All die Menschen, die uns umgeben, bekamen ihre ursprüngliche Gestalt nachdem sie monatelang im Schoß ihrer Mutter verbracht hatten. Für jeden von ihnen wurde das gleiche, vollkommene System im Körper seiner Mutter vorbereitet, und jeder von ihnen machte die gleichen Entwicklungsstadien durch.
Die Geburt ist ein großes Wunder. Das Baby, das sich in einem speziell geschützten Abteil entwickelt, das im Schoß der Mutter vorbereitet wurde, kommt nach einem bestimmten Zeitraum zur Welt. Die Einzelheiten dieses wundervollen Ereignisses werden jeden Menschen, der darüber nachsinnt, zu sehr wichtigen Schlussfolgerungen führen. Wir wollen zusammen auf diese Schlussfolgerung kommen, indem wir uns ein, für die Entwicklung des Babys ausschlaggebendes Detail betrachten:
Der Mutterkuchen – oder die Plazenta – ist ein Fleischgewebe, das sich im Körper der Frau bildet, um das befruchtete Ei in die Gebärmutterwand einzubetten. Es ist eine weiche, aus Blutgefäßen gebildete Gewebestruktur, die dazu vorgesehen ist, dem sich entwickelnden Embryo und Fötus zu dienen. Diese Blutgefäße sind wie die Zweige eines Baums. Im Mutterkuchen sind die Blutgefäße der Mutter mit denen des Fötus eng verschlungen, und es findet dort ein Austausch von Substanzen statt. Das Blut der beiden vermischt sich niemals, doch Nährstoffe und Sauerstoff treten vom Blut der Mutter in das des Fötus über, während Abfallstoffe aus letzterem abgeschieden werden, um letztlich von der Mutter ausgeschieden zu werden.43 Diese Funktion der Plazenta ist äußerst bedeutend, denn dieses Gewebe muss sowohl die Bedürfnisse des Fötus erfüllen, als auch selektiv dabei sein, um das sich entwickelnde Wesen zu beschützen. Was diesen Austausch innerhalb der Plazenta ermöglicht, ist eine dünne Membran, die "Chorion" genannt wird und die den Blutkreislauf des Fötus von dem der Mutter trennt. Diese Membran verhindert, dass das Blut der Mutter in die Blutgefäße des Fötus eintritt, so dass diesem nur Nährstoffe und Sauerstoff durch diese Membran zukommen. Die Ernährungsbedürfnisse des sich bildenden Organismus während der ersten Monate unterscheiden sich von dem, was er im achten oder neunten Monat, kurz vor der Geburt bedarf. Der Mutterkuchen muss sich auch hier auf den Verbrauch Nährstoffe einrichten und in der Tat führt er all diese Funktionen in tadelloser Weise aus. Die Plazenta ist stets sehr sensitiv und sorgfältig in ihrer Selektivität bezüglich der Substanzen die sie passieren lässt und deren Mengen. Hier erheben sich einige Fragen, die man bedenken sollte.
Zuerst stellt sich die Frage, wie der Mutterkuchen, der ein bloßes Zellgewebe darstellt, derartige Berechnungen anstellen kann, und auch die Frage, wie er sich der Bedürfnisse des Fötus bewusst sein kann, verlangt nach einer Antwort. Ein verständiger Mensch wird sofort erkennen, dass ein Stück Fleisch namens Plazenta diese Dinge nicht von sich selbst aus vollbringen, noch sich durch Zufall derartige Fähigkeiten angeeignet haben kann. Auch in diesem Fall ist die Tatsache, der wir hier gegenüberstehen, offensichtlich: Gott erschuf die Plazenta mit solchen Eigenschaften, dass sie die Bedürfnisse des sich entwickelnden Babys im Schoß der Mutter erfüllt. Das Wunder der Geburt ist ein weiteres Beispiel, wodurch sich die wunderbare Kunstfertigkeit in der Schöpfung Gottes enthüllt. Auf diese Tatsache werden wir im Quran in den folgenden Worten hingewiesen:
O Mensch! Was hat dich deinem großzügigen Herrn entfremdet, Der dich erschaffen, gebildet und wohlgeformt hat? Dich in der Gestalt, die Ihm beliebte, zusammengefügt hat?. (Sure 82:6-8 – al-Infitar)
Sie können sehr leicht die Seiten dieses Buchs umblättern, weil Ihre Hände Ihnen keine Schwierigkeiten im Erfassen von Papier bereiten. In gleicher Weise können wir Gegenstände mit glatter Oberfläche, wie z.B. Glas, festhalten und tragen. Wir fühlen Weichheit, wenn wir eine Feder betasten und Härte, wenn wir einen Stein halten. Indem sie all diese Eigenschaften erfasst und die entsprechenden Impulse zum Gehirn zu sendet, besitzt unsere Haut Qualitäten, die es uns ermöglichen, uns Gegenstände im Gehirn zu vergegenwärtigen, selbst wenn wir sie nicht sehen.
In den Fingerspitzen befindet sich eine große Anzahl von Nerven. Das ist sehr bedeutend für die Benützung der Hände und verursacht keinerlei Behinderung. Andrerseits dagegen sind wesentlich weniger Nervenenden in "unwichtigeren" Bereichen, wie z. B. am Rücken zugegen. Das ist ein sehr bedeutender Vorteil. Man nehme nur einmal an, das Gegenteil wäre der Fall: Das hieße, unsere Fingerspitzen wären ziemlich gefühllos, während auf unserem Rücken viele Nerven konzentriert wären, was zweifellos sehr lästig wäre. Wir könnten keinen sehr guten Gebrauch von unseren Händen machen, während wir die leichteste Berührung jedes Gegenstands, wie etwa die Falten unserer Kleider sehr intensiv fühlen würden.
Die menschliche Haut ist ein komplexes, aus mehreren Schichten bestehendes Organ, das Empfindungsnerven, Kanäle des Blutkreislaufs, Lüftungssysteme und Einrichtungen zur Hitze- und Feuchtigkeitsregulierung enthält, wodurch der Körper, wie durch einen Schutzschirm gegen die Strahlen der Sonne geschützt ist. Aus diesem Grund kann der Mensch in große Gefahr geraten, wenn ein beträchtlicher Anteil seiner Haut beschädigt ist. Unterhalb der Haut liegt eine Fettschicht, die als Wärmeisolierung dient. Über dieser Schicht liegt eine andere, die hauptsächlich aus Proteinen besteht und der Haut ihre Elastizität verleiht.
Wollte man die Haut entfernen und sich ansehen, was nur etwa einen Zentimeter darunter liegt, so würde sich einem der nicht sehr ästhetische, sondern eher schauerliche Anblick eines scheinbaren Chaos von Fett, Protein und Blutgefäßen bieten. Indem sie diese Strukturen bedeckt erfüllt die Haut nicht nur eine wichtige ästhetische Funktion, sondern gewährt uns auch Schutz gegen äußerliche Einflüsse. Es seien hier nur ein paar Funktionen der Haut erwähnt, welche sie so lebensnotwendig für uns machen, und die uns, wenn wir darüber nachsinnen die Wichtigkeit ihres Vorhandenseins vor Augen führen.
Die menschliche Haut verhindert die Störung des Wassergleichgewichts im Körper, sie ist stark und elastisch, kann sich selbst regenerieren, sie schützt den Körper vor schädlichen Strahlungen, stellt die Verbindung mit der Außenwelt dar und erhält eine konstante Körpertemperatur unter kaltem und heißem klimatischen Bedingungen.
Die menschliche Haut, die als ein empfindliches Wahrnehmungsorgan fungiert und eine hochentwickelte Klimaregulierung ausführt und vielerlei andere Erfordernisse erfüllt, ist mit ihrer ästhetischen Schönheit und ihren Schutzeinrichtungen ein großer Segen mit dem Gott den Menschen bedacht hat. Die Haut, über die sehr viel geschrieben wurde, ist eine weitere Offenbarung von Gottes Herrlichkeit in Seiner Schöpfung.
Unsere Knochen, die eine sehr bedeutende Rolle im Tragen und Stabilisieren unseres Körpers, sowie im Schutz seiner inneren Organe spielen, wurden mit der Stärke und Fähigkeit geschaffen, diese Aufgaben zu erfüllen. Der Oberschenkelknochen des Menschen z.B. hat die Fähigkeit, ein Gewicht von einer Tonne zu tragen. In der Tat, mit jedem Schritt, den wir tun wird dieser Knochen mit einer Spannung belastet, die dem Dreifachen unseres Körpergewichts entspricht. Wenn ein Stabhochspringer auf dem Boden landet, ist sein Hüftknochen einem Druck von etwa 1400 Kilogramm ausgesetzt.
Um die Vollkommenheit im Design der Knochen zu veranschaulichen wollen wir folgenden Vergleich ziehen: Eines der stärksten und nützlichsten Materialien, welches der Mensch weitläufig benutzt, ist Stahl, da dieser sowohl stark, wie auch flexibel ist, doch unsere Knochen sind sowohl stärker, als auch zehnmal so flexibel, wie solider Stahl und überdies sind sie wesentlich leichter als dieser. Ein aus Stahl gefertigtes Knochengerüst wäre dreimal so schwer wie ein menschliches Skelett.
Es ist ferner sehr lehrreich, das vollkommene Design der Knochen mit modernen Bautechniken zu vergleichen. Bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es sehr kostspielig und zeitaufwendig, hohe Gebäude zu errichten. Mit der fortschreitenden Technologie jedoch, wurden neue Designs in der Konstruktionstechnik entwickelt und eines der bedeutendsten derselben ist als das "Gittersystem" bekannt. In diesem System bestehen die tragenden Bauteile nicht aus Einzelstücken, sondern werden aus einer Anzahl, sich gitterförmig kreuzenden Streben bereitgestellt. Mit Hilfe komplizierter, von elektronischen Rechnern bewerkstelligten Berechnungen und unter Einsatz dieser Konstruktionstechnik können imposante Brücken und industrielle Konstruktionen nun wesentlich stabiler und unter stark verminderten Kosten erstellt werden.
Die innerliche Struktur der Knochen ist in eben jenem Gitterdesign gestaltet, das heutzutage im Brückenbau und auch im sonstigen Bauwesen angewendet wird. Wenn man einen Knochen seziert und genauer untersucht tritt das äußerst interessante System seines innerlichen Designs zutage. Tausende, sich überkreuzende Stäbchen bilden eine komplexe Struktur, die im Prinzip das Gittersystem darstellt und das Innere der Knochen bilden. Dank dessen sind unsere Knochen sowohl sehr stark wie auch leicht, und wir können unbeschwert ihre Dienste in Anspruch nehmen.
Wenn das Gegenteil der Fall wäre, d.h. wenn unsere Knochen spröde und völlig solide wären, hätten sie ein Gewicht, das wir kaum tragen könnten, und sie würden beim geringsten Stoß springen oder brechen.
Die Struktur der Knochen, deren Prinzip der Mensch sich durch Anwendung in der modernen Konstruktionstechnologie zunutze macht, ist nur ein Beispiel der unvergleichlichen Schöpfungskunst Gottes. Jedermann sollte die Großartigkeit Gottes perfekter und einzigartiger Schöpfung in seinem eigenen Körper erkennen, und in Dankbarkeit wachsen, je mehr er darüber reflektiert.
Man stelle sich eine Stadt mit 100 Billionen Haushalten vor. Glauben Sie es könnte eine Verteilerorganisation geben, die in der Lage wäre, die Bedürfnisse aller Haushalte in dieser Stadt zu erfüllen? Die meisten Leute würden sagen: "Natürlich nicht." Ein ähnliches System jedoch existiert im menschlichen Körper. Die Haushalte im menschlichen Körper sind Zellen und die Verteilerorganisation ist der Blutkreislauf mit seinen vielfältigen Bestandteilen.
Die Ausläufer des Blutkreislaufsystems besuchen jede einzelne von etwa100 Billionen Zellen im menschlichen Körper. Das Zentrum dieses Systems ist das Herz. Das Herz, welches vier separate Kammern mit Ventilen hat, die als Sicherheitsklappen fungieren und gleichzeitig frisches, sowie verbrauchtes Blut zu verschiedenen Teilen des Körpers pumpt, ohne es zu vermischen, wurde mit einem äußerst feinfühlig ausgeglichenem Design gestaltet.
Wenn wir das Herz näher betrachten, finden wir, dass es sich dabei nicht nur um eine bloße Pumpe handelt, sondern dass es auch ein Ventilsystem besitzt, das bestimmt in welche Richtung das Blut gepumpt wird. Diese Ventile gewährleisten, dass das von den Herzmuskeln beförderte Blut genau in die richtigen Kanäle fließt. Darüber hinaus ist das Herz mit beiden Lungenflügeln und dem Rest des Körpers durch Hauptblutgefäße verbunden. Die Arterie, die den Körper versorgt, verzweigt sich in fortlaufend verjüngender Ordnung in kleinere und kleinere Adern, bis hin zu den dünnsten Kapillargefäßen, die die individuellen Zellen versorgen, von wo aus die Kapillarvenen, sich in umgekehrter Ordnung zu größeren Venen vereinend, wieder zum Herz zurückkehren. Von dort wird das verbrauchte Blut, das sie zubringen zur Lunge weitergepumpt, um dort des Kohlendioxyds entledigt, und anstelle dessen mit Sauerstoff gesättigt zu werden um erneut den Umlauf zu machen.
Wenn man das gesamte Kreislaufsystem untersucht, welches das Herz, die Blutgefäße und die Lunge umfasst, so enthüllt sich ein komplexes System. Wenn man die Nieren miteinschließ, deren Funktion die Reinigung des Bluts ist, die Bauchspeicheldrüse, welche den Zuckerspiegel des Bluts durch Ausscheiden von Insulin oder Glukagon kontrolliert, die Leber, welche die chemische Zusammensetzung des Bluts kontrolliert, und die Bestandteile des Immunsystems innerhalb des Bluts, so kommt eine phantastische Organisationsstruktur zum Vorschein. Alle Bestandteile dieses komplexen Systems sind in vollkommener Harmonie und auf wohlbedachte Weise miteinander verbunden und so erfüllen sie zusammen einen gemeinsamen Zweck. Wenn nur ein Teil davon fehlen würde, würden sich Fehler in dem System bemerkbar machen, die zum Tod des Organismus führen könnten.
Ein Herz kann den Körper nicht länger als eine Minute am Leben erhalten ohne die Lunge, welche das vom Herzen gepumpte Blut mit Sauerstoff erneuert. Das Kreislaufsystem kam auf einmal, mit all seinen Bestandteilen intakt und funktionsfähig ins Dasein. Das zeigt eindeutig ein vollkommenes Design auf, und das bedeutet die Schöpfung des Herzens und des Kreislaufsystems, welche eine weitere Offenbarung der Schöpferkunst Gottes ist, des Herrn und Erhalters aller Sphären des Daseins.
Unsere Lunge ist ein Organ, das sich unseren Bewegungen anpaßt. Wenn wir schnell laufen, arbeitet sie schnell, um unseren erhöhten Sauerstoffbedarf zu decken, während sie langsam arbeitet, wenn wir uns ausruhen, doch sie hält niemals inne. Unser ganzes Leben lang arbeitet unsere Lunge wie eine Luftpumpe, die Luft einsaugt und ausstößt. Indem sie das tut arbeitet sie in Harmonie mit anderen Bestandteilen des Atmungsapparats zusammen, denn die Lunge alleine genügt nicht um den Atmungsprozess durchzuführen. Sie bedarf einer äußeren Kraft, um diese Arbeit verrichten zu können. Diese Kraft wird von den Muskeln bereitgestellt, die sich zwischen den Rippen und dem Zwerchfell, unmittelbar unterhalb des Brustkastens befinden.
Beobachten Sie sich selbst, wie Sie atmen. Sie bemerken, wie sich Ihre Rippen nach außen bewegen. Gleichzeitig wölbt sich das Zwerchfell nach unten, wobei die Lunge sich ausdehnt, indem sie durch die Luftröhre Luft einzieht. Beim Ausatmen zieht sich der Brustkasten zusammen und das Zwerchfell wölbt sich nach oben. Während die Lunge zusammengepresst wird, wird die Luft, die in den zahlreichen kleinen Luftsäckchen vorhanden ist hinausgepresst und entweicht wiederum durch die Luftröhre.
Rennen, lachen, laufen, gehen, hinlegen – all diese Bewegungen machen wir ohne darüber nachzudenken, doch während all dieser Bewegungen ist ein automatisches Atmungskontrollsystem in unserer Lunge tätig, durch welches der Sauerstoffbedarf unseres Körpers bestimmt wird. Während körperlicher Bewegung erhöht sich die Aktivität der Zellen und sie verbrauchen mehr Energie als in einem Zustand der Ruhe. Außer dieser Steigerung des Sauerstoffbedarfs muss auch das, von den Zellen erzeugte Kohlendioxyd unverzüglich aus dem Körper abgeführt werden. Falls der erhöhte Sauerstoffbedarf nicht befriedigt wird, leidet der ganze Körper und aus diesem Grund steigert sich die Atmung, d.h. die Lunge arbeitet schneller.
Dieses lebenswichtige Arrangement wird wiederum durch ein wundervolles System bewerkstelligt. Eine Zone, die "Hirnstamm" genannt wird, enthält Rezeptoren, die ständig den Kohlendioxydspiegel des Bluts überwachen. Wenn dieser eine bestimmte Höhe übersteigt, senden sie Signalimpulse zu dem Atmungszentrum um die Atmungsrate und -intensität zu erhöhen. Zusätzlich zu den Rezeptoren im Hirnstamm befinden sich verschiedene Rezeptoren, welche die Atmung beeinflussen in der Lunge. Diese Rezeptoren reagieren in der Weise, dass sie Einatmung vermindern, wenn die Lunge und Brustwand von innerem Druck anschwellen. In diesem Fall senden diese Reizempfängeren Signalimpulse zu dem Atmungszentrum um die Atmungsintensität, d.h. die Tiefe des Einatmens, zu vermindern. Diese Vorgänge spielen sich tagein tagaus, jeden Augenblick ohne jegliche Unterbrechung ab.
Es ist sicher unmöglich, die Behauptung, dass dieses System, das aus so vielen, sich gegenseitig ausgleichenden und vervollständigenden Bestandteilen zusammengesetzt ist, von selbst als Ergebnis von blindem Zufall entstanden sein könnte, aufrechtzuerhalten. Das Atmungssystem des menschlichen Körpers ein weiteres Beispiel der Schöpfungskunst Gottes.
Das menschliche Gehirn hat ein System, das es ihm erlaubt, viele Aufgaben gleichzeitig auszuführen. Beispielsweise kann ein Mensch, aufgrund der perfekten Struktur des Gehirns, während er Auto fährt ohne Schwierigkeiten gleichzeitig das Lenkrad und das Radio oder den Kassettenspieler bedienen. Obwohl er mehrere Dinge gleichzeitig verrichtet, verursacht er keine Unfälle mit anderen Verkehrsteilnehmern oder Fußgängern. Obendrein bedient er noch die Fußpedale mit seinen Füßen und versteht, was er im Radio hört. Er kann von einem bestimmten Punkt, wo er unterbrochen wurde, fortfahren, weiter zu sprechen, und das wichtigste dabei ist, dass er all diese Aktivitäten bewußt seinem Willen gemäß steuert. Kurz gesagt, mithilfe der außergewöhnlichen Fähigkeiten des Gehirns kann der Mensch viele Dinge zur gleichen Zeit verrichten. Was diese harmonische Koordination bereitstellt, sind die Verbindungen der Nervenzellen im Gehirn.
Millionen, selbst Milliarden von Reizen, die das Gehirn von der äußeren Umwelt erreichen, werden in harmonischer Weise im Gehirn analysiert und bewertet, und jeder einzelne von ihnen erfährt eine entsprechende Erwiderung. Der Betrieb dieses komplizierten Systems läuft während des ganzen Lebens unaufhörlich weiter, und deswegen sehen, hören und fühlen wir und fahren fort mit unserem Leben.
Eines der bedeutendsten Elemente, welches dieses perfekte System im Gehirn ausmacht, sind die Nervenzellen, von denen es etwa 10 Milliarden gibt.44 Die Nervenzellen des Gehirns unterscheiden sich von anderen Zellen insofern, als sie Information vermitteln und verarbeiten indem sie geringfügige elektrische Impulse erzeugen und weiterleiten.
Die Kraft, welche die Verbindung unter den Zellen, und damit auch die Harmonie im Gehirn herstellt, findet sich in der speziellen Struktur der Nervenzellen. Die etwa 10 Milliarden Zellen im Gehirn haben ungefähr 120 Billionen Verbindungen, und diese 120 Billionen Verbindungen sind genau an den richtigen Stellen. Wenn irgend eine dieser Verbindungen an der falschen Stelle wäre, könnte das sehr schwerwiegende Folgen haben. Es wäre dem Organismus in der Tat unmöglich, seine lebenswichtigen Funktionen auszuführen. Das, jedoch kommt, außer im Fall von außergewöhnlichen Krankheiten, nicht vor, und der Mensch lebt sein Leben auf natürliche Weise und unbekümmert, während im Verborgenen Billionen von wundervollen Prozessen über die Bühne gehen.
Diese Struktur, die unabhängig im Gehirn arbeitet, beruht ebenso, wie all die anderen Systeme im menschlichen Körper, in jeder Hinsicht auf einem vollendeten Design. Die Tatsache, dass das Gehirn seine Millionen von Funktionen fehlerlos und ohne Verwirrung ausführt, liegt darin begründet, dass Gott, der Eigner unergründlicher Weisheit, es mit all seinen Fähigkeiten und Eigenschaften erschaffen hat.
43- Geraldine Lux Flanagan, Beginning of Life, Dorling Kindersley, London, 1996, S. 68.
44- Einige Veröffentlichungen erwähnen 100 Milliarden Neuronen im Gehirn. Tatsächlich sind es nur 10 Milliarden, aber sie sind von 90 Milliarden Gliazellen umgeben (die den Neuronen ähnlich sind, doch funktionell beschränkter als diese sind).