Der Teufel versucht, so wie es Allah im Quran hat mitteilen lassen, die Menschen ständig vom rechten Wege abzubringen und von der Religion Allahs und der quranischen Moral zu entfernen.
Satan setzt diese Tätigkeit 24 Stunden am Tag fort. Er bemüht sich, jeden Menschen aus der Bahn zu bringen, ob reich oder arm, jung oder alt, schön oder hässlich. Denn er verspürt auf alle Menschen einen großen Hass. Dieser Hass des Teufels begann mit der Schöpfung des ersten Menschen. Allah forderte, nachdem Er den Propheten Adam erschaffen hatte, den Teufel auf, sich vor diesem niederzuwerfen; der Teufel aber gehorchte Allah nicht aus Hochmut und Eifersucht, und er weigerte sich Prophet Adam anzubeten. Wegen dieses Aufbegehrens und dieser Arroganz wurde er aus Allahs Nähe vertrieben. Unser Herr berichtet uns so von diesem Ereignis.
Um die Menschen, die ja für den Teufel den Grund darstellen, dass er in eine solche Situation kam, vom Weg abzubringen, verlangte er von Allah eine bestimmte Zeitspanne; Allah berichtet im Quran davon, wie er bis zum Jüngsten Tag versuchen wird, die Menschen vom Weg abzubringen:
Das Ziel des Satans sind alle Menschen, vor allem aber diejenigen, die dem Glauben besonders nahe stehen. Sein Wunsch ist es, möglichst viele Menschen mit sich in die Hölle zu nehmen. Er bemüht sich, zu verhindern, dass die Menschen aufrichtig und von Herzen zu Allah beten, und er will, dass sie sich von Allah und der Religion entfernen und später endlose Qualen erleiden.
Die Gläubigen dagegen sind sich bewusst, dass ihr größter Feind, der Teufel, keinen Moment von seiner Arbeit ablässt. Während sie darauf achten, Allahs Verordnungen sorgfältig auszuführen, sind sie stets auf der Hut vor den Listen und Spielen des Teufels. Sie sind wach gegenüber seinen Einflüsterungen, seinen leeren Versprechungen und falschen Vorstellungen gegenüber Zweifeln, negativen oder gegen den Quran gerichteten Aufwiegelungen, Verzögerungen, Vergesslichkeiten, seinen Versprechungen, um sie Allahs Weg vergessen zu machen. (Weitere Informationen siehe Harun Yahya, Der Erzfeind des Menschen: Satan) . Ein Beispiel für die Einflüsterungen des Teufels gibt Allah in der Sure al-Baqara:
Zum Beispiel bemüht sich der Teufel, wie in dem obigen Vers angegeben, einen Menschen, der seine Arbeit verloren hat, vergessen zu machen, dass das tägliche Brot aller Lebewesen von Allah kommt und, wenn der Mensch kein Geld hat, bemüht er sich ihm einzuflüstern, dass er hungern wird. So wie er auf diese Weise Angst einflößt, versucht er, den Menschen mit verschiedenen Einflüsterungen auf seine Seite zu ziehen. Allah zeigt im Quran den Menschen folgenden Weg, um sich gegen die Versuchungen zur Wehr zu setzen:
Um sich vor den Einflüsterungen des Teufels zu schützen, ist es das wichtigste, bei Allah Zuflucht zu suchen. Man darf nicht vergessen, dass auch der Teufel unter Allahs Kontrolle steht und dessen Kraft – wenn Allah es wünscht - nichts ausrichten kann. Allah befiehlt den Menschen im Quran, folgendermaßen zu beten wenn sie sich vor dem Teufel zu Ihm flüchten:
Ein Mensch mit quranischer Moral flüchtet sich ständig vor dem Teufel zu Allah und unterscheidet die Einflüsterungen des Teufels, die in seinem Gedächtnis wie eigene Gedanken sind, von den Gedanken, die der quranischen Moral entsprechen. Er ist immer aufgeweckt und beachtet keine der Reden des Teufels. Er erlaubt dem Teufel nicht, sich bei seinem Tun und Denken einzumischen. Wenn er bei der Arbeit ist, allein ist, mit jemandem spricht, etwas erlebt, auf eine Schwierigkeit stößt, benimmt er sich immer mit dem Wissen, dass der Satan im Hinterhalt liegt und ihm Benehmen und Worte eingibt, die nicht Allahs Wohlgefallen finden. In jeder Situation und an jedem Ort spricht und bewegt er sich entsprechend dem Quran. Dies ist der Grund, weshalb der Gläubige nicht von den Tätigkeiten des Teufels beeinflusst wird. Von dieser Tatsache berichtet unser Herr im Quran auf folgende Weise:
Die Gläubigen weisen entsprechend der Vorschrift Allahs: "Und seid gut zu den Eltern, den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem Nachbarn, sei er einheimisch oder aus der Fremde, zu den Kollegen, den Reisenden und zu denen, welche ihr von Rechts wegen besitzt." (Sure 4:36 – an-Nisa) ein angenehmes Verhalten gegenüber den Menschen ihrer Umgebung auf.
Sie zeigen niemals Streitsucht, Unfreundlichkeit oder schlechte Laune und leiten andere Menschen in dieser Hinsicht zum richtigen Verhalten an. Der wichtigste Grund für ihr Leben nach der quranischen Moral ist auch in ihrem friedvollen und auf Ausgleich bedachten Charakter zu sehen. Sie wissen, dass Verhaltensmängel, wie sie von der Religion entfernt lebende Menschen häufig aufweisen, wie beleidigt sein, Streiten oder Debattieren keinen Platz in der quranischen Moral haben. Deshalb beschreiten sie stets den Weg des Verzeihens, der Toleranz und des Überzeugens. Allah hat in dem Vers, "Wer aber geduldig ist und verzeiht - das ist fürwahr die richtige Art der Entschlossenheit." (Sure 42:43 – asch-Schura) darauf hingewiesen, dass dies eine außerordentliche Charaktereigenschaft ist.
Allah befiehlt den Menschen verständnisvoll, tolerant und verzeihend miteinander umzugehen. Einer der Verse, der darauf aufmerksam macht, bittet folgendermaßen darum:
Deshalb achtet der Gläubige sehr genau auf verständnisvolles und tolerantes Verhalten, wenn er mit Menschen zu tun hat. So ist er voller Verständnis und Toleranz für einen Menschen, der ihn morgens mit Lärm aufweckt. Denn er weiß, dass dieser sich nur unter der Kontrolle Allahs bewegt. In diesem Moment wollte Allah, dass er aufwacht und hat diesem Menschen die Gelegenheit hierzu gegeben. Doch für manche Menschen ist dies ein Grund, ärgerlich zu werden und zu debattieren. Selbst Menschen gegenüber, die durch Unachtsamkeit einen Unfall verursachen und dem Gläubigen Schaden zufügen, bemüht sich dieser, mit Anstand zu begegnen. Wie schlimm die Situation auch ist, in die er geriet, er bleibt Herr seiner selbst und verletzt nicht die Menschen seiner Umgebung. Er denkt vielmehr daran, dass er, wenn er selbst einen solchen Fehler macht und in eine solche Situation gerät, das gleiche Verhalten von der Gegenseite erwartet. So wie unser Herr im 22. Vers der eben erwähnten Nur Sure angemerkt hat, erhofft er von Allah, dem Besitzer endloser Liebe und Barmherzigkeit, die Vergebung seiner Sünden. Wenn er sich nicht bemüht, die Eigenschaft Allahs als "der Barmherzige" in seiner eigenen Moral zu sehen, dann weiß er, dass dies ein Verhalten ist, das nicht mit dem Quran übereinstimmt.
Ein Mensch, der nach der quranischen Moral lebt, besitzt die angenehmste Moral. Dank seines reifen Verhaltens, das er zu Hause, bei der Arbeit, unterwegs, und am Tage zeigt, beugt er Spannungen und Unbehagen vor. Außerdem stellt der Gläubige mit diesem tugendhaften Verhalten ein Beispiel für andere Menschen dar. Am wichtigsten jedoch: Er hat ein im Quran gelobtes Verhalten an den Tag gelegt und in einer gottgewollten Weise gehandelt.
Der große Islamgelehrte Imam Gazali erläuterte das beispielhafte Verhalten, das unser Prophet anderen Menschen gegenüber an den Tag legte, mit einem Zitat der Hadithgelehrten.
Sicherlich müssen wir uns dieses angenehme Verhalten unseres Propheten Muhammads auch selbst als Vorbild nehmen. Menschen, die die Moral des Quran und das Vorbild unseres Propheten befolgen, können hoffen, mit Allahs Hilfe ein schönes Leben auf Erden zu leben und im Paradies die große Barmherzigkeit Allahs empfangen.
In nahezu jeder Gesellschaft leben Menschen, die manche Bereiche der guten Moral leben, die Allah im Quran verkündet hat. Diese Menschen sind, wenn es an der Zeit ist, freigebig, weich im Umgang, barmherzig, gerecht und hilfsbereit. Wie angenehm die Moral dieser Menschen auch immer ist, es gibt bestimmte Momente, in denen sie nicht geduldig sind.
Zum Beispiel kann ein Mensch, der zu einer dringenden Prüfung muss, morgens nicht aufwachen, weil der Wecker kaputt gegangen ist. Bemüht er sich nach dem Aufwachen, in großer Sorge zur Schule zu eilen, kann er im Verkehrsstau stecken bleiben. Will er die Schule telefonisch von seiner Verspätung benachrichtigen, kann er keine Verbindung erhalten. Wenn nun genau in diesem Moment ein Freund eine Frage stellt, kann er mit Verärgerung in der Stimme antworten oder – ohne überhaupt zu antworten – verärgert dreinschauen. Obwohl die in Rede stehende Person sich selbst jederzeit als hilfsbereit und verständnisvoll einstuft, kann ihre Geduld aufgebraucht sein und sie kann ein wenig verständnisvolles Verhalten an den Tag legen.
Der Gläubige jedoch zeigt sich in jeder Situation und in jedem Umfeld entschlossen, die quranische Moral zu leben. Den falschen und wenig erfreulichen Worten und Verhaltensweisen anderer Menschen stellt er die größte Geduld entgegen. (Weitere Informationen siehe Harun Yahya, Die Wichtigkeit der Geduld im Quran) . Zum Beispiel kann jemand beim Einsteigen in den Bus drängeln und ihn zur Seite stoßen. Ein Freund kann ihn verärgert beschimpfen. Oder ein Autofahrer kann ihn im Vorbeifahren von Kopf bis Fuß mit Schmutzwasser bespritzen. Diese Beispiele könnten fortgesetzt werden. Allerdings wird ein Mensch, der die quranische Moral verinnerlicht hat und sich bewusst ist, dass die göttliche Vorsehung dies so bestimmt hat, Geduld zeigen und niemals verärgert, nervös oder wütend sein. Natürlich wird er alle Maßnahmen ergreifen, um ein solches Vorkommnis nicht noch einmal erleben zu müssen und seine ganze Kraft darauf verwenden, die Ursachen verschwinden zu lassen, die Bedrängnis hervorrufen. Entsprechend der quranischen Moral ist der Mensch verpflichtet, selbst bei einem Vorkommnis, bei dem er Schaden nimmt, Geduld zu zeigen und Schlechtigkeiten mit Gutem zu beantworten. Allah macht im Quran folgendermaßen darauf aufmerksam, dass die Gläubigen dank ihrer Geduld Schlechtigkeiten in angenehmer Weise vermeiden können:
Auch wenn uns das Gewissen rät, einen Menschen zu entschuldigen, der einen Fehler begangen hat oder jemandem, der ein schlechtes Wort in den Mund genommen hat, nett zu antworten, so bevorzugen es doch manche Menschen, ihrem Inneren zu gehorchen, und nicht zu verzeihen oder ein schlimmes Wort mit einem schlimmeren zu beantworten.
Im Rahmen dieses Verständnisses wird es als ein Zeichen von Überlegenheit gewertet, wenn wütend geantwortet und gespottet wird, wenn prahlerische oder angreifende Worte verwendet werden oder ohne Achtung frech gesprochen wird.
Natürlich ist ein solches Verhalten vollkommen entgegen jeglicher quranischen Moral. Allah teilt im Quran mit, wie fruchtbar ein angenehmes Wort ist, das den Menschen jederzeit Segen bringt:
Wie wir in diesem Vers gesehen haben, wird sich derjenige, der über eine angenehme Sprache verfügt und diese auch anwendet, sowohl auf der Welt, wie auch im Jenseits großen Schönheiten und unvergleichlichen Wohltaten gegenübersehen. Demgegenüber hat jemand, der schlimme Worte entgegnet und diese auch befolgt, einen dunklen, in der Hölle endenden Weg eingeschlagen.
Der Gläubige spricht die Menschen, mit denen er zusammentrifft, in einer angenehmen Weise an. Überall erzählt er von der Religion Allahs und erteilt Ratschläge entsprechend des Qurans. Er ruft die Verse in Erinnerung und ehrt die Menschen mit angenehmen Worten. Um seine Freunde zu fördern, bringt er geeignete Seiten der quranischen Moral zur Sprache. Er spricht so mit den Menschen, dass diese den Tag mit noch mehr Lebensfreude fortsetzen können. Dieses Verhalten des Gläubigen können wir mit dem im obigen Vers erwähnten Baum vergleichen, der Früchte trägt.
Manche Menschen jedoch bringen nicht die angenehmen Eigenheiten eines anderen Menschen zur Sprache, sondern heben seine Mängel und Fehler hervor, um ihn zu beschämen. In den Versen der oben genannten Sure Ibrahim, hat unser Herr unsere Aufmerksamkeit auch darauf gelenkt und diese Worte mit einem Baum verglichen, der keine Früchte trägt. Denn ein schlimmes Wort zerbricht - ebenso wie es eine Freundschaft zerstört - die Freude des Gegenübers und ist Grund für dessen Unbehagen und Trauer.
Auf der anderen Seite achtet ein Gläubiger, wenn er mit jemandem spricht, darauf, dass er den Rat zum Verbessern eines Fehlers oder zur Erinnerung eines Mangels in möglichst angenehme Worte kleidet. Auf diese Weise hat er folgende Vorschrift Allahs erfüllt:
Der Teufel bemüht sich, die Menschen von einer angenehmen Sprache abzuhalten und auf diese Weise Feindschaft zwischen ihnen zu säen. Wenn ein schlimmes Wort ausgesprochen wurde, beginnt der Teufel sofort mit verschiedenen Verdächtigungen, um zwischen beiden Parteien Zwietracht zu säen. Ein Mensch, dem ein schlimmes Wort gesagt wurde, und der schon deswegen Unbehagen fühlt, antwortet die Gegenseite unter dem Einfluss der Einflüsterungen des Teufels in gleicher Weise. Dies ist der Grund dafür, dass Freundschaft zwischen den Menschen zerbricht. Allerdings kann ein gutes Wort die Wahrscheinlichkeit der Irreführung durch den Teufel verringern. Um dem Teufel keine Chance zu geben und um ein geeignetes Umfeld zu gewährleisten, bemühen sich die Gläubigen, miteinander in der angenehmsten Weise zu sprechen. Ein solches Verhalten ist ein Grund dafür, das Band zwischen den Gläubigen zu festigen und deren Nähe zu erhöhen. Unser Prophet hat den Gläubigen stets eine schöne Moral und die Verwendung angenehmer Worte befohlen.
In einer Gemeinschaft der Unwissenden sind manche Menschen grob, ohne Anstand, gedanken- und achtlos. Gläubige halten jedoch weiten Abstand von solcher Sitte und Benehmen. Sie verfügen über eine anständige, zuvorkommende, sensible und feinfühlige Persönlichkeit.
Gleichzeitig war dies die Besonderheit der Botschafter Allahs. Der Quran beschreibt die Feinfühligkeit von Prophet Moses:
Prophet Moses bemerkte als feinfühliger Mensch sofort, wenn die Frauen, denen er begegnete, der Hilfe bedurften und half diesen auch unverzüglich. Gläubige nehmen sich diese im Quran gelobte Charaktereigenschaft zum Vorbild und handeln danach. Wenn sie bemerken, dass sich in ihrer Umgebung Menschen in einer schwierigen oder beunruhigenden Situation befinden, bemühen sie sich, diesen auf bestmögliche Weise zu helfen. Dazu legen sie ein angenehmes Verhalten an den Tag und erzeugen ein angenehmes Umfeld.
Es gilt ebenfalls als feinfühlig, die Menschen nicht zu stören. Als Beispiele für derartige Feinfühligkeit kann folgendes angeführt werden: Das Sauber- und Ordentlichhalten von gemeinsam benutzten Gegenständen und Plätzen innerhalb einer Familie, das Vermeiden von lautem Sprechen oder Musikhören, wenn sich jemand dadurch gestört fühlen könnte, bemerken, ob jemand, mit dem man sprechen möchte, bei der Arbeit ist oder bereit zum Zuhören, oder Menschen den Weg freimachen, die es eilig haben.
Ein wichtiges Zeichen für Feinfühligkeit ist, einem anderen den Vortritt zu lassen. Hierbei können folgende Beispiele angegeben werden: Man überlässt während eines Gespräches die Erklärung eines Sachverhaltes, der beiden bekannt ist, dem anderen, oder man bietet von einer Speise, von der wenig übrig geblieben ist, dem anderen an. Außerdem bieten das Überlassen des Sitzplatzes im Omnibus und das Vorlassen des anderen an der Supermarktkasse eine günstige Gelegenheit, ein angenehmes Gespräch zu beginnen. Die Beziehungen zwischen zwei Menschen, die sich einander feinfühlig annähern, sind nicht nur stark, sondern auch von Zuneigung und Achtung geprägt. Außerdem erfreuen sich die Menschen am Zusammenleben und haben Freude, wenn sie wieder zusammentreffen.
Demgegenüber kann keine wahre Freundschaft entstehen, wenn sich Menschen nur aufgrund ihrer eigenen Interessen miteinander beschäftigen und einander ausnutzen wollen. Angeberei und unechtes Verhalten behindern Freundschaft. Leeres Reden und Sticheleien schaffen Unbehagen. In einem solchen Umfeld, das von Allah auch nicht erwähnt wurde, will sich natürlich niemand aufhalten.
Die Verse, die die Sorgfalt beschreiben, mit der Prophet Abraham Gäste bewirtete, vermitteln eine Idee von Gastfreundschaft im Sinne der quranischen Moral:
Die Verse, die die Sorgfalt beschreiben, mit der Prophet Abraham Gäste bewirtete, vermitteln eine Idee von Gastfreundschaft im Sinne der quranischen Moral:
Gläubige, die sich die Gastfreundschaft des Propheten Abraham zum Vorbild nehmen, empfangen die Gäste, indem sie sie begrüßen. Sie treten ihnen mit Achtung, Zuneigung, Ruhe und voller Freundlichkeit entgegen. Dann bemühen sie sich, alle Bedürfnisse zu decken, bevor die Besucher ein solches Bedürfnis überhaupt verspüren oder um etwas bitten müssen, um diese zufrieden zu stellen. Auch werden die Gäste ohne Verzögerung bewirtet. Dem Quran entsprechend ist den Besuchern das Beste im Haus befindliche Essen anzubieten.
Manche Menschen jedoch, die in der Gemeinschaft der Unwissenden leben, öffnen selbst Menschen die sie kennen, oftmals nicht die Tür. Wenn sie dennoch gezwungen sind, jemanden zu bewirten, tun sie es meist unwillig. Die Gepflogenheit der Bewirtung nennen sie Gebundensein oder soziale Verpflichtung. Außerdem ändert sich das Verhalten dieser Menschen entsprechend dem Besucher. Kommt ein Armer, versuchen sie diesen schnell abzufertigen und halten sich in dessen Bewirtung zurück. Ist der Besucher jedoch, reich, bedeutend und prahlerisch, ereifern sie sich, die besten Speisen in angenehmster Weise aufzutischen.
Das lieblose und verdrossene Verhalten des Hausbesitzers stört natürlich die Besucher und bringt diese in eine unbehagliche Lage. So entsteht eine Situation, die beide Seiten so bald wie möglich beenden möchten. Der Besucher bereut, gekommen zu sein, der Hausbesitzer ist betrübt wegen der Speisen, die er angeboten und der Zeit, die er verloren hat.
Im Ergebnis lassen sich angenehme Gespräche und gegenseitige Besuche, Hilfestellung, Gemeinsamkeit und Zusammensein nur mit der Verwirklichung der quranischen Moral verwirklichen.
Wenn Gläubige aufeinander treffen, entbieten sie sich die besten Segenwünsche, sie begrüßen sich. In dieser Form verwirklichen sie die Vorschrift Allahs, die dieser im Vers "Und wenn ihr mit einem Gruß gegrüßt werdet, grüßt mit einem schöneren zurück oder erwidert ihn." (Sure 4:86 – an-Nisa) gemacht hat.
In einem anderen Vers rät Allah den Menschen, beim nach Hause kommen zu grüßen:
Der Gläubige wünscht den Nachbarn beim Verlassen des Hauses in freundlicher Weise einen guten Tag, Allahs Barmherzigkeit und Gesundheit. Er grüßt die Menschen, die er zufällig auf der Straße trifft, genau wie Arbeitskollegen und andere Menschen. Wer ihn auch immer grüßt, der Gläubige grüßt in noch freundlicherer Weise zurück. Dieses Verhalten des Gläubigen ist eine der Schönheiten, die das zwischenmenschliche Verhalten der quranischen Moral mit sich bringt. Mit einem Gruß verschwinden Kälte und Unbehagen zwischen Menschen, die einander nicht kennen. Die Menschen kommen einander näher, und es entsteht eine angenehme Atmosphäre zwischen ihnen.
In einer Gemeinschaft von Unwissenden wird im allgemeinen gegrüßt weil es "der Anstand verlangt". Manche Menschen grüßen nur, wenn sie von jemanden etwas erwarten oder sonstige Interessen haben. Wieder andere geben vor, einen Gruß nicht gehört oder bemerkt zu haben, um den Grüßenden, den sie als minderwertig betrachten, zu entwürdigen. Aber wichtiger noch ist, dass die Moral der Unwissenden ein solch schlechtes Verhalten als normal betrachtet.
Es ist eine bekannte Tatsache, dass das Debattieren ein Grund ist, dass Menschen gegeneinander aufgehetzt und voneinander getrennt werden, streiten und Auseinandersetzungen haben. Das auflodern einer kleinen Meinungsverschiedenheit zwischen zwei Freunden kann anstelle schöner Gefühle Ärger hinterlassen.
Allah hat in der Sure 18:54 – al-Kahf die Aufmerksamkeit auf diese Eigenschaft schlechter Moral gelenkt und mitgeteilt, dass der Mensch über die meisten Dinge streitet. Aus diesem Grunde meiden die Gläubigen auf jeden Fall jeglichen Streit und jede Meinungsverschiedenheit, die dem Geist von Zusammenhalt, Zusammengehörigkeit und Brüderlichkeit Schaden zufügen könnte. Allah hat dieses Verhalten auch strikt untersagt:
Streit ist ein Verhalten, das die Kraft der Menschen mindert, niemals eine Lösung bietet, keinen Nutzen hat und dem Aufrührertum des Teufels Tür und Tor öffnet. Auch wenn das Gewissen des Menschen Debattieren und Streit hässlich findet und es nicht akzeptieren will, so bemüht sich das Ich des Menschen, diesen zu Streit und Auseinandersetzung anzuleiten. Aus diesem Grund wird jemand, der sich den Quran zum Führer genommen hat und seinem Gewissen folgt, niemals das Entstehen eines Streites erlauben. Wenn er aufgrund einer momentanen Sorglosigkeit in ein solches Umfeld gerät, sammelt er sofort wieder seine Aufmerksamkeit, erinnert sich an die Vorschriften Allahs, nimmt wahr, dass Allah dieses Verhalten nicht billigt und nimmt davon Abstand.
Gläubige können jeden Tag auf die verschiedensten Menschen treffen. Auf jeden Fall werden sie zu vermeiden wissen, mit diesen in Streit zu geraten. Zum Beispiel debattieren sie beim Einkaufen nicht mit dem Verkäufer über den Preis, nicht mit dem Fahrer des verspäteten Omnibusses und auch nicht mit einem langsam arbeitenden Bediensteten, während sie in der Schlange warten. Wenn Sie ungerecht behandelt werden, werden sie nicht wütend und beginnen zu debattieren, sondern ziehen es vor, auf angenehme und intelligente Weise eine Lösung zu finden. Unser Herr befiehlt den Gläubigen in der Sure Al-'Imran, nicht wütend zu werden.
Ein Mensch, der die quranische Moral lebt, ändert sein Moralverständnis nicht entsprechend dem Verhalten seines Gegenübers. Dieser kann Verspotten, schlimme Worte benutzen, wütend werden, in der Schlechtheit Zuflucht nehmen oder sich feindlich verhalten. Allerdings ändern sich Anstand, Schlichtheit, Barmherzigkeit und Weichheit niemals. Ein schlimmes Wort beantworten sie niemals mit einem ebenso schlimmen Wort. Den Spötter verspotten sie nicht und dem Verärgerten antworten sie niemals ärgerlich. Einem wütenden Menschen gegenüber verhalten sie sich ruhig und kontrolliert. Unser Prophet riet den Gläubigen in einem Ausspruch folgendermaßen:
Der Gläubige weiß, dass alles erschaffen wurde, um ihn zu prüfen. Aus diesem Grund zieht er es vor, mit den Menschen in angenehmer Weise zu sprechen, anstatt mit ihnen zu debattieren. Er weiß auch, dass dies ein Verhalten ist, das Allah erfreut und er hofft, Sein Wohlgefallen zu erwirken.
Für manche Menschen sind materielle oder geistige Überlegenheit eines anderen, oder auch ein Besitz, über den sie selbst nicht verfügen, Grund zur Eifersucht. Manche Menschen sehen einen Grund zur Eifersucht, wenn sie auf schönere Menschen als sie selbst treffen.
Andere sind eifersüchtig auf reiche, erfolgreiche, gebildete, fleißige Menschen oder auf solche, die ein schönes Haus besitzen. Achtung, Berühmtheit oder Umgang können Grund zur Eifersucht sein. Allerdings gibt es eine wichtige Tatsache, die eifersüchtige Menschen nicht bemerken. Allah erinnert die Menschen folgendermaßen daran:
Der Eigentümer von allem ist Allah, unser Herr. Allah gibt dem Bittenden soviel täglich Brot, wie er erbeten hat. Der Mensch hat keinen Einfluss auf das, was ihm gegeben wird, weder im negativen, noch im positiven. Der unbedingte Besitzer von Schönheit, Reichtum, Besitz und Überlegenheit ist Allah. Der Gläubige ist sich dieser Situation bewusst. Aus diesem Grund empfindet er keine Eifersucht, wenn er Dinge sieht, die ihm gefallen, deren Eigentümer er jedoch nicht ist. Wenn er jemanden trifft, der schöner oder reicher ist als er selbst, denkt er daran, dass der eigentliche Eigentümer von Schönheit und Reichtum Allah ist. Er weiß auch, dass Allah das Gewünschte wählte, dass Er dem Bittenden die erbetene Wohltat gab und dass Auswahl und Entschluss nur Ihm zu eigen sind. Er bewegt sich mit dem Wissen im Herzen, das Allah alles in schönster und gesegneter Weise erschaffen hat, dass für den Menschen alle Wohltaten dieser Erde Anlass zu einer Prüfung sind, dass die zu erreichende wirkliche Heimat das Jenseits und dass Frömmigkeit der Maßstab für Allah ist.
Außerdem fühlt er keine Eifersucht, wenn er Gegenstände mit anderen Menschen teilt oder diesen überlässt. Zum Beispiel empfindet er kein Unbehagen, wenn er geliebte Dinge einem anderen zum Geschenk macht oder diese zur gemeinsamen Verwendung bereitstellt. Dieses Verhalten hat Allah den Gläubigen folgendermaßen empfohlen:
Der Gläubige ist sich bewusst, dass alle Wohltaten auf dieser Erde ihm nur für eine kurze Zeit und treuhänderisch zur Verfügung gestellt wurden, und dass Eifersucht und Neid schlechte Eigenschaften sind.
In der Gesellschaft der Unwissenden verfügen manche Menschen über schlechte Angewohnheiten, die untrennbar mit dem Alltagsleben verbunden sind. Dazu gehört, einen anderen in verschiedener Weise zu verdächtigen, Dinge die einen nichts angehen, heimlich erfahren zu wollen, über andere Menschen schlecht zu reden und diese aufzuhetzen.
Die drei genannten Verhaltensweisen sind im Allgemeinen miteinander verbunden. Denn jemand der hinter dem Rücken eines Menschen hetzt, verdächtigt diese Person sowieso. Gleichzeitig hat jemand, der spioniert, sowie so schon verschiedene Verdächtigungen gegenüber einem anderen.
Die quranischen Moral hat keinen Platz für solch hässliche Verhaltensweisen. Allah hat den Gläubigen befohlen, davon Abstand zu nehmen.
Der Gläubige trägt die Verse Allahs jederzeit in seinem Gedächtnis und vermeidet Verhaltensweisen, von denen er weiß, dass Allah diese nicht schätzt. Er wird nicht in schlechter Absicht über eine andere Person Informationen sammeln. Über eine nicht anwesende Person spricht er niemals schlecht, niemals Dinge, von deren Richtigkeit er nicht überzeugt ist und niemals etwas, das diese Person verletzen könnte. Ohne gesicherte Informationen, wird er nicht über jemanden sprechen oder diesen verdächtigen. Wenn er über keine Informationen verfügt, denkt er stets gut von anderen Menschen. Er spricht über die angenehmen und schönen Seiten dieser Person. Schließlich hat Allah im Quran den Gläubigen gezeigt, dass sie ein Thema, über das sie nicht sicher Bescheid wissen, unbedingt in positiver Weise behandeln sollen; gleichzeitig hat Allah den gläubigen Frauen als Beispiel einer Entgegnung auf einen Verdacht diese Worte gezeigt:
Der Gläubige bemüht sich ständig darum, bezüglich seiner Familie, seinen Freunden und den Menschen in seiner Umgebung positiv zu denken, segensreich zu sprechen und die Menschen in dieser Richtung zu beeinflussen. Allerdings ist der Mensch in seinem weltlichen Leben vergesslich erschaffen worden, und er kann Fehler machen. Wenn er allerdings dieses falsche Verhalten bemerkt, nimmt er Zuflucht zu Allahs Barmherzigkeit und bittet um Vergebung.
Im täglichen Leben von Menschen, die entfernt von der quranischen Moral leben, ist Spott weit verbreitet. Fehler, Mängel, körperliche Besonderheiten, Kleidung, materieller Mangel, mangelnde Aufmerksamkeit, Verhaltensweisen, die Art zu Sprechen und Worte, nahezu alles kann Gegenstand des Spotts sein.
Beim Verspotten werden auch manchmal Worte und Handbewegungen, Blicke und die Mimik verwendet. Für den Spötter ist es unwichtig, ob er das Herz des Verspotteten bricht, diesen traurig macht, ihn belästigt, dessen Stimmung verdirbt oder ihm Unbehagen verursacht. Für den Spötter ist nur wichtig, seinen eigenen Stolz zu befriedigen und den anderen zu erniedrigen. (Für weitere Informationen siehe Harun Yahya, Die Verderblichkeit des Spottens)
So hat Allah im Quran den Spott strengstens verboten.
Unser Herr hat in dem Vers folgendermaßen befohlen "Wehe einem jeden Verleumder und Nörgler." (Sure 104:1 – al-Humaza) und die Menschen ermahnt, die nicht die quranische Moral leben und nicht an den Tag der Abrechnung und an das Jenseits denken, kein solch hässliches Verhalten an den Tag zu legen.
Unter Gläubigen ist kein Spott erlaubt. Denn sie wissen, dass es unser Herr ist, der den Menschen Besonderheiten wie Schönheit, Intelligenz, Reichtum und Fähigkeit gibt. Mit großer Freude erwidern Sie die schönen Eigenschaften, die sie an sich sehen. Weil sie Allahs Wohlwollen entsprechen und nicht ihrem eigenen, brauchen sie nicht, wie die Menschen einer unwissenden Gesellschaft, Gefühle wie Prahlerei und Neid zu erleben. Aus diesem Grund treten sie einander stets tolerant, positiv und schlicht gegenüber.
Gleichzeitig wissen sie, dass die Mängel, die sie an sich sehen, von Allah kommen. Deshalb machen sie nicht auf Fehler aufmerksam, sondern weisen ganz im Gegenteil angenehme Verhaltensweisen auf, die diese wettmachen. Sie halten sich weit entfernt von der geringsten Regung, dem kleinsten Blick und Wort, das zum Spott aufrufen könnte.
Menschen, die glauben, dass das Leben auf das weltliche Leben beschränkt ist sind nur dann großzügig, wenn sie etwas erwarten und sind nicht bereit, bedürftigen Menschen zu helfen.
Menschen, die glauben, dass das Leben auf das weltliche Leben beschränkt ist sind nur dann großzügig, wenn sie etwas erwarten und sind nicht bereit, bedürftigen Menschen zu helfen. Denn sie ziehen nicht in Betracht, dass sie den auf der Welt begangenen guten und schlechten Taten im Jenseits gegenübergestellt werden. Allah sagt im Quran:
Was hältst du von dem, der sich abkehrt und wenig gibt und geizt? (Sure 53:33, 34 – an-Nadschm)
Die da geizig sind und die Leute dazu verleiten, geizig zu sein, und die verbergen, was Allah ihnen in Seiner Huld gab; - und den Ungläubigen haben Wir schmähliche Strafe bereitet. (Sure 4:37 – an-Nisa)
Der Mensch muss sein Ich von schlechten Eigenschaften wie Geiz und Egoismus reinigen. Dies hat unser Herr den Menschen folgendermaßen mitgeteilt:
Eben aus diesem Grund bemüht sich ein Mensch, der entsprechend der quranischen Moral lebt, Abstand von dem Egoismus seines Ichs zu nehmen und seinen ganzen Besitz mit anderen zu teilen. Zum Beispiel bereitet es ihm ein großes Vergnügen, sein Essen mit jemandem zu teilen, der hungrig ist. Etwas, was ihm sehr am Herzen liegt, gibt er mit Freuden und gelassen jemandem, der es notwendiger braucht. Einen Gewinn, der "über sein Bedürfnis hinaus geht"gibt er Bedürftigen (Sure 2:219 – al-Baqara) Er weiß, dass er dafür im Paradies eine viel schönere Gegenleistung erhalten wird. Allah berichtet uns im Quran von dem beispielhaften Verhalten der Muslime zur Zeit unseres Propheten:
Die Gläubigen empfinden eine große Freude für die erwiesene Großzügigkeit. Sie leben die innere Ruhe, die ihnen das Wissen verleiht, nach ihrem Gewissen gehandelt und Allah damit zufrieden gestellt zu haben. Falls es notwendig ist und sie selbst bedürftig sind, geben sie ohne nachzudenken von ihrem Anteil ab. Niemals sprechen sie über die erwiesene Großzügigkeit, niemals loben sie sich selbst, stellen sich in den Vordergrund oder lassen den anderen wegen einer Großzügigkeit eine Dankesschuld fühlen.
Gläubige sind niemals unsensibel gegenüber ungerechten Verhaltensweisen, deren Zeuge sie wurden, die sie hörten, oder von denen sie auf indirektem Wege Kenntnis erhalten haben.
Die von ihnen gelebte quranische Moral leitet sie an, gegen jegliche Unterdrückung vorzugehen, die Rechte der Verfolgten zu schützen und sich für diese einzusetzen. Allah hat den außerordentlichen Gerechtigkeitssinn der Gläubigen in der Sure an-Nisa folgendermaßen beschrieben:
Die Gläubigen bemühen sich, all ihre Möglichkeiten einzusetzen, um Ungerechtigkeit vorzubeugen. Wenn sich auch die Mehrheit der Menschen anders verhält, so kann doch deren Gewissenlosigkeit und Achtungslosigkeit die Gläubigen nicht von ihrer Überzeugung abbringen. Sie wissen, dass sie im Jenseits danach gefragt werden, was sie zur gerechten Lösung eines jeden Vorkommnisses, dessen Zeuge sie waren getan haben, und was sie auf sich genommen haben, um Unterdrückung zu verhindern. Sie werden sich nicht, wie viele Menschen auf der Welt, aus der Verantwortung ziehen und behaupten, nichts gesehen, nichts gehört und nichts bemerkt zu haben. Sie werden auch nicht vergessen, dass sie selbst es sind, die verlieren, wenn sie achtlos sind, und die gewinnen, wenn sie gewissenhaft sind. Deshalb sehen sie niemals einem Unrecht zu und verhalten sich desinteressiert. Wenn eine Ungerechtigkeit geschieht, verstecken sie sich nicht hinter ihrer Arbeit und versuchen weder der Zeugenschaft zu entkommen, noch das Vorkommnis zu übersehen.
Die quranische Moral verlangt, der Gerechtigkeit ohne Unterscheidung zwischen Mutter, Vater, ob bekannt oder unbekannt, ob reich oder arm Genüge zu tun, auch wenn es den Erwartungen des Ichs widerspricht und es den eigenen Stolz verletzt. Aus diesem Grund begeht der Gläubige niemals Ungerechtigkeiten und übersieht diese auch nicht. Wer auch immer ein Anrecht auf etwas hat, dem bemüht er sich, dies zu geben.
Zum Beispiel versucht er beim Einsteigen in den Bus nicht an den in der Reihe wartenden Menschen achtlos vorbeizugehen, und übersieht auch ein solches Verhalten eines anderen nicht. In einer Weise, die zu einem schönen Verhalten passt, verhindert er dies, ohne eine gespannte Atmosphäre zu erzeugen. Bei einem Erfolg ist es für ihn von Wichtigkeit, das gerechte Lob und den Preis an alle Menschen zu verteilen. Ohne Unterscheidung zwischen seinen Freunden verteidigt er denjenigen, der Recht hat. Er schweigt nicht zu Ungerechtigkeit. Wenn zum Beispiel er selbst oder sein nächster Freund einen Fehler begangen hat, und einem anderen dadurch Schaden entstanden ist, versteckt er dies nicht, sondern gibt dies offen zu. Und er wird sich nach Kräften bemühen, den entstandenen Schaden wieder gut zu machen.
Für manche Menschen ist es kein Problem zu lügen, um ihre Fehler zu verstecken, ihre Interessen zu verfolgen, sich aus einer schwierigen Situation zu retten, oder andere Menschen in die von ihnen gewünschte Richtung zu lenken.
Obwohl sie wissen, das dies falsch ist und dass ihre Lügen jeden Moment aufgedeckt werden können, nehmen sie Zuflucht zu diesem hässlichen Verhalten. Sie denken überhaupt nicht daran, dass am Tag der Abrechnung alle ihre Taten und Reden überprüft werden. Die Gläubigen dagegen weichen niemals von Recht und Aufrichtigkeit ab.
Sie wissen, das es notwendig ist, jederzeit aufrichtig zu sein, so wie Allah es in dem Vers "O ihr, die ihr glaubt! Fürchtet Allah und seid beim Sprechen stets aufrichtig." (Sure 33:70 – al-Ahzab) beschrieb. Diesem Befehl gehorchen sie aufs Genaueste. Zum Beispiel lügen sie nicht, um einen begangenen Fehler zu vertuschen. Sie entschuldigen sich sofort für ihr falsches Verhalten und bemühen sich, ihren Fehler wieder gut zu machen. Sie lügen nicht, nur um von anderen Menschen mehr geliebt zu werden oder mehr Achtung zu erhalten. Aus welchem Grunde auch immer, eine Lüge betrachten sie niemals als Lösung.
Deshalb erlebt eine Person, die nach der quranischen Moral lebt, weder das Unbehagen einer Lüge, noch die Angst der Aufdeckung. Diese Person lebt ein schönes vertrauensvolles und ruhiges Leben, das Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit mit sich bringt. Jemand, der sich im weltlichen Leben anständig benimmt, erhält dafür im Jenseits eine noch schönere Gegenleistung als Lohn. Allah hat den Gerechten folgende frohe Botschaft überbracht: