Auf jedem Quadratmillimeter jedes einzelnen Blattes, das wir normalerweise auf den ersten Blick als eine ganz gewöhnliche Pflanzensorte ansehen, liegt ein perfektes Design vor. Die Poren, welche eines der wichtigsten Strukturelemente der Pflanzen darstellen, sind ein Hauptteil dieses Designs. Diese mikroskopischen Öffnungen, die auf den Blättern vorhanden sind, haben die Aufgabe von Sauerstoff und Wasser zu ermöglichen, sowie Kohlendioxyd aus der Atmosphäre aufzunehmen, welches ein Gas ist, das zur Photosynthese erforderlich ist. Darüber hinaus haben Poren eine Struktur, durch die sie, je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden können.
Eine weitere interessante Gegebenheit der Poren ist, dass sie hauptsächlich auf der Unterseite der Blätter liegen. Auf diese Weise werden die schädlichen Auswirkungen der Sonnenbestrahlung auf die Blätter auf ein Minimum beschränkt. Falls die Poren, die das Wasser der Pflanze abgeben, dicht auf der Oberseite der Blätter gelegen wären, wären sie lange Zeiten der Sonnenbestrahlung ausgesetzt. In diesem Fall würden sie fortwährend Wasser ausschwitzen, um die Pflanze davor zu behüten, an Hitze zu sterben, und in Folge dessen würde die Pflanze aufgrund des übermäßigen Wasserverlusts welken und zugrunde gehen. Gott, Der alles in perfekter und vollkommener Weise erschaffen hat, machte die Poren zu einem ausschließlichen Element im Design der Pflanzen und schützte sie damit vor, durch Wasserverlust verursachten Schaden.
Die Poren, die paarweise auf dem Oberflächengewebe der Blätter liegen, sind bohnenförmig gestaltet. Durch die konkave Stellung der gegenüberliegenden Poren wird die Öffnung der Poren, welche den Gasaustausch zwischen dem Blatt und der Atmosphäre aufrechterhalten, abgestimmt. Die Porenöffnung ändert sich entsprechend der Umweltbedingungen (Licht, Feuchtigkeit, Temperatur, Kohlendioxydkonzentration) und der internen Situation der Pflanze, speziell ihres Wasserhaushalts. Die Abgabe von Wasser und der Gasaustausch der Pflanze werden durch die Vergrößerung oder Verringerung der Porenöffnung abgestimmt.
Es gibt äußerst feine Einzelheiten in der Struktur dieser Poren, die unter Betrachtung aller Umweltbedingungen entworfen wurden. Jedermann weiß, dass die äußeren Voraussetzungen der Umwelt jederzeit Änderungen ausgesetzt sein können: die Feuchtigkeit, das Mengenverhältnis der Gase, die Temperatur und die Qualität der Luft..., doch die Poren der Blätter können sich all diesen Faktoren anpassen.
Dieses System in den Pflanzen, sowie auch in allen anderen Organismen, kann nur dann funktionieren, wenn alle Bestandteile gleichzeitig vorhanden sind. Es liegt daher völlig außerhalb des Bereichs des Möglichen, dass die Poren der Pflanzen durch evolutive Zufälle zustande gekommen sein konnten. Gott erschuf die Poren mit ihren sehr exklusiven Strukturen und entwarf sie speziell für die Aufgaben, die sie erfüllen.
Die Samen einiger Pflanzen werden mit Hilfe des Wassers verbreitet. Solche Samen haben typische Merkmale, die sie von den Samen anderer Pflanzen unterscheiden. Die Samen der Pflanzen, die durch das Wasser verbreitet werden, haben z.B. eine Struktur, die ihr Gewicht gering hält und ihre Oberfläche vergrößert, und das Schwimmgewebe mag eine von verschiedenen Gestalten annehmen. Die mit Luft gefüllten Zellen mögen eine schwammige Struktur haben, oder die Luft mag in der Weise im Samen eingeschlossen sein, dass Zellzwischenräume fast vollständig verschwunden sind, und der Samen daher schwimmen kann. Außerdem sind die Zellwände des Schwimmgewebes so gestaltet, dass sie kein Wasser eindringen lassen. Zuzüglich zu all dem haben diese Samen noch ein inneres Abteil, das die Keimzellen, welche die gesamte genetische Information der Pflanze speichern, beschützt.2
Unter diesen Samen, die vom Wasser getragen werden, gibt es solche, die, aufgrund ihrer starken Struktur bis zu 80 Tagen im Wasser bleiben können, ohne zu verderben oder zu keimen. Die bekanntesten dieser Samen sind die der Kokosnußpalme. Der Samen der Palme wurde, um den Transport sicher zu überstehen mit einer harten Schale versehen. Innerhalb dieser Schale ist alles, was für eine lange Reise notwendig ist, einschließlich Wasser, vorhanden. Der äußerte Teil der Schale ist zusätzlich von einem starken Fiebergewebe umgeben, welches die Nuss vor Beschädigung durch das Wasser schützt.
Eines der bedeutendsten Merkmale der Kokosnuß ist, dass sie Hohlräume hat, wodurch sie schwimmfähig ist und auf dem Wasser dahintreiben kann. Aufgrund dieser Eigenschaften kann die Kokosnuß von den Meeresströmungen Tausende von Kilometern weit getragen werden. Wenn sie dann an den Strand gespült wird keimt sie und wächst zu einer Kokosnußpalme heran.3
Es ist ein ganz außergewöhnliches Phänomen, dass die Kokosnüsse gerade dann zu keimen beginnen, wenn sie ans Land gespült werden, denn es ist wohl bekannt, dass Pflanzensamen im allgemeinen dann zu keimen beginnen, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen. Das trifft jedoch nicht auf die Kokosnußpflanze zu. Pflanzen, die ihre Samen mit Hilfe des Wassers verbreiten, sind in dieser Hinsicht mit gesonderten Samenstrukturen ausgestattet. Wenn ihre Samen ebenso zu keimen begännen, sobald sie mit Wasser in Berührung kommen, wären diese Pflanzen längst ausgestorben, doch mit Hilfe von Mechanismen, die ihren speziellen Umweltbedingungen angepasst sind, überleben diese Pflanzen weiterhin. Es ist offensichtlich, dass diese präzise Anpassung, sowie das Design nicht durch die Methoden zustande gekommen sein konnten, womit die Evolutionisten sie erklären wollen.
Die Mengen der Nahrungsmittel und des Wassers, welche in den Samen aufgespeichert sind, sowie die Zeitperioden bis sie das Land erreichen, kurz gesagt, die feinen Berechnungen all dieser Faktoren, wurden in perfekter Weise von Gott bestimmt, welcher der Eigner von unbegrenzter Macht und unendlicher Weisheit ist.
Einige Pflanzen haben Nektar tief am Boden des Blütenkelchs. Man könnte meinen, dass dies einen Nachteil bedeuten könnte, da es schwieriger für Insekten und Vögel ist, den Nektar zu sammeln und damit auch für die Blüten, bestäubt zu werden. Gott jedoch hat es auch diesen Pflanzen ermöglicht, bestäubt zu werden, indem Er die zur Bestäubung dieser Pflanzen in Frage kommenden Tiere mit solchen Strukturen versehen hat, die den Charakteristiken der Blüten, deren Nektar tief am Boden des Blütenkelchs sitzt, genau angepasst sind. Die symbiotische Beziehung zwischen dem Chandelier Tree und der Yuccamotte ist ein solches Beispiel.
Die Yucca Pflanze oder Palmlilie bildet eine Rosette von speerförmigen Blättern, aus deren Mittelpunkt sich ein Stengel erhebt, der die cremefarbenen Blüten trägt. Eines der Merkmale der Yuccablüte ist, dass ihre Pollen sich in einem gekrümmten Hohlraum befinden. Aus diesem Grunde wurde eine bestimmte Mottenspezies mit einem gekrümmten Rüssel ausgestattet, so dass sie die Pollen, die an den männlichen Geschlechtsorganen der Pflanze zugegen sind, erreichen kann.
Indem sie die gesammelten Pollen gegeneinander presst, formt die Motte einen kleinen Pollenball, den sie zu einer anderen Yuccablüte mitnimmt. Dort geht sie zuerst zum Blütenboden und legt ihre Eier. Dann klettert sie wieder nach oben und versetzt dem Pollenball einen Stoß, wodurch die Pollen versprengt werden, an denen sich dann die Raupen der Motte, nachdem sie den Eiern entschlüpft sind, ernähren. Während die Motte jedoch den Pollenball, den sie von der zuvor besuchten Blüte mitbrachte, im oberen Teil der neuen Blüte zerstiebt, bestäubt sie diese. Ohne das Vorhandensein dieser Motten könnten sich die Palmlilien niemals selbst bestäuben.4
Wie man deutlich sehen kann, finden die Ernährung der Motte und die Bestäubung der Palmlilie auf sehr harmonische Weise statt. Was diese Harmonie schafft, ist weder die Palmlilie, noch die Motte. Einer Pflanze oder einem Insekt ist es nicht möglich, sich der Bedürfnisse eines anderen Lebewesens bewusst zu sein, oder eine Taktik zu bestimmen, durch welche die eigenen Bedürfnisse befriedigt werden könnten. Diese Lebewesen besitzen keine Denkfähigkeit und können daher nicht Methoden entdecken und diese anderen Organismen übermitteln. Gott allein ist es, Der diese vollendete Harmonie zwischen Seinen Geschöpfen geschaffen hat. Beide, diese Lebewesen sind die Schöpfung Gottes, und Er kennt sie vollständig – der allwissende Herr und Erhalter aller Welten. Sie dagegen erfüllen den Zweck, dem Menschen die Größe, Allmacht und vollendete Schöpfungskunst Gottes kundzutun. Gott bestätigt das im Quran:
Ihn preisen die sieben Himmel und die Erde und wer immer darin ist. Nichts, das Ihn nicht lobpreist! Doch versteht ihr ihre Lobpreisung nicht. Siehe, Er ist nachsichtig und verzeihend. (Sure 17:44 – al-Isra)
Ist es einer Blume möglich, sich der Neigungen eines Insekts bewusst zu sein? Ist es ihr möglich, Pläne zu entwerfen, um das Insekt zu bewegen, ihr in die Falle zu gehen und dementsprechende Änderungen an sich selbst vorzunehmen? Zweifelsohne ist es weder einer Pflanze noch einem Insekt möglich, solche Taktiken als Ergebnis von eigenem Verständnis oder Willen anzuwenden. Wenn man sich jedoch die Lebewesen in der Natur betrachtet, findet man, dass oft eben solcherlei Taktiken angewandt werden.
Die Coryanthes Orchidee ist solch eine Pflanze, die Insekten mithilfe einer interessanten Taktik in ihre Falle lockt. Das Fortpflanzungssystem der Orchidee beruht darauf, Insekten anzuziehen und durch diese ihre Pollen zu verbreiten. Die Blüten dieser Orchideenspezies wachsen in Büscheln. Jede Blüte hat zwei flügelartige Kelchblätter, hinter denen sich ein kleiner "Eimer" befindet. Wenn sich die Blüten öffnen, beginnt eine spezielle Flüssigkeit, die von zwei besonderen Drüsen sekretiert wird, in diesen Eimer zu tropfen. Nach kurzer Zeit verbreitet die Blume einen Duft, den die Bienen unwiderstehlich finden.
Wenn die Orchidee in Blüte steht, werden die Arbeiterbienen durch den Duft angelockt und umkreisen die Blume. Während sie an den senkrechten Rändern der Orchidee zu landen versuchen, suchen sie in dem röhrenförmigen Abschnitt der Blüte, der jenen Behälter mit dem Stengel verbindet nach einer Stelle, wo sie sich mit ihren Beinen festklammern können. Dieser Teil jedoch ist sehr rutschig und steil, und so fallen die Bienen die im Kelch herumkriechen unweigerlich in den, mit der Flüssigkeit gefüllten Eimer am Boden des Blütenkelchs.
Von dort gibt es für die Biene, die hineingefallen ist, nur einen Weg nach außen. Ein enger Tunnel führt zur Vorderwand der Blume, d.h. ans Tageslicht. Bis das Insekt seinen Weg gefunden hat, der auf der gleichen Ebene liegt, wie die Flüssigkeit in die es gefallen ist, schwimmt darin umher. Während das Insekt sich bemüht, den Ausgang zu finden, passiert es unter der Narbe, wo sich die Pollen an den männlichen Organen der Blume befinden. Zu diesem Zeitpunkt bleiben zwei Pollensäcke am Rücken des Insekts haften und schließlich bewegt es sich dann zum Ausgang hin und verläßt die Blume. Wenn die Biene eine neue Blume aufsucht nimmt die Blütennarbe die Pollen von der Biene auf und auf diese Weise findet die Bestäubung statt.5
Wie bereits anfangs erwähnt, ist es einer Pflanze durchaus nicht möglich, Überlistungstaktiken in Bezug auf Insekten zu entwickeln, und ihre eigene Struktur im Einklang mit diesen Taktiken zu verändern. In gleicher Weise ist es einem Insekt ebenso unmöglich, aus eigenem Willen eine Taktik zu entwickeln, um eine, von ihm benötigte Substanz, von einer Blume zu erwerben. Die erstaunliche Zusammenarbeit dieser beiden lebenden Organismen ist ein Beweis für die Tatsache, dass sie beide Geschöpfe eines Einzigen, Unvergleichlichen Schöpfers sind.
Die Mauerbienen sind Lebewesen, die aufgrund der Sorgfalt, die sie im Bau ihrer Nester an den Tag legen, Aufmerksamkeit erregen. Wenn eine weibliche Biene, die ein Nest bauen will, einen geeigneten Ort findet, säubert sie diesen zuerst. Um ein Nest zu bauen, benötigt sie jedoch Lehm. Wenn sie keinen Lehm finden kann, sucht sie sich feinkörnige Erde, die sie, indem sie sie mit ihrem Speichel vermengt, zu einer weichen Paste aufbereitet.
Eine Mauerbiene beginnt mit dem Bau ihres Nests, indem sie ein Stückchen Lehm mit ihrem Kiefer vom Boden abschabt. Dieses Bröckchen trägt sie zwischen ihren Beinen, wobei sie es in ein Kügelchen formt, dem sie weiteren Lehm hinzufügt. Dieses Kügelchen erfasst sie sodann mit ihrem Unterkiefer und kehrt zu ihrem vorgesehenen Nistungsplatz zurück.
Wenn die Biene den Bauplatz für ihr Nest erreicht, beginnt sie nicht aufs Geratewohl und ungeordnet daraufloszubauen. Wenn die Mauerbienen ihre tunnelartigen Nester bauen, folgen sie dabei immer einem bestimmten Plan. In Einklang mit diesem Plan verwendet die Mauerbiene die ersten Ladungen von Lehm, um die hintere Abschlusswand der ersten Zelle zu bauen, welche das Sackende des Tunnels wird. Danach baut sie eine kranzförmige Lehmstruktur in einiger Entfernung von jener Trennwand. Dieser Kranz markiert die Stelle, an der sie die nächste Trennwand errichten wird, nachdem sie ein Ei in die erste Zelle gelegt hat.
Sobald die Zelle fertiggebaut ist, beginnt die Biene, Nahrung zu sammeln und darin aufzuspeichern. Bei ihrem ersten Ausflug bringt sie Pollen zurück, die sie im hinteren Ende der Nestzelle lagert. Bei den folgenden Ausflügen hinterläßt sie Honig, den sie mit ihren Kiefern zusammen mit den zuvor hinterlegten Pollen zu einer dicken Paste knetet. Auf diese Weise vervollständigt sie die anfänglichen Vorbereitungen für das Ei, das sie legen wird.
Unmittelbar nachdem Biene ihre letzte Ladung an Nahrungsvorräten für die Zelle herangeschafft hat, legt sie ihr Ei, und daraufhin beginnt sie die Trennwand aus Lehm an der Stelle zu errichten, die sie zuvor markiert hatte. Dieser festgelegten Sequenz folgend, fährt die Biene mit dem abwechselnden Prozess von Nestbau, Nahrungsspeicherung und Eierlegen fort, bis die Zellen, die das Nest ausmachen, eine Reihe bilden. Die Struktur der Zellen entspricht einem bestimmten Standard. Jede Zelle enthält ein Ei und Nahrungsvorräte, und ist durch eine Lehmwand von den Nachbarzellen abgetrennt.
Wenn die letzte Zelle vollendet und verschlossen ist, lässt die weibliche Biene einen Hohlraum zwischen der letzten Brutzelle und dem Nesteingang und verschließt diese Öffnung schließlich mit einem Pfropfen, der dicker ist als die normalen Trennwände der Zellen. Dieser Pfropfen hindert andere Geschöpfe daran, ihre Behausungen vor dem Nest zu errichten, was die Bienenbrut in ihren Zellen einsperren und zu ihrem Tod führen würde.6
In jedem Stadium des Nestbaus ist es klar ersichtlich, dass Weisheit und Intelligenz hinter dem gesamten Verhalten der Maurerbienen walten. In einem Vers im Quran teilt Gott uns mit, dass die Bienen Geschöpfe sind, die unter göttlicher Inspiration handeln. In Wirklichkeit sind es nicht nur die Bienen, sondern alle lebenden Geschöpfe im Universum, die von Gott, dem Allmächtigen, dem Weisen, inspiriert werden.
2- T.T. Kozlowski, Seed Biology, Academic Press, New York und London, 1972, S.194.
3- Eldra Pearl Solomon, Linda R. Berg, Diana W. Martin, Claude Villee, Biology, Saunders College Publishing, S. 751.
4- David Attenborough, Life on Earth, Collins British Broadcasting Corporation, London, 1985, S.84-86.
5- Natural History, March 1999, S. 72-74.
6- Christophe O'toole und Anthony Raw, Bees of the World, Blanford, London, 1999, S. 63.