimar Sinan heißt es:
Um ins Sein zu treten, gruppieren sich Atome in einer bestimmten Anordnung. Die Kraft, die dies bewirkt, ist die jedem Atom innewohnende Seele. Da jede dieser Seelen ein Bewusstsein hat, erlangt auch jedes so entstandene Wesen ein Bewusstsein und einen bestimmten Intelligenzgrad. Ein Mensch, ein Tier, ein Bakterium und ein Molekül sind im gleichen Maß intelligent.89
Der Materialismus spricht lebloser und unbewusster Materie eine schöpferische Fähigkeit zu. Anders gesagt, er macht aus Materie einen Götzen. Freimauerer glauben, dass Atome eine Seele besitzen und bekennen sich offen zu diesem ihrem Aberglauben.
Wie man sieht, wird ernsthaft behauptet, jedes Atom verfüge über Intelligenz und Bewusstsein. Der Freimaurer-Autor, der dies behauptet, behauptet zugleich, dass alle Wesen ein Bewusstsein haben, eben weil die es formenden Atome ein solches besitzen. Weiter noch: Weil er die Existenz der menschlichen Seele leugnet, betrachtet er ein menschliches Wesen nur als eine Zusammenballung von Atomen, so wie es ein Tier oder ein Molekül auch ist.
Tatsache jedoch ist: Unbelebte Materie (Atome) verfügt über keine Seele, kein Bewusstsein und keine Intelligenz. Das wissen wir sowohl aus Erfahrung wie durch Experimente. Nur Lebewesen verfügen über ein Bewusstsein, das aus der Seele resultiert, die Gott ihm geschenkt hat. Unter allen Lebewesen verfügen menschliche Lebewesen über den höchsten Bewusstseinsgrad, weil nur sie über eine von Gott verliehene einzigartige Seele verfügen.
Mit anderen Worten: In unbelebter Materie gibt es kein Bewusstsein, wie die Freimaurer behaupten, sondern nur in Lebewesen, die eine Seele haben. Um jedoch die Existenz Allahs leugnen zu können, nehmen die Freimaurer Zuflucht zum törichten Glauben, der den Atomen eine “Seele” zuspricht. Es handelt sich dabei in Wirklichkeit nur um eine Neuformulierung des uralten, Animismus genannten heidnischen Glaubens, demzufolge alles in der Natur - Felsen, Berge, Winde, Wasser usw. - “beseelt” bzw. Erscheinungen von Geistern oder Göttern seien. Der griechische Philosoph Aristoteles hat diesen Glauben verknüpft mit dem Materialismus, und selbst heute feiert dieser Animismus, der unbelebten Dingen ein Bewusstsein zuschreibt, fröhliche Urstände. Die Publikationen der Freimaurer liefern dafür zahllose Beispiele. Ein Artikel in Mimar Sinan trägt die Überschrift “Der Weg der Wahrheit”. Dort heißt es:
Wenn wir den animistischen Glauben akzeptieren, dass in einem Atom eine Seele steckt, dass Moleküle diese Atomseelen steuern, dass eine Zelle die Seele eines Moleküls steuern, dass ein Organ die Seele einer Zelle steuert - ist dann nicht die Gesamtseele, die den ganzen Körper steuert, das Oberhaupt unter all den kleineren Seelen?90
Diese falsche und nahezu lächerliche Behauptung bringt die Freimaurer dazu, zu glauben, dass die Ordnung und Harmonie im ganzen Universum durch unbelebte Materie bewirkt wird. Wiederum in Mimar Sinan findet man einen Artikel, der sich beschäftigt mit der geologischen Entwicklung der Erde. Dort steht:
Heiden vergangener Zeiten beteten Götzen aus Stein an. Heutige Heiden vergötzen die Materie.
Diese Verwitterung der Erdoberfläche vollzieht sich so unmerklich, dass man sagen kann, der gegenwärtige Zustand des Lebens ist ein Ergebnis der verborgenen Intelligenz der Magma. Wenn es anders wäre, würde sich Wasser nicht in Höhlungen ansammeln, und die Erde wäre vollständig von Wasser bedeckt. 91
In einem weiteren Artikel in Mimar Sinan wird behauptet, die ersten lebenden Zellen und alle daraus entstandenen weiteren seien bewusst gewesen, hätten einen Plan gehabt und ihn verwirklicht:
Das Leben auf der Erde begann in dem Augenblick, als eine einzige Zelle entstand. Diese eine Zelle begann sich sofort zu bewegen und, veranlasst durch einen vitalen und rebellischen Impuls, teilte sie sich in zwei Zellen, die sich wiederum teilten und so fort. Aber all diese durch Teilung entstandenen Zellen hatten kein Bewusstsein davon, was und warum sie dies über die bloße Selbsterhaltung hinaus taten. Deshalb kooperierten sie miteinander, versammelten sich und arbeiteten in demokratischer Harmonie und Selbstaufopferung zusammen, um jene Organe zu schaffen, die lebensnotwendig sind.92
Aber im Gegensatz zu der obigen Theorie hat eine lebende Zelle kein Bewusstsein. Das zu glauben, ist purer Aberglaube. Der Grund, derartigen Unsinn zu behaupten, liegt darin, dass die Freimaurer, um die Existenz Allahs und Seine Schöpferkraft zu leugnen, den Atomen, Molekülen und Zellen überhaupt nicht existierende Eigenschaften andichten, wie zum Beispiel Intelligenz, Planung, Selbstaufopferung und gar “demokratische Harmonie”. Derartiges ist ebenso unsinnig, wie zu behaupten, bei der Schöpfung eines Ölgemäldes würden sich “die Ölfarben einem Plan folgend von selbst in bestimmter Weise anordnen und dabei in demokratischer Harmonie vorgehen”.
Ein weiterer üblicher Begriff bei der Formulierung der abergläubischen Ziele der Freimaurer und ihres Materialismus ist jener von der “Mutter Natur”. Man begegnet diesem Begriff ständig in Dokumentarfilmen, Büchern, Magazinen und sogar Werbeinseraten. Er hat den Zweck, den Glauben zu fördern, dass die unbelebte Materie, die die Natur bildet (Stickstoff, Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff usw.) eine bewusst handelnde Kraft ist, aus der heraus menschliche und alle anderen Lebewesen entstanden sind. Aber dies ist nur ein Mythos ohne jegliche logische oder experimentelle Beweisbarkeit, mit dessen Hilfe Menschen durch Massenindoktrination überredet werden sollen, Gott, unser aller Schöpfer, zu vergessen und stattdessen ins Heidentum zurückzufallen, in dem die Natur als Schöpferin gilt.
Ein Relief aus der heidnischen Zivilisation Mesopotamiens
Das Freimaurertum versucht ständig, diesem Irrglauben Gestalt zu geben, ihn zu verstärken und zu verbreiten, wobei es alle sozialen Multiplikatoren ausnutzt, die es für potenzielle Verbündete hält. In einem Artikel in Mimar Sinan, der die Überschrift trägt "Gedanken über Konzept und Evolution der Solidarität aus wissenschaftlicher Sicht", ist die Rede von der “geheimnisvollen Harmonie, die Mutter Natur geschaffen hat”, und es wird behauptet, dies sei die Basis der gesamten materialistischen Philosophie des Freimaurertums. Weiterhin wird festgestellt, dass das Freimaurertum alle Strömungen unterstützt, die diese Philosophie teilen.
Wenn die betreffende Gruppierung den Standpunkt vertritt, dass die Materie alle Lebewesen erschaffen hat, dass gutmeinende Mikroben, die überall auf der Erde und in uns Menschen leben, alle Pflanzen, Tiere und Menschen in einer von Mutter Natur geschaffenen geheimnisvollen Harmonie leben und jeweils aktiver Teil einer organischen Solidarität sind - dann kann ich garantieren, dass das Freimaurertum jede Form des psychosozialen Engagements unterstützen wird, das dem Wohlbefinden, dem Frieden, der Sicherheit und dem Glück, kurz: dem Ziel der Humanität und umfassenden Einheit der Menschheit gewidmet ist.93
Am wichtigsten dabei ist dem Freimaurertum natürlich die nur angeblich wissenschaftlich fundierte Evolutionstheorie, die in der heutigen Welt Grundlage für Materialismus und Humanismus ist. Im folgenden Kapitel wenden wir uns deshalb dieser Theorie intensiv zu, von ihrem Begründer Charles Darwin bis zur heutigen evolutionistischen Massenpropaganda. Dabei werden wir den geheimen Zusammenhang zwischen dem Freimaurertum und dem größten wissenschaftlichen Irrtum aller Zeiten aufdecken.
59 Christopher Knight, Robert Lomas: The Hiram Key. London: Arrow Books 1997, S. 131 (Hervorhebung [HY]).
60 Dr. Selami Isindag: Kurulusundan Bugune Masonluk ve Bizler (Freimaurerei und wir: von ihrer Gründung bis heute). Masonluktan Esinlenmeler (Inspirationen von der Freimaurerei). Istanbul 1977, S. 274-275 (Hervorhebung [HY]).
61 Dr. Selami Isindag: Sezerman Kardes VII. Masonlukta Yorumlama Vardir Ama Putlastirma Yoktur (In der Freimaurerei gibt es keine Vergötterung, nur Auslegung.). Masonluktan Esinlenmeler (Inspirationen von der Freimaurerei). Istanbul 1977, S. 120 (Hervorhebung [HY]).
62 Celil Layiktez: "Masonik Sir, Ketumiyet Nedir? Ne Degildir?" (Freimaurergeheimnis, was heißt Geheimnis?). In: Mimar Sinan (1992), Nr. 84, S. 27-29 (Hervorhebung [HY]).
63 Dr. Cahit Bergil: "Masonlugun Lejander Devri" (Die Leander-Epoche der Freimaurerei). In: Mimar Sinan (1992), Nr. 84, S. 75 (Hervorhebung [HY]).
64 Oktay Gok: "Eski Misirda Tekris" (Initiation im alten Ägypten). In: Mimar Sinan (1995), Vol. 95, S. 62-63 (Hervorhebung [HY]).
65 Dr. Cahit Bergil: "Masonlugun Lejander Devri" (Die Leander-Epoche der Freimaurerei). In: Mimar Sinan (1992), Nr. 84, S. 74 (Hervorhebung [HY]).
66 Resit Ata: "Çile: Tefekkur Hucresi" (Ordal: Reflektionszelle). In: Mimar Sinan (1984), Nr. 53, S. 61 (Hervorhebung [HY]).
67 Rasim Adasal: "Masonlugun Sosyal Kaynaklari ve Amaclari" (Die sozialen Ursprünge und Ziele des Freimaurertums). In: Mimar Sinan (Dezember 1968), Nr. 8, S. 26.
68 Robert Hieronimus: America's Secret Destiny: Spiritual Vision and the Founding of a Nation. Vermont: Destiny Books 1989, S. 84 (Hervorhebung [HY]).
69 Koparal Çerman: "Rituellerimizdeki Allegori ve Semboller" (Allegorie und Symbole in unseren Ritualen). In: Mimar Sinan (1997), Nr. 106, S. 34.
70 Michael Howard: The Occult Conspiracy: The Secret History of Mystics, Templars, Masons and Occult Societies. London: Rider 1. Auflage 1989, S. 8.
71 Michael Howard: The Occult Conspiracy: The Secret History of Mystics, Templars, Masons and Occult Societies. London: Rider 1. Auflage 1989, S. 9.
72 Koparal Çerman: "Rituellerimizdeki Allegori ve Semboller" (Allegorie und Symbole in unseren Ritualen). In: Mimar Sinan (1997), Nr. 106, S. 38 (Hervorhebung [HY]).
73 Christopher Knight, Robert Lomas: The Hiram Key, S. 188.
74 Christopher Knight, Robert Lomas: The Hiram Key, S. 188.
75 Orhan Tanrikulu: "Kadinin Mason Toplumundaki Yeri" (Die Stellung der Frau in der Freimaurergesellschaft). In: Mimar Sinan (1987), Nr. 63, S. 46.
76 Koparal Çerman: "Rituellerimizdeki Allegori ve Semboller" (Allegorie und Symbole in unseren Ritualen). In: Mimar Sinan (1997), Nr. 106, S. 39 (Hervorhebung [HY]).
77 Resit Ata: "Bir Fantezi: Mitoloji'den Masonluga" (Eine Phantasie: Von der Mythologie zur Freimaurerei). In: Mimar Sinan (1980), Nr. 38, S. 59 (Hervorhebung [HY]).
78 Albert Pike: Morals and Dogma. Kessinger Publishing Company Oktober 1992, S. 839.
79 Michael Howard: The Occult Conspiracy: The Secret History of Mystics, Templars, Masons and Occult Societies. London: Rider 1. Auflage 1989, S. 2-3 (Hervorhebung [HY]).
80 Früherer Freimaurermeister Enver Necdet Egeran: Gercek Yuzuyle Masonluk (Die Freimaurerei entschleiert). Ankara: Basnur Press 1972, S. 8-9 (Hervorhebung [HY]).
81 Dr. Selami Isindag: Masonluktan Esinlenmeler (Inspirationen von der Freimaurerei). Istanbul 1977, S. 189 (Hervorhebung [HY]).
82 Dr. Selami Isindag: Masonluktan Esinlenmeler (Inspirationen von der Freimaurerei). Istanbul 1977, S. 190 (Hervorhebung [HY]).
83 Dr. Selami Isindag: Masonluktan Esinlenmeler (Inspirationen von der Freimaurerei). Istanbul 1977, S. 189-190 (Hervorhebung [HY]).
84 Hasan Erman: "Masonlukta Olum Sonrasi" (Nach dem Tode in der Freimaurerei). In: Mimar Sinan (1977), Nr. 24, S. 57.
85 Dr. Selami Isindag: Masonlugun Kendine Ozgu Bir Felsefesi Var Midir, Yok Mudur? (Hat das Freimaurertum eine echte Philosophie oder nicht?). Masonluktan Esinlenmeler (Inspirationen von der Freimaurerei). Istanbul 1977, S. 97 (Hervorhebung [HY]).
86 Wilder Penfield: The Mystery of the Mind: A Critical Study of Consciousness and the Human Brain. Princeton, New Jersey: Princeton University Press 1975, S. 80 (Hervorhebung [HY]).
87 Roger Penrose: The Emperor's New Mind. Penguin Books 1989, S. 24-25 (Hervorhebung [HY]).
88 Roger Penrose: The Emperor's New Mind. Penguin Books 1989, S. 448.
89 Onur Ayangil: "Yeni Gnose" (Neue Gnosis). In: Mimar Sinan (1977), Nr. 25, S. 20 (Hervorhebung [HY]).
90 Enis Ecer: "Gercegin Yolu" (Der Weg der Wahrheit). In: Mimar Sinan (1979), Nr. 30, S. 29 (Hervorhebung [HY]).
91 Faruk Erengul: "Evrende Zeka" (Intelligenz im Universum). In: Mimar Sinan (1982), Nr. 46, S. 27 (Hervorhebung [HY]).
92 Albert Arditti: "Hurriyet-Disiplin-Dinamizm-Statizm" (Freiheit-Disziplin-Dynamismus-Dirigismus). In: Mimar Sinan (1974), Nr. 15, S. 23.
93 Naki Cevad Akkerman: "Bilimsel Acidan Dayanisma Kavrami ve Evrimi Uzerine Dusunceler II" (Gedanken über den Begriff und die Entwicklung der Solidarität aus wissenschaftlicher Sicht II). In: Mimar Sinan (1976), Nr. 20, S. 49 (Hervorhebung [HY]).