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Allah wird alle Menschen nach ihrem Tod wiederauferstehen lassen und Rechenschaft über ihre Taten im weltlichen Leben fordern. Diese Tatsache wurde den Menschen während der gesamten Geschichte von allen Propheten mitgeteilt. Die Propheten, die die rechte Religion verkündeten, warnten die Menschen vor dem Tag der Auferstehung und teilten ihnen mit, dass es für diesen Tag einer ernsthaften Vorbereitung bedarf. Jeder aufrichtig glaubende Mensch bewegt sich in dem Bewußtsein, dass ihn Allah nach seinem Tode auferstehen läßt. Trotzdem leugneten einige Menschen die Auferstehung nach dem Tode. Die Situation derjenigen, die Zweifel an der Wiederauferstehung am Jüngsten Tag haben oder diese Tatsache verleugnen, wurde im Quran folgendermaßen mitgeteilt:
Und er stellt mit Uns Vergleiche an und vergisst dabei, dass er selbst eine Schöpfung ist. Er spricht: "Wer belebt die Gebeine, wenn sie zerfallen sind?' Sprich: "Leben wird ihnen Der wiedergeben, Welcher sie zum ersten Mal erschuf, denn Er kennt jegliche Schöpfung. (Sure Ya Sin, 78-79)
O ihr Menschen! Wenn ihr über die Auferstehung im Zweifel seid, so haben Wir euch doch aus Staub erschaffen, dann aus einem Samentropfen, dann aus etwas sich Anklammerndem, dann aus Fleisch, teils geformt teils ungeformt, um euch manches klarzumachen. Und Wir lassen in den Mutterschößen ruhen, was Wir wollen, bis zu einem festen Termin. Dann lassen Wir euch als Kinder herauskommen. Dann lassen wir euch euere Reife erreichen, doch der eine von euch wird (früh) abberufen, während der andere von euch das erbärmlichste Alter erreicht, so dass er alles, was er wusste, vergisst. Und du siehst die Erde ausgetrocknet. Doch wenn Wir Wasser auf sie herniedersenden, dann regt sie sich und schwillt an und lässt alle möglichen Arten schöner Pflanzen sprießen. Dies, weil Allah die Wahrheit ist, und weil Er die Toten lebendig macht, und weil Er Macht über alle Dinge hat, (Sure al-Hadsch, 5-6)
Natürlich ist es für den allmächtigen Allah einfach, alle Menschen auferstehen zu lassen. Denn es ist Allah, Der den Mensch aus dem Nichts erschaffen hat und Der den wie tot erscheinenden trockenen Boden in der gewünschten Weise belebt und Er ist es auch, Der die Menschen auferstehen läßt, wenn die Zeit gekommen ist. In der Bibel wird folgendes über die Verkündung des Propheten Jesus an diejenigen ausgesagt, die sagen, dass es nach dem Tod keine Auferstehung gibt:
Verwundert euch des nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. (Johannes, 5/28-29)
Der Glaube an das Jenseits und den Tag der Abrechnung ist ein grundlegender Wesenszug des Islam. Alle Menschen werden auferstehen, damit sie für jeden Moment ihres weltlichen Lebens Rechenschaft ablegen; niemand wird seine Sünden auf jemanden anderen abwälzen oder Hilfe erwarten können. An diesem Tag werden diejenigen, die Gutes taten, eine einfache Rechnung legen, für diejenigen jedoch, die leugneten und Schlechtes taten, wird der Tag der Abrechnung ein sehr schwerer sein.
Allah teilte im Quran ausführlich mit, was für ein Tag der Tag der Abrechnung sein wird. An diesem Tag wird nichts verborgen oder geheim bleiben, und eines jeden gute und schlechte werden von empfindlichen Waagen gemessen. Im Quranvers wird diese Tasache folgendermaßen mitgeteilt:
Und Wir werden am Tage der Auferstehung gerechte Waagen aufstellen, und niemand soll im geringsten Unrecht erleiden. Und wäre es (auch nur) vom Gewicht eines Senfkorns, Wir brächten es herbei. Und Wir genügen als Rechner. (Sure al-Anbiya, 47)
Bis, wenn sie es erreicht haben, ihre Ohren und ihre Augen und ihre Haut Zeugnis über ihr bisheriges Tun gegen sie ablegen werden. (Sure Fussilet, 20)
Während die Menschen vor Allah Rechnung über ihre weltlichen Taten ablegen, werden auch die Propheten und Zeugen anwesend sein. Allah, der Besitzer endloser Gerechtigkeit, wird über jeden Menschen ein Urteil fällen:
Und die Erde wird im Lichte ihres Herrn leuchten. Dann wird das Buch vorgelegt. Dann werden die Propheten und die Zeugen gebracht und wird zwischen ihnen in Wahrheit entschieden. Und es wird ihnen kein Unrecht geschehen. Jeder Seele wird nach ihrem Tun vergolten; und Er weiß am besten, was sie tun. (Sure az-Zumar, 69-70)
Einige Bibelstellen bezüglich der Abrechnung, lauten folgendermaßen:
Und keine Kreatur ist vor Ihm unsichtbar, es ist aber alles bloß und entdeckt vor Seinen Augen. (Hebräer, 4/13)
Welcher geben wird einem jeglichen nach seinen Werken: Preis und Ehre und unvergängliches Wesen denen, die mit Geduld in guten Werken trachten nach dem ewigen Leben; aber denen, die da zänkisch sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit, Ungnade, und Zorn. (Römer, 2/6-8)
Erläuterungen der Thora berichten von der Existenz des Tages der Abrechnung und auch davon, dass Allah die Menschen für ihre Taten zur Rechenschaft ziehen wird. Eine dieser Erläuterungen lautet folgendermaßen:
Denn der Tag des Herrn ist nahe über alle Heiden. Wie du getan hast, soll dir wieder geschehen; und wie du verdient hast, so soll dir's wieder auf deinen Kopf kommen. (Obadja, 1/15)
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Er fragt (spöttisch): "Wann ist der Tag der Auferstehung?" Doch wenn der Blick geblendet wird Und der Mond sich verfinstert und Sonne und Mond sich verschmelzen, an diesem Tage wird der Mensch fragen: "Wo finden wir Zuflucht?" Doch nein! Es gibt keine Zuflucht! (Sure al-Qiyama, 6-11)
Und wenn die Sterne verlöschen, und wenn der Himmel sich spaltet, und wenn die Berge zerstäuben, und wenn den Gesandten der Zeitpunkt bestimmt wird. (Sure al-Mursalat, 8-11)
Fürwahr, die Stunde kommt... (Taha Sure, 15)
Und sie werden dich nach der Stunde befragen, auf wann sie festgesetzt ist. Sprich: "Von ihr weiß allein mein Herr. Und Er allein wird sie zu ihrer Zeit erscheinen lassen. Schwer lastet sie auf den Himmeln und der Erde. Nicht anders als plötzlich kommt sie über euch." Sie fragen dich, als ob du über sie unterrichtet sein könntest. Sprich: "Allein Allah weiß von ihr. Doch die meisten Menschen wissen darüber nicht Bescheid." (Sure al-A'raf, 187)
An diesem Tage wird der Himmel wie geschmolzenes Erz sein. Und die Berge werden sein wie gefärbte Wollflocken. Und kein Freund wird nach dem Freund fragen. (Sure al-Ma'aridsch, 8-10)
Und wenn der Himmel sich spaltet und rosig wird wie rotes Leder. (Sure ar-Rahman, 37)
Aber zu der Zeit, nach dieser Trübsal, werden Sonne und Mond ihren Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen. (Markus, 13/24-25)
Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand... Sehet zu, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist. (Markus, 13/32-33)
Hütet euch aber, daß eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung und komme dieser Tag schnell über euch. Denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf Erden wohnen. (Lukas, 21/34-35)
... an welchem die Himmel zergehen werden mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen... So nun das alles soll zergehen... (II. Petrus, 3/10-11)
Sonne und Mond werden sich verfinstern, und die Sterne werden ihren Schein verhalten. (Joel, 4/15)
Heulet, denn des Herrn Tag ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. Darum werden alle Hände laß und aller Menschen Herz wird feige sein. Schrecken, Angst und Schmerzen wird sie ankommen; es wird ihnen bange sein wie einer Gebärerin; einer wird sich vor dem andern entsetzen; feuerrot werden ihre Angesichter sein. Denn siehe, des Herrn Tag kommt grausam, zornig, grimmig, das Land zu verstören und die Sünder daraus zu vertilgen. Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell; die Sonne geht finster auf, und der Mond scheint dunkel. (Jesaja, 13/6-10)
Des Herrn großer Tag ist nahe; er ist nahe und eilt sehr. Wenn das Geschrei vom Tage des Herrn kommen wird, so werden die Starken alsdann bitterlich schreien. Denn dieser Tag ist ein Tag des Grimmes, ein Tag der Trübsal und Angst, ein Tag des Wetters und Ungestüms, ein Tag der Finsternis und Dunkels, ein Tag der Wolken und Nebel. (Zephanja, 1/14-15)
Ob ihr euere Überzeugungen geheimhaltet oder äußert - Er kennt das Innerste der Brüste. Soll etwa Der es nicht kennen, Der alles erschaffen hat, Er, der Feinsinnige, der Bewusste?
(Sure al-Mulk, 13-14)
Wie in dem Vers, "Er ist es, der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschaffen hat. Und Sein Thron ruht über den Wassern. (All dies) damit Er euch prüfe, wer von euch am besten handelt…" (Sure Hud, 7) befohlen wurde, ist eines der Ziele der Erschaffung der Welt die Prüfung des Menschen. Jeder Mensch wird für die Dauer seines Lebens geprüft. Diese Prüfung endet erst mit dem Tod; danach wird der Mensch entweder mit Schönem belohnt oder mit Qualen bestraft.
Bedrängnisse, Schwierigkeiten und Leiden, die einem Menschen widerfahren, sind Elemente dieser Prüfung. Diejenigen, die unter Schwierigkeiten auf Allah vertrauend aushalten und Geduld beweisen, verhalten sich in der von Allah gewünschten Weise. Die Menschen werden mit Gottesgaben wie Reichtum, Kindern, Schönheit und Gesundheit geprüft. In einer solchen Situation dürfen sich die Menschen nicht nach ihren eigenen egoistischen Wünschen verhalten, sondern allein zum Gewinn des Wohlgefallens Allahs.
Im Quran ist folgendermaßen ausgedrückt, dass es nicht ausreicht, wenn der Mensch seinen Glauben und sein Vertrauen zu Allah ausdrückt, er wird auf jeden Fall geprüft:
Meinen die Menschen wohl, in Frieden gelassen zu werden, nur weil sie sagen: "Wir glauben" … (Sure al-'Ankabut, 2)
Im Quran wird denjenigen eine frohe Botschaft übermittelt, die sich bei Schwierigkeiten geduldig zeigen. Auf diese Tatsache wird in einem Vers folgendermaßen hingewiesen:
Und wahrlich, Wir werden euch mit Furcht prüfen sowie mit Hunger und Verlust an Besitz und Menschenleben und Früchten; doch verkünde den Standhaften Heil. (Sure al-Baqara, 155)
In der Bibel wird folgendermaßen mitgeteilt, dass die Prüfungen erfreulich sind und ein geeignetes Umfeld für den vollkommenen Glauben bilden:
Meine lieben Brüder, achtet es für eitel Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallet und wisset, daß euer Glaube, wenn er rechtschaffen ist, Geduld wirkt. Die Geduld aber soll festbleiben bis ans Ende, auf daß ihr seid vollkommen und ganz und keinen Mangel habet. (Jakobus, 1/2-4)
Von Menschen geplante Tätigkeiten werden nur durchgeführt, wenn Allah es wünscht. Die Gläubigen sind sich bewußt, dass ihre Kraft ohne den Willen Allahs zu nichts in der Lage ist. Anhand ihres Verhaltens und ihrer Sprache ist deutlich, dass sie sich dieser Tatsache bewußt sind. Im Vers wird folgendermaßen befohlen:
Und sage nie über etwas: "Ich werde das bestimmt morgen tun!", ohne anzufügen: "So Allah will!" Und erinnere dich deines Herrn, wenn du es vergessen hast, und sprich: "Möge mein Herr mich immer näher zum Rechten leiten." (Sure al-Kahf, 23-24)
Auch in der Bibel steht geschrieben, dass sich der Mensch bei seinen zukünftigen Vorhaben diese Tatsache vor Augen halten muß:
Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir gehen in die oder die Stadt und wollen ein Jahr da liegen und Handel treiben und gewinnen; die ihr nicht wisset, was morgen sein wird. Denn was ist euer Leben? Ein Dampf ist's, der eine kleine Zeit währt, danach aber verschwindet er. Dafür ihr sagen solltet: So der Herr will und wir leben, wollen wir dies und das tun. (Jakobus, 4/13-15)
Allah, Der den Menschen erschaffen hat, weiß am besten über dessen Konstitution und dessen Bedürfnisse Bescheid und auch darüber, in welchem Umfeld er sich auf Erden am wohlsten fühlt. Deshalb muß der Weg, den der Mensch zu verfolgen, hat der Weg Allahs sein. Schließlich wies Allah den Menschen zu jeder Zeit und unter Vermittlung von Botschaftern und Büchern den Weg und teilte den Menschen die Gedanken, Verhaltensweisen, Moral und Lebensform mit, die Sein Wohlgefallen finden. Diejenigen, die der von Allah gelehrten Lebensart und dem moralischem Modell entsprechen, sind Menschen, die sowohl auf der Welt wie auch im Jenseits hoffen dürfen, das glücklichste, ruhigste und schönste Leben zu erlangen.
Menschen, die zu unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Regionen leben und einer anderen Göttlichen Religion angehören, verfügen trotz dieser Unterschiede über die gleichen moralischen Werte. Für alle Menschen sind grundlegende Werte gültig, wie nicht stehlen, nicht töten, nicht ehebrechen, nicht lügen, gerecht sein, vor jeder Art von Ungerechtigkeit auf der Hut sein, Menschen höflich gegenüber treten und respektvoll zu sein. Dies ist der Grund dafür, dass die Gläubigen, auch wenn Unterschiede in Ansichten und Glaubenspraxis bestehen bestimmten Ereignissen gegenüber gleich reagieren und gemeinsam vorgehen.
Dieses gemeinsame Moralverständnis ist für Judentum, Christentum und Islam gültig. So wie Undank, Selbstgefälligkeit, Zügellosigkeit, Lügen, Spott, Egoismus, Unersättlichkeit, Gaunerei, Eifersucht, Streitsucht, Ungehorsam, Respektlosigkeit, Treulosigkeit, Geiz, üble Nachrede, Aggressivität, Grausamkeit, Verleumdung, Ungeduld, Unehrlichkeit und Hetzerei nicht zur Islamischen Moral passen, so sind sie auch in Judentum und Christentum verboten. Die Menschen wurden vielmehr dazu aufgerufen, achtungsvoll, liebevoll, gerecht, gewissenhaft, teilnahmsvoll, barmherzig, hilfsbereit, das Gute liebend, bescheiden, aufrichtig, vertrauensvoll, großzügig, dankbar, opferbereit, gehorsam und treu zu sein.
Die aufrichtig Gläubigen, die diese Göttlichen Befehle befolgen, sind achtbare, erwählte und ehrenhafte Menschen. Sie sind Allah von Herzen verbunden. Sie verfügen über einen tiefen Glauben und überragende moralische Qualitiäten. Für ihre Taten fordern sie keinerlei Gegenleistung und sind nur darum bemüht, das Wohlgefallen Allahs zu gewinnen. Stets befinden sich sich auf Seiten der guten, gerechten und schönen Moral. Sie hüten sich vor jeder Art von Schlechtheit und Unmoral.
Demgegenüber verteidigen zahlreiche Lehren auf der Welt Ansichten, die völlig im Gegensatz zu dem Moralverständnis stehen, das die Göttlichen Religionen lehren. So brachte zum Beispiel die in den letzten zweihundert Jahren äußerst einflußreiche materialistische Philosophie die Menschen dazu, nur an ihre eigenen Interessen zu denken und sich zu Individuen zu entwickeln, die keine Regeln mehr kennen. Ein auf dieser Philosophie gestützter Lebensstil betrachtet das Leben als eine Art Arena und sieht vor, die Leidenschaft der Menschen so weit wie möglich aufzuwiegeln und jeden Weg einzuschlagen, der diese befriedigt. Auf der anderen Seite akzeptiert der Materialismus – da er die Offenbarung Allahs ablehnt – keinerlei Kriterium bezüglich der Natur des Menschen und weist alle moralischen Werte zurück, die von den Göttlichen Religionen etabliert wurden. Welch große Zerstörung dies für die Menschheit bedeutet hat ist weitgehend bekannt. Auseinandersetzungen und Spannungen, Menschen, die einander wegen eines Stücks Land, eines Amtes oder wegen ihres Ansehens unbarmherzig angreifen, die zunehmender Unterdrückung ausgesetzten Verfolgten und Bedürftigen, die Verbreitung von Ungerechtigkeit und die Zunahme der Unmoral und Degeneration sind nur einige Beispiele dieser Zerstörung.
In dieser Situation ist es erforderlich, dass Angehörige der drei Göttlichen Religionen für die Rettung der vom Materialismus betrogenen Menschheit eine Allianz eingehen. Wichtige gemeinsame Punkte dabei sind der Glaube an die Existenz Allahs, der Glaube dass Er uns erschaffen hat und uns Bücher und Propheten sandte, um uns den richtigen Weg zu weisen. Menschen die daran glauben – Juden, Christen und Muslime – sind einander näher als die Menschen, die diese Tatsachen zurückweisen.
Im folgenden werden wir die gemeinsamen moralischen Werte der drei Göttlichen Religionen anhand untersuchen. Die Angehörigen der drei Göttlichen Religionen müssen eine Allianz eingehen. Die gute Moral, die anhand der gemeinsamen Werte beschrieben wird, ist ganz sicher zu erreichen, wenn die Gläubigen der drei Religionen Hand in Hand vorgehen.
Bescheidenheit ist ein gemeinsamer Charakterzug der Gläubigen. Allah teilte in den Versen mit, dass er die Menschen nicht liebt, die eingebildet und hochmütig sind.
Die Gläubigen wissen, dass es Allah ist, Der ihnen zahllose Wohltaten zuteil werden läßt und dass Er der wahre und einzige Besitzer von allem ist. Niemals sind sie hochmütig. Sie bemerken, wie hilflos sie Allah gegenüber sind. Sie wissen auch, dass ihre Intelligenz, Wissen, Schönheit, Reichtum und Ansehen sowie alle anderen Möglichkeiten nicht von ihnen selbst kommen, sondern dass diese eine Gunstbezeugung Allahs sind. Aus diesem Grund verhalten sie sich bescheiden.
Im Quran teilte Allah das schlichte Verhalten der Gläubigen folgendermaßen mit:
Und Diener des Erbarmers sind diejenigen, welche auf Erden bescheiden auftreten; wenn die Ahnungslosen sie anreden, entbieten sie ihnen den Friedensgruß. (Sure al-Furqan, 63)
In einem anderen Quranvers wurden den schlichten Gläubigen die Freudenbotschaft des Paradieses überbracht:
… Und euer Gott ist ein einziger Gott. Darum seid Ihm ergeben! Und verkünde denen frohe Botschaft, die sich (vor Allah) demütigen, (Sure al-Hadsch, 34)
In der Bibel wird folgendermaßen mitgeteilt, dass diejenigen, für die bescheidenes Verhalten wichtig ist Menschen sind, die Allah begünstigen wird:
Mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld, und vertraget einer den andern in der Liebe. (Epheser, 4/2)
In gleicher Weise wird in der Thora mitgeteilt, dass sich die Menschen vor Hochmut hüten sollen und dass Allah an bescheidenen Dienern Wohlgefallen findet. Der Thora entsprechend sind die Gläubigen zur Bescheidenheit verpflichtet und Hochmütige werden auf jeden Fall bloßgestellt. Hierzu lauten einige Thorapassagen folgendermaßen:
So höret nun und merket auf und trotzt nicht; denn der Herr hat's geredet. (Jeremia, 13/15)
Suchet den Herr, alle ihr Elenden im Lande, die ihr seine Rechte haltet; suchet Gerechtigkeit, suchet Demut... (Zephanja, 2/3)
Denn Du hilfst dem elenden Volk, und mit Deinen Augen erniedrigst Du die Hohen. (II. Samuel, 22/28)
Spricht man zu ihm: Fürchte Allah, so ergreift ihn sündiger Stolz. Darum ist sein angemessener Lohn die Hölle – was für eine üble Ruhestätte! (Sure al-Baqara, 206)
… Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt Er Gnade. (Jakobus, 4/6)
Den Reichen von dieser Welt gebiete, daß sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, Der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen. (I. Timotheus, 6/17)
Und du ließest ihnen bezeugen, daß sie sich bekehren sollten zu deinem Gesetz. Aber sie waren stolz und gehorchten deinen Geboten nicht und sündigten an deinen Rechten (durch welche ein Mensch lebt, so er sie tut) und kehrten dir den Rücken zu und wurden halsstarrig und gehorchten nicht. (Nehemia, 9/29)
Und Er hatte euch in dem Buch bereits folgendes geoffenbart: Wenn ihr hört, dass Leute nicht an die Zeichen Allahs glauben, sondern sie verspotten, dann sitzt nicht mit ihnen, solange sie nicht zu einem anderen Gespräch übergehen. Ihr würdet sonst wie sie werden. Siehe, Allah versammelt die Heuchler und Ungläubigen allesamt in der Hölle. (Sure an-Nisa, 140)
Thora
Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, da die Spötter sitzen, sondern hat Lust zum Gesetz des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht; und was er macht, das gerät wohl. (Psalmen, 1/1-5)
Und sich von allem Nichtswürdigen fernhalten. (Sure al-Mu'minun, 3)
Des ungeistlichen, losen Geschwätzes entschlage dich... (II. Timotheus, 2/16)
Wende meine Augen ab, daß sie nicht sehen nach unnützer Lehre; sondern erquicke mich auf deinem Wege. (Psalmen, 119/37)
Die da Allahs gedenken im Stehen und Sitzen und Liegen und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken: "Unser Herr, Du hast dies nicht umsonst erschaffen! Preis sei Dir! Bewahre uns vor der Feuerspein! (Sure Al-Imran, 191)
Männer, die weder Handel noch Geschäft abhält von dem Gedenken an Allah und der Verrichtung des Gebets und dem Entrichten der Steuer. Sie fürchten den Tag, an dem sich Herzen und Blick verkrampfen, (Sure an-Nur, 37)
Thora
Wohl dem... der hat Lust zum Gesetz des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht! (Psalmen, 1/2)
Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand; sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. Dünke dich nicht, weise zu sein, sondern fürchte den Herrn und weiche vom Bösen. Das wird deinem Leibe gesund sein und deine Gebeine erquicken. (Sprüche, 3/3-8)
Allah ist der engste Freund und Helfer des Menschen. Wenn Gläubige auf Schwierigkeiten stoßen oder in Bedrängnis sind, wissen sie, dass sie sich in Ruhe und Sicherheit befinden und Allah mit ihnen ist und sie wenden sich nur Allah zu. Sie stützen sich nur auf Ihn. Ein Gläubiger ergreift alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen, Er plant alle Hindernisse zu überwinden und vergißt keinesfalls, dass sich alles nur mit dem Willen Allahs verwirklichen läßt. Wie auch immer das Ergebnis ausfallen wird, er weiß, dass auch hierin Weisheit und Schönheit liegt. So meiden die Gläubigen zum Beispiel vorsorglich gesundheitsschädliche Dinge; werden sie dennoch von einer tödlichen Krankheit heimgesucht, dann wissen sie, dass dies von Allah gewollt ist und verfallen keinesfalls in Panik oder Hoffnungslosigkeit; vielmehr reagieren sie mit Geduld und Gottvertrauen. Die Gläubigen empfinden Ereignissen gegenüber keine Trauer oder Besorgnis und leben in der Bequemlichkeit und der Ruhe, die ihnen ihr Gottvertrauen gibt.
Gottvertrauen ist ein Komfort und eine Schönheit, die den Leugnern unbekannt ist und die nur Gläubige erleben können. Die Gründe weshalb die Leugner dieser Tatsache den Rücken kehren, sind Bedrängnis und Trauer, Stress und Depressionen im weltlichen Leben. In verschiedenen Quranversen wird mitgeteilt, dass Gottvertrauen ein wichtiger Charakterzug der Gläubigen ist:
... Und wer immer Allah fürchtet, dem zeigt Er einen Ausweg. Und versorgt ihn auf unvermutete Weise. Und wer auf Allah vertraut, für den ist Er sein Genüge. Siehe, Allah verwirklicht Sein Vorhaben. Allah hat allem sein Maß bestimmt. (Sure at-Talaq, 2-3)
Sprich: "Nie trifft uns etwas anderes als was Allah uns bestimmt hat. Er ist unser Beschützer, und auf Allah sollen die Gläubigen vertrauen." (Sure at-Tauba, 51)
Gottvertrauen ist eine Eigenschaft, die auch religiöse Christen und Juden leben müssen. In der Bibel wird folgendermaßen ausgedrückt, dass die Besorgnis der Menschen bedeutungslos ist und dass sie überall Allah vertrauen können:
Aber der Herr ist treu; Der wird euch stärken und bewahren vor dem Argen. (II. Tessalonicher, 3/3)
Er sprach aber zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen sollt, auch nicht für euren Leib, was ihr antun sollt. Das Leben ist mehr denn die Speise, und der Leib mehr denn die Kleidung. Nehmet wahr der Raben: die sähen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller noch Scheune; und Gott nährt sie doch. Wie viel aber seid ihr besser denn die Vögel! Welcher ist unter euch, ob er schon darum sorget, der da könnte eine Elle seiner Länge zusetzen? So ihr denn das Geringste nicht vermöget, warum sorgt ihr für das andere? (Lukas, 12/22-26)
In der Thora wird dagegen mitgeteilt, dass nur derjenige Allahs Wohlgefallen erlangt, der sich zu Allah hinwendet und auf Ihn vertraut. Folgendermaßen wird ausgedrückt, dass die gläubigen Juden auf Allah vertrauen sollen:
... Hört mir zu, Juda und ihr Einwohner zu Jerusalem! Glaubet an den Herrn, euren Gott, so werdet ihr sicher sein; und glaubt an seine Propheten, so werdet ihr Glück haben. O'nun peygamberlerine güvenin, başarılı olursunuz. (II. Chronik, 20/20)
Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand. (Sprüche, 3/5)
Er sprach: "Keineswegs! Seht, mein Herr ist mit mir. Er wird mich richtig führen." (Sure asch- Schu'ara', 62)
Denn Allah ist mit denen, die Ihn fürchten und die Gutes tun. (Sure an-Nahl, 128)
Seht, mein Beschützer ist Allah, Der das Buch hinabgesandt hat; und Er beschützt die Rechtschaffenen. (Sure al-A'raf, 196)
Siehe, ich habe dir geboten, daß du getrost und freudig seist. Laß dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. (Josua, 1/9)
… daß du dich nicht fürchten darfst vor plötzlichem Schrecken noch vor dem Sturm der Gottlosen, wenn er kommt. Denn der Herr ist dein Trotz… (Spüche, 3/25-26)
Gerecht zu sein ist die wichtigste Eigenschaft von Gläubigen Menschen. Allah befahl Seinen Dienern unter den Menschen gerecht zu herrschen und selbst Nahestehenden gegenüber gerecht zu sein. Die Gläubigen sind Menschen, die die Gerechtigkeit auf der Welt schützen und Ungerechtigkeit nicht zulassen. Im Quran teilt Allah folgendermaßen mit, dass die Muslime gerecht zu sein haben:
Siehe, Allah gebietet euch, die euch anvertrauten Güter ihren Eigentümern zurückzugeben, und wenn ihr unter den Leuten richtet, nach Gerechtigkeit zurichten. Siehe, Allah - wie trefflich ist das, wozu Er euch mahnt! Siehe, Allah hört und sieht. (Sure an-Nisa, 58)
Für Muslime ändern Reichtum oder Armut eines Menschen oder die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes durch den zu fassenden Beschluß überhaupt nichts. Die Gläubigen weichen niemals von der Gerechtigkeit ab, wie die Bedingungen auch sein mögen. Diese überragende Moral wird in einem Quranvers folgendermaßen dargelegt:
O ihr, die ihr glaubt! Tretet für die Gerechtigkeit ein, wenn ihr vor Gott Zeugnis ablegt, und sei es gegen euch selber oder euere Eltern und Verwandten. Handele es sich um arm oder reich, Allah steht euch näher als beide. Und überlasst euch nicht der Leidenschaft, damit ihr nicht vom Recht abweicht. Wenn ihr (das Recht) verdreht oder euch (von ihm) abkehrt, siehe, Allah weiß, was ihr tut. (Sure an-Nisa, 135)
In einem anderen Quranvers wird mitgeteilt, dass Rachegefühle die Menschen nicht zu einem Verhalten verleiten sollen, das der Gerechtigkeit widerspricht:
O ihr, die ihr glaubt! Steht in Gerechtigkeit fest, wenn ihr vor Allah bezeugt. Der Hass gegen (bestimmte) Leute verführe euch nicht zu Ungerechtigkeit. Seid gerecht, das entspricht mehr der Gottesfurcht. Und fürchtet Allah. Siehe, Allah kennt euer Tun. (Sure al-Ma'ida, 8)
Gerechtigkeit ist auch ein Thema, das in Bibel und Thora betont wird. In der Bibel wurden sogenannte Religionsgelehrte und Pharisäer, die die Gerechtigkeit vernachlässigten, folgendermaßen getadelt:
Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr verzehntet die Minze, Dill und Kümmel, und laßt dahinten das Schwerste im Gesetz, nämlich das Gericht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Dies soll man tun und jenes nicht lassen. (Matthäus, 23/23)
In anderen Bibelstellen werden die Menschen folgendermaßen dazu aufgefordert, gerecht zu sein:
Richtet nicht nach dem Ansehen, sondern richtet ein rechtes Gericht. (Johannes, 7/24)
Ihr Herren, was recht und billig ist, das beweiset den Knechten... (Kolosser, 4/1)
Werden in der Thora Menschen von guter Moral beschrieben, dann ist gerecht sein ein Punkt, der betont wird. Es wird ausgedrückt, dass ein gerechter Mensch sich vor Schlechtem hütet, niemanden ungerecht behandelt und die Armen beschützt. Im folgenden einige Erläuterungen der Thora über die Gerechtigkeit:
... Weil du solches bittest und bittest nicht um langes Leben noch um Reichtum noch um deiner Feinde Seele, sondern um Verstand, Gericht zu hören. Siehe, so habe ich getan nach deinen Worten… (1. Könige, 3/11-12)
So spricht der Herr: Haltet das Recht und tut Gerechtigkeit… (Jesaja, 56/1)
Weh den Schriftgelehrten, die ungerechte Gesetze machen und die unrechtes Urteil schreiben, auf daß sie die Sache der Armen beugen und Gewalt üben am Recht der Elenden unter meinem Volk, daß die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute sein müssen! (Jesaja, 10/1-2)
Die Propheten luden die Menschen während der gesamten Geschichte auf den rechten Weg ein, zur Religion Allahs, und sie waren stets Personen die den Weg wiesen. Doch zu jeder Zeit waren manche Kreise der Gesellschaft, der die rechte Religion erklärt wurde gegen die Botschafter Allahs eingestellt. Sie unternahmen zahlreiche Maßnahmen um deren Verkündung zu verhindern. Diese Menschen glaubten die Propheten, die Allah den Menschen mit überragender Moral und als Wegweiser sandte, durch Verleumdungen behindern zu können. Als sie aber erkannten, dass ihre Verleumdungen nichts bewirkten, versuchten sie, die Propheten zu vertreiben, sie einzusperren oder sie zu töten.
Im Quran werden die Kämpfe der Propheten sowie die Verleumdungen, denen sie ausgesetzt waren, ausführlich beschrieben. Gleichzeitig werden im Quran die Auseinandersetzungen des Propheten Muhammad (s.a.w.s) mit den Heiden, Heuchlern und Leugnern von Mekka dargestellt. Es ist eine im Quran genannte Tatsache, dass während der gesamten Geschichte alle Propheten und Gläubigen ähnlichen Verleumdungen ausgesetzt waren. Eine weitere Tatsache ist, dass die Gläubigen bei diesen Verleumdungen und Angriffen niemals von Entmutigung oder Schwäche befallen wurden und ihren Kampf stets mit dem gleichen Eifer und der gleichen Entschlossenheit fortsetzten.
Falsche Behauptungen wie "Besessenheit" (Sure al-Hidschr, 6), "Verrücktheit" (Sure al-Qalam, 51) , "Verlogenheit" und "Zauberei" (Sure Sad, 4) sind im Quran beschriebene Verleumdungen, denen die Propheten ausgesetzt waren. Diese und ähnliche Behauptungen wurden von den Leugnern auch dem mit überlegener Moral ausgestatteten Propheten Muhammad (s.a.w.s) gegenüber vorgebracht während sie ihm Fallen stellten um ihn "festzunehmen oder zu ermorden oder zu vertreiben" (Sure al-Anfal, 30).
Im Quran wird folgendermaßen mitgeteilt, dass diejenigen die mit den Propheten waren und deren Weg verfolgten, ähnliches erlebten:
Oder glaubt ihr etwa, in das Paradies einzutreten, ohne dass euch das gleiche traf wie die vor euch? Es traf sie Unglück und Not, und sie wurden so hin- und hergeschüttelt, dass der Gesandte und die Gläubigen bei ihm sprachen: "Wann kommt Allahs Hilfe (endlich)?" Doch Allahs Hilfe ist Nähe! (Sure al-Baqara, 214)
In der Bibel wird berichtet, dass der Prophet Jesus in gleicher Weise bezichtigt wurde mit "Besessenheit" (Johannes, 7/20, 8/48, 8/52), "Verrücktheit" (Johannes, 10/20), die Gesellschaft "das Volk abwenden" (Lukas, 23/2), "nach den Aufsätzen der Ältesten nicht wandeln" (Markus, 7/5). An unterschiedlichen Stellen in der Bibel wird beschrieben dass die Ungläubigen sich anmaßten den Propheten Jesus (Fsai) zu verspotten, ihn schwer beschimpften und er sogar tätlichen Angriffen ausgesetzt war.
Zweifellos sind die häßlichen Unterstellungen der Leugner ein unwahres Produkt ihrer niedrigen Intelligenz und ihres verqueren Glaubens. Allah erschuf alle Propheten mit überragender Intelligenz, die allen Menschen zum Vorbild gereichte, sowie mit Scharfsinn und Moral.
Doch nicht nur die Propheten, auch diejenigen, die ihnen folgten, sahen sich unterschiedlichen Behauptungen, Beschimpfungen und Angriffen ausgesetzt. Doch deswegen verfielen sie weder in Schwäche noch in Hoffnungslosigkeit. Diese Tatsache wurde im Quran im 146. Vers der Sure Al-Imran folgendermaßen ausgedrückt:
Und wie viele Propheten kämpften, Tausende an ihrer Seite! Sie verzagten nicht wegen dem, was sie auf Allahs Weg traf, und sie wurden nicht schwach und gaben nicht auf. Und Allah liebt die Standhaften. (Sure Al-Imran, 146)
Die Propheten informierten die, die an sie glaubten und überbrachten ihnen die Freudenbotschaft. Im Quran wird mitgeteilt, dass der Prophet Muhammad (s.a.w.s) als Entgegnung auf die Ereignisse zu seinen Gläubigen … "Dies ist das, was uns Allah und Sein Gesandter verheißen hat; Allah und Sein Gesandter haben die Wahrheit gesagt"… (Sure al-Ahzab, 22) sagte.
Auch in der Thora wird ausführlich geschildert, dass die Propheten verschiedenen Schwierigkeiten begegneten Und in der Bibel wird dargelegt, dass die Gläubigen Problemen und Bedrängnissen ausgesetzt sein werden, dies für die aufrichtig Gläubigen jedoch ein Anlaß zur Freude sei:
Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden!... Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, so sie daran lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel wohl belohnt werden. Denn also haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind. (Matthäus, 5/10-12)
Bei Matthäus wiederum steht geschrieben, dass der Prophet Jesus (Fsai) seine Schüler vor den ihnen zustoßenden Gewalttaten warnte und ihnen gleichzeitig eine Freudenbotschaft überbrachte:
Ihr aber, sehet euch vor! Denn sie werden euch überantworten vor die Rathäuser und Schulen; und ihr müßt gestäupt werden, und vor Fürsten und Könige geführt werden um meinetwillen, zu einem Zeugnis über sie... Wenn sie euch nun führen und überantworten werden, so sorget nicht, was ihr reden sollt, und bedenket auch nicht zuvor; sondern was euch zu der Stunde gegeben wird, das redet. Denn ihr seid's nicht, die da reden, sondern der Heilige Geist... Wer aber beharrt bis an das Ende, der wird selig. (Lukas, 13/9-13)
Jene, welche Allahs Botschaft ausrichteten und Ihn fürchteten und niemand fürchteten außer Allah. Und niemand hält Abrechnung wie Allah. (Sure al-Ahzab, 39)
Sie sagten: "Unser Herr, wir fürchten wirklich, dass er unbedacht und gewaltsam gegen uns vorgeht." Er sprach: "Fürchtet euch nicht! Seht, Ich bin bei euch. Ich höre und sehe (alles). (Sure Taha, 45-46)
Diejenigen, zu denen die Leute sagten: "Passt auf! Die Leute haben sich bereits gegen euch zusammengeschart: Nehmt euch vor ihnen in Acht!" Diese wurden im Glauben nur stärker und sprachen: "Uns genügt Allah. Er ist unser bester Garant!" Sie kehrten mit Allahs Gnade und Huld zurück, ohne dass sie ein Übel getroffen hätte, und sie strebten nach dem Wohlgefallen Allahs; und Allah ist voll großer Huld. Satan will euch seine Anhänger fürchten lassen. Fürchtet aber nicht sie, sondern fürchtet Mich, sofern ihr Gläubige seid. (Sure Al-Imran, 173-175)
Und ob ihr auch leidet um Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch aber vor ihrem Trotzen nicht und erschrecket nicht. (I. Petrus, 3/14)
Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht und laßt euch nicht vor ihnen grauen; denn der Herr, dein Gott, wird selber mit dir wandeln und wird die Hand nicht abtun noch dich verlassen. (5. Buch Mose, 31/6)
Der Herr aber, Der selber vor euch her geht, Der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun noch dich verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht. (5. Buch Mose, 31/8)
Seid getrost und frisch, fürchtet euch nicht und zagt nicht vor dem König von Assyrien noch vor all dem Haufen, der bei ihm ist; denn es ist ein Größerer mit uns als mit ihm: (II. Chronik, 32/7)
Und sie spielen Gehorsam vor. Sobald sie jedoch von dir weggehen, brütet ein Teil von ihnen des Nachts etwas anderes aus als was sie sagten. Allah aber schreibt auf, was sie ausbrüten. Darum wende dich von ihnen ab und vertraue auf Allah; und Allah genügt als Beschützer. (Sure an-Nisa, 81)
Weh, die verborgen sein wollen vor dem Herrn, ihr Vornehmen zu verhehlen, und ihr Tun im Finstern halten und sprechen: Wer sieht uns, und wer kennt uns? (Jesaja, 29/15)
Allah teilte im Quran mit, dass einige Menschen den Aberglauben ihrer Gesellschaft und einige gewohnheitsmäßige heidnische Praktiken als Vorwand nahmen um der von den Propheten überbrachten Religion entgegen zu treten. Dieser "Glaube" und dessen Praktizierung, der im Quran als "Religion der Vorväter" bezeichnet wird, wird in Bibel und der Thora "Sitte der Vorväter" genannt. Doch ist die Religion, die vor Allah rechtens ist, die von den Propheten verkündete Religion. Die Gläubigen sind nicht Aberglauben und Traditionen verantwortlich, sondern Allah nach dem maßgeblichen Vorbild Muhammads (s.a.w.s). Im Quran wird die Lage der Menschen, die blindlings den von den Vorvätern gelernten Aberglauben praktizieren und sich von der rechten Religion abwenden folgendermaßen beschrieben:
Und wenn ihnen gesagt wird: "Folgt dem, was Allah hinabgesandt hat!" - antworten sie: "Nein, wir folgen (lieber) dem, was wir bei unseren Vätern (an Glauben) vorfanden." Was! Selbst wenn es der Satan wäre, der zur Strafe der Feuersglut einlädt? (Sure Luqman, 21)
Und als zu ihnen gesprochen wurde: "Kommt her zu dem, was Allah hinabgesandt hat, und zum Gesandten!", antworteten sie: "Uns genügt das, was wir bei unseren Vätern vorfanden." Aber ist es nicht so, dass ihre Väter nichts wussten und nicht rechtgeleitet wurden? (Sure al-Ma'ida, 104)
In der Thora wird erläutert, dass es von großer Schlechtigkeit zeugt, wenn den Menschen die rechte Religion erklärt wurde, diese sich aber trotzdem den Traditionen ihrer Vorväter zuwenden. Eine der Darstellungen über den Lohn für die Menschen, die dem Propheten nicht gehorchen wollen und die sich dem Aberglauben zuwenden lautet folgendermaßen:
Sie kehren sich eben zu den Sünden ihrer Väter, die vormals waren, welche auch nicht gehorchen wollten meinen Worten und folgten auch andern Göttern nach und dienten ihnen... Darum siehe, spricht der Herr, ich will ein Unglück über sie gehen lassen, dem sie nicht sollen entgehen können... (Jeremia, 11/10-11)
In der Bibel wird folgendermaßen erzählt, dass der Prophet Jesus (Fsai) und seine Anhänger von den sogenannten Religionsgelehrten, den Pharisäern und den Sadukiden, bezichtigt wurden, sich von der "Sitte der Vorväter" zu entfernen. Das Richtige ist jedoch nicht das Übereinstimmen mit der von diesen Menschen verteidigten abergläubischen Tradition, sondern mit der vom Propheten Jesus (Fsai) gebrachten religiösen Moral. Es ist klar, dass die aufrichtig Gläubigen der vom Propheten Jesus (Fsai) gebrachten Religion folgen und ihm gehorchen müssen.
Im Matthäusevangelium wird folgendermaßen beschrieben, wie diejenigen, die sich weigerten, der von Jesus (Fsai) verkündeten Religion zu folgen, die Schüler des Propheten Jesus (Fsai) kritisierten, sich von der Sitte ihrer Vorväter zu entfernen:
Da kamen zu ihm die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem und sprachen: Warum übertreten deine Jünger der Ältesten Aufsätze?... (Matthäus, 15/1-2)
Die Schüler des Propheten Jesus (Fsai) antworteten folgendermaßen auf die Kritik, dass sie nicht der Sitte der Vorväter entsprächen:
Da fragten ihn nun die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach den Aufsätzen der Ältesten?… Ihr verlasset Gottes Gebot, und haltet der Menschen Aufsätze… Wohl fein habt ihr Gottes Gebote aufgehoben, auf daß ihr eure Aufsätze haltet. (Markus, 7/5-9)
Die ihr Vermögen auf Allahs Weg ausgeben, gleichen einem Korn,
das in sieben Ähren schießt, in jeder Ähre hundert Körner.
Und Allah gibt doppelt, wem Er will, und Allah ist umfassend und wissend.
(Sure al-Baqara, 261)
Siehe, Allah tut nicht einmal im Gewicht eines Stäubchens Unrecht.
Und wenn es eine gute Tat ist, wird Er sie verdoppeln und großen Lohn von Sich geben.
(Qur’an, 4:40)
Eine der gemeinsamen moralischen Eigenschaften der Gläubigen ist deren Aufrichtigkeit. Der Gläubige weiß, dass Allah über alles unterrichtet ist, dass er im Jenseits über sein ganzes Denken, seine Sprache und sein Verhalten Rechenschaft ablegen muss. Deshalb bemüht er sich sein ganzes Leben darum, das Wohlgefallen Allahs zu gewinnen. Er verhält sich herzlich und ist vor Unaufrichtigkeit auf der Hut. Für seine Taten erwartet er von Allah keine Vergütung und er benimmt sich auch nicht unaufrichtig, um die Liebe und Aufmerksamkeit der Mitmenschen zu gewinnen.
Im Quran wurde den Gläubigen das redliche Verhalten der Propheten als Beispiel gezeigt. Wie Allah im Vers "Diejenigen aber, welche es vermeiden, falschen Göttern zu dienen, und sich Allah reuig zuwenden - ihnen gilt die frohe Kunde. Verkünde also Freude jenen Meiner Diener." (Sure az-Zumar, 17) mitteilte, gibt es für seine aufrichtigen Diener eine Freudenbotschaft. In einigen Versen steht folgendes über diejenigen geschrieben, die ihre Andachtsübungen nur zum Schein ausüben:
O ihr, die ihr glaubt! Entwertet euere Almosen nicht durch Vorhaltungen und Verletzen von Gefühlen, wie derjenige, der Geld spendet, um von den Leuten gesehen zu werden, und nicht an Allah und den Jüngsten Tag glaubt. Sein Gleichnis ist ein Felsen mit Erdreich darüber. Es trifft ihn ein Platzregen und lässt ihn hart. Sie richten mit ihren guten Werken nichts aus. Allah leitet nicht das ungläubige Volk. (Sure al-Baqara, 264)
Wehe denn den Betenden, die in ihren Gebeten nachlässig sind, die nur dabei gesehen werden wollen (Sure al-Ma'un, 4-6)
In der Bibel wurde den Gläubigen der Rat gegeben "Habt acht auf eure Almosen, daß ihr die nicht gebet vor den Leuten, daß ihr von ihnen gesehen werdet…" (Matthäus, 6/1). Mit den Worten "Alle ihre Werke aber tun sie, daß sie von den Leuten gesehen werden" (Matthäus, 23/5) wurden die sogenannten Religionsgelehrten und Pharisäer bezeichnet. Deren Scheinheiligkeit wurde bildhaft mit den außen weiß gekalkten, innen aber mit allen Arten von Scheußlichkeiten angefüllten Gräbern verglichen:
Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr gleich seid wie die übertünchten Gräber, welche auswendig hübsch scheinen, aber inwendig sind sie voller Totengebeine und alles Unflats. Also auch ihr: von außen scheint ihr den Menschen fromm, aber in wendig seid ihr voller Heuchelei und Untugend. (Matthäus, 23/27-28)
In der Thora wurden auch diejenigen kritisiert, die nur zum Schein beten und es wurde mitgeteilt, dass sich die Menschen auf einem schlechten Weg befinden, die sich mit Worten bemühen, Menschen zufriedenzustellen, im Gegensatz zu ihren Worten jedoch anders leben. Die Situation der Menschen, die sich mit Benehmen und Worten darum bemühen, Allah nahe zu erscheinen, im Herzen aber Allah nicht wie erforderlich würdigen, ist folgendermaßen beschrieben:
... Nahe bist Du in ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen. (Jeremia, 12/2)
Und Mitgefühl und Reinheit von Uns. Und er war fromm. (Sure Maryam, 13)
Siehe, diejenigen, die glauben und Gutes tun, denen wird der Erbarmer Liebe erweisen. (Sure Maryam, 96)
Gnade und Treue werden dich nicht lassen. Hänge sie an deinen Hals und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, so wirst du Gunst und Klugheit finden, die Gott und Menschen gefällt. (Sprüche, 3/3-4)
Haß erregt Hader; aber Liebe deckt zu alle Übertretungen. (Sprüche, 10/12)
Das gebiete ich euch, daß ihr euch untereinander liebet. (Johannes, 15/17)
Und das ist die Liebe, daß wir wandeln nach seinem Gebot; das ist das Gebot, wie ihr gehört habt von Anfang, daß ihr in derselben wandeln sollt. (II. Johannes, 6)
Und wenn dich Meine Diener nach Mir fragen, siehe, Ich bin Nähe. Ich will dem Ruf des Rufenden antworten, sobald er Mich ruft. Doch auch sie sollen Meinen Ruf hören und an Mich glauben; vielleicht schlagen sie den rechten Weg ein. (Sure al-Baqara, 186)
O ihr, die ihr glaubt! Fürchtet Allah und sucht, Ihm Nähe zu kommen, und strengt euch auf Allahs Weg an, damit es euch wohlergeht. (Sure al-Ma'ida, 35)
Ich liebe, die mich lieben; und die mich frühe suchen, finden mich. (Sprüche, 8/17)
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. (Matthäus, 7/7)
Nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch... (Jakobus, 4/8)
Siehst du nicht, womit Allah ein gutes Wort vergleicht? Es ist gleich einem guten Baum, dessen Wurzel fest ist und dessen Zweige in den Himmel reichen, und der seine Ernte mit seines Herrn Erlaubnis zu jeder Zeit abwirft. So prägt Allah Gleichnisse für die Menschen, damit sie sich ermahnen lassen. (İbrahim Sure, 24-25)
Durch Geduld wird ein Fürst versöhnt, und eine linde Zunge bricht die Härtigkeit. (Sprüche, 25/15)
Ein Verständiger wird gerühmt für einen weisen Mann, und liebliche Reden lehren wohl. (Sprüche, 16/21)
Lasset kein faul Geschwätz aus eurem Munde gehen, sondern was nützlich zur Besserung ist, wo es not tut, daß es holdselig sei zu hören. (Epheser, 4/29)
Eure Rede sei allezeit lieblich und mit Salz gewürzt, daß ihr wißt, wie ihr einem jeglichen antworten sollt. (Kolosser, 4/6)
Und wahrlich, Wir ließen das Wort nach und nach zu ihnen gelangen, auf dass sie es sich zu Herzen nähmen. (Sure al-Qasas, 51)
Ist etwa der, welcher die Stunden der Nacht in Andacht verbringt, sich niederwerfend oder stehend, auf das Jenseits achtend und auf seines Herrn Barmherzigkeit hoffend, ... Sprich: "Sind etwa diejenigen, welche wissen, und jene, welche nicht wissen, einander gleich?" Nur die Verständigen lassen sich warnen. (Sure az-Zumar, 9)
Gib dein Herz zur Zucht und deine Ohren zu vernünftiger Rede. (Sprüche, 23/12)
Gehorcht euren Lehrern und folgt ihnen... (Hebräer, 13/17)
Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, wodurch ihr euch selbst betrügt. Denn so jemand ist ein Hörer des Worts und nicht ein Täter, der ist gleich einem Mann, der sein leiblich Angesicht im Spiegel beschaut. (Jakobus, 1/22-23)
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Die Menschen haben über Güte im allgemeinen unterschiedliche Ansichten. Für den einen besteht Güte darin, einem Armen Geld zu geben, für einen anderen, einen alten Menschen über die Straße zu führen, und wieder ein anderer denkt dabei daran, nicht zu lügen. Dies alles ist sicherlich gutes und schönes Verhalten, doch ist es nicht ausreichend um Güte zu beschreiben. Allah teilt Seinen Dienern im Quran mit was unter Güte zu verstehen ist:
Frömmigkeit besteht nicht darin, dass ihr euer Gesicht nach Westen oder Osten kehrt. Fromm ist vielmehr, wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und an die Engel und die Schritt und die Propheten; und wer sein Geld -auch wenn er selbst Bedarf hat- für seine Angehörigen und die Waisen, die Armen und den Reisenden, die Bettler und die Gefangenen ausgibt; und wer das Gebet verrichtet; und wer die Steuer (zakat) zahlt; und die, welche ihre eingegangenen Verpflichtungen einhalten und in Unglück, Not und Gefahr standhaft sind: Sie sind es, die aufrichtig und gottesfürchtig sind. (Sure al-Baqara, 177)
Und die im Verlangen nach dem Angesicht ihres Herrn standhaft bleiben und das Gebet verrichten und von dem, was Er ihnen beschert, im Verborgenen und öffentlich spenden, und die das Böse mit Gutem abwehren - diese werden mit der Wohnung belohnt. (Sure ar-Ra'd, 22)
Die Gläubigen sind gute Menschen, die vor Ungerechtigkeit auf der Hut sind, unrechten Verdienst nicht akzeptieren, niemals unaufrichtig sind, die Armen schützen, und anderen Menschen gegenüber höflich und voller Achtung sind. Einige der Textstellen der Thora, die das Verständnis von Güte der Gläubigen beschreiben, lauten folgendermaßen:
Wer in Gerechtigkeit wandelt und redet, was recht ist; wer Unrecht haßt samt dem Geiz und seine Hände abzieht, daß er nicht Geschenke nehme... (Jesaja, 33/15)
Wenn nun einer fromm ist, der recht und wohl tut, der auf den Bergen nicht isset, der seine Augen nicht aufhebt zu den Götzen des Hauses Israel... der niemand beschädigt, der dem Schuldner sein Pfand wiedergibt, der niemand etwas mit Gewalt nimmt, der dem Hungrigen sein Brot mitteilt und den Nackten kleidet, der nicht wuchert, der nicht Zins nimmt, der seine Hand vom Unrechten kehrt, der zwischen den Leuten recht urteilt, der nach meinen Rechten wandelt und meine Gebote hält, daß er ernstlich darnach tue: das ist ein frommer Mann, der soll das leben haben, spricht der Herr. (Hezekiel, 18/5-9)
In der Bibel wird mitgeteilt, dass die Menschen nur dann Schönheit auf Erden und im Jenseits gewinnen können, wenn sie glauben und Gutes tun. Eine der Bibelstellen, die das Verständnis von Güte beschreiben, lautet folgendermaßen:
… Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote. Da sprach er zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: "Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben. Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf; was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib's den Armen, … und komm und folge mir nach! (Matthäus, 19/17-21)
Eine weitere Erläuterung in der Bibel betont folgendermaßen das Maß, das man sich bei Wohltaten vor Augen halten soll:
Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das deine nimmt, da fordere es nicht wieder. Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, also tut ihnen gleich auch ihr. Und so ihr liebet, die euch lieben, was für Dank habt ihr davon? Denn die Sünder lieben auch ihre Liebhaber. Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, was für Dank habt ihr davon? Denn die Sünder tun das auch. (Lukas, 6/30-33)
Darum gedulde dich in schöner Geduld.
(Sure al-Ma'aridsch, 5)
Diese werden ihren Lohn doppelt empfangen, weil sie ausharrten und das Böse mit Gutem zurückwiesen und von dein, womit Wir sie versorgten, spendeten. (Sure al-Qasas), 54)
Das Gute und das Böse sind fürwahr nicht gleich. Wehre (das Böse) mit Besserem ab, und schon wird der, zwischen dem und dir Feindschaft war, dir wie echter Freund werden. (Sure Fussilat, 34)
Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern dagegen segnet, und wisset, daß ihr dazu berufen seid, daß ihr den Segen erbet. (I. Petrus, 3/9)
Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebet eure Feinde; tut denen wohl, die euch hassen, segnet die, so euch verfluchen und bittet für die, so euch beleidigen. Und wer dich schlägt auf einen Backen, dem biete den anderen auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem wehre nicht auch den Rock. (Lukas, 6/27-29)
Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot; dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser. Denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der Herr wird dir's vergelten. (Sprüche, 25/21-22)
Und nimm keine Rücksicht auf verächtliche Schwüremacher (oder auf) Verleumder, die üble Nachrede verbreiten (oder auf) den, der das Gute verhindert, einem Übertreter, großen Sünder, (oder auf) einen Grobian, Taugenichts dazu, auch wenn er reich an Vermögen und Kindern ist. Wenn ihm Unsere Botschaft verlesen wird, sagt er: "Fabeln aus alter Zeit!" (Sure al-Qalam, 10-15)
Aber es folgte ihnen ein Geschlecht, welches das Gebet unterließ und seinen Begierden folgte. Doch wahrlich, sie gehen dem Verderben entgegen. (Sure Maryam, 59)
Voll alles Ungerechten, Hurerei, Schalkheit, Geizes, Bosheit, voll Neides, Mordes, Haders, List, giftig, Ohrenbläser, verleumder… hoffärtig, ruhmredig, Schädliche, den Eltern ungehorsam, Unvernünftige, Treulose, Lieblose, unversöhnlich, unbarmherzig. (Römer, 1/29-31)
Und nicht würden wie ihre Väter, eine abtrünnige und ungehorsame Art, welchen ihr Herz nicht fest war und ihr Geist nicht treulich hielt an Gott. (Psalmen, 78/8)
Wenn er aber einen Sohn zeugt, und derselbe wird ein Mörder, der Blut vergießt oder dieser Stücke eins tut, und der andern Stücke keins tut, sondern auf den Bergen isset und seines Nächsten Weib befleckt, die Armen und Elenden beschädigt, mit Gewalt etwas nimmt, das Pfand nicht wiedergibt, seine Augen zu den Götzen aufhebt und einen Greuel begeht. (Hesekiel, 18/10-12)
Er macht zunichte die Anschläge der Listigen, daß es ihre Hand nicht ausführen kann; er fängt die Weisen in ihrer Listigkeit und stürzt der Verkehrten Rat. (Hiob, 5/12,13)
Du sollst falscher Anklage nicht glauben, daß du einem Gottlosen Beistand tust und ein falscher Zeuge seist. Du sollst nicht folgen der Menge zum Bösen und nicht also verantworten vor Gericht, daß du der Menge nach vom Rechten weichest. Du sollst den Geringen nicht beschönigen in seiner Sache. Wenn du deines Feindes Ochsen oder Esel begegnest, daß er irrt, so sollst du ihm denselben wieder zuführen. Wenn du den Esel des, der dich haßt, siehst unter seiner Last liegen, hüte dich, und laß ihn nicht, sondern versäume gerne das Deine um seinetwillen. Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seiner Sache. Sei ferne von falschen Sachen. Den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht erwürgen; denn ich lasse den Gottlosen nicht Recht haben. Du sollst nicht Geschenke nehmen; denn Geschenke machen die Sehenden blind und verkehren die Sachen der Gerechten. (2. Buch Mose, 23/1-8)
Der Mensch ist ein Wesen, das anfällig ist für Irrtümer und Fehler. In seinem Leben begeht er viele Fehler und bei anderen Menschen begegnet er oft Fehlern, von denen auch er betroffen ist. Viele der Menschen, die die Moral der Ungebildeten leben, ertragen Fehler schlecht und sind anderen Menschen gegenüber, denen ein Fehler unterlaufen ist, ungeduldig. Vor allem wenn sie einen Schaden aus dem Fehler davontragen, können sie sich der Person gegenüber, die den Fehler begangen hat, erbarmungslos verhalten. Die religiöse Moral verlangt jedoch Toleranz und die Fähigkeit zu verzeihen. Die Gläubigen leben in dem Bewußtsein, schwache Diener zu sein. Einem anderen Menschen gegenüber verhalten sie sich in dem Bewußtsein, dass auch ihnen der gleiche Fehler unterlaufen kann. Sie sagen den Menschen freundliche Worte und verzeihen ihnen. Im Quran wird folgendermaßen mitgeteilt, dass vergeben können eine Eigenschaft ist, die vor Allah gelobt wird:
Freundliche Worte und Verzeihung sind besser als ein Almosen, dem Verletzendes folgt. Und Allah ist reich und milde. (Sure al-Baqara, 263)
Ob ihr Gutes zeigt oder verbergt oder Böses vergebt, siehe, Allah ist nachsichtig und mächtig. (Sure an-Nisa, 149)
Übe Nachsicht, gebiete das Rechte und meide die Unwissenden. (Sure al-A'raf, 199)
Vergebung wünscht, verzeihend und tolerant zu sein hat:
Und die unter euch, die großes Vermögen besitzen, sollen nicht schwören, ihren Verwandten und den Armen und denen, die auf Allahs Weg ausgewandert sind, nichts mehr zu geben, sondern Nachsicht üben und verzeihen, Wünscht ihr nicht, dass Allah euch vergibt? Und Allah ist verzeihend und barmherzig. (Sure an-Nur, 22)
In der Thora wird mitgeteilt, dass für einen gläubigen Menschen Geduld und Toleranz unbedingt erforderlich sind. Den Gläubigen wird geraten nicht wütend zu werden oder Rache zu nehmen, wenn sie auf einen Fehler stoßen. Diesbezüglich lauten einige Thorastellen folgendermaßen:
Wer geduldig ist, der ist ein kluger Mensch, und ist ihm eine Ehre, daß er Untugend überhören kann. (Sprüche, 19/11)
Wer Sünde zudeckt, der macht Freundschaft; wer aber die Sache aufrührt, der macht Freunde uneins. (Sprüche, 17/9)
Sprich nicht: "Wie man mir tut, so will ich wieder tun und einem jeglichen sein Werk vergelten." (Sprüche, 24/29)
In der Bibel wird ausgedrückt, dass dem Menschen der verzeiht, auch verziehen wird (Lukas, 6/37); Den Gläubigen wird empfohlen, in dieser Weise zu Allah zu beten "Und vergib uns unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben." (Matthäus, 6/12) Ein weiteres Bibelzitat besagt folgendermaßen, dass sich die Gläubigen den Menschen gegenüber tolerant und verzeihend verhalten müssen:
... So ziehet nun an, als die Auserwählten Gottes, Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld und vertrage einer den andern und vergebet euch untereinander, so jemand Klage hat wider den andern; gleichwie Christus euch vergeben hat, also auch ihr. (Kolosser, 3/12-13)
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Geiz ist ein Charakteristikum schlechter Moral. Menschen, die nicht begreifen, das Allah der eigentliche Besitzer von Geld und Gut ist, binden sich leidenschaftlich an ihre vorhandenen Besitztümer und glauben, dass diese unendlich lange ihnen gehören werden. Oder sie sind der Ansicht, dass sie aufgrund ihres Reichtums keinerlei Schaden erleiden können und sie von ihren materiellen Möglichkeiten geschützt werden. Aber es ist ein großer Irrtum, materiellem Reichtum zu vertrauen. Denn Allah ist der tatsächliche Eigentümer des gesamten menschlichen Besitzes. Allah macht die Person reich, die er will und die Person arm, die er wünscht. Im Quran wurde dem Reichen nicht nur verboten, aufgrund seiner Möglichkeiten hochmütig zu werden, sondern dem Armen wurde auch verboten, aus diesem Grund in Hoffnungslosigkeit zu verfallen. Die Gläubigen danken dem Herrn von Herzen für seine Gaben und verwenden diese wiederum in schönster Weise für den Weg Allahs. Diejenigen, die über keine Möglichkeiten verfügen, wissen, dass auch diese Situation ihr Gutes und viel Weisheit enhält, und sie gedulden sich in schönster Weise.
Ein Teil der Menschen ist geizig. Sie vermeiden es Bedürftigen zu helfen. Dies ist zweifellos ein dummes Verhalten. Es ist der Mensch, der des Gotteslohnes bedarf um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Das Verhalten eines geizigen Menschen wendet sich gegen diesen selbst. Diese Tatsache wird in einem Vers folgendermaßen mitgeteilt:
Gewiss, ihr seid diejenigen, die eingeladen sind auf Allahs Weg zu spenden, doch einige von euch sind geizig. Wer aber geizig ist, ist nur geizig gegen sich selbst. Allah ist der Reiche und ihr seid die Armen. Aber wenn ihr euch abwendet, wird Er euch gegen ein anderes Volk austauschen. Und sie werden nicht wie ihr sein. (Sure Muhammad, 38)
Menschen die glauben, dass ihnen Reichtum und Besitz unendlich lange überlassen bleiben, begehen einen großen Fehler. In einigen Versen des Quran wird dies folgendermaßen erklärt:
Niemals entsandten Wir zu einer Stadt einen Warner, ohne dass die Wohlhabenden dort gesagt hätten: "Wir glauben keineswegs an euere Sendung, " Und gesagt hätten: "Wir sind reicher (als ihr) an Vermögen und Kindern und haben keine Bestrafung zu erwarten." Sprich: "Siehe, mein Herr gibt Versorgung, reichlich oder bemessen, wem Er will. Doch die meisten Menschen verstehen es nicht. Und es ist weder euer Vermögen, noch sind es euere Kinder, was euch Uns nahebringt. Nur diejenigen, welche glauben und das Rechte tun, sollen vielfachen Lohn für das erhalten, was sie bewirkt haben, und in Sicherheit in den hohen Gemächern (des Paradieses) wohnen. (Sure Saba', 34-37)
Wie in der Thora im Kapitel Jesaja " Wohlan, ich will euch zeigen, was ich meinem Weinberge tun will. Seine Wand soll weggenommen werden, daß er verwüstet werde; sein Zaun soll zerrissen werden, daß er zertreten werde." (Jesaja, 5/8) geschrieben steht, gilt es im Judentum als eine Eigenschaft der schlechten Moral, Reichtum anzuhäufen und dabei von Leidenschaft befallen zu sein.
Auch die Bibel lenkt die Aufmerksamkeit auf dieses Thema und drückt aus, dass der Reichtum die Menschen manchmal vom Leben der religiösen Moral abhält. (Matthäus, 19/23) Den Menschen wurde mitgeteilt "Gott und dem Mammon" zu dienen (Lukas, 16/13). In der Bibel wird die Fabel von einem dummen Menschen, der Reichtum anhäufte und glaubte, er sei in Sicherheit, folgendermaßen erzählt:
Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, das Feld hatte wohl getragen. Und er gedachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nicht, da ich meine Früchte hin sammle. Und sprach: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will drein sammeln alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter; und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iß, trink und habe guten Mut! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wes wird's sein, das du bereitet hast? Also geht es, wer sich Schätze sammelt und ist nicht reich in Gott. (Lukas, 12/16-21)
O ihr, die ihr glaubt! Spendet von dem Guten, das ihr erwarbt, und von dem, was Wir für euch aus der Erde hervorkommen lassen. Und sucht darunter nichts Schlechtes zum Spenden aus -etwas, das ihr selber nicht nehmen würdet, ohne dabei ein Auge zuzudrücken. Und wisset, dass Allah unabhängig und des Lobes würdig ist. Satan droht euch Armut an und befiehlt euch Schändliches. Allah aber verheißt euch Seine Vergebung und Huld. Und Allah ist allumfassend und wissend. (Sure al-Baqara, 267-268)
Ihr werdet echte Frömmigkeit nicht erlangen, ehe ihr nicht von dem spendet, was ihr liebt; und was immer ihr spendet, siehe, Allah weiß es. (Sure Al-Imran, 92)Die, welche von ihrem Besitz bei Nacht und am Tage, im Verborgenen und öffentlich spenden, die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn; keine Furcht soll über sie kommen, und sie sollen nicht traurig sein. (Sure al-Baqara, 274)
Doch das Gleichnis jener, welche ihr Vermögen im Verlangen nach Allahs Wohlgefallen und aus innerer Überzeugung ausgeben, ist das Gleichnis eines Gärtens auf einem Hügel. Es trifft ihn ein Platzregen, und da bringt er die doppelte Menge an Früchten hervor. Und wenn ihn kein Platzregen trifft, so doch Tau. Und Allah sieht, was ihr tut. (Sure al-Baqara, 265)
Und Jesus setzte sich gegen den Gotteskasten und schaute, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten; und viele Reiche legten viel ein. Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; die machen einen Heller. Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt denn alle, die eingelegt haben. Denn sie haben alle von ihrem Überfluß eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hatte, ihre ganze Nahrung, eingelegt. (Markus, 12/41-44)
... Wer zwei Röcke hat, der gebe dem, der keinen hat; und wer Speise hat, der tue auch also. (Lukas, 3/11)
Nehmet euch der Notdurft der Heiligen an. Herberget gern. (Römer, 12/13)
Die Gläubigen fördern andere Menschen, in der von Allah gewollten Weise zu leben, und sie sind ihnen behilflich, ihre Fehler zu berichtigen. Die Gläubigen warnen lediglich zum Wohlgefallen Allahs. Unaufrichtige und unehrliche Menschen warnen, weil sie dabei ihre weltlichen Interessen und Absichten im Auge haben, auch unternehmen sie nichts, um der Religion Allahs einen Dienst zu erweisen. Sie verfolgen inhaltsleere und teuflische Ziele wie Ansehen, Bewahren ihrer gesellschaftlichen Stellung und Gewinnen von Achtung und Zuneigung ihrer Mitmenschen.
Die genannten Menschen werden im Quran folgendermaßen gewarnt:
Wollt ihr (Juden) den Leuten Frömmigkeit gebieten und euere eigenen Seelen vergessen, wo ihr doch die Schrift (Thora) lest? Habt ihr denn keine Einsicht? (Sure al-Baqara, 44)
In der Bibel werden jene Geistlichen heftig kritisiert, die den Weg des Propheten Moses (Fsai) verfolgen, jedoch ihr Leben nicht nach der vom Propheten Moses gelehrten Moral einrichten:
Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr halten sollt, das haltet und tut's; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht tun: sie sagen's wohl, und tun's nicht. Sie binden aber schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf den Hals; aber sie selbst wollen dieselben nicht mit einem Finger regen. (Matthäus, 23/3-4)
Allah stellt zahllose Wohltaten in den Dienst des Menschen. Die Tatsache, dass in dem Moment, in dem sie dieses Buch lesen, Hunderte Milliarden ihrer Körperzellen zu ihren Gunsten funktionieren, ist nur ein kleiner Teil der Wohltaten Allahs, für die der Gläubige Ihm von Herzen dankt.
Die Gläubigen bedanken sich in jeder Situation bei Allah. Die Leugner denken nicht einmal daran, sich zu bedanken. Dies ist zweifellos eine große Undankbarkeit.
Danken ist eine Andachtsübung, die im Quran in verschiedenen Versen erwähnt wird und die die Gläubigen mit der notwendigen Sensibilität auszuführen haben. Hierzu lauten einige Verse folgendermaßen:
Nein! Diene vielmehr Allah und sei einer der Dankbaren. (Sure az-Zumar, 66)
Esst von dem, was euch Allah bescherte, das Erlaubte und Gute, und dankt für Allahs Wohltaten, falls ihr Ihm dient. (Sure an-Nahl,114)
Gleichzeitig berichtet der Quran davon, dass die Danksagenden noch größere Wohltaten empfangen werden, die Undankbaren jedoch heftige Qualen verdienen.
Und als euer Herr ankündigen ließ: »Wahrlich, wenn ihr dankbar seid, will ich euch (noch) mehr geben. Seid ihr jedoch undankbar, dann ist Meine Strafe gewiss streng.« (Sure Ibrahim, 7)
In der Bibel steht geschrieben "seid dankbar in allen Dingen". (I. Tessalonicher, 5/18) In den Abschnitten, die das Leben des Propheten Jesus erzählen, wird ausgedrückt, dass dieser bei verschiedenen Anlässen Allah dankte. Dieses angenehme Verhalten ist sicherlich ein schönes Vorbild für die Gläubigen.
Auch in der Thora wird den Gläubigen befohlen, zu danken:
…. wurden gestiftet die obersten Sänger und Loblieder und Dank zu Gott. (Nehemia, 12/46)
Geht zu Seinen Toren ein mit Danken, zu Seinen Vorhöfen mit Loben; danket Ihm, lobet Seinen Namen! (Psalmen, 100/4)
… lobet den Namen des Herrn! (Psalmen, 113/1)
... Ich danke Dir und lobe Dich... (Daniel, 2/23)
Wir danken Dir, Gott, wir danken Dir... (Psalmen, 75/2)
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Der Zorn hindert die Menschen daran, Ereignisse richtig zu bewerten und einen gerechten Entschluss zu fassen. Unter dem Einfluß von Zorn wird der Mensch daran gehindert, sich in der von Allah gewollten Weise zu verhalten und tolerant und barmherzig zu sein. Deshalb ist das zu einem Gläubigen passende Verhalten das Überwinden von Zorn. Auf diese Weise wird er vor falschen Verhaltensweisen geschützt sein, die aus Verärgerung und Entrüstung resultieren. Im Quran wird die Moral derjenigen gelobt, die den Zorn überwinden:
Die da spenden in Freud und Leid und den Zorn unterdrücken und den Menschen vergeben - und Allah liebt die Gutes Tuenden. (Sure Al-Imran, 134)
In der Bibel wird mitgeteilt, dass Zorn eine schlechte Gewohnheit ist und dass diejenigen, die ihrem Bruder gegenüber von Zorn befallen werden, "eine Verurteilung rechtfertigen". Diesbezüglich lautet ein Bibelzitat folgendermaßen:
Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung sei ferne von euch samt aller Bosheit. (Epheser, 4/31)
In der Thora weisen einige Stellen darauf hin, dass sich die Gläubigen vor Zorn hüten müssen:
Ein Narr zeigt seinen Zorn alsbald; aber wer die Schmach birgt, ist klug. (Sprüche, 12/16)
Ein Ungeduldiger handelt töricht... (Sprüche, 14/17)
Wehre das Böse mit Gutem ab! Wir wissen ja, was sie (über Uns) aussagen.
(Sure al-Mu'minun, 96)
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Die Menschen beten aus verschiedenen Gründen und zu unterschiedlichen Zeiten zu Allah. Es gibt wohl keinen Menschen, der nicht die Bedeutung des Betens kennt. Doch das Gebet des Gläubigen ist völlig verschieden vom Gebet des Heiden. Die Gläubigen beten aus dem Herzen kommend, ständig und nur zu Allah gewandt. Allerdings werden scheingebete, also Gebete, die einen Zweck verfolgen oder die nur dann gebetet werden, um von Bedrängnissen befreit zu werden nicht von Allah gebilligt.
Folgendermaßen lauten einige Quranverse, die das Gebet beschreiben:
Er ist der Lebendige. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Darum ruft Ihn an in aufrichtigem Glauben… (Sure Ghafir, 65)
Ruft eueren Herrn in Demut und im Verborgenen an. Siehe, Er liebt die Maßlosen nicht. (Sure al-A'raf, 55)
Gedulde dich, zusammen mit denen, welche deinen Herrn des Morgens und Abends anrufen im Trachten nach Seinem Angesicht. Und wende deine Augen nicht von ihnen ab im Trachten nach der Schönheit des irdischen Lebens… (Sure al-Kahf, 28)
Und wenn dich Meine Diener nach Mir fragen, siehe, Ich bin Nähe. Ich will dem Ruf des Rufenden antworten, sobald er Mich ruft. Doch auch sie sollen Meinen Ruf hören und an Mich glauben; vielleicht schlagen sie den rechten Weg ein. (Sure al-Baqara, 186)
Die Bedeutung des Betens sowie Beispiele von Gebeten der Gläubigen finden sich in Bibel und Thora. In der Bibel lauten einige der Erläuterungen bezüglich des Gebetes folgendermaßen:
Und betet stets in allem Anliegen mit Bitten und Flehen im Geist, und wachet dazu mit allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen. (Epheser, 6/18)
Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler... (Matthäus, 6/5)
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden... (Matthäus, 6/7)
Und alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr's empfangen. (Matthäus, 21/22)
Haltet an am Gebet und wachet in demselben mit Danksagung. (Kolosser, 4/2)
In der Thora wird mitgeteilt, dass Gebete eine wichtige Andachtsübung sind, dass Allah die Gebete annimmt und auch, wie das Gebet eines Gläubigen zu sein hat:
Er errettete mich von meinen starken Feinden, von meinen Hassern, die mir zu mächtig waren, die mich überwältigten zur Zeit meines Unglücks; und der Herr ward meine Zuversicht. Und er führte mich aus ins Weite. Er riß mich heraus; denn er hatte Lust zu mir. (Psalmen, 18/20)
Ich breite meine Hände aus zu dir; meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land. Herr, erhöre mich bald... Laß mich frühe hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tue mir kund den Weg, darauf ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir. Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden; zu dir habe ich Zuflucht. Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott… Herr, erquicke mich um deines Namens willen; führe meine Seele aus der Not um deiner Gerechtigkeit willen… und verstöre meine Feinde um deiner Güte willen und bringe alle um, die meine Seele ängsten… (Psalmen, 143/6-12)
Jeder Mensch begeht im Lauf seines Lebens Fehler und Unterlassungen. Man muss jedoch seinen Fehler erkennen, diesen berichtigen und von Allah Vergebung erbitten. Ein Mensch kann oftmals bereuen, es aber immer noch nicht richtig machen. Allah sieht alles, hört und weiß alles und er kennt auch das, was der Mensch in seinem Herzen eingeschlossen hat. So betrügen diejenigen doch nur sich selbst, die sich bemühen, Allah zu betrügen.
Der Mensch hat also die Aufgabe, sich Allah mit dem Bewußtsein eines Dieners zuzuwenden und seine Reue nicht hinauszuzögern. Denn im Moment des Todes kann die Reue nicht mehr akzeptiert werden. Einige der Verse des Quran, in denen die Menschen zur Reue aufgerufen werden, lauten folgendermaßen:
... Und bekehrt euch zu Allah allzumal, o ihr Gläubigen, damit es euch wohlergehe. (Sure an-Nur, 31)
Wer aber nach seiner Sünde umkehrt und sich bessert, siehe, zu dem kehrt sich auch Allah; siehe, Allah ist verzeihend, barmherzig. (Sure al-Ma'ida, 39)
Außer denen, die bereuen und glauben und gute Werke tun; denn deren Böses wird Allah in Gutes umwandeln. Und Allah ist verzeihend und barmherzig. (Sure al-Furqan, 70)
In der Bibel lauten manche Zitate über die Reue folgendermaßen:
Ich bin gekommen zu rufen die Sünder zur Buße, und nicht die Gerechten. (Lukas, 5/32)
Ich sage: Nein; sondern so ihr euch nicht bessert, werdet ihr alle auch also umkommen. (Lukas, 13/5)
Sie sind aber nicht alle gleich. Unter den Leuten der Schrift gibt es eine aufrechte Gemeinde, welche die Verse Allahs zur Zeit der Nacht liest und sich niederwirft. Diese glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und wetteifern in guten Werken; und sie gehören zu den Rechtschaffenen.
(Sure Al-Imran, 113-114)
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Wenn die Menschen gefragt werden "Was hast du für Allah getan" geben sie verschiedene Antworten. Der eine sagt, dass er die Armen speiste, ein anderer, dass er verschiedene Andachtsübungen verrichtet hat und wieder ein anderer, dass er gebetet hat. Ohne Zweifel sind dies schöne Verhaltensweisen. Allerdings ist es ein großer Fehler, wenn der Mensch sich nur zu bestimmten Zeiten zum Wohlgefallen Allahs verhält, sich die restliche Zeit jedoch in einem Zustand großer Gedankenlosigkeit bezüglich der Existenz Allahs und dem Nahen des Tages der Abrechnung befindet. Tatsächlich vergisst ein Gläubiger Mensch nicht, dass Allah ihn umfängt und behütet, und er bemüht sich nach Kräften in jedem Moment seines Lebens darum, das ewige Leben im Paradies zu gewinnen und sich vor den endlosen Qualen der Hölle zu retten.
Im Quran wird mitgeteilt, dass Andachtsübungen und Leben und Tod der Gläubigen nur für "Allah, den Herr der Welten" sind (Sure al-An'am, 162). Dies hat die Bedeutung, das das einzige Ziel des Gläubigen darin bestehen muss, die Zufriedenheit Allahs zu gewinnen. Im Quran teilt Allah mit, dass diejenigen errettet werden, die es zu ihrem einzigen Ziel erheben, Ihn zufrieden zu stellen:
Ist nun etwa der besser, der sein Gebäude auf Gottesfurcht und auf Allahs Huld gegründet hat, oder der, welcher sein Gebäude auf den Rand fortgespülten Schwemmsandes gegründet hat, und der mit ihm in das Feuer der Hölle gespült wird? Und Allah leitet nicht die Ungerechten. (Sure at- Tauba, 109)
Im Quran wird weiter mitgeteilt, dass der Prophet Salomon (Fsai) in seinem Gebet von Allah wünschte, ihm Inspirationen für Tätigkeiten einzugeben, die Sein Wohlgefallen gewinnen würden. Dieses Gebet des Propheten Salomon (Fsai) ist für alle Gläubigen ein schönes Vorbild:
... "O mein Herr! Halte mich dazu an, - für Deine Gnade zu danken, die Du mir und meinen Eltern gewährt hast, und rechtschaffen zu handeln, zu Deinem Wohlgefallen. Und führe mich in Deine Barmherzigkeit unter Deine rechtschaffenen Diener ein." (Sure an-Naml, 19)
Im Alten Testament wird ebenfalls ausgedrückt, dass die Gläubigen zu Allah beteten "Lehre uns Deinen Wohlgefallen zu bewirken". Dieses Gebet aus dem Buch der Psalter lautet folgendermaßen:
Lehre mich tun nach Deinem Wohlgefallen, denn Du bist mein Gott... (Psalmen, 143/9-10)
Auch in der Bibel wird mitgeteilt, dass der eigentliche Wunsch der mit dem Propheten Jesus (Fsai) Verbundenen das Bemühen um die Zufriedenheit Allahs ist. Es wurde stets darauf hingewiesen, dass der Prophet Jesus (Fsai) eine überlegene Moral und ein hervorragendes Verhalten aufweist, das nur dazu dient, Allah zufrieden zu stellen und dass alle Gläubigen ebenso zu sein haben. In der Bibel wird folgendermaßen mitgeteilt, dass die Gläubigen alle Taten ihre nur für Allah ausführen sollen:
Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre. (Korinther, 10/31)
... seid gehorsam in allen Dingen euren leiblichen Herren, nicht mit Dienst vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern mit Einfalt des Herzens und mit Gottesfurcht. Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen. (Kolosser, 3/22-24)
Der Mensch wünscht die Erfüllung seiner Wünsche sofort. Aber für jede Tätigkeit gibt es eine von Allah bestimmte Zeit, zu deren Beschleunigung oder Verzögerung niemand die Kraft hat. Deshalb muß der Gläubige sich in Geduld üben. Sowohl die Propheten wie auch die Gläubigen geduldeten sich bis zum Tode bei ihnen begegnenden Schwierigkeiten.
Im Quran wurde die Bestimmung "Und wende dich in Geduld deinem Herrn zu." (Sure al-Muddaththir, 7) mitgeteilt. Das heißt, dass Geduld eine Andachtsübung ist (Sure al-Ma'aridsch, 5). Diejenigen, die sich in ihrem kurzen weltlichen Leben gedulden, erhielten folgende Freudenbotschaft:
Und wahrlich, Wir werden euch mit Furcht prüfen sowie mit Hunger und Verlust an Besitz und Menschenleben und Früchten; doch verkünde den Standhaften Heil. (Sure al-Baqara, 155)
Außerdem ist Geduld ein Charakteristikum der guten Moral, die den Gläubigen in materieller und geistiger Hinsicht Kraft gewinnen läßt. Im Quran teilt Allah mit, dass zur Zeit des Propheten im Krieg zwanzig geduldige Gläubige 200 Krieger besiegen konnten und es wird berichtet, dass einhundert geduldige Menschen Tausend andere besiegen können. Dieser Vergleich zeigt deutlich die Kraft, die die Geduld den Gläubigen gewinnen läßt. Der diesbezügliche Vers lautet folgendermaßen:
... Sind auch nur zwanzig Standhafte unter euch, können sie zweihundert überwinden. Und wenn unter euch hundert sind, so können sie tausend der Ungläubigen überwinden… (Sure al-Anfal, 65)
Auch in der Thora wurde die Bedeutung der Geduld betont und mitgeteilt, dass die Geduldigen überlegen sein werden. In der Thora wird die Kraft der Geduldigen folgendermaßen erklärt:
Nimm an die Weisheit, denn sie ist besser als Gold… (Sprüche, 16/32)
In der Bibel wurde den Gläubigen in verschiedenen Erläuterungen mitgeteilt, sich in Geduld zu üben. Einige davon lauten folgendermaßen:
Ein Knecht aber des Herrn soll nicht zänkisch sein, sondern freundlich gegen jedermann, lehrhaft, der die Bösen tragen kann. (II. Timotheus, 2/24)
Mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld, und vertraget einer den andern in der Liebe. (Epheser, 4/2)
... traget die Schwachen, seid geduldig gegen jedermann. (I. Thessalonicher, 5/14)
Im Quran werden die Menschen in zahlreichen Versen zum Nachdenken aufgefordert. Allah teilte den Menschen im Quran mit, über die Verse des Quran, die Schöpfung des Menschen, Naturereignisse, ihnen selbst zugeteilte Wohltaten und über andere Lebewesen gut nachzudenken. Denn während der Mensch die Ereignisse in seiner Umgebung bewertet, ist er gezwungen realistisch zu denken. Auf diese Weise wird er eingehend die Beweise der Existenz Allahs und die Pracht der Schöpfung begreifen. In einem Vers ist diese Tatsache folgendermaßen mitgeteilt:
Siehe, in der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Wechsel der Nacht und des Tages und in den Schiffen, welche das Meer durcheilen mit dem, was den Menschen nützt, und in dem was Allah vom Himmel an Wasser niedersendet, womit er die Erde nach ihrem Tode belebt, und was Er an allerlei Getier auf ihr verbreitet, und in dem Wechsel der Winde und der Wolken, die dem Himmel und der Erde dienen wahrlich, in all dem sind Zeichen für Leute von Verstand! (Sure al-Baqara, 164)
Siehe, in der Schöpfung von Himmeln und Erde und in dem Wechsel von Nacht und Tag sind wahrlich Zeichen für die Verständigen, die da Allahs gedenken im Stehen und Sitzen und Liegen und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken: "Unser Herr, Du hast dies nicht umsonst erschaffen! Preis sei Dir! Bewahre uns vor der Feuerspein! (Sure Al-Imran, 190-191)
Wohin der Mensch auch immer blickt, wohin er auch immer geht, überall wird er den Werken von Allahs endlosem Wissen, Seiner unvergleichlichen Kunstfertigkeit, endlosen Allmacht, Erhabenheit und Größe begegnen. Damit die Menschen diese Tatsache bemerken, müssen sie von ihren Vorurteilen Abstand nehmen und Lebewesen und Ereignisse in ihrer Umgebung sorgfältig untersuchen. Ein aufrichtig denkender Mensch wird Erlebtem und Begegnungen eine Bedeutung beimessen und eine Lehre daraus ziehen. Auf diese Weise wird er die Göttliche Vorsehung würdigen können und seine Liebe zu Ihm, seine Achtung und Bindung wird zunehmen.
In der Bibel wird ausgedrückt, dass aufrichtig Glaubende aus Nachdenken und Beobachten eine Lehre ziehen müssen. Einige der Bibelstellen, die zum Nachdenken auffordern, lauten folgendermaßen:
... Vernehmet ihr noch nichts und seid noch nicht verständig? Habt ihr noch ein erstarrtes Herz in euch? (Markus, 8/17)
Sehet an, liebe Brüder, eure Berufung... (Korinther, 1/26)
Der Herr aber wird dir in allen Dingen Verstand geben. (II. Timotheus, 2/7)
In der Thora wird die Bedeutung des Nachdenkens über die Schöpfungskunst Allahs und Dessen Allmacht betont und die Gläubigen werden zu tiefem Nachdenken aufgefordert. Einige Erläuterungen bezüglich der Bedeutung des tiefen Nachdenkens lauten in der Thora folgendermaßen:
Sondern hat Lust zum Gesetz des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht. (Psalmen, 1/2)
Wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an Dich... (Psalmen, 63/7)
Darum gedenke ich an die Taten des Herrn; ja, ich gedenke an deine vorigen Wunder. (Psalmen, 77/12)
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Ist etwa der, dessen Brust Allah für den Islam ausgedehnt hat, |
Die Propheten und Gläubigen riefen die Menschen im Laufe der gesamten Geschichte zu guter Moral auf und dazu, den Weg Allahs einzuschlagen. Sie erklärten Allah, das Jenseits, Himmel und Hölle und riefen sie dazu auf, so zu leben wie Allah es wünscht. In einem Quranischen Vers wurde "Lade zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung ein…" (Sure an-Nahl, 125) befohlen. In verschiedenen Quranversen werden diejenigen gelobt, die sich um die Umsetzung der guten Moral bemühen:
Und damit aus euch eine Gemeinde wird, die zum Guten einlädt, das Rechte gebietet und das Unrechte verbietet. Sie sind es, denen es wohlergehen wird. (Sure Al-Imran, 104)
Die sich Bekehrenden, die (Allah) Dienenden, die Lobpreisenden, die Fastenden, die sich Beugenden, die sich Niederwerfenden, die das Rechte Gebietenden und das Unrechte Verbietenden, die Allahs Gebote Beobachtenden... verkünde den Gläubigen Heil! (Sure at-Tauba, 112)
In den Versen 113-114 der Sure Al-Imran wird die Aufmerksamkeit auf eine Gemeinschaft innerhalb der Christen und Juden gelenkt, der von Allah ein Buch gesandt wurde:
Sie sind aber nicht alle gleich. Unter den Leuten der Schrift gibt es eine aufrechte Gemeinde, welche die Verse Allahs zur Zeit der Nacht liest und sich niederwirft. Diese glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und wetteifern in guten Werken; und sie gehören zu den Rechtschaffenen. (Sure Al-Imran, 113-114)
Auch das Leben des Propheten Jesus (Fsai) und seiner Schüler sind schöne Beispiele. Einige Bibelstellen zu diesem Thema lauten folgendermaßen:
Wir aber wollen anhalten am Gebet und am Amt des Wortes. (Apostelgeschichte, 6/4)
Liebe Brüder, so jemand unter euch irren würde von der Wahrheit, und jemand bekehrte ihn, der soll wissen, daß, wer den Sünder bekehrt hat von dem Irrtum seines Weges, der hat einer Seele vom Tode geholfen und wird bedecken die Menge der Sünden. (Jakobus, 5/19-20)
Während der gesamten Geschichte wollten die Menschen Wunder von den zu ihnen geschickten Propheten sehen, bevor sie glauben würden. Der Prophet Jesus (Fsai) drückte dies so aus: "Belirtiler ve göz kamaştırıcı işler görmedikçe hiçbir zaman iman etmeyeceksiniz" (Johannes, 4/48)
Im Quran wird folgendermaßen davon berichtet, dass die fortwährend Leugnenden auch von dem Propheten Muhammad ein Wunder wollten:
Und sie sagen: "Wir glauben dir niemals ehe du uns nicht aus der Erde eine Quelle hervorsprudeln lässt; oder bis du einen Palmen- und Rebgarten besitzt, in dessen Mitte du Bäche hervorsprudeln lässt; oder bis du, wie du behauptest, den Himmel in Stücken auf uns niederfallen lässt oder Allah und die Engel uns gegenüberstellst; oder bis du ein Haus aus Gold besitzt oder in den Himmel aufsteigst; und wir wollen nicht eher an dein Hinaufsteigen glauben, als bis du uns ein Buch herabkommen lässt, das wir lesen können." Sprich: "Preis sei meinem Herrn! Bin ich mehr als ein Mensch, als ein Gesandter?" (Sure al-Isra, 90-93)
Kluge und gewissenhafte Menschen jedoch müssen keine Wunder sehen, um an Allah zu glauben. Denn für einen verständigen Menschen ist alles ein Beweis für Allah. Von den Atomen bis zu den Galaxien ist jeder Bereich des Universums voller Beweise für die Existenz Allahs und die Schöpfung. Diejenigen, die darauf bestehen, ein Wunder zu sehen, haben lediglich die Absicht, einen Ausweg zu finden. Ein Anzeichen hierfür sind unwahre Verdächtigungen gegenüber den Wundern der Propheten, wie die Beschuldigung der Zauberei oder der Sabotage.
Die Unaufrichtigkeit der Leugner, die Wunder sehen wollen, wurde in der Bibel mit "Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufstünde." (Lukas, 16/31) beschrieben.
In einem Vers des Quran wird folgendermaßen beschrieben, das diese Menschen auch dann nicht glauben werden, wenn sie ein Wunder sehen:
Selbst wenn Wir Engel zu ihnen herniedergesandt und die Toten zu ihnen gesprochen und Wir alle Dinge vor ihnen versammelt hätten, hätten sie doch nicht geglaubt, es sei denn, Allah hätte es gewollt; jedoch, die Mehrzahl von ihnen ist unwissend. (Sure al-An'am, 111)
Und bei Allah haben sie den feierlichsten Eid geschworen: Wenn nur ein Wunder zu ihnen käme, wahrlich, dann würden sie daran glauben. Sprich: "Über Wunder verfügt nur Allah!"Doch was macht euch (so) sicher, dass sie daran glauben, wenn sie kämen? (Sure al-An'am, 109)
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Und sie sagen: "Unsere Herzen sind vor dem, wozu du uns aufrufst, verhüllt, und in unseren Ohren ist Taubheit, und zwischen uns und dir ist ein Vorhang. So handle also. Auch Wir werden handeln." (Sure Fussilat, 5)
Versiegelt hat Allah ihre Herzen und Ohren, und über ihren Augen liegt eine Hülle, und für sie ist schwere Strafe bestimmt. (Sure al-Baqara, 7)
Und wahrlich, Wir bestimmten viele der Dschinn und der Menschen für die Hölle. Herzen haben sie, mit denen sie nicht verstehen. Augen haben sie, mit denen sie nicht sehen. Und Ohren haben sie, mit denen sie nicht hören. Sie sind wie das Vieh, ja verirren sich noch mehr. Sie sind die Achtlosen. (Sure al-A'raf, 179)
Denn dieses Volkes Herz ist verstockt, und ihre Ohren hören übel, und ihre Augen schlummern, auf daß sie nicht dermaleinst mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, daß ich ihnen hülfe." (Matthäus, 13/15)
Ihr habt Augen, und sehet nicht, und habt Ohren, und höret nicht, und denket nicht daran, da ich fünf Brote brach unter fünftausend: wie viel Körbe voll Brocken hobt ihr da auf?… (Markus, 8/18-19)
Perfektion ist einzig und allein Allah eigen. Der Gläubige kann wissentlich oder unwissentlich Fehler machen, doch jedesmal wendet er sich zu Allah und bereut, und er bemüht sich, den gleichen Fehler nicht zu wiederholen. Aber er stellt sich selbst niemals als fehlerlos und ohne Sünde dar oder ist bemüht, sich selbst zu erhöhen, indem er andere erniedrigt. Diejenigen, die sich über andere erheben, und die glauben sich dadurch selbst zu retten, sie werden das Wohlgefallen und die Barmherzigkeit Allahs nicht gewinnen:
Siehst du nicht jene, welche sich selber für rein halten? Allah aber läutert, wen Er will. Und es soll euch nicht um ein Fädchen vom Dattelkern Unrecht geschehen. (Sure an-Nisa, 49)
Im Quran wird mitgeteilt, dass Menschen von dieser Moral sich nicht mittels unaufrichtiger Anstrengungen retten können, sondern einen Schaden erleiden werden:
Sprich: "Sollen Wir euch sagen, wer hinsichtlich ihrer Werke die größten Verlierer sind? Die, die sich mit Eifer im irdischen Leben verloren, während sie glaubten, das Richtige zu tun!" (Sure al-Kahf, 103-104)
In der Thora wird mitgeteilt, dass es für die Menschen ein Anzeichen schlechter Moral ist, wenn sie ständig Lob erwarten und erhöht werden wollen. (Psalmen, 25/27) In zahlreichen Bibelstellen wird dagegen darauf hingewiesen, dass sich diejenigen in Wahrheit erniedrigen, die von Hochmut eingenommen sind und sich selbt erhöhen. Der folgende Satz stammt aus dem Lukassevangelium:
... Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. (Lukas, 18/14)