Die externe Welt hinter der Quantenphysik

Licht: eine Form von Energie

Manzara Kopek Bitki Dağ Bulut

Die Entdeckung von Max Planck zeigt uns, dass Licht sowohl Wellen- als auch Teilcheneigenschaften besitzt. Seit Planck haben dies inzwischen unzählige Versuche und Beobachtungen bestätigt. In diesem Fall lässt sich Licht als eine sich wellenartig ausbreitende Energiemasse definieren.

Zum besseren Verständnis ein Beispiel zu einer weiteren Wellenart, der des Wassers: Wasserwellen bestehen entgegen dem allgemeinen Volksglauben nicht aus Wasser. Sie setzen sich viel eher aus Energie zusammen, die sich durch Wasser bewegt, und zwar wellenartig. Wenn sich eine Welle von einem Ende eines Beckens zum anderen bewegt, bedeutet das nicht, dass sich das Wasser umverteilt. Sondern die Welle, also Energie. Auch wenn sie ihre Hand in einer mit Wasser befüllten Badewanne bewegen, erzeugen Sie kleine Wellen, da sie dem Wasser Energie zuführen – kinetische in diesem Fall. Diese Energie erscheint im Wasser in Form einer Welle. Eine Welle ist demnach eine sich bewegende Energiemasse, diese verwenden oftmals ein Medium, um sich fortzubewegen, in unserem Beispiel war Wasser ein solches Medium. Lichtwellen sind allerdings etwas komplizierter als die Wellen im Wasser. Sie erfordern kein Medium, um sich fortzubewegen, auch ein Vakuum stellt kein Hindernis für Lichtwellen dar.31

Licht ist lediglich in der Anfangsphase von Materie abhängig. Sobald Licht jedoch von etwas ausgestrahlt worden ist, kann es sich unabhängig von materiellen Elementen durch den Raum bewegen. Lichtenergie kann sogar im komplett materielosen Raum gemessen werden. Licht und Wärme sind verschiedene Formen der als elektromagnetische Strahlung bezeichneten Energie. Die verschiedenen Formen der elektromagnetischen Strahlung bewegen sich in Form von Energiewellen im Raum. Man könnte sie vereinfachend mit den Wellen vergleichen, die entstehen, wenn wir einen Stein in einen See werfen. Genau wie die Wellen im See, die verschiedene Längen und Breiten besitzen, haben auch die elektromagnetischen Wellen unterschiedliche Wellenlängen.

Radyo dalga Frekansi Radio Frequency

Radio frequency and measurement device.

Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede bei den Wellenlängen der elektromagnetischen Strahlung. Während manche Strahlungen Wellenlängen von mehreren Kilometern aufweisen, besitzen andere Wellenlängen welche von weniger als ein Billionstel eines Zentimeters. In der Wissenschaft teilt man die verschiedenen Strahlungen in Kategorien ein. Beispielsweise werden Strahlungen mit einer Wellenlänge von kleiner als ein Billionstel eines Zentimeters als „Gammastrahlung“ bezeichnet. Diese übersenden sehr hohe Energien. Demgegenüber werden Strahlungen mit Wellenlängen von mehreren Kilometern „Funkwellen“ genannt und übersenden sehr schwache Energien. Während Gammastrahlung für uns tödlich ist, haben Funkwellen keinerlei Auswirkungen auf den menschlichen Körper.

GolManzarasi LakeLandscape

This is the true account: there is no other god besides Allah.
Allah – He is the Almighty, the All-Wise.
(Surah Al'Imran, 62)

GolManzarasi LakeLandscape

Das Spektrum der Wellenlängen ist außergewöhnlich breit. Die kürzeste Wellenlänge ist 1025 Mal kleiner als die längste. Zahlenmäßig wird dies durch die Zahl 1 gefolgt von 25 Nullen ausgedrückt – 10.000.000.000.000.000.000.000.000. Zum Vergleich – die Anzahl der Sekunden, die während den 4,7 Milliarden Jahren der Erdgeschichte vergingen, beträgt „lediglich“ 1017. Wenn wir uns nun vornehmen würden die Zahl 1025 aufzuzählen, Tag und Nacht, ohne Pausen, würde das uns 100 Millionen Mal das Alter der Erde an Zeit kosten. Wenn wir 1025 Spielkarten übereinanderstapeln würden, würde sich die höchste Spielkarte weit außerhalb der Milchstraße befinden.

Elektron Electron

Light is an energy that behaves in the form of a wave. Light waves resemble waves in water. But unlike the energy in water, this energy here has no need of a medium to travel through. It can move within a total vacuum. Thus light energy can be found where there is no matter.

Obwohl die verschiedenen Wellenlängen im Universum in einem so breiten Spektrum verteilt sind, ist das Licht unserer Sonne interessanterweise auf einen sehr schmalen Bereich innerhalb dieses Spektrums beschränkt. 70 Prozent der von der Sonne emittierten verschiedenen Wellenlängen fällt innerhalb eines sehr engen Bereichs zwischen 0,3 und 1,5 Mikron (1 Mikron ist eintausendster eines Millimeters). In diesem Bereich gibt es drei Arten von Licht: das sichtbare Licht, die Infrarotstrahlung und die Ultraviolettstrahlung, auch UV-Strahlung genannt. Diese drei Typen des Lichts stellen jedoch nur eine Einheit im elektromagnetischen Spektrum dar! Mit anderen Worten: Das gesamte Lichtspektrum der Sonne stellt nur eine der 1025 Spielkarten dar. Dass die Strahlung der Sonne auf einen so engen Bereich beschränkt ist, hat jedoch einen wichtigen Grund: Es ist genau diese Strahlung, die das Leben auf der Erde ermöglicht.

Das Licht, das das menschliche Auge stimuliert und auf diese Weise ein Bild erzeugt, vertritt ebenso einen sehr schmalen Bereich des möglichen Frequenzbereichs – einen Bereich von weniger als eine Oktave. Die Wellenlängen, die die Netzhaut stimulieren, variieren zwischen 39 und 75 Millionstel eines Zentimeters. „So gesehen sind wir nahezu blind!“, meint Richard L. Gregory, Professor für Neuropsychologie.32

GammaRay_Telescope

A six-mirror, giant gamma-ray telescope on Mount Hopkins.

Daraus lässt sich schließen, dass das Licht, das sie sehen können, nur ein Bruchteil des Lichtes ausmacht, das tatsächlich vorhanden ist. Für uns ist somit nur ein Bild aus einem sehr kleinen Frequenzbereich, dem Bereich des Lichts, den unsere Netzhaut einfängt, zu sehen. Die Welt außerhalb dieses Bereichs ist für uns nicht sichtbar.

Die Besonderheit des Lichtes ist ihre Wirkung auf Materie. Im Allgemeinen besitzt Materie eine gewisse Trägheit bzw. Widerstand, beispielsweise gegen Druck oder Zugkräfte. Das hat den Nebeneffekt, dass wir diese Kräfte an uns selber wahrnehmen, wenn wir ein Objekt von uns wegdrücken oder zu uns heranziehen. Newton nannte es das Aktion-Reaktion-Prinzip. Auch Licht reagiert auf Materie, aber Lichtteilchen haben keine Trägheitseigenschaft. Wir können Wirkung des Lichts auf Materie beobachten, wie beispielsweise ein Laserstrahl, der sich durch Metall schneidet oder eine beschädigte Netzhaut repariert. Aber wir können keinerlei Wirkung von Materie auf Licht feststellen. Physiker beziehen dies auf die „Abwesenheit jeglicher Ruhemasse“.33

Die Ruhemasse ist die Masse im Ruhezustand eines Körpers, es ist also eine feste Größe. Doch das Licht besitzt keinen Ruhezustand: Es ist in einem Zustand der ständigen Bewegung. Licht ist eine Form von Energie, vollständig masselos, aus diesem Grund zeigt Licht keine grundlegenden Eigenschaften von Materie.

visible_light_Spectrum

The visible light, the near infrared and ultraviolet rays that reach us from the Sun occupy the space of a single unit on the electromagnetic spectrum. In other words, the light reaching us from the Sun is the equivalent of just one out of 1025 playing cards laid one atop the other. It is only these rays that support life on Earth.

Fred Alan Wolf beschreibt dies wie folgt:

Wenn wir Licht sehen, sehen wir nicht das Licht selbst, wir sehen nur seine Wirkung auf Materie und selbst davon sehen wir eigentlich nur die Wirkung der Wirkung des Lichts auf Materie auf unsere Sinnesorgane. Licht ist wirklich nicht von dieser Welt. 34

Radyo dalga Frekansi Radio Frequency

1. OpticNerve
2. RetinalVessels
3. Vitreous Body

4. Lens
5. Pupil
6. Iris

7. Cornea
8. SuspensoryLigaments
9. Conjunctiva

10. Retina
11. Choroid
12. Sclera (white of the eye)

Like sounds, light is made up of octaves. The light octave is determined by the frequency of the light waves. For example, 48th octave represents infrared light, 49th octave visible light, and 50th octave ultraviolet light. Every light wave, from infrasound and ultrasound vibrations to radio waves and microwaves, infrared, visible light, ultraviolet light, gamma rays and solar rays, is a different octave in the electromagnetic spectrum.

dalga

Wo ist Licht in Wirklichkeit?

Ist es das Licht, das die Außenwelt für uns sichtbar macht und ist Licht das Mittel, womit unser Gehirn Bilder von der Außenwelt konstruiert? Ist es das Licht, das für die Existenz aller körperlichen Objekte verantwortlich ist, wenn wir einen Fuß vor die Tür setzen und gleichzeitig die Ursache für deren Verschwinden in der Dunkelheit? Gäbe es kein Licht, würde die Welt um uns herum aufhören zu existieren?

Die Auffassung, dass die äußere Welt, die wir wahrnehmen, nur durch die Anwesenheit von sichtbarem Licht besteht, ist natürlich nur unser individueller Eindruck. Zumal es keine Rede von Licht in der Außenwelt sein kann, es herrscht nämlich eine völlige Dunkelheit – und das überall. Weder Glühbirnen noch die Sonne strahlen ein Licht in dem Sinne aus, wie wir uns das vorstellen. Licht tritt lediglich als eine Wahrnehmung in unserem Verstand auf und beleuchtet unsere eigene individuelle Welt.

darknees karanlık

Die Sonne und andere Lichtquellen strahlen elektromagnetische Teilchen (Photonen) mit unterschiedlichen Wellenlängen aus. Diese Teilchen verstreuen sich so durch das Universum, wie es ihnen ihre Struktur erlaubt. Beispielsweise können bestimmte radioaktive Teilchen direkt durch ihren Körper hindurchpassieren. Einige dieser Teilchen sind so schwer und mit so viel Energie aufgeladen, dass sie in der Regel Moleküle, auf die sie treffen, auseinanderbrechen und anschließend ihren Weg weiterführen, ohne einen Kurswechsel hinnehmen zu müssen. Das ist auch der Grund für die erhöhte Krebsgefahr bei radioaktiver Strahlung. Röntgengeräte hingegen nutzen eine schwächere Form von radioaktiver Strahlung. Über einen lichtempfindlichen Film wandeln diese Geräte die Wellen der Strahlung in für uns sichtbares Licht um. Mit anderen Worten: Licht existiert für uns nur, wenn es durch unsere Netzhaut eingefangen und durch unser Gehirn anschließend verarbeitet und interpretiert werden kann. Von einem unabhängigen Licht, einer Helligkeit, kann demnach nicht die Rede sein.

röntgen xray

X-ray machines take photographs by converting the effect of radio waves into visible light on photographic film.

Radiowellen hingegen sind für das menschliche Gewebe unschädlich. Außerdem können unsere Sinne solche Wellen nicht erfassen. Radiogeräte übernehmen diese Aufgabe in diesem Fall, sie wandeln die Radiowellen in Schallwellen um, die durch unsere Ohren erfasst und weitergeleitet werden können. Das Knistern, das Sie zwischen den Kanälen hören, ist eigentlich der „Klang“ der kosmischen Hintergrundstrahlung, die durch alle Sterne, einschließlich unserer Sonne, seit dem Urknall ausgestrahlt wird. Mit „Klang“ ist hier unsere Wahrnehmung der Schallwellen gemeint, die unser Radio aus Radiowellen produziert und sie somit für uns hörbar macht. Anders ausgedrückt: Die Schallwellen selbst besitzen keine materielle Existenz. Sie müssen erst in die Form konvertiert werden, die unsere Ohren auffassen und unser Gehirn interpretieren kann. Das gleiche gilt für den Fernseher, verschiedene Lichtwellen, die für uns nicht sichtbar sind, werden durch den Bildschirm des Gerätes in eine Form umgewandelt, die wir anschließend wahrnehmen können.

beyin Heat Light

In essence, there are no heat and light outside. The perception center in the brain converts particles traveling at different frequencies into a visible and perceptible form.

Photonen, die Quelle der Licht-Wahrnehmung, sind winzige Teilchen des Lichts und prallen im Allgemeinen schon beim ersten Atom ab, mit dem sie kollidieren. An ihrem Auftreffpunkt wird dabei so gut wie kein Schaden verursacht. Aufgrund ihrer höheren Frequenzen tragen Photonen in Ultraviolett-Strahlen (UV-Strahlen) eine weitaus größere Energie mit sich, die deshalb beim Auftreffen auf unsere Haut die Zellen angreifen und dabei genetische Codes beschädigen können. Deshalb kann eine übermäßige Sonnenbestrahlung zu krebsartigen Schädigungen des Organismus‘ führen.

Bei der Infrarotstrahlung wiederum hinterlassen die Photonen einen Teil ihrer Energie auf den Molekülen, mit denen sie zwangsläufig kollidieren, erhöhen so ihre Schwingungsgeschwindigkeiten und somit auch ihre Temperatur. Daher sind Infrarotstrahlen auch als „Wärmestrahlen“ bekannt. Heiße Öfen oder elektrische Heizkörper geben während dem Heizvorgang größere Mengen dieser Infrarotstrahlung an ihre Umgebung ab, die dann wiederum auf der Haut als Wärme wahrgenommen wird. Tatsächlich aber existiert so etwas wie „Wärme“ nicht. Das, was wir also als Wärme empfinden, besteht in Wirklichkeit aus reiner Energie, die durch Lichtwellen erzeugt wird. Eine Existenz von „Wärme“ ohne die Anwesenheit eines bewussten Wahrnehmenden ist faktisch unmöglich.

Radio Waves Ear Sound Radyo frekansı

Under normal circumstances, radio waves cannot be detected by any of our senses. Radios convert these into sound waves that can be detected by our ears.

Dann gibt es noch diejenigen Photonen, deren Frequenzen sich zwischen dem Ultraviolett- und dem Infrarotbereich befinden, die für uns sichtbaren Photonen. Sobald diese Strahlen auf die Netzhautschicht auf der Rückseite der Augäpfel treffen, werden sie in ein elektrisches Signal umgewandelt. Diese, eigentlich physischen Teilchen, werden anschließend von uns als „Licht“ wahrgenommen.

Falls aber die Netzhaut diese Photonen als „Wärmeteilchen“ erkennen würde, wären Licht, Farbe oder Dunkelheit, nichts als Begriffe ohne Bedeutung. Beim Betrachten physischer Objekte würden wir lediglich derren Temperatur „sehen“. Demzufolge hängt die Erscheinung der Außenwelt davon ab, wie sie durch unsere Sinne wahrgenommen und durch unser Gehirn interpretiert wird. Objektiv gesehen gibt es weder Licht noch Wärme „da draußen“.

Wir sind von Teilchen unterschiedlicher Frequenzen und Wellenlängen umgeben. Allein das Wahrnehmungszentrum im Gehirn macht sie für uns „sichtbar“ bzw. „feststellbar“.

Die Photonen, die auf die Netzhautschicht treffen, werden umgehend in elektrische Signale umgewandelt. Diese Signale strömen dann durch die Sehnerven in das Sehzentrum des Gehirns. Das Sehzentrum formt anschließend eine mögliche Abbildung – auf Grundlage dessen eigener Interpretation der Signale.

Die bemerkenswerten Eigenschaften des Lichts werden in Physiklehrbüchern auf folgende Art beschrieben:

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Ultraviolet rays, which carry higher energy due to their frequencies, can sometimes cause defects in the genetic code of living cells.

Das Wort Licht wird im objektiven Sinn in Bezug auf elektromagnetische Wellen oder Photonen verwendet. Das gleiche Wort wird allerdings auch im psychologischen Sinne, in Bezug auf die Vorstellung, die entsteht, wenn elektromagnetische Wellen und Photonen auf die Netzhaut treffen, verwendet. Lassen Sie uns sowohl die objektiven als auch die subjektiven Aspekte des Wortes „Licht“ in einem Satz kombinieren: Licht ist eine Form von Energie, die sich beim Auftreffen auf die menschliche Netzhaut als eine Sinnesempfindung äußert.35

görüntü oluşumu

The living, vivid world that we imagine exists outside our eyes is actually an illusion arising in the form of perceptions. The seascape we watch on a sunny day is merely an image formed by electrical signals transmitted to the brain. We can never have direct experience of the external original of the images we perceive.

Die farbenfrohe und lebendige Welt, die wir uns vorstellen, besteht außerhalb unserer Wahrnehmung nicht in dieser Form. Ihre tatsächliche materielle Existenz, gleicht keinesfalls der Welt aus unserer Wahrnehmung. Die Seelandschaft, die Sie an einem sonnigen Tag bewundern, besteht tatsächlich ausschließlich aus Dunkelheit. Die Reflexion auf dem Wasser, die blaue Farbe des Sees, die Klarheit der Luft oder die auffälligen weißen Wolken – von all dem kann keine Rede sein. Wie unser individuelles Bild, das wir von dieser farbenfrohen und lebendigen Welt haben, schlussendlich aussieht, hängt einzig und allein von den elektrischen Signalen ab, die in unserem Gehirn erzeugt werden. Außer als Wahrnehmung in unserem Verstand existiert Licht außerhalb von uns lediglich als eine Form von Energie. Aus diesem Grund kann Licht, das wir für unsere Wahrnehmung der von Materie verantwortlich machen, nur als eine Illusion betrachtet werdet.

manzara

It is He Who appointed the Sun to give radiance, and the Moon to give light, assigning it phases so you would know the number of years and the reckoning of time. Allah did not create these things except with truth. We make the signs clear for people who know.
(Surah Yunus, 5)

In Anbetracht dieser Tatsache kommen wir zu einem sehr markanten Schluss: Ihre Augen besitzen keine Fähigkeit zu „sehen“. Das Auge ist lediglich eine untergeordnete Einheit, die Photonen in elektrische Signale umwandelt. Es hat keine Befähigung etwas wahrzunehmen. Es ist nicht das Auge, das die bunte, klare Welt, die wir uns vorstellen, betrachtet. Die Empfindung von Licht oder Farbe entsteht nicht im Auge selbst. Dies wird in den nächsten Abschnitten detaillierter thematisiert.

Befinden sich Farben ausschließlich in unserem Gehirn?

Eye Light Goz isik

Erwähntermaßen besteht das Licht ausschließlich aus in unserem Sehkortex interpretierten Signalen. Daher sind Farben, die vom Licht stammen und unsere farbenfrohe Welt erzeugen, nichts anderes als Interpretationen des Gehirns.

Photonen unterschiedlicher Frequenzen werden bestimmte Namen zugewiesen. Wir sind in der Lage, Farben, wie Rot oder Gelb, entsprechend dem Grad ihrer Schwingungsfrequenz zu unterscheiden. So können unterschiedliche Farben unterschiedliche Skalen von Vibrationen aufweisen. Papier und Schnee erscheinen uns in Weiß, weil sie alle Frequenzen kombinierend wiederspiegeln, das wir als Weiß wahrnehmen. Glas hingegen ist vollkommen transparent, da die Photonen es hindurchpassieren und unser Auge erreichen können, ohne auf ein Hindernis zu stoßen. Das Schwarz absorbiert sämtliche Photonen, sodass keines von ihnen unser Auge erreicht und wir dies als Dunkelheit wahrnehmen. Weitergehend kopiert ein Spiegel eine Abbildung, da er eine glatte reflektierende Oberfläche aufweist, die Lichtteilchen an ihr abprallen lässt und somit ein unverfälschtes paralleles Bild erzeugt.

Die Farbwahrnehmung beginnt in den Zapfenzellen der Netzhautschicht des Auges. In der Netzhaut gibt es drei Gruppen von Zapfen, von denen jeder mit bestimmten Wellenlängen des Lichts reagieren. Die erste dieser drei Gruppen ist empfindlich auf die Farbe Rot, die zweite auf blau und die letzte auf Grün. Diese drei Gruppen können in verschiedenen Konstellationen mehrere Millionen Farben hervorbringen. Dass das Licht die Zapfzellen erreicht, ist für die tatsächliche Wahrnehmung von Farben allerdings nicht ausreichend.

Renk Color Prizma

p>Jeremy Nathans, ein Forscher auf der Johns Hopkins Universität, erklärt warum Zapfen allein keine Farben hervorbringen:

Alles was ein einzelner Zapfen tut, ist Licht einzufangen und Informationen über die Intensität dessen weiterzuleiten… er sagt allerdings nichts über die Farbe selbst.36

Die von den Photonen entnommenen Farbinformationen können durch die Zapfen aufgrund ihres Pigmentreichtums umgehend in elektrische Signale umgewandelt werden und über die Nervenzellen zu einer speziellen Region im Gehirn, in der unsere bekannte, lebhafte Welt erzeugt wird, weitergeleitet werden.

göz şema

1. Rod cells
2. Cone cells
3. Optic nerve

Color is perceived first in the retinal layer in the eye. The three main types of cone cells in the retina react to different wavelengths. Millions of different shades of color emerge as the result of the cone cells being stimulated in different proportions. These colors, converted into electrical signals in the cone cells, are transmitted to the optic nerve. As a result, the brightly colored world we see is formed. In fact, however, there is no color in any part of the brain. The colored world is merely what we perceive.

Gibt es überhaupt Farben im Gehirn?

Dieses spezielle Sehzentrum des Gehirns ist, wie alle anderen Regionen des Gehirns, völlig dunkel. Es gibt darin weder Licht noch Farben. Es gibt kein Rot, Grün oder Gelb im Gehirn. Es gibt kein Weiß. Es gibt keine Reflexionen, farbenfrohe Blumengärten oder blendendes Sonnenlicht, keinen blauen Himmel oder grüne Bäume. Das Innere des Schädels ist stockdunkel, keine Spur von Licht. Die Erzeugung von Farben ist lediglich auf die reflektierenden Eigenschaften von Objekten zurückzuführen. Sie zeigen demnach keine unabhängige Existenz auf. Wo genau befindet sich dann diese bunte Welt, die wir unser gesamtes Leben über erblicken? Sie kann uns nicht von außen erreicht haben, da es „dort“ keinerlei Farbe zu finden ist, und im Gehirn ist es auch stockdunkel, keine Spur von Licht oder Farbe. Sie befindet sich nur in unserer Wahrnehmung, sie ist unsere Wahrnehmung und sie ist so, wie sie ist, weil wir sie so interpretieren.

Peter Russel, von der Fakultät Mathematik und theoretische Physik der Cambridge Universität, beschreibt den Sachverhalt wie folgt:

Color Blind Renk Korlugu

There is actually no color in the space we perceive as “the outside.” The movements of photons we perceive as light and color are nothing more than perceptual phenomena created in a pitch-black environment.

Zur Überraschung vieler hat sich die Welt "da draußen" als gänzlich unähnlich unserer Erfahrung herausgestellt. Betrachten wir unsere Erfahrung der Farbe Grün: In der physischen Welt gibt es Licht einer bestimmten Frequenz, aber das Licht selbst ist nicht grün. Auch nicht die elektrischen Impulse, die vom Auge an das Gehirn weitergeleitet werden. Es gibt keine Farben. Das Grün, das wir sehen, ist eine Qualität, die erst im Geist als Reaktion auf eine Frequenz des Lichts entsteht. Es existiert nur als subjektive Erfahrung im Geist.37

Genau wie Licht sind auch Farben eine Interpretation des Gehirns. Die Helligkeit und der Farbton der Welt werden einzig durch unsere eigene Wahrnehmung der für uns relevanten Arten von Strahlung bestimmt. Die Interpretation ist völlig subjektiv.

görüş açısı

Since color is related to the individual’s mode of perception, it is impossible for us to know whether or not the world we perceive looks the same to other people. An object we perceive as red may be a completely different shade for someone else. There is no way of comparing their perceptions of “red” with our own.

Richard L. Gregory, Professor für Neuropsychologie an der Universität Bristol, fasst folgendes in seinem Buch „Eye and Brain“ zusammen:

Genau genommen hat das Licht keine eigenständige Färbung: Es erzeugt Empfindungen wie Helligkeit oder Farbe, aber nur in Verbindung mit einem geeigneten Augen- und Nervensystem.38

Schäden oder strukturelle Veränderungen, die am Augapfel auftreten können, bewirken oft, dass diesselben Objekte in sehr unterschiedlichen Weisen wahrgenommen werden, auch wenn das Sehzentrum davon nicht betroffen ist. Daher sind die Wahrnehmungen der einzelnen Farben bei farbenblinden und gesunden Menschen so unterschiedlich.

Fassen wir zusammen: Es ist stockdunkel „da draußen“. Tatsächlich kann sogar dieser Ausdruck trügen. Es gibt „dort“ überhaupt keine Farben. Die dreidimensionale, farbenfrohe, lebendige Welt, die wir sehen, ist vollkommen irreführend. Die Bewegungen der Photonen, die wir als Licht oder Farbe interpretieren, sind nichts weiter als physikalische Ereignisse, die in völliger Dunkelheit stattfinden. Unser gesamter Körper, einschließlich unserer Augen, und die gesamte materielle Welt die wir als dreidimensional, bunt, klar sehen, werden ausschließlich in unserem Gehirn erzeugt. Interessanterweise werden auch unsere Augen und unser Gehirn, die diese Wahrnehmungen des Lichts und der Farben bilden, von völliger Dunkelheit beherrscht.

Daniel C. Dennett, Professor für Philosophie an der Tufts University, hat unzählige Experimente am menschlichen Gehirn und Bewusstsein geleitet. Er fasst die Thematik auf folgende Weise zusammen:

Unsere gemeinsame Schlussfolgerung ist, dass die moderne Wissenschaft uns die Farben aus der physischen Welt nahm und sie durch farblose elektromagnetische Strahlung verschiedener Wellenlängen ersetzt hat.39

resme bakmak

In seinem Buch fährt Dennett fort:

„Farbe“ als Solches gibt es in der Welt nicht, es existiert nur im Auge und Gehirn des Betrachters. Objekte spiegeln unterschiedliche Wellenlängen des Lichts, aber diese Lichtwellen selbst besitzen keine Farbe.40

Da das Licht von der subjektiven Wahrnehmung einer Person abhängt, gibt es keine Möglichkeit für uns herauszufinden, ob die Welt für andere Menschen genauso aussieht, wie für uns. Es gibt keine Garantie dafür, dass die Farbe, die jemand anderer als „rot“ sieht, dasselbe Rot ist, das sie sehen.

„Bunt“ könnte für uns Millionen von verschiedenen Farbtönen ausdrücken. Und doch könnte jemand anderes eine sehr begrenztere Vielfalt von Farben sehen und das mit demselben Ausdruck „Bunt“ in Verbindung bringen. Demzufolge können wir unsere Wahrnehmung nicht mit der Wahrnehmung anderer vergleichen, nicht einmal am selben Objekt. Es wäre sogar möglich, dass eine andere Person auf das selbe Objekt blickend etwas völlig anderes sieht. Da unsere Wahrnehmung der Außenwelt auf unsere fünf Sinne beschränkt ist, können wir nicht wissen, ob „blau“ für jemand anderes dasselbe Blau ist, wie für uns oder ob der Kaffee denselben Geschmack hat.

resme bakmak

Farbenblindheit ist eines der bedeutendsten Beweise dafür, dass Farben allein im Gehirn erzeugt werden. Schon eine geringfügig genetische Veränderung, die sich auf der Netzhaut bemerkt macht, kann Farbenblindheit auslösen. Betroffene können die Farben Rot und Grün nicht mehr unterscheiden. Der Grund dafür ist die veränderte Wahrnehmung der Farben. Ein Objekt, von dessen grüner Oberfläche wir überzeugt sind, könnte für eine andere Person als grau erscheinen. Wir sind nicht in der Lage zu bestimmen, wer nun recht hat und wer falsch liegt, beide Seiten haben ihre eigene Wahrnehmung. Mit dem original zu vergleichen dürfte sich auch als schwierig erweisen, zumal das Original überhaupt keine Farbe aufweist.

Wir müssen erkennen, dass alle Eigenschaften, die wir auf verschiedene Objekte und Menschen zuschreiben, in Wirklichkeit allein das Produkt unserer Wahrnehmung darstellen und nicht auf das „Original“ in der Außenwelt zutreffen. Da wir nicht dazu fähig sind außerhalb unserer eigenen Wahrnehmung zu treten, bleibt uns der Blick auf das Original für immer verwehrt.

Der berühmte Philosoph Bischof George Berkeley lenkt die Aufmerksamkeit auf folgende Tatsache:

Wenn dieselben Dinge für einige rot und heiß und für andere das Gegenteil sein können, bedeutet das, dass wir unter dem Einfluss von falschen Auffassungen sind und das alle „Dinge“ nur in unserem Verstand existieren.41

insan görüşü ve arı görüşü

An image of flowers seen through the human eye

Bees see the same flowers like this

Eine Rede von Gerard O’Brien, Professor an der Universität von Adelaide in Australien, in einem Radiogespräch:

Wenn wir in die Welt hinausschauen, sehen wir unzählige farbenprächtige Objekte. Wir glauben, dass jene Farben wirklich fest mit diesen Objekten verbunden sind. Doch nun stellt sich die Frage, ob das tatsächlich der Fall ist. Eine Reihe von Philosophen sind dieser Meinung, dass die Farben und ihre Eigenschaften in Wirklichkeit nur Merkmale der in uns selbst erzeugten Umgebung darstellen und keinerlei Bezug auf die „echte“ farbliche Gestaltung der Welt haben. Demzufolge kann von unabhängiger Farbgebung der Welt außerhalb unserer Wahrnehmung nicht die Rede sein. Unabhängig von uns und außerhalb unserer individuellen Wahrnehmung ist die Welt in Wirklichkeit völlig farblos. Ist der Apfel rot, wenn sie gerade nicht darauf schauen? Tiefergehend ist es eine etwas chauvinistische Ansicht von uns, zu glauben, dass die Welt wirklich die Art von Farbgestaltung aufweist, die wir wahrnehmen. Wir wissen heute eine Menge über die Tiere, mit denen wir diesen Planeten teilen, dass sie beispielsweise unterschiedliche Farbwahrnehmungen besitzen und einige von ihnen ein geringeres Farben-Urteilsvermögen haben als wir. Viele Farben werden von Tieren völlig anders wahrgenommen als von uns. Warum aber sollten wir auf die Idee kommen, dass ausschließlich unsere Wahrnehmung die richtige ist – dass die Farben, die wir sehen, tatsächlich die Farben sind, die die Welt wirklich aufweist? Womöglich sind das lediglich zwei mögliche Arten der internen Codierung der Welt, zwei mögliche Darstellungsarten.42

O’Briens Analyse zu diesem Thema ist von wesentlicher Bedeutung im Hinblick auf die Frage, wie die „äußere Realität“ wirklich aussieht. Beweise dafür, dass andere Lebewesen Licht oder Farbe in der gleichen Art und Weise wahrnehmen wie wir, gibt es natürlich nicht. Es ist uns nicht möglich, die Korrektheit unserer eigenen Wahrnehmung zu beweisen. Aus diesem Grund sind all unsere Äußerungen in Bezug auf die Außenwelt nichts weiter als Vermutungen – auf Grundlage unserer fünf Sinne.

Fünf Sinne, die uns die Welt erklären

duyular

We learn everything about the outside world by means of our sense organs. When the electrical signals reaching us by way of our sense organs are interrupted, the world that exists on the outside will disappear for us alone.

Wenn alles was wir je kennenlernen nur als ein sensorisches Bild in unseren Köpfen erscheint, wie können wir uns dann sicher sein, dass eine physikalische Realität hinter dieser Wahrnehmung existiert? Ist dies nicht auch nur eine Vermutung? Meine Antwort: Ja, es ist lediglich eine Annahme, aber dennoch die plausibelste.43

Das was wir „die Außenwelt“ nennen besteht aus dem Elektronenaustausch zwischen Atomen, den Bewegungen von Energiewellen in der Luft und den nicht wahrnehmbaren Schwingungen von Molekülen. Aber gibt es diese Dinge wirklich? Was beweist ihre Existenz? Die materiellen Objekte, die sie erzeugen? Die Körper, die wir sehen, riechen oder fühlen? Oder die Radiowellen, die wir hören oder sehen? Oder sind es einfach die elektrischen Signale, die unser Gehirn durch unsere fünf Sinne erreichen? Und was würde geschehen, wenn diese Signale ausfielen? Würde dann die Welt da draußen verschwinden?

Die Außenwelt besteht faktisch in einer konzentrierten Wellenform. Die Welt, die wir erblicken, stellt keinesfalls die wirkliche Welt da draußen dar. Sie würde bei einem Ausfall der elektrischen Signale für uns spurlos verschwinden. Der Grund dafür ist, dass wir alles von der Welt draußen über unsere fünf Sinne erfahren. Die Informationen über sie erhalten wir ausschließlich in der Form, die durch unsere Sinnesorgane erzeugt wird. Sobald uns diese Information erreicht, werden sie in elektrische Signale umgewandelt und an den relevanten Regionen im Gehirn individuell interpretiert. Demnach ist das Wasser, das wir trinken, der Film, den wir sehen oder die Blume, die wir riechen nichts weiter als das Ergebnis der Interpretationsfähigkeit unseres Gehirns.

seyretme

Tatsächlich gibt es weder Farben noch Töne noch Bilder in unserem Gehirn. Alles was in unserem Verstand auftritt sind elektrische Signale. Die grenzenlose Landschaft, die hübsch geschmückte Blume, die laute Musik oder die köstliche Mahlzeit, das alles setzt sich ausschließlich aus elektrischen Signalen zusammen, die Sie selbst erzeugen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Außenwelt unabhängig von Ihnen nicht existiert. Es hört auch nicht auf zu existieren, wenn keine elektrischen Signale ihrer Sinnesorgane mehr das Gehirn erreichen. Nur für Sie wäre die Welt verschwunden, da keine Signale mehr vorhanden wären, um sie wahrzunehmen.

beyin

In ihrem Buch „Mapping the Mind“ beschreibt die Wissenschaftsjournalistin Rita Carter, wie wir die Welt wahrnehmen:

Jedes dieser Organe ist auf trickreiche Weise dafür konstruiert, seinen spezifischen Stimulus-Typ zu erarbeiten: Moleküle, Wellen oder Vibrationen. Doch hier finden wir noch keine Antwort, denn trotz ihrer wunderbaren Vielfalt haben diese Organe im Grunde dieselbe Aufgabe: Sie übersetzen einen spezifischen Stimulus in elektrische Impulse. Ein Impuls ist ein Impuls ist ein Impuls. Er ist noch nicht die Farbe Rot oder die ersten Töne von Beethovens fünfter, sondern nur ein bisschen elektrische Energie. Statt die unterschiedlichen Typen von sensorischem Input zu differenzieren, gleichen die Sinnesorgane sie vielmehr einander an. Alle sensorischen Stimuli gelangen dann in mehr oder weniger undifferenzierter Form als Strom elektrischer Impulse auf bestimmten Bahnen ins Gehirn, als würden die feuernden Neuronen eine Reihe von Dominosteinen anstupsen. Mehr passiert nicht. Es gibt keinen Umformer, der die elektrische Aktivität auf irgendeiner Ebene wieder in Lichtwellen oder Moleküle verwandeln würde. Was den einen Impulsstrom zu einem Anblick verwandelt und den anderen zu einem Geruch, hängt vielmehr davon ab, welche Neuronen stimuliert werden.44

beyin

Das ist in der Tat sehr erstaunlich und auch bedeutend. Alle Bilder, Töne und Geschmäcker, die wir empfinden, bestehen in Wirklichkeit aus derselben Substanz: aus elektrischen Signalen. Die entsprechenden Regionen im Gehirn wandeln diese Signale in leckeres Essen, schöne Landschaften oder lebendige Musik um. Doch das bewusste Wesen, das diese Dinge entsprechend fühlt oder wahrnimmt, ist nicht das Gehirn. Das Gehirn selbst oder die elektrischen Signale können den Geschmack des Essens oder die Farbe und den Duft einer Blume nicht genießen. An diesem Punkt scheitern Materialisten, sie begreifen nicht, dass es die Seele ist, die wahrnimmt und bewertet.

Jeffrey M. Schwartz beschreibt die Unabhängigkeit der Wahrnehmung des Gehirns:

Jeder bewusste Zustand hat ein gewisses Gefühl, möglicherweise sogar ein einzigartiges: In einen Hamburger zu beißen, fühlt sich anders an als an einem Steak zu kauen. Und jedes Geschmackserlebnis fühlt sich anders an als der Klang eines Chopins étude oder der Anblick eines Gewitters… die Ermittlung des Ortes, an dem die Farbe Rot in der Sehkortex erzeugt wird, ist weit von einer Erklärung unserer Empfindung dessen entfernt. Oder warum das Sehen von rot sich anders anfühlt als der Geschmack eines Fettuccine Alfredo oder das Hören von „Für Elise“ – zumal all diese Erfahrungen aus einem neuronalen sensorischen Kortex stammen. Nicht einmal die detaillierte Magnetresonanztomographie gibt uns mehr als lediglich Hinweise auf die physikalische Grundlage der Wahrnehmung oder Empfindung. Sie zeigt uns nicht, wer oder was diese Dinge „da drinnen“ fühlt. Sie erklärt nicht das bewusste Wahrnehmen der Farbe Rot. Und woher wissen wir, dass das auch auf andere Menschen zutrifft. Und warum können wir diese Fragen nicht beantworten, wo wir doch das Gehirn bis auf die molekulare Ebene studieren?45

beyin

Peter Russel beschreibt das Problem wie folgt:

Jedes Mal, wenn wir versuchen, den physischen Aspekt festzunageln, stehen wir mit leeren Händen da. Jede Idee, die wir je von der physischen Welt gehabt haben, hat sich als falsch herausgestellt, und der Begriff der Materialität scheint sich vor unseren Augen zu verdampfen. Aber unser Glaube an die materielle Welt ist so tief verwurzelt und wird so kraftvoll durch unsere Erfahrung verstärkt, dass wir uns an die Annahme klammern, dass es irgendeine physische Wirklichkeit geben muss. Wie die mittelalterlichen Astronomen, die ihre Annahme, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist, nie infrage stellten, haben wir nie unsere Annahme infrage gestellt, dass die äußere Welt physischer Natur ist. Tatsächlich war es ziemlich erschreckend für mich, als ich merkte, dass die Antwort uns geradezu ins Gesicht starrt. Vielleicht gibt es wirklich nichts. Kein "Ding", was ist. Keinen physischen Aspekt. Vielleicht gibt es nur einen mentalen Aspekt.46

seyreden kim?

There is no little man sitting in the brain observing what is going on. Research into the brain can never answer the question of who really does the perceiving. Because it is the “soul” that perceives, independently of any person’s physical identity.

Wer oder was der Wahrnehmende ist, kann nicht durch die Erforschung des Gehirns beantwortet werden, denn das, wonach Wissenschaftler suchen, existiert in einer völlig anderen Form als der physische menschliche Körper.

Die amerikanische Autorin Marilyn Ferguson beschreibt die historische Suche der Philosophie und der Wissenschaft nach dem Wahrnehmenden:

Schon zu Zeiten der antiken Griechen dachten die Philosophen über den „Geist in der Maschine“ „dem kleinen Menschen im Menschen“ usw. nach. Wo ist das „Ich“ – die Entität, die das Gehirn verwendet? Wer „weiß“ etwas? Oder wie der heilige Francis von Assisi einmal gesagt hat: „Was wir suchen, ist das, was sieht“.47

Bewusstsein ist eine Eigenschaft, über die ausschließlich die von Allah verliehene Seele verfügt. Es ist allein auf die Seele zurückzuführen, dass ein Mensch in der Lage ist zu denken, zu empfinden oder Entscheidungen zu treffen.

Allah erklärt uns dies in einem Vers wie folgt:

Und ebenso haben Wir dir Geist von Unserem Befehl (als Offenbarung) eingegeben. Du wusstest (vorher) weder was das Buch noch was der Glaube ist; doch haben Wir es zu einem Licht gemacht, mit dem Wir rechtleiten wen Wir wollen von Unseren Dienern. Und du leitest ja wahrlich zu einem geraden Weg. (Surah Asch-Schura, 52)

Dieses Thema wird in den späteren Kapiteln detaillierter erörtert.

Wer sieht die Bilder im Gehirn?

Unmittelbar nachdem das Licht von einem Außenobjekt auf die Netzhaut fällt, werden die Signale an bis zu 30 verschiedene Sehzentren im Gehirn für die weitere Verarbeitung versendet. Das Licht, das durch die Linse an der Vorderseite des Augapfels eintritt, hinterlässt ein umgedrehtes zweidimensionales Bild auf der Netzhaut am hinteren Teil des Auges. Im Anschluss an die verschiedenen chemischen Vorgänge wandeln die Zapfzellen das Bild in elektrische Impulse um, diese Signale, die durch den Sehnerv an das Sehzentrum an der Rückseite des Gehirns übertragen werden, werden dort anschließend in dreidimensionale Bilder weiterverarbeitet.

Boyut Goruntu Light image

Light passing through the lens produces a reversed and upside-down image on retina at the back of the eye. The rod and cone cells there convert that image into electric currents, which are forwarded to the visual center at the rear of the brain. The brain then converts the signal into meaningful, three-dimensional images.

Craig Hamilton fügt hinzu:

Doch wie das geschieht, ist ein Beispiel für das, was als das "Bindungsproblem" bekannt und für sich allein schon ein Mysterium ist, das bis jetzt niemand überzeugend lösen konnte. Doch im momentan ist es wichtig zu wissen, dass jedes Ihrer Augen einen anderen Teil des Bildes sieht und Ihr Gehirn es zu einem nahtlosen Ganzen zusammenfügt.48

Diese Erläuterungen beschreiben allerdings lediglich die Funktion der Augen. Die Augen stellen aber bloß die erste Stufe bei der Entstehung des Bildes dar. Das Bild jedoch, wird anschließend in einem sehr kleinen Bereich im Gehirn erzeugt. Das tatsächliche Aussehen der äußeren Welt bleibt für uns dabei unbekannt.

Uyku Beyin Brain

Peter Russell fasst zusammen:

Wenn ich einen Baum sehe, so scheint es, als sähe ich den Baum direkt. Aber die Wissenschaft sagt uns, dass etwas ganz anderes passiert: Das in das Auge einfallende Licht löst chemische Reaktionen in der Netzhaut aus, diese erzeugen Elektro-chemische Impulse, die entlang der Nervenfasern zum Gehirn reisen. Das Gehirn analysiert die ankommenden Daten und erstellt dann ein eigenes Bild von dem, was da draußen ist. Dann habe ich die Erfahrung, einen Baum zu sehen. Aber was ich wirklich erlebe, ist nicht der Baum selbst, sondern nur das Bild, das im Geist erscheint. Dies gilt für alles, was ich erlebe. Alles, was wir wissen, wahrnehmen und uns vorstellen, jede Farbe, jeder Ton, jeder Gedanke und jedes Gefühl, ist nur eine Form, die im Geist auftaucht. Es ist alles eine Informierung des Bewusstseins.49

All diese Fakten führen uns zu der erstaunlichen Erkenntnis, dass sich die Welt, in der wir unser ganzes Leben verbringen, all die Zeit in uns selbst, an einem winzigen Punkt im Gehirn befindet und erzeugt wird. Da uns der Blick auf das Original der Welt außerhalb von uns für immer verwehrt bleibt und alles, was wir sehen, bloß die Wahrnehmung ist, die im Gehirn erzeugt wird, ist es dann wirklich das Auge, das sieht?

Wir Führen unser gesamtes Leben mit der Gewissheit, dass wir die Welt mit unseren Augen sehen. Doch die wissenschaftliche Beschreibung der Sehfunktionalität des Gehirns zeigt uns, dass es nicht das Auge ist, das sieht. Vielmehr dienen das Auge und die Millionen Netzhautzellen als Botschafter, die Informationen visueller Natur an das Gehirn weiterleiten. Daraufhin nimmt die Netzhaut Photonen wahr und leitet sie anschließend, umgewandelt in elektrische Signale, an das Sehzentrum im Gehirn weiter. Es ist hier die Rede von Lichtwellen, einer Netzhaut (bestehend aus Fetten, Proteinen und Wasser) und einer Reihe von elektrischen Signalen. Im Gehirn selbst sind keine im Garten spielende Kinder, sonniger Himmel oder Schiffe zu finden. Alles was es gibt sind die genannten elektrischen Signale.

oynayan çocuklar

Inside the brain, there are no scampering children, blue cloudless sky or ships floating on the sea. All there is in the brain is electrical signals.

Gibt es einen Ort im Gehirn, wo all diese Wahrnehmungen, Bilder, Töne oder Gerüche zum Vorschein kommen? Wenn wir das Gehirn näher untersuchen, finden wir Neuronen, die interagieren, sowie elektrische und chemische Verbindungen zwischen ihnen. Doch was ist mit Farben, Formen, Texte, oder Objekte aus der Welt wie wir sie kennen? – Fehlanzeige, nichts zu finden. Es befinden sich keine wehenden grünen Blätter, einkaufende Menschenmengen, Häuser, Autos oder Möbel im Inneren des Gehirns. Auch kein uns anlächelnder Freund, Mutter oder Vater. Die Abbildung des Buches, das sie gerade lesen, existiert nirgendwo im Gehirn. Kurz gesagt, ist die Welt, die wir uns vorstellen, das wir um uns herum sehen, in der Form weder außerhalb noch innerhalb des Gehirns. Wir haben einen Anspruch darauf folgende Frage zu stellen: Wenn beispielsweise ein Bild sich tatsächlich im Inneren des Gehirns befindet, wer oder was ist es dann, das dieses Bild letztendlich sieht? Wissenschaftler, die dieser Überzeugung sind, sind dazu verpflichtet diese Frage zu beantworten.

Vilayanur S. Ramachandran, Direktor des „Center for Brain and Cognition“ in San Diego und Professor an der Fakultät für Psychologie und Neurowissenschaft der Universität Kalifornien, behandelt diese Frage in seinem Buch „Phantoms in the Brain“:

Er blickte auf das Glas…hinunter, das er in der Hand hielt. „Na ja, da fällt ein umgekehrtes Bild von diesem Glas in meinen Augapfel. Das Wechselspiel von hellen und dunklen Bildern aktiviert Fotorezeptoren in meiner Netzhaut, und diese Muster werden Bildpunkt für Bildpunkt durch ein Kabel – meinen Sehnerv – übertragen und auf einem Bildschirm in meinem Gehirn sichtbar gemacht. So sehe ich doch dieses Glas…, oder? Natürlich muss mein Gehirn das Bild wieder richtig herumdrehen“. So beeindruckend seine Kenntnisse der Fotorezeptoren und Optik auch waren, seine Erklärung, dass sich irgendwo im Gehirn ein Bildschirm befinde, auf dem Bilder gezeigt würden, enthält einen gravierenden logischen Fehlschluss. Denn wenn Sie das Bild eines …Glases auf einem inneren neuronalen Bildschirm zeigen würden, dann brauchten Sie im Gehirn noch eine kleine Person, die das Bild sehen könnte. Und auch damit wäre das Problem nicht gelöst, weil Sie in deren Kopf eine weitere, noch winzigere Person brauchten, die das Bild dort sähe, und so ginge es unabsehbar fort. Sie hätten also einen endlosen Regress von Augen, Bildern und kleinen Männchen, ohne das Problem der Wahrnehmung wirklich zu lösen…50

nöron Real Brain Noron Gercek Beyin

Brain

Neurons

Hier geht Ramachandran auf einen besonders wichtig Punkt ein. Wenn wir davon ausgehen sollten, dass es im Inneren des Gehirns ein Bild gibt, müsste es dort gleichzeitig eine Person geben, die es betrachtet. Es würde sich eine unendliche Abfolge von Bildern, kleinen Menschen, die diese Bilder sehen, und wiederum kleinen Menschen, die die Bilder in den kleinen Menschen sehen, bilden.

Da es in Wirklichkeit aber keinen solchen Menschen im Inneren des Gehirns gibt, ist die Behauptung eines Bildschirms im Gehirn unrealistisch und unlogisch. Das Innere des Gehirns ist völlig in Dunkelheit verhüllt, ohne Licht oder Ton.

Also was ist es, das im Gehirn erzeugt wird? Ramachandrans technische Erklärung:

Der erste Schritt zum Verständnis der Wahrnehmung besteht demnach darin, dass wir die Vorstellung von Bildern im Gehirn fallen lassen und anfangen, über symbolische Beschreibungen von Objekten und Ereignissen in der Außenwelt nachzudenken. Ein gutes Beispiel für eine symbolische Beschreibung ist ein geschriebener Absatz wie der, den Sie gerade lesen. Wenn Sie einem Freund in China mitteilen möchten, wie Ihre Wohnung aussieht, müssen Sie sie nicht nach China befördern, sondern können sie in einem Brief beschreiben. Doch die tatsächlichen Tintenzeichen, die Wörter und Absätze des Briefs, weisen keinerlei physische Ähnlichkeiten mit Ihrem Schlafzimmer auf. Der Brief ist eine symbolische Beschreibung Ihres Schlafzimmers. Was ist gemeint mit einer symbolischen Beschreibung im Gehirn? Natürlich keine Tintenzeichen, sondern die Sprache der Nervenimpulse. Das menschliche Gehirn enthält viele Regionen für die Bildverarbeitung. Jede besteht aus einem Neuronennetz, das darauf spezialisiert ist, bestimmte Informationsarten aus dem Bild zu gewinnen. Jedes Objekt ruft in einem Teil dieser Felder ein spezifisches Aktivitätsmuster hervor. Wenn Sie beispielsweise einen Bleistift, ein Buch oder ein Gesucht betrachten, wird jeweils ein anderes Muster von Nervenaktivität ausgelöst, welches höhere Gehirnzentren darüber „informiert“, was Sie gerade betrachten. Das Aktivitätsmuster symbolisiert oder repräsentiert visuelle Objekte auf ganz ähnliche Weise wie die Tintenzeichen auf dem Papier Ihr Schlafzimmer symbolisieren oder repräsentieren. Als Wissenschaftler, die bemüht sind, visuelle Prozesse zu verstehen, haben wir das Ziel, den Code zu entschlüsseln, den das Gehirn verwendet, um diese symbolischen Beschreibungen zu liefern, ganz so, wie ein Kryptografiker versucht, eine unbekannte Schrift zu decodieren.51

Doch die bloße Existenz dieser Karte erklärt noch nicht das Sehen, denn, wie oben erwähnt, befindet sich ja kein kleiner Mensch in Ihrem Kopf, der betrachtet, was in der primären Sehrinde abgebildet wird.52

snapsler

1. Synaptic ending
2. Axon
3. Cell body
4. Dendrite

5. Mitochondrion
6. Synaptic Vesicles
7. Synaptic Cleft
8. Synaptic Vesicles

9. Neurotransmitters
10. Receptor
11. Ion Channel

12. Presynaptic Membrane
13. Postsynaptic Vesicle
14. Postsynaptic Membrane

When we look at a book, a pencil or a human being, a different nervous activity goes into operation for each object perceived. The higher brain centers are informed about what we are looking at. However, the countless chemical processes involved here are not by themselves sufficient to account for sight, because there is no little person observing the images in the brain. It is the human soul that observes the external world and draws significance from it

Richard L. Gregory gibt dazu folgenden Kommentar ab:

Es ist wichtig die Aussage, dass durch die Augen ein im Gehirn erzeugt wird, möglichst zu vermeiden. Denn die Idee eines Bildschirms im Gehirn bringt gleichzeitig die Vorstellung eines internen Auges, das diesen Bildschirm betrachtet, mit sich. Das führt uns wiederum zu weiteren Bildern und internen Augen. Dies würde sich unendlich fortsetzen, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.53

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Professor Antonio Damasio, Leiter der Fakultät für Neurologie der Universität Iowa, vermerkt:

„Ich kann offen und ehrlich sagen: Das erste Problem des Bewusstseins ist, wie wir einen Film ins Gehirn bekommen.54

Die missliche Lage in der wissenschaftlichen Welt lässt sich aus den Aussagen der Experten unschwer herauslesen. Es ist im 21. Jahrhundert der Wissenschaft immer noch nicht gelungen die Frage, “Wer ist es, der sieht?“, zufriedenstellen zu beantworten. Die Hypothese, dass es einen kleinen Beobachter im Gehirn gibt, der alles wahrnimmt, reicht nicht als Erklärung und wurde deshalb aufgegeben. Dieses Vorgehen hat die Wissenschaft jedoch noch tiefer in das Mysterium hineingezogen. Ein einzelner Punkt im Inneren des Gehirns erzeugt uns die makellose Welt, die wir wahrnehmen, und das ohne jegliche Unterbrechung. Das ist jedenfalls die technisch-wissenschaftliche Erklärung. Wo aber befindet sich dieses erzeugte „Bild“, wenn nicht im Gehirn?

Susan Blackmore, Psychologie-Schriftstellerin der Oxford Universität, beschreibt die Lage wie folgt: *Crick meint, sein Ziel wäre es, die Verbindung zu „dem lebendigem Film der Welt, die wir vor unseren Augen sehen“ zu finden. Damasio nennt es „Das Kino im Gehirn“. Doch wenn die visuelle Welt tatsächlich nur eine große Illusion ist, dann werden sie niemals in der Lage sein, weder „das Kino“ noch „den lebendigen Film“ im Gehirn zu finden. Denn sie wären beide Teil der Illusion.55

iluzyon

We are sure that we see the true state of the object we look at in the external world. In fact, however, we can never have direct experience of the original of that object. What we see is simply an illusion, as in the three-dimensional illustration made on the ground in the illustration. It is something produced by the mind. However, we never feel the slightest doubt that we are experiencing the original outside images.

Blackmore zu folge ist unser Gefühl der direkten Erfahrung lediglich eine Illusion. Doch auch das Konzept der Illusion scheitert daran, die momentane Situation richtig zu erläutern. Eine Illusion ist etwas, das erkannt wird, wenn wir Ereignisse, die in unseren Köpfen vorkommen, mit der physischen Realität vergleichen. Diesen Vergleich können wir aber nicht ziehen, da wir keinerlei direkten Kontakt mit der Außenwelt – oder irgendeiner physischen Realität – vorweisen können. Dies sind alles durch unseren Verstand produzierte Dinge, unser Verstand aber kann die externe Realität weder sehen noch hören. Das sind Realitäten, die allein auf uns beschränkt sind. In diesem Fall wäre es geeigneter die Welt nicht als eine Illusion, sondern als ein Traum zu bezeichnen.

Die Welt, die wir sehen, wird allein durch unsere subjektive Wahrnehmung erzeugt, sie gehört uns allein. Niemand sonst sieht diese Welt oder ist Zeuge unserer Wahrnehmung. Sie ist auch nicht Teil des Gehirns. Vielmehr ist das Gehirn ein Teil dieser imaginären Wahrnehmung. Unsere Sinne erschaffen einen einzigartigen Film, der nur für uns gemacht wird und den nur wir sehen können. Es ist in der Tat eine physische, materielle Realität außerhalb unserer Wahrnehmung vorhanden, aber sie bleibt für uns Menschen für immer unerreichbar.

Erwin Schrödinger, einer der Entdecker der Quantenphysik, sagte einmal: „Jeder Mensch erschafft seine eigene Welt, sie ist und bleibt ein Konstrukt seines eigenen Verstandes und kann keine weitere Existenz aufweisen.“56

Wenn wir uns das Bild eines Buches vorstellen, in unserem geistigen Auge, machen wir eine Erfahrung, die der Erfahrung, es tatsächlich mit unseren physischen Augen zu sehen, sehr ähnelt. Dies ist ein wichtiger Beweis dafür, dass wir nur durch das Erdenken ein Bild eines Objektes erhalten, das in Wirklichkeit nicht existiert.

Michael Posner, Psychologe, und Marcus Raichle, Neurologe, beide von der Washington Universität, beschreiben diesen außergewöhnlichen Mechanismus des Gehirns wie folgt:

Öffnen Sie Ihre Augen, und eine Aussicht füllt Ihr Bild ganz mühelos; schließen Sie Ihre Augen und denken Sie an diese Aussicht. Auf diese Weise können Sie sich an ein Bild dieser Aussicht erinnern, es ist sicherlich nicht so lebhaft oder vollständig wie die Aussicht, die Sie mit Ihren Augen gesehen haben. Aber dieses Bild besitzt noch die grundlegenden Eigenschaften der Aussicht. In beiden Fällen entsteht im Gehirn ein Bild der Aussicht. Das Bild, das sich durch die visuellen Erfahrungen bildet, wird Wahrnehmung genannt, weil es von dem illusionären Bild unterschieden werden kann. Die Wahrnehmung entsteht als Produkt des Lichtes, das auf die Retina fällt, die dann die Impulse sendet, die im Gehirn verarbeitet werden. Aber wie können wir ein Bild hervorrufen, ohne dass das Licht auf die Retina fällt, um diese Impulse zu senden?57

algılayan Kim Who is seeing

Der Mechanismus, der ein Objekt in dessen Abwesenheit allein durch unsere Vorstellungskraft in unserem Verstand erzeugt, ist derselbe Mechanismus, der es im Verstand erzeugt, wenn wir auf das Objekt blicken. Daher sind die Bilder, die wir tagtäglich sehen, nur ein Trugbild, ein Phantom. Alles was wir erblicken, unsere Umgebung, unsere Freunde, die Menschen um uns herum und sogar unser eigener Körper sind Teil dieses Phantoms. Die Außenwelt, die wir als die Quelle dieser Vorstellungen ansehen – das Original – bleibt uns dabei für immer unbekannt.

Diese „Schattenwelt“ beinhaltet unsere Arbeitsplätze, Wohnungen, die Menschen, unsere Autos, unser Essen, kurz: Alles was wir erleben ist Teil dieser Welt. Unsere Wohnung beispielsweise fühlt sich wie unser echtes Zuhause an und wir fühlen uns wohl in ihr. Tatsache ist jedoch, dass wir uns in einer identischen Kopie dieser Wohnung befinden, von der wir niemals erahnen würden,dass sie lediglich eine Abbildung des Originals ist.

Für Neurologen und Psychologen stellt es keine große Schwierigkeit dar, aufgrund von Untersuchungen diesem Schluss zu kommen. Doch die Frage „Wer“ denn nun diese Bilder sieht, diese Beobachtungen macht und wahrnimmt, wird möglichst vermieden. Es wird nach winzigen imaginären Figuren im Inneren des Gehirns, nach einem materiellen, wahrnehmenden „Ich“ gesucht. Das Thema wird in Büchern, Artikeln und Konferenzen behandelt, nichts ahnende Wissenschaftler zitiert, nur um dann zum Schluss zu kommen, dass man zu keinem Schluss gekommen sei.

In Wirklichkeit zeigen jedoch sämtliche technische und wissenschaftliche Gegebenheiten, dass es die Seele ist, die all das wahrnimmt, die sieht und fühlt. „Das sehende Wesen“, wonach Wissenschaftler im Gehirn suchen, nennt sich „Seele“. Das was wir als die „Außenwelt“ wahrnehmen, sind in Wirklichkeit die der Seele vorgezeigten Bilder. Der Materialismus, an dem einige Wissenschaftler noch immer festhalten, wird durch diese Einsicht restlos aufgeräumt. Daher ist die Existenz einer Seele für einige Materialisten völlig inakzeptabel. Für sie wird die anfängliche Frage nach dem „Sehenden“ für immer unbeantwortet bleiben.

Allah ist es, der dem Menschen die Seele verleiht. Allah ist es, der die Seele sehen, hören und fühlen lässt. Es ist Allah, der Allmächtige, der uns eine vollkommen klare, detailreiche und außerordentlich lebendige Welt in einer illusionären Weise erblicken lässt und uns damit den Eindruck gibt, dies alles tatsächlich zu erleben. Er ist es, Der dies alles aus dem Nichts erschafft.

Allah gibt den Menschen diese Wahrheit wie folgendermaßen bekannt:

So ist Er, der Kenner des Verborgenen und des Sichtbaren, der Mächtige, der Barmherzige, Der, Der alle Dinge aufs Beste erschaffen hat. Zunächst formte er den Menschen aus Lehm, dann bildete Er seine Nachkommen aus dem Tropfen einer verächtlichen wässerigen Flüssigkeit, dann formte Er ihn und blies von Seinem Geist in ihn. Und Er gab euch Gehör, Gesicht, Gefühl und Verstand. Wenig Dank erweist ihr Ihm! (Surah Al-Sadschda, 6-9)

Töne existieren allein in unserem Gehirn

Der Prozess des Hörens ist dem des Sehens sehr ähnlich. Das Außenohr fängt den Schall auf und leitet ihn in den Gehörgang. Anschließend bringt er das Trommelfell im Mittelohr zum Schwingen. Dadurch wird die Kette von Gehörknöchelchen – bestehend aus Hammer, Amboss und Steigbügel – in entsprechende Vibrationen versetzt, über die die Schwingungen des Schalls letztlich das Innenohr erreichen. Dort wird die mechanische Energie der Schallwellen durch die Hörschnecke in komplexe elektrische Signale umgewandelt, die wiederum über den Hörnerv zum Gehirn weitergeleitet werden. Das Hörzentrum des Gehirns interpretiert diese Informationen als ein akustisches Ereignis, zum Beispiel als Musik oder Sprache – wir hören.

Einen sehr wichtigen Punkt hierbei stellt die Tatsache dar, dass, ebenso wie die bereits beschriebene visuelle Wahrnehmung, auch akustische Ereignisse ausschließlich im Inneren des Gehirns ablaufen.

Peter Russel, vor allem für seine Arbeiten über das menschliche Bewusstsein bekannt, beschreibt die Lage wie folgt:

Der irische Theologe Bischof Berkeley hatte ebenfalls behauptet, dass wir nur unsere Wahrnehmungen kennen. Er stellte die These auf, dass nichts außer unseren Wahrnehmungen existiert, was ihn in die schwierige Position brachte, zu erklären, ob ein fallender Baum ein Geräusch von sich geben würde, wenn niemand da ist, um dies wahrzunehmen. Damals wusste man nicht viel darüber, wie Ton denn durch die Luft übertragen wird oder wie das Ohr und das Gehirn im Detail funktionieren. Heute wissen wir sehr viel mehr über diese Prozesse und die Antwort ist eindeutig „Nein“. Es gibt keinen Ton in der physischen Realität, sondern lediglich Druckwellen in der Luft. Ton existiert ausschließlich als Erfahrung im Geist des Wahrnehmenden – egal ob dies ein Mensch, ein Reh, ein Vogel oder eine Ameise ist.58

ses

1. Sound Waves
2. Complex Sound Wave From a Single Note
3. Tympanic Membrane
4. Stapes
5. Cochlea
6. Unrolled View of Cochlea
7. Slice of Cochlea
8. Hair Cell
9. Basilar Membrane

10. Relative Amplitude of Motion in Membrane
11. Auditory Nerve Fibers
12. Auditory Nerve Fibers Ending on Different Neurons, Set Out According to Varying Frequencies
13. Motor Cortex
14. Auditory Cortex
15. Plane of Cross Section
16. Thalamus
17. Cerebellum
18. Brain Stem

Sounds from the outside are converted by the external and middle ear into fluid waves in the inner ear. Following a series of processes, these waves are transmitted in the form of electrical signals to the brain, where they are perceived as sounds. Therefore, external sound for us exists only as long as we perceive it. What we hear is the product of these electrical signals inside our brain.

Für uns existieren Geräusche in der Außenwelt nur solange wir sie wahrnehmen. Auch bei akustischen Ereignissen ist es essenziell zu wissen, dass sie sich, wie bei den visuellen Ereignissen, nicht im Gehirn befinden. Alles was sich im Gehirn aufhält, sind erneut die besagten elektrischen Signale. Alle Arten von Laute, die wir als „real“ empfinden, sind Produkte der Interpretation dieser elektrischen Signale im Gehirn. Wenn wir uns mit einem Freund unterhalten, nehmen wir seine dreidimensionale räumliche Abbildung in unserem Sehkortex wahr, währenddessen erhören wir seine Stimme auf eine Weise, die die visuelle Entfernung nun auch akustisch bestätigt. Wenn sich unser Freund weiter weg von uns befindet, wird uns dabei versichert, dass seine Stimme auch tatsächlich von der Ferne kommt. Tatsächlich aber befindet sich die Stimme weder in der Ferne noch in der Nähe, sondern direkt in uns. Sie wird aus elektrischen Signalen gebildet, die wir anschließend wahrnehmen – sie existiert jedoch nicht im Gehirn. Im Gehirn herrscht nichts weiter als tiefe Stille.

Unabhängig davon, wie laut es an einem Ort ist, ist das Gehirn gegen Töne genauso isoliert wie gegen Licht. Kein Ton erreicht jemals das Gehirn. Elektrische Signale informieren uns über die Existenz einer überfüllten und lauten Außenwelt. In Wahrheit können wir jedoch weder direkten Kontakt mit dieser lauten, überfüllten Welt außerhalb von uns herstellen noch können wir diese Laute direkt im Gehirn erzeugen – auch Töne existieren allein in unserer Wahrnehmung.

Peter Russel erklärt dies mit folgenden Worten:

Ich höre die Musik einer Geige, aber der Klang, den ich höre, ist eine Qualität, die im Geist entsteht. Es gibt keinen Ton als solchen in der Außenwelt, nur vibrierende Luftmoleküle.59

müzik Music Keman Nota Kulak Duymak

We imagine that sounds reach us from the outside world. In fact, though, the sounds we hear are part of our own perceptual world. We have no means of knowing whether these sounds correspond to the external reality.

Daher basiert unsere akustische Wahrnehmung auf denselben falschen Annahmen wie unsere visuelle Wahrnehmung. Wir führen unser Leben permanent im Glauben, dass sämtliche Töne von der Welt außerhalb von uns kommen. Doch die Geräusche, die wir wahrnehmen, vertreten genau wie unsere übrigen Empfindungen wie Geschmäcker, Gerüche, Bilder, sowie Gefühle, in Wirklichkeit nur einen Teil der in uns selbst hervorgebrachten Schattenwelt. Der Lärm einer belebten Umwelt, die Musik, die wir hören, und die Stimme eines Freundes gehören allesamt zu unserer eigenen Welt der Wahrnehmung, die wir mit niemandem sonst teilen. Wir haben keine Möglichkeit zu erfahren, ob unsere Welt der Wahrnehmung der Realität außerhalb von uns entspricht, da wir nicht dazu fähig sind die physische Welt außerhalb unseres Gehirns zu erreichen.

Geschmack und Geruch entsteht in unserem Verstand

Wir gehen davon aus, dass der köstliche Duft einer Mahlzeit tatsächlich aus diesem stammt. Wir stellen uns vor, dass andere Menschen genau dieselben Aromen erleben wie wir es tun und glauben, dass wir alle eine gemeinsame Empfindung miteinander teilen. Das ist aber bloß eine Vermutung. Das was uns tatsächlich erreicht, sind die aus den Duftmolekülen umgewandelten elektrischen Signale. Anders ausgedrückt, das was wir als „Geruch“ bezeichnen ist genau wie das Bild und der Ton, eine optimale Mischung aus elektrischen Signalen. Die Geruchsmoleküle selbst erreichen tatsächlich nie unser Gehirn.

Der berühmte Denker Berkeley bemerkt zu dieser Tatsache Folgendes:

"Anfangs wurde angenommen, dass Farben, Gerüche usw. "tatsächlich existieren", doch später wurden solche Auffassungen abgelehnt, und es erwies sich, dass alles nur in Bezug auf unsere Wahrnehmung existiert."

koku

1. Olfactory Tract
2. Thalamus
3. Processing Center

4. Taste Sensory Cortex
5. Smell Sensory Cortex
6. Processing Center

7. Spinal Cord
8. Nerves
9. Taste Buds

10. Tongue
11. Neurons in Olfactory Epithelium
12. Olfactory Bulb

Die Geruchswahrnehmung wird auch in Träumen, in denen keinerlei physische Geruchsmoleküle vorhanden sind, ermöglicht. So wie die Menschen in ihren Träumen alle Bilder ganz klar sehen und alle Töne makellos hören, erfahren sie auch alle Gerüche völlig realistisch. Die Vorstellung einer Geruchswahrnehmung ohne die Existenz von entsprechenden Geruchsmolekülen fällt einem in Anbetracht dessen nicht mehr allzu schwer.

Mit unserem Geschmackssinn verhält es sich nicht anders. Genau wie bei unseren anderen Sinnesorganen wandeln die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge die verschiedenen ankommenden Reize in elektrische Signale um. Der Geschmack, den Sie empfinden während Sie den Kuchen mit vollem Appetit essen, ist nichts anderes als der Eindruck, den die elektrischen Impulse in Ihrem Gehirn verursachen. Sie können nur das wissen, was Ihr Gehirn an von außen kommenden Reizen übersetzt. Ansonsten können Sie Objekte in der äußeren Welt nie erreichen; Sie können die Schokolade selbst nie sehen, riechen oder schmecken. Die durch unsere 5 Sinne hervorgebrachten Empfindungen sagen uns, dass diese Dinge gut aussehend, wohlriechend und lecker sind. Aber diese Informationen gehören uns allein. Wir nehmen diese Informationen allein als Empfindungen in unserem Verstand wahr und haben keine zweite Möglichkeit die Welt außerhalb von uns in Erfahrung zu bringen.

Ayet 040062 Cocuk Sari Cicek Tarlasi

That is Allah, your Lord, the Creator of everything. There is no god but Him—so how have you been perverted?
(Surah Ghafir, 62)

... Allah created both you and what you do.
(Surat as-Saffat, 96)

Auch der Tastsinn besteht aus elektrischen Signalen im Gehirn

Die Welt außerhalb von uns scheint völlig realistisch. Trotz der wissenschaftlichen Tatsache, dass wir eine aus unseren Wahrnehmungen zusammengesetzte Welt bewohnen, werden die meisten Menschen von ihrer Perfektion getäuscht. Der Tastsinn ist dabei eine der irreführendsten Faktoren. Menschen können Zweifel an der Realität dessen, was wie sehen, riechen oder schmecken hegen, aber Objekte zu berühren, kann ihnen das falsche Gefühl geben, sie hätten direkten Kontakt zu ihnen. Tatsächlich aber wird die Information über den berührten Gegenstand als eine Reihe von elektrischen Signalen an die entsprechende Region im Gehirn versendet. Diese Erkenntnis sollte sämtliche Befangenheiten bezüglich unseres Tastsinns aus der Welt schaffen. Wie bei allen anderen Wahrnehmungen entsteht auch der Tastsinn im Gehirn. Das Gefühl über ein Objekt hängt von der Information ab, die Sie über das jeweilige Objekt im Gehirn erzeugen. Wenn Ihr Gehirn keine Informationen über ein Gegenstand bilden würde, könnten Sie den Gegenstand folglich nicht erfühlen, auch wenn sie ihn berühren würden.

Peter Russel erläutert es wie folgt:

Unsere Vorstellung von Materie als eine feste Substanz ist, wie die Farbe Grün, eine Qualität, die erst im Bewusstsein erscheint. Es ist ein Modell von dem, was tatsächlich „da draußen“ ist, aber wie bei fast jedem anderen Modell, ganz anders als das, was sich eigentlich da draußen befindet.61

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Das von Peter Russel erläuterte Konzept der Wirklichkeit entspricht dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Wenn Sie eine Oberfläche eines Gegenstandes berühren, besteht Ihre Beziehung mit ihr allein aus der Abstoßung der Elektronen ihrer Finger von denen des Gegenstandes. Mit anderen Worten: Sie berühren es nicht einmal. Wir haben keinen direkten Kontakt mit äußeren Objekten. Ungeachtet dessen erwecken Ihre Sinnesempfindungen den Eindruck, dass Sie die wahre Beschaffenheit des Objektes erfühlen. Wir können die Härte eines Baumstamms oder die Weichheit von Baumwolle erkennen. Wir nehmen die unterschiedliche Beschaffenheit der beiden Objekte wahr, aber der eigentliche Prozess des Erfühlens findet auf molekularer Ebene statt, auf der sich die Elektronen einander abstoßen. Das Gefühl der Härte eines Schreibtisches, die Weichheit des Fells einer Katze oder die raue Oberfläche einer Ziegelmauer erreicht uns ausschließlich als eine Mischung elektrischer Signale. Daher ist die physische Erfahrung anders als die Wahrnehmung, die unsere Sinnesempfindung in uns auslöst. Demzufolge können wir niemals das Original von einer Substanz erfühlen. Das was uns vom Original erreicht, ist nur eine subjektive Wahrnehmung der äußeren Welt, auf Grundlage dessen wir keine Schlüsse auf die tatsächliche Beschaffenheit der Außenwelt ziehen können.

Andrew B. Newberg, Professor in der Abteilung Radiologie und Psychiatrie an der Universität von Pennsylvania, sagt dazu folgendes:

Es gab Philosophen in der Vergangenheit, die sagten: „Schauen Sie, wenn ich einen Felsen trete und ich dabei meine Zehe verletze, ist das echt. Ich fühle das. Es fühlt sich echt an. Es ist lebhaft. Und das bedeutet, dass es die Wirklichkeit ist.“ Aber es ist immer noch eine Erfahrung, und es ist immer noch die Wahrnehmung der Person, dass es echt sei.62

dokunma

1. Skin
2. Meissner’s Corpuscle
3. Axon
4. Node of Ranvier
5. Schwann Cell

6. Myelin Sheath
7. Direction of Nerve Impulses
8. Cell Body
9. Spinal Ganglion
10. Cross-Section of Spinal Cord

11. Spinal Cord
12. Pathway Intersection Point
13. Thalamus
14. Sensory Cortex
15. Brain

The illustration shows the processes taking place from the fingers to the brain after touching a single button.

Wenn wir beispielsweise etwas Heißes berühren und dabei sämtliche Nerven, die dafür verantwortlich sind, die Schmerzempfindung zum Gehirn weiterzuleiten, wegdenken, würden sie das Verbrennen ihrer Finger nicht einmal mehr spüren. Das Brennen und das daraus resultierende Gefühl des Schmerzes sind allesamt Resultate der Interpretation des Gehirns. Ebenso könnte man dieses Gefühl auch durch die künstliche Bildung von elektrischen Signalen im Gehirn erzeugen – ohne eine tatsächliche Quelle des Schmerzes. So könnten wir eine Verbrennung der Finger verspüren, ohne dass es ein Feuer in der Nähe gibt. Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass sämtliche Empfindungen ausschließlich in unserer Wahrnehmungswelt existieren.

Der bekannte Wissenschaftsphilosoph des 20. Jahrhunderts, Bertrand Russell, schrieb in diesem Zusammenhang Folgendes:

Wenn es sich um den Tastsinn der Finger handelt, der entsteht, wenn wir unsere Finger auf einen Tisch drücken, so handelt es sich dabei um einen elektrischen Einfluss der Elektronen und Protonen an den Fingerspitzen. Gemäß der modernen Physik entsteht dieser Effekt aufgrund der Nähe von Elektronen und Protonen auf der Tischoberfläche. Wenn der gleiche Effekt an unseren Fingern auf einem anderen Weg verursacht würde, dann würden wir dasselbe fühlen, obwohl es keinen Tisch gibt.63

yanık

1. Skin
2. Sensory Nerve
3. Sensory Area
4. Cerebrum

5. Thalamus
6. Spinal Cord
7. Motor Nerve
8. Muscle Fibers

When our hand touches something hot, if the nerves responsible for transmitting the sensation of heat to the brain are removed from the equation, it is impossible to feel the sensation of burning, because this feeling arises solely in our perceptual world.

Aus wissenschaftlicher Sicht verliert Materie eine seiner wesentlichen Eigenschaften in unserer Wahrnehmungswelt – seine Festigkeit. Ein Objekt zu sehen liefert keinen Hinweis über ihre wahre physische Erscheinung, ebenso liefert das Erfühlen eines Objekts keinerlei Anhaltspunkte über ihre wirkliche Beschaffenheit oder Festigkeit.

Alles was wir berühren, ist für uns eine Entität, die sich ausschließlich im Gehirn formt. Die wahre Natur der Dinge ist für uns, auch mit dem Tastsinn, unerreichbar. Diesen Sachverhalt fasst der Wissenschaftsschriftsteller J.R. Minkel in einem seiner Artikel in der Zeitschrift „New Scientist“ wie folgt zusammen:

Sie halten ein Magazin. Es fühlt sich solide an. Es scheint eine Art unabhängige Existenz im Raum zu haben. Dasselbe gilt für die Sie umgebenden Objekte – eine Tasse Kaffee vielleicht, ein Computer. Sie alle scheinen real irgendwo da draußen zu sein. Doch das ist alles nur eine Illusion (Traum).64

Distanz ist auch eine Wahrnehmung – sie wird allein im Gehirn erzeugt

Wir begreifen schnell, wenn sich Leute von weitem nähern. Ihr Aussehen, die Lautstärke ihrer Stimme und ihre Größe ändern sich abhängig vom Terrain. Auf Grundlage dieser Faktoren stellen wir eine Analyse an und bestimmen daraufhin die Entfernung zwischen ihnen und uns. Doch in Wirklichkeit besteht keine Entfernung zwischen uns und anderen Menschen. Das Gefühl von Distanz verdanken wir einer vergleichenden Berechnung, die sich unbewusst in unserem Gehirn abspielt, sie ist folglich ebenfalls lediglich eine Wahrnehmung. Das uns erscheinende Bild dessen, was wir die äußere Welt nennen, ist so überzeugend und eindrucksvoll, dass es ein sorgfältiges und tief greifendes Nachdenken erfordert die Illusion dahinter zu begreifen.

Was ein Bild so überzeugend und eindrucksvoll macht, sind Elemente wie Abstand, Tiefe, Farbe, Schatten und Licht. Diese Elemente werden in solcher Vollkommenheit benutzt, dass sie ein dreidimensionales, buntes und klares Bild innerhalb des Gehirns ergeben. Wenn eine solche endlose Menge an Details dem Bild zugefügt wird, taucht eine Welt auf, die wir für wahr halten, obgleich wir nur mit der Welt in unserem Gehirn konfrontiert werden.

mesafe

There is in fact no distance between ourselves and someone we imagine to be approaching from far off. The feeling of distance we perceive is merely an interpretation by the brain. We are in fact in the same spot as a tunnel we imagine extends as far as the horizon. Everything is merely shown to us at one point inside the brain.

Das Entfernungsgefühl beruht auf dreidimensionaler Sichtweise. Die Elemente, welche die Effekte der Entfernung und Tiefe in den Bildern verursachen, sind Perspektive, Schatten und Bewegung. Diese Art der Wahrnehmung, die "räumliche Wahrnehmung" genannt wird, wird durch sehr komplizierte Systeme zur Verfügung gestellt. Diese Systeme können wir folgendermaßen erklären: Das Bild, welches das Auge erreicht, ist zweidimensional. Das heißt, es hat Maße von Höhe und Breite. Das Gefühl der Tiefe und Entfernung resultiert aus der Tatsache, dass unsere beiden Augen zwei unterschiedliche Bilder sehen. Das Bild, das jedes unserer Augen erreicht, unterscheidet sich vom anderen. Das Gehirn setzt diese zwei unterschiedlichen Bilder zu einem Ganzen zusammen, um unser Gefühl für die Tiefe des Raums und der Entfernung zu bilden.

„Distanz“ ist für uns nichts als ein Gefühl. Wie bereits erwähnt existiert in Wirklichkeit keine Entfernung zwischen uns und einer Person, die sich uns augenscheinlich aus weiter Entfernung nähert. Diese Person wird an einem einzigen Punkt in unserem Gehirn erschaffen. Das Gefühl der Entfernung ist dabei lediglich eine Interpretation des Gehirns. Doch wir sind so stark von dieser Entfernung überzeugt, dass wir unsere Stimme erheben, um die Person zu erreichen und schneller laufen um sie einzuholen.

uzaklık

We are so convinced that the other person is at a distance from us that we shout in order to make ourselves heard and run to catch up with him. The fact is, however, that the person we are trying to catch up with is in exactly the same place as us. We do not move, and the other person does not approach us. The whole image and all the distance are created as perceptions inside the brain.

Tatsächlich jedoch befindet sich diese Person an genau demselben Ort wie wir selbst. Jeder Zentimeter an Strecke, die wir während dem Laufen als hinterlegt annehmen, ist Teil des Bildes – erzeugt in unserem Verstand. Weder wir bewegen uns dabei noch nähert sich die Person uns oder zieht weiter weg. Alles spielt sich als eine Art Film an einem einzelnen Punkt in unserem Gehirn ab, den wir uns ansehen bzw. der uns gezeigt wird.

Beispielsweise scheint ein Flugzeug, das durch die Wolken fliegt, viele Kilometer von uns entfernt zu sein. Doch in Wirklichkeit befindet es sich direkt in uns, in unserem Gehirn. Diese Wahrnehmung wird durch den Lärm, den das Flugzeug produziert und die Frequenz sowie die Wellenlänge der Lichtwellen, die unser Auge erreichen. Doch wenn das Gehirn Frequenz und Wellenlänge als eine Einheit wahrnähme, sähe die Situation ganz anders aus. In diesem Fall würden wir das Flugzeug in einem völlig anderen Abstand zu uns wahrnehmen und keinen Zweifel daran haben.

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We imagine that a plane is several kilometers away in the sky from us. The fact is, though, it is actually right inside our brains. There is no distance between the plane and us.

Der Mensch wird mit vielerlei Details innerhalb des Tiefenempfindens konfrontiert. Er sieht ein Buch, das ihm ziemliche nahe scheint, dahinter der Fernseher, und dann das Fenster etwas weiter weg und schlussendlich die „draußen scheinende“ Sonne – noch weiter weg. Hände, Füße und der gesamte Körper sind alle in dieser visuellen Empfindung enthalten. Jedes Objekt weist eine eigene Perspektive und eine bestimmte Entfernung zum Beobachter auf. Tiefe, Perspektive und Schatten begünstigen den Glauben daran, er sähe die reale Außenwelt. Tatsächlich aber gibt es keine räumliche Distanz zwischen dem Buch in seinen Händen und der Sonne, die 93 Millionen Meilen entfernt zu sein scheint. Alles was er sieht, einschließlich sein eigener Körper, ist das Produkt von elektrischen Signalen im Gehirn.

Die Wahrnehmung von räumlicher Tiefe auf einer zweidimensionalen Retina ist der Technik sehr ähnlich, die von Künstlern verwendet wird, um dem Betrachter eines zweidimensionalen Gemäldes ein Gefühl von räumlicher Tiefe zu geben. Es gibt bestimmte Faktoren, die das Gefühl der Tiefe bilden. Diese Faktoren sind die Platzierung der Objekte relativ zueinander, die Atmosphärenperspektive, Änderungen der Textur, die lineare Perspektive, Höhe und Bewegung.

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“The faculty of consciousness is one thing we all share, but what goes in our consciousness, the forms that consciousness takes on, varies widely. This is our personal reality, the reality we each know and experience. Invariably we mistake this personal reality for physical reality, believing ourselves to be in direct contact with the world ‘out there.’ But the colors and sounds we experience are not really ‘out there’; they are all images in the mind, pictures of reality we have constructed. This one fact leads to a radical rethinking of the relationship between consciousness and reality.” —Peter Russell,

Die Methode, die Maler in ihren Gemälden verwenden, gilt auch für das Bild, das im Gehirn entsteht. Die Tiefe, das Licht und der Schatten werden durch die gleiche Methode in einem zweidimensionalen Areal im Gehirn produziert. Je mehr Einzelheiten in einem Gemälde sind, desto realistischer sieht es aus und desto mehr betrügt es unsere Sinne. Wir benehmen uns so, als ob es wirkliche Tiefe und Entfernung, nämlich die dritte Dimension, im Bild gäbe. Jedoch befinden sich alle Bilder, die wir sehen, auf einer zweidimensionalen Fläche. Das Sehzentrum in unserem Gehirn ist so klein wie eine Kreditkarte! Alle Bilder wie entfernte Häuser, Sterne im Himmel, der Mond, die Sonne, Flugzeuge und Vögel werden in dieses kleine Areal hineingestopft. Aus technischer Sicht gibt es keine Entfernung zwischen einem Flugzeug, das Sie etliche Kilometer entfernt sehen, und einem Glas, das Sie in Ihrer Hand halten; all diese Objekte befinden sich auf der kleinen Fläche im Wahrnehmungszentrum innerhalb Ihres Gehirns.

Das ist ein eindrucksvoller Beweis einer Schöpfung, eines erhabenen Künstlertums und einer fehlerfreien Arbeit. Allah schafft diese vollkommenen Bilder und Details im Verstand jedes Menschen, in allen Momenten und ohne Unterbrechung. Es existieren keinerlei Anhaltspunkte, die uns an der Echtheit dieser dreidimensionalen Bilder zweifeln lassen könnten. Die Welt, die uns allein gehört, wird ständig als eine Kopie der ursprünglichen Welt da draußen geschaffen. Die Kraft, Macht und das kreative Künstlertum von Ihm, Dem all dies gehört, werden in jedem Detail manifestiert. Es ist Allah, der Allmächtige, der Herr und Herrscher aller Dinge, der all die Welten schafft und diese für jedes menschliche Wesen einzeln hervorbringt.

In seinen Versen teilt Allah uns folgendes mit:

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Allah ist es, Der sieben Himmel erschuf und von der Erde die gleiche Anzahl. Der Befehl steigt zwischen ihnen herab, auf dass ihr erfahren möget, dass Allah über alle Dinge Macht hat und dass Allahs Wissen alle Dinge umfasst.
(Surah At-Talaq, 12)

Aber sehen sie denn nicht, dass Allah, der die Himmel und die Erde erschaffen hat, imstande ist, ihresgleichen neu zu schaffen? Und Er hat für sie einen Termin bestimmt, an dem kein Zweifel ist. Aber die Sünder verwerfen alles, nur nicht den Unglauben.
(Surah Al-Isra, 99)

Was ist „real“ für uns?

Wir glauben an die Existenz von Dingen nur, weil wir sie sehen und berühren und weil sie uns durch unsere Wahrnehmungen wiedergegeben werden. Jedoch sind unsere Wahrnehmungen nur Ideen in unserem Gehirn. Daher sind Objekte, die wir durch Wahrnehmungen erfassen, nichts anderes als Ideen und diese Ideen befinden sich nirgends anders als in unserem Gehirn ... Da sie alle nur dort existieren, bedeutet das, dass wir einer Täuschung zum Opfer fallen, wenn wir uns vorstellen, dass das Universum und alle anderen Objekte eine Existenz außerhalb des Gehirns besitzen. Daher hat keines der uns umgebenden Dinge eine Existenz außerhalb unseres Verstandes.65 George Berkeley

Das visuelle, akustische oder haptische Wahrnehmen eines Objektes bietet keinerlei Auskunft über die wahre Natur dessen materieller Existenz oder der materiellen Welt im Allgemeinen. Die Tatsache, dass wir es wahrnehmen, ist für uns der einzige Beweis seiner Existenz. Doch da es im Wahrnehmungszentrum des Gehirns keinerlei Ton, Bild, Geschmack oder Geruch in dem Sinne zu finden ist, keine separaten kleinen Beobachtender diese wahrnehmen und das Innere des Gehirns stockdunkel und völlig lautlos ist, ist dies nach materialistischer Logik völlig unlogisch und wissenschaftlich unmöglich. Und doch nehmen wir eine erstaunlich makellose, farbenfrohe und bewegliche Welt in diesem finsteren, lautlosen Raum wahr. Eine Welt, die eine weitaus höhere Qualität und Klarheit bietet als die fortschrittlichsten Kameras oder modernsten dreidimensionalen TV-Bildschirme. Im Inneren des lautlosen Gehirns werden Töne erzeugt, deren Klarheit und Dimensionalität die der heutigen Sound-Systeme Weitem übersteigt und die vom Original nicht zu unterscheiden sind.

Der Duft eines Parfüms oder einer Rose, sowie Wärme- und Kälteempfindungen werden ebenfalls in einer extrem detailreichen Art im Gehirn erzeugt. Diese makellose Welt wird uns durch den Willen Allahs stetig und ohne Unterbrechung präsentiert. Jemand, der sich in einem gut gefüllten Einkaufszentrum umsieht, kann herumlaufende Kinder, verschiedene einkaufende Menschen, hell erleuchtete Schaufenster, streunende Katzen und den Duft von warmen Mahlzeiten gleichzeitig wahrnehmen und verarbeiten. Er kann sieht mit einem Freund unterhalten, eine vorbeigehende Person begrüßen und zeitgleich den Duft der Rosen nebenan wahrnehmen. All dies passiert in einem im Gehirn erzeugten Film, den er sich kontinuierlich ansieht. Die beschriebene Menschenmenge und alle Details darin sieht er sich an einem virtuellen Bildschirm im Gehirn an. Aus diesen auf der Interpretationsfähigkeit des Gehirns basierenden Erfahrungen setzt sich permanent der Film, den er sein Leben nennt, zusammen.

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Doch gleicht das Original unserer Umwelt der Welt in unseren Wahrnehmungen, der Welt, die uns gezeigt wird? Das wissen wir nicht. Es ist für uns nicht möglich, Kenntnisse darüber zu erhalten, ob die Menschenmenge um uns herum oder der Duft der erwähnten Rosen tatsächlich existieren. Unser Wissen über das Original stammt ebenfalls aus unserer Wahrnehmung, für uns ist die Außenwelt die Welt, die uns in unserer Wahrnehmung präsentiert wird. Bei einem Ausfall der Organe, die das Gehirn mit elektrischen Signalen versorgen, würde für uns zeitgleich die gesamte Außenwelt ausfallen – sie würde aufhören zu existieren. Unser gesamtes Wissen besteht aus dem, was uns mitgeteilt, übermittelt und gezeigt wird, und das betrifft alles was wir uns erdenken können.

Gerard O'Brien beschreibt die Kausalität zwischen der originalen und der individuellen Außenwelt:

Nun stellt sich die Frage, inwieweit die in unseren Köpfen konstruierte Welt unserer Wahrnehmung der originalen Welt da draußen entspricht. Denn sobald wir akzeptieren, dass die Außenwelt in Wirklichkeit ein Produkt des Gehirns ist, wie es eine Reihe von Theoretikern heute tun, kommt die Frage nach dem Konzept der Übereinstimmung zwischen beiden Welten auf, unabhängig unserer Erfahrung. Wenn wir nun von großflächigen Diskrepanzen zwischen unserer Erfahrung der Welt und der Welt, wie sie wirklich ist, ausgehen, dann scheint die Behauptung von einer Traumwelt, in der wir leben und Erfahrungen sammeln, nicht besonders abwegig.66

Was ist in diesem Fall „real“ für uns?

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We can only know what is transmitted and shown to us. And that is all that goes on inside the mind. Your workplace, home and life are in fact all in your mind. Yet the material world you are convinced exists on the outside is in fact only a copy.

Als „Realität“ bezeichnen wir eine – unabhängig von uns und unserer Sinne – materiell existente Welt. Der Glaube an diese Realität außerhalb von uns ist in unserer Gesellschaft sehr stark ausgeprägt, ob wir in direktem Kontakt mit ihr stehen oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Man hegt keine Zweifel daran, ob man sich morgens nach dem Aufwachen in seinem Schlafzimmer befindet. Man geht davon aus, dass man sich während der Arbeit wirklich im Büro aufhält, die Computer dort ihre eigene unabhängige Existenz haben und diese am nächsten Morgen noch immer an ihrem Platz sein werden. Man ist von der fortlaufenden Existenz seiner Freunde, Familie, Bekanntschaften und Verwandten überzeugt, ob wir sie aktuell sehen oder nicht, spielt dabei ebenfalls keine tragende Rolle. Der Großteil dieser Erfahrungen wiederholt sich täglich und lässt kein Raum für Zweifel. Im Gegenteil, sie sind von solch einer überzeugenden Qualität, dass alle anderen Theorien außer Betracht bleiben.

Doch all dies sind Dinge, die in uns selbst existieren, Dinge, die uns vorgeführt werden. Alles was wir sehen, ist eine illusorische Kopie der materiellen Welt außerhalb von uns, deren Existenz wir nicht in Frage stellen.

Susan Blackmore erläutert diese Welt innerhalb des Gehirns folgendermaßen:

Der Verstand ist wie ein privates Theater. Hier bin ich, im Theater, irgendwo in meinem Kopf und blicke durch meine Augen. Aber es ist ein multidimensionales Theater. Ich erlebe Berührungen, Gerüche, Geräusche und auch Gefühle und ich kann meine Einbildungskraft verwenden, um Bilder und Klänge heraufzubeschwören, und sie auf meinem geistigen Bildschirm durch mein inneres Auge sehen und durch mein inneres Ohr hören. All dies ist der „Inhalt meines Bewusstseins“ und „ich“ bin das Publikum, das ihn sich ansieht.67

Die Welt, die wir beobachten, ist nur eine Kopie. Ein Vergnügungspark voller Lichter ist nur eine kopierte Bilderzeugung im Gehirn, mit nichts als elektrische Signale als ihre Quelle. Der Geschmack und Duft von einem Stück Obst, das wir essen, bestehen aus dem im Gehirn erzeugten Duplikaten des originalen Geschmacks und des originalen Dufts.

Sie haben noch nie die wahre Wärme der Sonne oder die tatsächliche Kühle des Meeres erspürt. Denn sie können zu keinem Zeitpunkt das Original der Sonne oder des Meeres erreichen, ihre Erfahrungen mit ihnen haben ebenfalls ihren Ursprung in einer Reihe elektrischer Signale.

Das Glas Wasser auf dem Tisch ist nicht vor Ihnen, es ist in Ihnen – der Tisch ebenfalls. Es sind beides Bilder in ihrem Gehirn, mit denen Sie konfrontiert werden. Auch der Tastsinn gibt uns einen Hinweis auf die Unerreichbarkeit des Originals. Das Berührungsgefühl nimmt nämlich nicht unser Finger, sondern unser Gehirn wahr, sowie auch den Genuss, während wir das Wasser aus dem Glas trinken.

Joe Dispenza, Doktor der Medizin von der Life Universität in Atlanta, erläutert dies in dem Dokumentarfilm „What the Bleep do we know?“ wie folgt:

„Ihr Gehirn kennt keinen Unterschied zwischen dem, was da draußen stattfindet, und dem, was in ihm stattfindet.“ Fred Alan Wolf sagt in dem selben Dokumentarfilm dazu folgendes: “Es gibt kein „da draußen“ da draußen unabhängig von den Vorgängen da drinnen (im Gehirn).“68

Das von uns geführte Leben ist eine Zusammensetzung aus den genannten Kopien. Der hohe Realitätsgrad dieser Abbildungen ist sehr trügerisch. Wir sind der Überzeugung, dass andere Personen dieselben Dinge wahrnehmen wie wir selbst, und stellen uns vor, dass wir den wahren Zustand der Welt betrachten. Darüber herrscht zweifellos eine feste Einigkeit. Doch auch die Personen, mit denen wir uns darüber einig sind, dieselben Dinge zu sehen und zu hören, sind lediglich Abbildungen in unserem Gehirn. Darüber hinaus sind wir nicht in der Lage die Unterschiede zwischen unseren Wahrnehmungen und den Wahrnehmungen anderer, zu finden und zu beschreiben. Es ist für uns unmöglich, die Farbe „Grün“ oder den Duft einer Zitrone zu beschreiben.

Also was ist nun Realität? In diesem Zusammenhang stellen sich für Joe Dispenza folgende Fragen:

Naturwissenschaftliche Experimente haben gezeigt, dass wenn wir eine Person nehmen und ihr Gehirn an bestimmten PET-Scannern oder mit einer anderen Computertechnologie verbinden und sie dann nach einem bestimmten Objekt befragen, kann man beobachten, dass sich bestimmte Bereiche des Gehirns erhellen. Anschließend hat man sie gebeten, ihre Augen zu schließen und sich das gleiche Objekt noch einmal mal vorzustellen. Und als sie dem so taten, wurden dieselben Bereiche des Gehirns erhellt wie zuvor, so als würde sie es visuell betrachten. Das bewegte die Wissenschaftler, sich folgende Fragen zu stellen: Wer sieht denn nun? Sieht das Gehirn? Oder sehen die Augen? Und was ist Realität? Ist Realität das, was wir mit unserem Gehirn sehen oder ist Realität das, was wir mit unseren Augen sehen? Und tatsächlich kennt das Gehirn keinen Unterschied zwischen dem, was es aus seiner Umgebung sieht, und dem, woran es sich erinnert, weil in beiden Fällen dieselben speziellen neuralen Netze arbeiten. Darum stellt sich die Frage: Was ist Realität?69

In dem bereits erwähnten Dokumentarfilm „What the Bleep do we know“ beschreibt JZ Knight die Realität folgendermaßen:

Dass wir einfach da sind, erlaubt dieser Wirklichkeit, die wir real nennen, durch die Kraft der Nichtgreifbarkeit, aus der Trägheit, Aktion und dem Chaos herauszukommen und sie in ihrer Form zu halten... und das nennen wir Materie.70

Jeder von uns lebt in seiner eigenen Welt der Wahrnehmungen. Niemand kann die Bilder aus dieser Welt teilen und niemand kann sie bestätigen, aber wir betrachten diese Bilder als die Realität. Ist die Wirklichkeit demzufolge nur eine Illusion? Besteht sie allein aus dem, was uns gezeigt wird. Existieren der Körper, den wir als unser eigener betrachten und das Leben, das wir als unser eigenes sehen, einzig als Phantome in unserem Verstand?

All diese Dinge sind in der Tat nichts weiter als Phantome. Wir leben in einer in uns selbst konstruierten Phantomwelt. Wir Leben im Glauben, dass wir permanent mit der wirklichen Welt da draußen konfrontiert werden. Tatsächlich jedoch entsteht eine völlig neue Welt in unserem Verstand und wir sind nicht in der Lage, diese zu verlassen.

Der Philosoph Geoff Haselhurst beschreibt die Ratlosigkeit der heutigen Wissenschaft in Bezug auf die im Gehirn erzeugte Realität:

Auch unsere Sinne täuschen uns, dadurch entstehen weitere Schwierigkeiten. Philosophen wissen schon seit Tausenden von Jahren, dass der Verstand unsere Sinne vertritt und sich die Welt, die wir sehen, schmecken und berühren deshalb von der Welt, die unsere Sinne verursachen, unterscheidet… Ebenso ist unser Farbwahrnehmung ein offensichtliches Beispiel dafür, wie unser Verstand eine bestimmte Frequenz des Lichts repräsentiert. Wenn wir die Wirklichkeit beschreiben wollen, müssen wir uns auf reale Existenzen, die unsere Wahrnehmungen verursachen, beziehen und nicht auf die unserer Sinne, die keineswegs die reale Welt repräsentieren. Aufgrund ihres empirischen Vorgehens ist die Wissenschaft deshalb bei der Beschreibung der Wirklichkeit bisher nicht sehr erfolgreich.71

Peter Russell gibt dazu folgende Erklärung ab:

Auf den ersten Blick könnten wir es überraschend finden, dass die Schlussfolgerungen der modernen Physik so weit von unserer eigenen Erfahrung oder Realität entfernt sind… Dass das im menschlichen Verstand erzeugte Bild der wirklichen Realität entspricht, wäre aber weitaus überraschender. Wenn wir von der materiellen Welt sprechen, denken wir in der Regel an die zugrunde liegende Realität – an die Welt, die wir als „Außenwelt“ wahrnehmen. Tatsächlich beschreiben wir jedoch nur unser Bild der Wirklichkeit. Die Materialität, die wir erleben, die Festigkeit, die wir fühlen und die Gesamtheit von dem, das wir als „reale Welt“ kennen, sind alle Teil des in unserem Verstand geschaffenen Bildes – sie sind ein Teil unserer Interpretation der Wirklichkeit. So paradox es auch klingen mag, Materie ist etwas im Geist erschaffenes.72

Realität ist für uns nicht die Materie, dessen Original in der Außenwelt wir niemals direkt erreichen können. Da alle diese Dinge aus einem Bild bestehen, das durch elektrische Signale im Gehirn gebildet wird, kann die Realität auch nicht die Welt innerhalb des Gehirns sein. Die Welt ist ein Traum, eine Illusion. Wir lassen uns durch die Beobachtung dieser Illusion täuschen. Für uns ist die „Realität“ daher weder die Außenwelt noch sind es die Bilder innerhalb des Gehirns.

Nun gut, aber ist es schwierig, diese Erkenntnis zu erlangen und zu akzeptieren?

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The truth is from your Lord, so on no account be among the doubters.
(Surat al-Baqara, 147)

Fred Alan Wolf erläutert die Vertrautheit der Menschen mit dieser Scheinwelt und ihr Bemühen, das Konzept der „echten Wirklichkeit“ möglichst zu vermeiden:

Und doch mühen wir uns unbewusst, dieses Geheimnis begraben in uns zu halten… Mit anderen Worten: Wir beschließen unbewusst, unter der Illusion zu leben, dass alles ist, weil wir es sehen. Das ist nicht nur eine grundlegende Wahrheit für Sie und mich, es ist das tiefe Geheimnis der Existenz des Universums… und das funktioniert nur, weil wir bereit sind, diesem Trick zu glauben. Wenn wir für eine Minute, eine Sekunde oder sogar eine Millisekunde damit aufhören können daran zu glauben und unser Bewusstsein das erkennen lassen, werden wir sehen, dass der Trick entlarvt wurde.

An gewissen Punkten in unserem Leben, irgendwie, irgendwo, nur für einen Augenblick, passiert es manchmal, dass dieses große Geheimnis enthüllt wird… Doch wir schreien nicht, Wow! Kein Keuchen des Staunens füllt das Theater. In einem einzigen Schöpfungsakt wird etwas von Nichts unterscheidbar, doch wir betrügen uns selbst, um ihn nicht zu sehen. Und so geht das weiter. Kein Beifall füllt die Luft. Wir lehnen uns zurück, beobachten die Show, atmen einen Seufzer der Erleichterung und sagen unbewusst, „Wir werden das niemals lösen können, also können wir es genauso gut einfach akzeptieren.“

… Und die meisten von uns, für gewöhnlich unbewusst, bleiben, und klammern sich an die Illusion bis zur letzten Nanosekunde unserer Existenz. Wir beobachten die Grenze zwischen Meer und Land, zwischen Luft, Erde und Wasser. Wir beobachten die sprudelnde Kruste von Sand, Wasser und Luft und erinnern uns an die Unterschiede. Und genauso führen wir unser Leben in der komfortablen Vorstellung, dass eine unsichtbare Membran uns von dieser Welt „da draußen“ trennt, dass „hier“, in unseren Köpfen, unserer inneren Welt der Fantasie, wir sicher und allein sind. Auf keinen Fall kann eine andere Person oder Sache in unsere individuellen Geisteswelten eindringen. Die Sinne in unserem Körper bestätigen uns das permanent, dass wir alle allein sind. Wir ignorieren jede Information, jeden Gedanken, jede Wahrnehmung, jedes fantasievolle Märchen und jede Erzählung von anderen, die diese Trennung zwischen „da draußen“ und „hier drin“ aufhebt. Wir schauen skeptisch auf Leute, die uns eine andere Geschichte erzählen, wahrscheinlich sie als Dummköpfe oder sogar Wahnsinnige abstempelnd.73

Es ist für einen Materialisten keineswegs einfach, die Tatsache zu akzeptieren, dass die Welt, die sich im Gehirn bildet, nicht real ist. Dennoch ist dies durch die Moderne Wissenschaft nachgewiesen worden, und doch wird diese große Wahrheit, wie Wolf bereits erläutert, von der großen Mehrheit ignoriert. Die Tatsache, dass wir in einer Scheinwelt leben, wird als eine gewöhnliche wissenschaftliche Entdeckung und als ein unlösbares Problem betrachtet. Der Grund dafür besteht darin, dass das, was für uns „wahr“ ist, für die Materialisten „unakzeptabel“ ist. Diese „Wahrheit“, nach der Wissenschaftler suchen und die Materialisten nicht akzeptieren, ist die Menschliche Seele. Die menschliche Seele ist absolut und bleibt dies auf ewig im Jenseits. Allah ist es, Der sie dem Menschen einhaucht. Eines Tages wird die Materie außerhalb des Menschen, sein eigener Körper und die im Bewusstsein erzeugten Welten verschwinden. Nur die vom allmächtigen Allah verliehene Seele ist es, die ewig und absolut ist.

Als dein Herr zu Seinen Engeln sprach: "Seht, ich werde den Menschen aus Lehm erschaffen. Und wenn Ich ihn geformt und ihm von Meinem Geist eingehaucht habe, dann fallt vor ihm nieder!" (Surah Sad, 71-72)

Der Realismus im Traum

Wir reden nicht wirklich mit jemandem in unseren Träumen. Wir sehen niemanden und unsere Augen sind geschlossen. Weder laufen noch gehen wir. Wir stehen nicht vor Ungeheuern, die uns erschrecken und jagen, vor leuchtend grünen Rasenflächen oder vor einer großen Menschenmenge. Wir befinden uns nicht auf einem Wolkenkrater, von dessen Dach wir uns fürchten herabzusehen. Während wir diese Bilder sehen, sind wir in Wirklichkeit unsrem Bett – allein. Die ohrenbetäubenden Geräusche der Menschenmenge, in derren Mitte wir uns zu befinden glauben, erreicht uns in unserem stillen Zimmer nicht. Wir bewegen uns keinen Meter, wenn wir uns laufend im Traum sehen. Und tatsächlich öffnen wir den Mund keinen Millimeter, wenn wir von einer hitzigen Diskussion mit jemandem träumen. Dennoch, während des Traums erfahren wir all diese Dinge sehr lebhaft und real. Die Menschen um uns, unsere Umgebung und alle anderen Dinge, die wir beobachten, wirken so real, dass wir niemals davon ausgehen, sie wären Teil eines Traums. Wir können auch von einem Autounfall träumen und einen sehr klaren Eindruck der darauffolgenden Schmerzen wahrnehmen.

Wir erleben das Gefühl der Angst, während das Auto auf uns zufährt, wir sehen wie es beschleunigt und erleben den Moment des Aufpralls. In diesem Moment haben wir keine Zweifel an der Wirklichkeit dieser Empfindungen. Die Wärme in der Luft, der Ausdruck der Menschen um uns herum, unsere Kleidung – alles wirkt außerordentlich realistisch. Und dennoch haben wir in Wirklichkeit nichts von all dem erlebt. Es hat uns zu keinem Zeitpunkt Licht oder Ton erreicht. Es existiert keine Ursache für diese Bilder, Töne oder Gerüche. Das was wir als die „äußere Welt“ bezeichnen ist in diesem Moment nicht existent. Alles beobachtete existiert ausschließlich in unserem Verstand. Doch dessen sind wir uns nicht bewusst. Selbst wenn wir im Traum gesagt bekommen, dass wir momentan träumen, schließen wir diese Möglichkeit aus und sind von der Wirklichkeit unserer Traumwelt vollständig überzeugt. Alles im Traum Gesehene, Gerochene oder Erfühlte besitzt für uns eine zweifelsfreie Wirklichkeit. Daher sind unsere Ängste, Freude und Zweifel während dem Träumen wirklich echt. Wir erfahren dieselben physischen Erfahrungen wie außerhalb des Traums, wenn wir wach sind. Während dem Träumen gibt es für uns keinerlei Anzeichen dafür, dass wir uns tatsächlich in einem Traum befinden.

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When you dream, you are alone in a pitch-black, soundless environment. Your eyes are closed, and you do not run, speak or see anybody. Yet the people around you, the environment and the events you experience in dreams are all so realistic that you have no doubt that they are all real. Dreams are important evidence proving that the external world in fact consists of perceptions alone.

Das Träumen ist eine eindrucksvolle Demonstration dafür, dass die externe Welt für uns lediglich eine Wahrnehmung ist. Zweifel an der Echtheit der Umgebung während des Traums zu hegen ist genauso schwer, wie Zweifel an der Echtheit dessen zu hegen, das wir als „die echte Welt“ bezeichnen, die ebenfalls nur in unserem Verstand existiert. Doch der Mechanismus, mit dem wir die Bilder im „echten Leben“ wahrnehmen, ist genau derselbe wie während des Traums. Beide Erscheinungen werden im Verstand erzeugt. Wir haben keinen Zweifel an der Realität der beiden Bilderreihen, während wir sie unmittelbar beobachten. Dass Träume nicht real sind, können wir jedoch sehr einfach beweisen. Bereits wenn wir aufwachen wissen und denken wir, „Es war alles nur ein Traum“. Doch wie können wir beweisen, dass wir gerade in diesem Moment nicht träumen?

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Im Quran erläutert Allah diese Tatsache wie folgt:

Dann wird in die Posaune gestoßen und siehe da, schon eilen sie aus ihren Gräbern zu ihrem Herrn! Sie werden rufen: „Wehe uns! Wer hat uns aus unserem Schlaf geweckt? Das ist es, was der Erbarmer vorausgesagt hatte, und die Gesandten hatten doch die Wahrheit gesprochen!" (Surah Ya Sin, 51-52)

Als Beleg dafür können wir im Moment die uns von der Wissenschaft bereitgestellten Beweise hernehmen. Das endgültige Erwachen aus diesem Traum beginnt erst mit dem Tod. Das Wichtige ist nun, die illusionäre Welt in unserem Bewusstsein als solches zu erkennen und sich dementsprechend zu verhalten.

Peter Russel vergleicht den Realismus dieser Welt mit dem von Träumen wie folgt:

Unsere Wahrnehmung der Welt ist eine sehr überzeugende Abbildung von dem, was „da draußen“ ist, doch es ist mehr „da draußen“ als unsere nächtlichen Träume“. In unseren Träumen sind wir uns den Bildern, Tönen und Empfindungen bewusst, die sich um uns befinden. Wir sind uns unserem Körper bewusst. Wir denken und urteilen vernünftig. Wir fühlen Angst, Wut, Freude und Liebe. Wir erfahren andere Menschen als eigenständige Individuen, sprechen und interagieren mit uns. Der Traum, so scheint es, geschieht „da draußen“ in der Welt. Nur wenn wir aufwachen, begreifen wir, dass alles nur ein Traum war, eine Schöpfung im Kopf. Wenn wir sagen, „Es war alles nur ein Traum“, beziehen wir uns auf die Tatsache, dass unsere Beobachtung nicht auf der physischen Realität basiert. Es wurde von Erinnerungen, Hoffnungen, Ängsten und anderen Faktoren geschaffen. Im Wachzustand basiert unser Bild der Welt auf der von unserer physischen Umgebung bezogenen Sinnesinformation. Das gibt unserer Wacherfahrung eine Konsistenz und einen Sinn für Realität, der in Träumen nicht zu finden ist. Aber die Wahrheit ist, dass unsere wache Wirklichkeit genauso ein Produkt unseres Verstandes ist, wie unsere Träume.74

Réné Descartes beschreibt dies auf ähnliche Weise:

In meinen Träumen sehe ich, dass ich zahlreiche Dinge mache, ich sehe mich an vielen verschiedenen Orten. Jedoch wenn ich aufwache, erkenne ich, dass ich nichts getan habe, nirgendwo hingegangen bin und dass ich friedlich in meinem Bett liege. Wer kann mir garantieren, dass ich gegenwärtig nicht ebenfalls träume, vielmehr dass mein ganzes Leben kein Traum ist?75

Selbstverständlich können weder die Menschen um uns herum noch wir selbst, als Besitzer unserer Wahrnehmung, eine Garantie dafür geben, dass unser im Moment geführtes Leben kein Traum ist. Während dem Traum können wir ohne Probleme ein Stück Eis berühren, seine kalte Nässe spüren und seine Durchsichtigkeit in einer makellosen Abbildung wahrnehmen. Den einzigartigen Duft einer Rose nehmen wir ebenso fehlerfrei wahr. Der Grund dafür ist, dass unabhängig davon, ob wir eine Rose im Wachzustand oder im Traum riechen, dieselben Prozesse im Gehirn stattfinden. Aufgrund dessen sind wir nicht in der Lage, die „Echtheit“ des Dufts zu erkennen – wir können nicht beurteilen, ob wir wirklich an einer Rose riechen. Des Rätsels Lösung ist, wir haben in keinem der beiden Erlebnisse einen direkten Kontakt zur Rose, weder das echte Bild noch der echte Duft der Rose existiert irgendwo im Gehirn.

Gerald O'Brien beschreibt dies wie folgt:

Ja, wir schlafen in unseren Betten, unsere Augen sind geschlossen und doch haben viele von uns einige sehr lebhafte visuelle Erfahrungen. In unseren visuellen Erfahrungen befinden wir uns in einer von Menschen bevölkerten Welt, um uns herum geschehen Dinge und während wir uns in dieser Traumwelt befinden, erscheint es uns, als ob wir uns wirklich auf der Welt befinden. Das ist nun wirklich wichtig, denn das sagt uns, dass unser Verstand wirklich dazu fähig ist, unsere visuellen Erfahrungen auf diese Weise in unseren Träumen zu konstruieren. Für einige Philosophen und Theoretiker stellt sich aufgrund dessen die Frage, ob wir vielleicht, während wir uns im Wachzustand in der Welt um uns herum umsehen, ein falsches Verständnis davon haben. Vielleicht werden tatsächlich alle unsere Erfahrungen, alle unsere visuellen Erlebnisse der Welt in irgendeiner Weise im Gehirn konstruiert und die allgemeine Ansicht, dass wir in direktem Kontakt mit der Welt sind, ist wirklich falsch.76

koku

When we dream of smelling a flower, we enjoy a perfect sensation of the unique perfume of that flower. The reason for this is that the same processes take place in the brain when we actually smell a flower or when we only dream we are doing so.

Angenommen der träumende wüsste, dass er momentan träumt, in diesem Fall würde ihm ein anfahrendes Auto kaum erschrecken, er wäre sich dessen bewusst, dass sein Vermögen und Geld nur vorübergehend ist und würde keine Gier für sie hegen. Er würde wissen, dass all die Gaben und die Schönheiten, die er Besitzt, mit dem Aufwachen aufhören werden zu existieren und er würde keinen falschen Stolz aus ihnen heraus entwickeln. Die negative Haltung oder das negative Verhalten der Menschen ihm gegenüber würden für ihn keine Bedeutung tragen, denn er wüsste, dass weder die Umstände noch die Menschen selbst real sind. Er wüsste ohne jeden Zweifel, dass er aufwachen wird, weshalb er nicht auf die Idee kommen würde weltlichen Dingen nachzujagen, sich sorgen um sie zu machen oder sich ausschließlich auf seine eigenen Begierden zu konzentrieren, als ob dieses Leben niemals enden würde. Er wüsste über die Existenz einer realen Welt außerhalb seines Traums. Für ihn wären deshalb die Umstände und Gegebenheiten dieser Traumwelt von keiner Bedeutung.

Die für den Traum aufgeführten Beispiele gelten selbstverständlich ohne Einschränkung auch für das „echte Leben“. Für eine Person, die sich über den illusionären Charakter dieses Lebens bewusst ist und die weiß, dass sie ihr ausschließlich als Wahrnehmung präsentiert wird, haben die Geschehnisse in Bezug auf diese Welt keinen Stellenwert. Genau wie der träumende ist sie sich der falschen Natur des unwirklichen Lebens bewusst. Trügerische Schönheiten und Attraktionen oder Personen, die sich von ihr Vorteile erhoffen – sie begreift, dass all diese Dinge nicht wirklich existieren und aus Illusionen bestehen. Aus diesem Grund sieht sie keinen Sinn darin, sich nach weltlichen Dingen zu sehnen oder seine ganze Energie auf die Beschaffung dieser Dinge aufzuwenden. Sie lebt in einer vorübergehenden, vergänglichen Welt und weiß, dass ihr wahres Leben erst nach diesem beginnt.

Der Schriftsteller Remez Sasson schreibt zu diesem Thema folgendes:

Es ist wie in einem Film. Eine Person, die sich einen Film ansieht, wird auf diese Weise mit den Charakteren und dem was auf der Leinwand geschieht verbunden. Sie kann sich mit den Helden freuen oder Trauer mit ihnen empfinden, Sie wird depressiv, schreit oder lacht. Sobald sie zu einem Moment beschließt aufzuhören die Leinwand zu beobachten, reicht dies schon, ihre Aufmerksamkeit vom Film abzulenken und sie wird von der Illusion herausgeschippt, die der Film schafft. Der Projektor wird mit den Bildern fortfahren, aber sie wird wissen, dass es nur Licht ist, das durch den Film auf die Leinwand projiziert wird. Was auf der Leinwand zu sehen ist, ist nicht real, und doch ist es da. Sie könnte sich den Film weiter ansehen oder beschließen damit aufzuhören, ihre Augen und Ohren zu halten. Haben Sie jemals einen Film gesehen und an irgendeinem Punkt steckt plötzlich die Rolle fest, oder es gibt einen Stromausfall? Was geschieht mit Ihnen, wenn Sie einen interessanten Film auf dem Fernseher sehen und es dann plötzlich zu Werbung schaltet? Sie werden von der Illusion heraus in die Welt um uns herum geschippt. Wenn Sie schlafen und träumen und Sie jemand weckt, fühlen Sie sich aus einer Welt heraus in eine andere geworfen. Es ist dasselbe in dem Leben, das wir Wirklichkeit nennen. Es ist möglich, aus ihr aufzuwachen.77

Genau wie in unseren Träumen besteht die Welt, die wir bewohnen, aus Trugbildern, Truggerüchen, Truggeschmäckern und Truggefühlen. Natürlich ist es möglich, sich dessen bewusst zu werden und die Tatsachen zu sehen, bevor dieser Traum endet. Aus diesem Traum zu erwachen und die illusionäre Natur dieser Welt zu verstehen, ermöglicht es zu erkennen, dass es das Jenseits ist, das echt ist. Und das Jenseits zu begreifen wiederum, gibt der Person die Möglichkeit, die Vergänglichkeit des irdischen Lebens zu realisieren und zu verstehen, dass sie für die Erlösung im Jenseits die Zufriedenheit Allahs erlangen und nach diesem Verständnis ihr Leben führen muss. Das ist einer der Fakten, die der Person unzähligen Segen bringen wird – in diesem und im nächsten Leben.

Über die Auferstehung der Menschen im Jenseits wird im Quran wie folgt berichtet:

Und es wird in die Posaune gestoßen - das ist der angedrohte Tag! Und jede Seele wird mit einem Treiber und einem Zeugen kommen: "Du warst dessen völlig achtlos. Wir zogen deinen Schleier jetzt weg von dir, und heute ist dein Blick scharf." (Surah Qaf, 20-22)

Wahrnehmungsstörungen im Gehirn und eine andere Außenwelt

You can perform this test in order to better understand the blind spot. Close your right eye and bring this book towards your face from a distance of about 50 centimeters away. Focus your eye on only the cross. As it draws closer, you will see the black spot on the left disappears momentarily. Your brain has filled in the black spot it cannot perceive with a white background.

Wenn unsere fünf Sinne, die uns von der Echtheit der gesehenen Bilder über die Außenwelt überzeugen, der diese Bilder verursachenden elektrischen Signale beraubt werden, würde diese Außenwelt plötzlich verschwinden. Das ist eine wissenschaftliche Tatsache – alle fünf Sinne informieren uns auf Grundlage dieser elektrischen Signale über die Außenwelt. Sobald die entsprechenden elektrischen Signale über eine Information in der Außenwelt ausfallen würden, wüssten wir nichts mehr von ihr.

Die Wahrnehmungsbehinderungen im Gehirn sind eines der wichtigsten Belege dafür. Wenn Sie sich beispielsweise einen Raum in vollem Tageslicht ansehen, gehen Sie von der Vollkommenheit dieser Wahrnehmung aus – die Realität sieht allerdings anders aus. Es gibt da einen Punkt im Raum vor Ihnen, den sie nicht sehen können. Und diese fehlende Stelle bleibt, wohin auch immer Sie schauen. Es ist der sogenannte „blinde Fleck“ – bei jedem Menschen, in der Mitte der Netzhaut, wo der Sehnerv zum Gehirn führt.

Wie bereits angedeutet, liegt die Ursache hierfür darin, dass es keine Sehzellen an der Stelle der Netzhaut gibt, wo der Sehnerv des Gehirns an ihr andockt. Nichtsdestotrotz sehen Sie eine makellose Abbildung vor Ihnen. Das ist mit der kompensatorischen Natur des Gehirns zu erklären. Der Bereich, der wegen des blinden Flecks nicht gesehen werden kann, wird mit anderen Details und Farben ausgefüllt. Das ist zu tiefst außergewöhnlich, denn an dieser Stelle existiert in Wirklichkeit keinerlei Information und ganz egal mit welchen Details das Gehirn diese Stelle füllt – sie sind vollkommen illusorisch. Dennoch merken wir nichts davon. Denn das Gehirn „füllt“ diesen blinden Fleck durch einen besonderen Mechanismus – es schätzt die wahrscheinlichste Möglichkeit dessen ab, was an dieser Stelle sein könnte. Doch wie geht das Gehirn dabei vor? Diese Frage ist für Wissenschaftler noch immer ein Rätsel.

Vilayanur S. Ramachandran beschreibt das Phänomen wie folgt:

Beispielsweise könnten Sie versuchen, Ihren blinden Fleck auf die Ecke eines Quadrats zu richten. Füllt ihr Sehsystem beim Anblick der anderen drei Ecken die fehlende aus? Wenn Sie sich diesem Experiment unterziehen, stellen Sie fest, dass die Ecke tatsächlich verschwindet. Sie sieht „abgebissen“ oder verschmiert aus. Offenbar kann der neuronale Mechanismus, der für die Bildergänzung im blinden Fleck zuständig ist, keine Ecken verarbeiten, es gibt Grenzen für das, was ausgefüllt werden kann.78

Nun stellt sich die Frage, ob wir bei diesem Ergänzungsprozess des Gehirns ein Mitspracherecht haben.

Ramachandran beantwortet auch diese Frage:

Wahrnehmungsausfüllen ist dagegen ganz anders. Wenn Sie Ihren blinden Fleck mit einem Teppichmuster ausfüllen, ist es nicht Ihre Entscheidung, womit der Fleck gefüllt wird. Die Wahrnehmungsergänzung wird von Neuronen des Sehsystems besorgt. Deren Entscheidung ist, einmal getroffen, unwiderruflich.79

Während wir uns einen Tisch ansehen, erwirbt unser Sehsystem als erstes Informationen über ihre geometrische Form. Ein repräsentatives Bild mit den entsprechenden Umrissen des Tisches entsteht in unserem Gehirn. Im Anschluss daran wählt das System die Farbe und Textur des Tisches aus. Das sind wesentliche Elemente für den Prozess der „Ergänzung“. Nachdem alle Informationen bereitstehen, nimmt das Gehirn eine allgemeine Einschätzung über das Gesamtbild vor. Dazu braucht das Gehirn nicht jedes Detail des Bildes zu analysieren oder eine detaillierte Berechnung durchzuführen. Die erzeugten Bilder basieren lediglich auf „Vermutungen“.80

Das Gehirn erzeugt eine auf Vermutungen basierende Illusion, an dessen Existenz wir glauben. Die Abbildung im blinden Fleck ist kein Bild von dem, was wirklich ist, dennoch sind wir uns dessen nicht bewusst. Wir haben interessanterweise keinerlei Beweise dafür, wie zutreffend das Bild wirklich ist. Die nicht wirklich existierende Ergänzung im blinden Fleck scheint uns genauso realistisch wie der Rest des Bildes. Wir wissen nicht einmal, wo genau er sich im Alltag befindet. In diesem Fall können wir auch nicht davon ausgehen, dass die Bilder, die wir ständig erhalten, in irgendeiner Weise der Realität entsprechen. Wir können sie als „realistisch“ empfinden, aber das wäre kein Grund für die Annahme, dass sie wirklich real sind.

rüya

Andere Wahrnehmungstäuschungen bzw. -störungen unterlegen diese Tatsachen. Kortikale Farbenblindheit ist eine solche Wahrnehmungsstörung. Bei Beschädigung des Areals V4 für die Farbenverarbeitung im Gehirn, sehen Betroffene die Welt in Grautönen. Alles scheint wie ein Schwarz-Weiß-Film. Beim Zeitunglesen, Gesichtererkennen und bei der Richtungs- bzw. Bewegungsbestimmung haben diese aber keinerlei Schwierigkeiten.81 Bei einem Schaden im mediotemporalen Areal (MT) jedoch, können Betroffene keine Auskunft über die Richtung und Geschwindigkeit von Bewegungen geben, während sie bei der Farbwahrnehmung keine Probleme haben.

Prof. Ramachandran schreibt dazu folgendes:

Wenn ein oder mehrere Felder selektiv geschädigt werden, stellen sich paradoxe Geisteszustände ein, wie wir sie bei zahlreichen neurologischen Patienten beobachten. Eines der bekanntesten Beispiele in unserer Wissenschaft ist der Fall einer Schweizer Frau (nennen wir sie Ingrid), die unter „Bewegungsblindheit“ litt. Bei Ingrid war beidseitig ein Hirngebiet geschädigt, das als mittleres temporales (MT) Feld bezeichnet wird. In fast jeder Hinsicht konnte sie normal sehen. Sie bezeichnete die Formen von Gegenständen, erkannte Menschen und hatte keine Mühe, Bücher zu lesen. Doch wenn sie jemanden betrachtete, der lief, oder wenn sie ein Auto beobachtete, das auf einer Schnellstraße fuhr, sah sie eine Folge von statischen, stroboskopischen Schnappschüssen, statt den zusammenhängenden Eindruck einer kontinuierlichen Bewegung zu empfangen. Große Angst hatte sie, die Straße zu überqueren, weil sie die Geschwindigkeit näher kommender Autos nicht einschätzen konnte, obwohl sie Bauart, Farbe und sogar Nummernschild jedes Fahrzeugs genau erkannte. Sie sagte, sich mit jemanden direkt zu unterhalten sei für sie das Gleiche wie ein Telefongespräch, weil sie die Bewegungen des Mienenspiels, die zu einem solchen Gespräch gehörten, nicht sehen könne. Selbst das Eingießen einer Tasse Kaffee wurde zur Qual, weil die Tasse stets überlief und der Kaffee auf den Teppich tropfte. Nie wusste sie, wann sie abbremsen, das heißt, den Neigungswinkel der Kanne verändern musste, weil sie nicht erkannte, wie schnell die Flüssigkeit in der Tasse stieg. All diese Fähigkeiten bereiten Ihnen und mir im Normalfall so wenig Mühe, dass wir sie als selbstverständlich hinnehmen. Erst wenn etwas nicht stimmt, wenn beispielsweise dieses Bewegungsfeld geschädigt ist, wird uns klar, was für ein hoch entwickelter Prozess das Sehen wirklich ist.82

Ein weiteres Beispiel für eine Wahrnehmungstäuschung wären Halluzinationen. Halluzinationen werden in der Regel durch allgemeine Hirnschäden, verschiedene fiebrige Krankheiten, Drogenkonsum oder auch Alter und Senilität verursacht. Der Leidende nimmt dabei nicht existente Dinge wahr – er sieht und hört Dinge, die es nicht gibt. Solche Leute sind gänzlich wach und bei Bewusstsein, während sie Bilder sehen, die für sie sehr realistisch wirken.

Die aufgeführten Beispiele sind nur einige dieser Wahrnehmungsfehler, in deren Folge Personen sehr lebhafte Erfahrungen durchmachen, die nicht der Realität entsprechen. Einige Menschen können sehr viel mehr Farben unterscheiden als andere. Unsere überaus bunte Welt wäre für diese Leute wie in einem Schwarz-Weiß-Film. Wenn wir wirklich eine direkte Erfahrung mit unserer Außenwelt hätten und sie nicht aus elektrischen Signalen im Gehirn bestünde – warum erfahren diese Leute dann verschiedene Wahrnehmungen? Wenn es wirklich nur „eine“ Außenwelt gäbe, warum nehmen sie diese nicht ebenso wahr wie wir es tun – warum sehen wir nicht dieselben Dinge?

Die große Mehrheit von uns hat keinen Zweifel daran, dass wir eine perfekte Wahrnehmung von der Außenwelt haben und unsere Wahrnehmungen ein nahtloses Ganzes formen. Doch dasselbe gilt auch für Personen mit Halluzinationen. Diese Leute denken auch, dass die illusorischen Abbildungen, die sie permanent sehen, real sind. In diesem Fall können wir nicht sagen wie sehr unsere Wahrnehmung der Außenwelt der tatsächlichen gleicht und ob unsere Wahrnehmungen sich von denen anderer unterscheidet oder nicht. Die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts ist nicht in der Lage dies zu lösen oder experimentell zu bestimmen. Es ist für uns nicht möglich, die Wahrnehmungswelt eines Einzelnen zu beschreiben. Wir besitzen lediglich zu unseren Wahrnehmungen einen direkten Kontakt. Wir können nicht aus ihnen heraustreten oder über sie hinausblicken.

Die durch unsere Sinne übertragenen elektrischen Signale erzeugen eine Kopie der Außenwelt für uns. Doch es bleibt der „Identität“ in Ihnen überlassen, sie wahrzunehmen, sie zu deuten und auf Grundlage dieser Bilder Zweifel zu hegen, zu denken, sich zu freuen, Trauer zu empfinden, zu erkennen und zu analysieren. Doch wo im Gehirn ist dieses Wesen, das sich als „Ich“ bezeichnet? Ist es das Interagieren von Neuronen, das uns zum Denken und zum Freuen bringt? Ist es das, was uns die Musik genießen lässt? Ist dieser chemische Prozess die Quelle unserer Freude über eine schöne Landschaft oder über ein köstliches Essen? Kein rational denkender Mensch würde diese Frage mit „Ja“ beantworten. Unsere Identität befindet sich außerhalb des Gehirns und ist uns bekannt als die „Seele“.

Dis Dunya Outside World

Und sie werden dich über den Geist befragen. Sprich: "Der Geist ist eine Angelegenheit meines Herrn. Aber ihr habt nur wenig Wissen darüber."
(Surah Al-Isra, 85)

Fussnoten

31- http://science.howstuffworks.com/light2.htm

32- Richard L. Gregory, Eye and Brain "the Psychology of Seeing", 5. baskı, Princeton Science Library, 5. baskı, 1997, s. 20

33- Fred Alan Wolf, Mind into matter "A New Alchemy of Science and Spirit", 2001, Moment Point Press, s. 136

34- Fred Alan Wolf, Mind into matter "A New Alchemy of Science and Spirit", 2001, Moment Point Press, s. 137

35- M. Ali Yaz, Sait Aksoy, Fizik 3, Sürat Yayınları, İstanbul, 1997, s. 3

36- http://hhmi.org/senses/b140.html

37- Peter Russell, The Primacy of Consciousness, http://www.peterussell.com/SP/PrimConsc.html

38- Richard L. Gregory, Eye and Brain "the Psychology of Seeing", 5. baskı, Princeton Science Library, 5. baskı, 1997, s. 84

39- Daniel C Dennett, Brainchildren, Essays on Designing Minds, The MIT Press, Cambridge, 1998, s. 142

40- Daniel C Dennett, Brainchildren, Essays on Designing Minds, s. 142

41- George Politzer, Felsefenin Başlangıç İlkeleri, Sosyal Yayınları, Çev: Enver Aytekin, İstanbul: 1976, s.40

42- Natasha Mitchell, Is the Visual World a Grand Illusion?, Radyo Programı, 18 Ocak 2004, http://www.abc.net.au/rn/science/mind/s996555.htm

43- Peter Russell, From Science to God "A physicist's Journey into the Mystery of Consciousness", New World Library, 2002, s. 47

44- Rita Carter, Mapping The Mind, University of California Press, London, 1999, s. 107

45- Jeffrey M. Schwartz, Sharon Begley, The Mind and The Brain "Neuroplasticity and the Power of Mental Force", Regan Books, 2003, s. 26-27

46- Peter Russell, The Primacy of Consciousness, http://www.peterussell.com/SP/PrimConsc.html

47- Karl Pribram, David Bohm, Marilyn Ferguson, Fritjof Capra, Holografik Evren I, Çev: Ali Çakıroğlu, Kuraldışı Yayınları, İstanbul: 1996, s. 37

48- Craig Hamilton, What is Enlightenment?, sayı 29, Haziran-Ağustos 2005, s. 70

49- Peter Russell, The Primacy of Consciousness, http://www.peterussell.com/SP/PrimConsc.html

50- V.S. Ramachandran, M.D., Ph.D. ve Sandra Blakeslee, Phantoms in the Brain, William Morrow and Company, Inc., New York, 1998, s. 66

51- V.S. Ramachandran, M.D., Ph.D. ve Sandra Blakeslee, Phantoms in the Brain, William Morrow and Company, Inc., New York, 1998, s. 66-67

52- V.S. Ramachandran, M.D., Ph.D. ve Sandra Blakeslee, Phantoms in the Brain, William Morrow and Company, Inc., New York, 1998, s. 70, 72

53- Richard L. Gregory, Eye and Brain "the Psychology of Seeing", 5. baskı, Princeton Science Library, 5. baskı, 1997, s. 5

54- Antonio Damasio, The Feelings of What Happens "Body Emotion and the Making of Consciousness", Vintage Books, 2000, s. 9

55- Susan Blackmore, Consciousness "A Very Short Introduction", Oxford, 2005, s. 64

56- Peter Russell, From Science to God "A physicist's Journey into the Mystery of Consciousness", New World Library, 2002, s. 42

57- Michael I. Posner, Marcus E .Raichle, Images of Mind, Scientific American Library, New York 1999, s. 88

58- Peter Russell, From Science to God "A physicist's Journey into the Mystery of Consciousness", New World Library, 2002, s. 50

59- http://www.peterussell.com/SP/PrimConsc.html - Peter Russell, The Primary of Consciousness

60- George Berkeley, A Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge, 1710, Works of George Berkeley, vol. I, ed. A. Fraser, Oxford, 1871

61- Peter Russell, The Primacy of Consciousness, http://www.peterussell.com/SP/PrimConsc.html

62- What The Bleep Do We Know, Belgesel film, yönetmen: William Arntz, Betsy Chasse

63- Bertrand Russell, Rölativitenin Alfabesi, Onur Yayınları, 1974, s. 161-162

64- J. R. Minkel, "The Hollow Universe", New Scientist, 27 Nisan 2002, sayı 2340, s. 22

65- George Politzer, Felsefenin Başlangıç İlkeleri, Sosyal Yayınları, Çev: Enver Aytekin, İstanbul: 1976, s. 38-39-44

66- Natasha Mitchell, Is the Visual World a Grand Illusion?, Radyo Programı, 18 Ocak 2004, http://www.abc.net.au/rn/science/mind/s996555.htm

67- Susan Blackmore, Consciousness "A Very Short Introduction", Oxford, 2005, s. 13-14

68- What the Bleep Do We Know?, Belgesel film, yönetmen: William Arntz, Betsy Chasse

69- What the Bleep Do We Know?, Belgesel film, yönetmen: William Arntz, Betsy Chasse

70- What the Bleep Do We Know?, Belgesel film, yönetmen: William Arntz, Betsy Chasse

71- Geoff Haselhurst, Introduction to Metaphysics / Principles http://www.spaceandmotion.com/metaphysics.htm

72- http://www.peterussell.com/Reality/realityart.html

73- Fred Alan Wolf, Mind into matter "A New Alchemy of Science and Spirit", 2001, Moment Point Press, s. 15-16

74- Peter Russell, From Science to God "A physicist's Journey into the Mystery of Consciousness", New World Library, 2002, s. 42

75-http://www.cevaplar.org/index.php?khide=visible&sec=1&sec1=22&yazi_id=3828

76- Natasha Mitchell, Is the Visual World a Grand Illusion?, Radyo Programı, 18 Ocak 2004, http://www.abc.net.au/rn/science/mind/s996555.htm

77- Reality Versus Imagination and Illusion, Remez Sasson, http://www.successconsciousness.com/index_000014.htm

78- V.S. Ramachandran, M.D., Ph.D. ve Sandra Blakeslee, Phantoms in the Brain, William Morrow and Company, Inc., New York, 1998, s. 94

79- V.S. Ramachandran, M.D., Ph.D. ve Sandra Blakeslee, Phantoms in the Brain, William Morrow and Company, Inc., New York, 1998, s. 103

80- V.S. Ramachandran, M.D., Ph.D. ve Sandra Blakeslee, Phantoms in the Brain, William Morrow and Company, Inc., New York, 1998, s. 103

81- V. S. Ramachandran, A Brief Tour of Human Consciousness, 2004, PI Publishing, s. 26

82- V.S. Ramachandran, M.D., Ph.D. ve Sandra Blakeslee, Phantoms in the Brain, William Morrow and Company, Inc., New York, 1998, s. 72

AKTIE
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Heruntergeladen
  • Einleitung
  • Der Zusammenbruch und das Erlöschen des Materialismus
  • Die externe Welt hinter der Quantenphysik
  • Das Gehirn ist nicht die Quelle persönlicher Identität
  • Darwins Dilemma: Die Seele
  • Die Wahrnehmung von Zeit und die Tatsache des Schicksals
  • Fazit