Ein wesentlicher Unterschied zwischen einem Muslim, der entsprechen der Moral des Qurans lebt und einem Menschen, der Allah leugnet, besteht in dem Intellekt, den Allah denjenigen gegeben hat, die an Ihn glauben, Ihn fürchten und die ihr Gewissen benutzen. (Weitere Informationen siehe Harun Yahya, Wahrer Intellekt im Sinne des Quran) Gläubige bemerken dank ihrer Weisheit sofort den Sinn hinter Ereignissen, den Ungläubige oder die Realität nicht Verstehende, in Sorglosigkeit lebende Menschen als bedeutungslos oder zufällig bewerten.
Vom ersten morgendlichen Erwachen an ist sich der Gläubige bewusst, dass jedes Ereignis, dem er im Laufe des Tages begegnet, ein Zeichen ist - um den Ausdruck zu verwenden, den Allah im Quran mitgeteilt hat. "Zeichen" haben im Quran die Bedeutung von Ereignissen und Reichtümern, die als unumstößlicher Beweis für die Existenz Allahs, seine Einheit und seine Eigenschaften gelten. Ein Ausdruck mit ähnlicher Bedeutung sind die Glaubenswahrheiten. Diese können beschrieben werden als Tatsachen, die zum Glauben führen, die Anlass zum Glauben sind und die gleichzeitig den Glauben verstärken, entwickeln, und festigen. Die Fähigkeit, diese Gotteszeichen und Glaubenswahrheiten zu bemerken, ist allerdings nur Menschen gegeben, die sich in ehrlicher Form zu Allah hinwenden. Der 190. Vers der Sure Al-'Imran kann als ein Beispiel dafür angeführt werden: "Siehe, in der Schöpfung von Himmeln und Erde und in dem Wechsel von Nacht und Tag sind wahrlich Zeichen für die Verständigen." (Sure 3:190 – Al-'Imran)
Für Gläubige, die die Moral des Quran verinnerlicht haben, ist jeder Tag voller Beweise für die Existenz Allahs und voller Glaubenswahrheiten. Zum Beispiel ist der Tagesanfang mit dem ersten Augenaufschlag ein Segen, den Allah den Menschen darbietet und eine der bedenkenswertesten Glaubenswahrheiten. So schläft der Mensch die ganze Nacht ohne Bewusstsein, und alles was uns von den langen Stunden des Schlafes im Gedächtnis bleibt sind ungewisse Traumfetzen von 3-5 Sekunden Länge. Der Mensch schläft während dieser Zeit ohne eine Verbindung zur Welt. Körper und Seele sind voneinander getrennt. Die Zeit, die im Schlaf verbracht wird, ist eigentlich eine Art Tod. Allah teilt im Quran folgendermaßen mit, wie den Menschen im Schlaf die Seele genommen wird:
Er ist es, der euch zu Sich nimmt zur Nacht, und Er weiß, was ihr während des Tages tun werdet, an dem Er euch erweckt, damit ein bestimmter Termin erfüllt wird... (Sure 6:60 – al-An'am)
In den oben genannten Versen lässt Allah wissen, dass den Menschen im Schlaf die Seele genommen wird, diese aber bis zum Tode, dessen Zeitpunkt später mitgeteilt wird, wieder zurück gegeben wird. Für die Zeit des Schlafes verliert der Mensch teilweise das Bewusstsein und die Fähigkeit zur Wahrnehmung. Aus diesem todesgleichen Schlaf mit vollem Bewusstsein und wie am Vortag aufzuwachen, tadellos sehen, hören und fühlen zu können, ist ein wunderbares und nachdenkenswertes Ereignis. Der Mensch, der zum Schlafen nachts in seinem Bett liegt, kann nicht sicher sein, dass ihm dieser unvergleichliche Segen am Morgen wieder zuteil wird. Außerdem kann der Mensch niemals sicher sein aufzuwachen, ohne einem Unglück oder einer Krankheit ins Auge zu sehen.
Der Gläubige, der einen neuen Tag beginnt, bedenkt diese Tatsachen. Er dankt Allah für dessen große Gnade und dessen Schutz und betrachtet den neuen Tag als eine von Allah gegebene Gelegenheit, Sein Wohlgefallen zu erlangen und das Paradies zu erreichen. Dieser Mensch beginnt den Tag mit einem aufrichtigen Gebet und bewegt sich auch tagsüber in dem Bewusstsein, ständig von Allah beobachtet zu werden. Er ist sorgfältig darauf bedacht, Sein Wohlgefallen zu gewinnen und Seine Befehle und Empfehlungen auszuführen. Um mit Allah eine enge Verbindung einzugehen, beginnt er den Tag mit einem aufrichtigen Gebet. Auf diese Weise verringert sich die Wahrscheinlichkeit, das Einverständnis Allahs zu vergessen oder vor Seinen Grenzen die Augen zu verschließen. Er bewegt sich den ganzen Tag mit dem Bewusstsein, von Allah einer Prüfung unterzogen zu werden.
Ein Mensch, der sich in ehrlicher Weise Allah zuwendet, bedenkt sorgfältig die ihm zugefallenen Gottesgaben; dies verhilft ihm zu der Erkenntnis, dass niemand außer Allah die Kraft hat, diese Gaben zu vergeben. Die Notwendigkeit des Nachdenkens über diese Tatsache teilt unser Herr in einem Quranvers folgendermaßen mit.
Zweifellos ist es Allah, der Besitzer endloser Kraft und Weisheit, Der dem Menschen die Schlafenszeit und am Morgen wieder den Segen spendet. Menschen, die diese Tatsache verstanden haben, fühlen vom ersten Moment des Tages an die Nähe Allahs und leben die Freude, Besitzer eines unvergleichlichen Segens zu sein.
Menschen, die entfernt vom Glauben an Gott leben und die nicht der genannten Tatsachen eingedenk sind, können den Segen, den sie besitzen, niemals vollständig erfassen und die Freude der Gläubigen nicht leben. Im allgemeinen haben sie Mühe, am frühen Morgen aus dem warmen Bett aufzustehen, und fühlen sich unbehaglich und haben Sorge, den Tag zu bewältigen. Manche Menschen sind aufgrund der täglichen Arbeit verdrossen und voller Bedrängnis. Schon beim Aufstehen liegen sie im Widerstreit zwischen einer Minute länger Schlafen und Aufstehen. Eine weit verbreitete Unart dieser Menschen ist es, beim Aufwachen nervös, missmutig und schlechter Laune zu sein.
Die Leugnenden, die die Freude der Gottesgaben nicht erleben können, kehren gleich nach dem Aufwachen ein weiteres Mal in die Monotonie des Tagesablaufs zurück. Ein weiterer Teil der Menschen, die nicht bemerken, dass der Tag, den sie gerade leben, vielleicht die letzte von Allah gegebene Gelegenheit ist, bereitet sich in aller Eile darauf vor, noch mehr Geld zu verdienen, noch besser zu leben und beginnt den Tag übereifrig, beseelt von dem Wunsch, von anderen Menschen interessant gefunden zu werden und beliebt zu sein.
Menschen, die die Tatsachen, die Allah im Quran hat mitteilen lassen, für unbedeutend halten, können den Tag auch in anderer Weise beginnen. Aber all diesen Verhaltensweisen ist eine gemeinsame Torheit zu eigen: Sie denken nicht daran, dass Allah sie erschaffen hat, dass sie verpflichtet sind, Ihm zu dienen und Sein Wohlgefallen zu gewinnen, sie denken nicht daran, dass der vor ihnen liegende Tag eine neue Gelegenheit hierzu darstellt. Allah bringt ihnen diese Situation mit folgendem Vers zur Kenntnis: "Die Zeit ihrer Abrechnung nähert sich den Menschen, aber in ihrer Achtlosigkeit wenden sie sich davon ab." (Sure 21:1 – al-Anbiya)
Es ist klar, dass diese sorglosen Menschen einen grossen Fehler begehen. Man darf nicht vergessen, dass jeder Morgen der Anfang des letzten Tages sein kann, der dem Menschen auf dieser Welt zugeteilt wurde. Ein Verkehrsunfall auf dem Schulweg oder dem Weg zur Arbeit, ein Herzinfarkt und zahlreiche weitere Gründe können jeden Moment den Tod herbeiführen. Deshalb sollte darüber nachgedacht werden, was der Mensch tun sollte und was er tun kann, um den bevorstehenden Tag in gottgefälliger Weise zu verbringen.
Die Veränderungen, die morgens beim Aufstehen am menschlichen Körper zu bemerken sind, enthalten einen verborgenen Sinn. Obwohl man es überhaupt nicht will, ist das Gesicht geschwollen, die Haare sind schmutzig und Körper und Mund riechen in unerwünschter Weise. Das geschwollene Gesicht im Spiegel, der unordentliche und ungepflegte Zustand zeigten uns, wie schwach wir sind.
Jeder Mensch muss morgens unbedingt das Gesicht waschen, die Zähne putzen und sich pflegen. Auf diese Weise wird der Mensch, der die Sittenlehre des Quran verinnerlicht hat, daran erinnert, dass es keinen Grund gibt, sich über andere Menschen erhaben zu fühlen und dass nur Allah von jedem Mangel frei ist.
Außerdem versteht ein in aufrichtiger Weise Allah zugewandter Mensch viel besser – sieht er im Spiegel diesen unerwünschten und Unbehaglichkeit verursachenden Zustand - dass er nicht durch eigene Kraft und Willen zum Besitzer von schönen Dingen werden kann.
Allah hat also seine Knechte mit Mängeln erschaffen, um sie an ihre Schwächen zu erinnern und sie zu Ihm zu führen. Ein Beispiel ist die Verschmutzung des menschlichen Körpers und dessen Umgebung innerhalb von kurzer Zeit. Allerdings hat Allah den Menschen auch Wege gezeigt, diese Mängel zu beheben und stellte verschiedene Möglichkeiten und Gottesgaben wie Wasser, Seife und Waschmittel in den Dienst der Menschen. Allah hat darauf mit diesen Versen hingewiesen: "Also wahrlich, kommt mit (jeder) Schwierigkeit (auch) Erleichterung! Doch wahrlich, mit (jeder) Schwierigkeit kommt (auch) Erleichterung!" (Sure 94:5, 6 – asch-Scharh) Es muss jedoch darauf aufmerksam gemacht werden, dass dies nur jenen Gläubigen gegeben ist, die über die Fähigkeit zu außerordentlichem Verständnis und Vorstellungsvermögen verfügen, dieses in der Schöpfung der Gottesgaben liegende Geheimnis zu bemerken, und deshalb Allah zu danken.
Der Gläubige, der am Morgen oder tagsüber mit der Reinigung beschäftigt ist, dankt für die von Allah zur Verfügung gestellten Reinigungsmittel. Weil er weiß, dass Allah Sauberkeit und saubere Menschen liebt, betrachtet er die verrichtete Arbeit als Gebet und hofft dadurch die Zufriedenheit Allahs zu erreichen. Er führt den Befehl unseres Herren, in der Sure 74:4, 5 – al-Muddaththir: "Und reinige deine Kleider und meine den Greuel (des Götzendienstes)." gerne aus.
Allah hat in einem Vers folgendermaßen mitgeteilt, dass Er Wasser vom Himmel sandte um die Sauberkeit der Menschen zu gewährleisten und ihre anderen Bedürfnisse zu stillen.
Wasser ist die grundlegendste Materie, die für den menschlichen Körper und die Sauberkeit von Gegenständen und Wohnung des Menschen notwendig ist. Wasser hat neben seiner Eigenschaft, sichtbaren Schmutz und unsichtbar kleine Bakterien zu reinigen und den Menschen zu entspannen, noch eine weitere Besonderheit: Es sorgt dafür, elektrostatische Ladungen, die sich manchmal auf dem Menschen ansammeln und die zu Müdigkeit und Abgespanntheit führen, von dessen Körper wegzunehmen. Zwar ist es unmöglich, die elektrostatische Ladung des menschlichen Körpers zu sehen; aber man kann diese manchmal fühlen, wenn man den Pullover auszieht, beim Berühren von Gegenständen einen leichten elektrischen Schlag erhält, oder wenn sich einzelne Haare unterschiedlich bewegen. Beim Waschen befreit sich der Mensch von elektrostatischen Ladungen und er fühlt Erleichterung und Entspannung im ganzen Körper. Die Kühle und Reinheit, die nach einem Regen die Luft erfüllt, stammt von der Reinigung elektrostatisch geladener Luft durch Wasser.
Ständig sauber und gepflegt zu sein, ist eine Verhaltensweise, die Allah gefällt. Diese Tatsache ist auch in manchen Versen zu erkennen, die die Aufmerksamkeit auf die physische Sauberkeit der Menschen im Paradies lenken.
Allah teilt im Quran mit, dass die sich im Paradies befindlichen Menschen "(schön und rein) wie verborgene Perlen." seien. (Sure 52:24 – at-Tur). Außerdem beschreiben verschiedene Verse das Wunder, dass sich im Paradies "reine Partner" für die Menschen befänden. (Sure 2:25 – al-Baqara; Sure 3:15 – Al-'Imran; Sure 4:57 – an-Nisa)
Menschen, die an Allah glauben, möchten auch auf Erden ein Umfeld pflegen, das dem des Paradieses ähnelt. Sie bemühen sich, so zu leben, dass alles was Allah für das Paradies versprochen hat, auch auf Erden möglich ist. Aus diesem Grund nehmen sie die körperliche Reinheit besonders wichtig.
Dabei gibt es einen weiteren wichtigen Punkt. Manche Menschen zeigen sich nur dann gepflegt, wenn sie mit anderen Menschen zusammen sind, oder Sympathien erwecken wollen. Wenn sie allein sind, achten sie nicht auf ihr Aussehen und ihre Sauberkeit. Bis zum Abend laufen sie mit ungewaschenem Gesicht, mit ungeputzten Zähnen, Mundgeruch und ungepflegtem Körper im Schlafanzug herum, lassen das ungemachte Bett unbeachtet und betrachten eine unaufgeräumte Küche als alltäglich. All dies ist ein Produkt dieser falschen Denkweise.
Menschen mit dieser Denkweise betreiben Saubermachen so oberflächlich, dass man bei flüchtigem Hinsehen den Schmutz nicht erkennt. Manche Menschen betrachten Baden, das Wechseln von schmutziger Wäsche, Handtüchern und Bettwäsche, Bügeln und Aufräumen als einen Zeitverlust und fangen nicht eher mit dem Putzen an, bevor sich nicht eine bestimmte Schmutzschicht angesammelt hat. Wenn sie schmutzig sind, ziehen sie es vor allem bei kaltem Wetter vor, sich nicht zu waschen oder begnügen sich mit dem Waschen der Haare. Eine weitere Methode, die vor allem Frauen gefunden haben, ist, sich vom Friseur die Haare zu waschen und in Form bringen zu lassen. Sie halten es solange nicht für nötig, die Haare zu waschen, bis die Friseur von neuem gerichtet werden muss. Die unangenehmen Gerüche und das Unbehagen des ungewaschenen Körpers versuchen sie mit Parfüm oder Deodorant zu überdecken; aber diese Methode ist nichts anderes, als den ungewaschenen Körper in einen noch unangenehmeren Zustand zu versetzen. Bei der Sauberkeit der Kleidung legen sie nur Wert auf das Aussehen der Oberbekleidung. Pullover, Hosen und Mantel werden erst dann gewaschen, wenn sich ernsthafte Flecken darauf zeigen. Wenn sich außerdem lästige Gerüche von Zigaretten, Russ, Speisen oder Schweiß auf ihnen festsetzten, so haben sie auch dabei keine Bedenken und betrachten dies bei weitem nicht als Grund zum Waschen. Auf diese Weise ein Leben unter ungesunden Bedingungen zu führen, bringt für Jung und Alt nichts außer Schaden. Sie können sich wegen ungesundem Essen und Schmutz nicht vor Krankheiten schützen. Vom Leben in mit Zigarettenrauch erfüllten Räumen verblasst die Gesichtsfarbe und nehmen Haut und Lunge Schaden. Dies ist nur der körperliche Schaden. Daneben beeinflusst es die Seelengesundheit in negativer Weise, wenn diese Menschen sich dauernd in unaufgeräumter und schmutziger Umgebung aufhalten, sich nicht pflegen und gezwungen sind, mit schmutzigen Menschen zusammen zu leben. Mit der Zeit eignen sie sich eine unsensible und emotionslose Gesinnung an und erfreuen sich nicht an Schönheit, Ästethik, Sauberkeit und Feinfühligkeit. Dies ist natürlich das Ergebnis einer unklugen Wahl, die sie selbst wissend und wollend getroffen haben.
So ist es doch Allah der die Muslime dabei unterstützt, sich die schönste und sauberste Umgebung zu bereiten. Allah hat den Gläubigen überall, vom Essen über die Kleidung bis zum Umfeld in dem sie leben, unbedingte Sauberkeit befohlen.
Sie werden dich fragen, was ihnen erlaubt ist. Sprich: "Erlaubt sind euch alle guten Dinge..." (Sure 5:4 – al-Ma'ida)
... Gebieten wird er ihnen, was Rechtens ist, und das Unrechte verbieten, und wird ihnen die guten (Speisen) erlauben und die schlechten verbieten... (Sure 7:157 – al-A'raf)
Und als Wir das Haus zu einem Versammlungsort für die Menschen und einem Asyl machten und (sprachen:) "Nehmt Abrahams Stätte zum Ort des Gebets" und Wir Abraham und Ismael verpflichteten: "Reinigt mein Haus für die es Umwandelnden und darin Verweilenden und die sich Beugenden und Niederwerfenden." (Sure 2:125 – al-Baqara)
... ...(Andere) sagten: "Euer Herr weiß am besten, wie lange ihr hier gewesen seid. Schickt also einen von euch mit diesen eueren Silbermünzen zur Stadt, damit er schaut, wer die bekömmlichste Speise hat und euch davon bringt... (Sure 18:19 – al-Kahf)
Und Mitgefühl und Reinheit von Uns. Und er war fromm. (Sure 19:13 – Maryam)
Während es zum Lebensstil von ignoranten Menschen gehört, sich mit eigenen Händen eine unbequeme und ungesunde Umgebung zu schaffen, so folgen Muslime der quranischen Moral und leben bereits vor dem Jenseits ein vorbildliches Leben auf Erden. Während die Ungläubigen sowohl sich selbst als auch ihrer Umgebung Unbehagen bereiten, leben Muslime in einem Umfeld, in dem jeder Mensch Ruhe und Annehmlichkeit, Gesundheit und Kraft findet.
Kurz und gut, der Gläubige ist nicht für andere sauber und gepflegt, sondern, weil ein solches Verhalten entsprechend der Moral des Qurans Allahs Gefallen findet und weil es natürlich für den Gläubigen das bequemste Verhalten ist. Er erfreut sich daran, seine Umgebung sauber zu halten und auch für andere Menschen ein angenehmes Umfeld zu schaffen. Bei der Sauberkeit lässt er nicht die geringste Nachlässigkeit erkennen, und er tut was er kann, um stets sauber und gepflegt zu sein.
Der Gläubige bestimmt die Kleidung, die er tagsüber trägt und er ist sich beim Ankleiden einer wichtigen Tatsache bewusst: Kleidung ist eine der zahllosen Wohltaten Allahs, und in deren Entstehung stecken einige Weisheiten. Diese nutzen alle Menschen, aber nur Muslime, die nach der quranischen Moral leben, erkennen es als Tatsache an, dass diese ihnen dargebotene Schönheit eine Freundlichkeit Allahs ist und bedanken sich bei Ihm.
Kleidung erinnert einen Gläubigen sofort an folgendes: Ob Kleidung aus Wolle, Baumwolle oder Seide besteht, immer ist die Grundlage der Kleidung ein Lebewesen. Die Kleidungsstücke, die im täglichen Leben nahezu jeden Augenblick Verwendung finden, werden von den Wundern der Schöpfung, nämlich Pflanzen und Tieren hergestellt. Mit anderen Worten: wenn Allah die Lebewesen nicht mit den Eigenschaften ausgestattet hätte, die dazu führen, dass aus ihnen jegliche Art von Bekleidung hergestellt werden kann, dann gäbe es auch nicht die in Rede stehenden Produkte.
Obwohl die meisten Menschen sich dieser Tatsachen bewusst ist, wissen sie diese Gaben nicht zu würdigen, denn sie leugnen sie oder leben in Sorglosigkeit dahin. Weil ihnen seit ihrer Geburt die notwendige Kleidung stets dargeboten wurde, ist Ankleiden für diese Menschen zur Gewohnheit geworden. Dies verhindert die Erinnerung daran, dass Kleidung eine Gottesgabe ist, und vor allem verhindert es Dankbarkeit gegenüber Allah. Deshalb betrachten wir nun den verborgenen Sinn der Kleidungsstücke, die unser Herr für uns erschaffen hat und den Nutzen, der uns daraus entsteht.
Kleidungsstücke haben für den Menschen die Funktion, den Körper vor Kälte und dem schädlichen Einfluss der Sonnenstrahlen zu schützen, aber auch gegen kleinere Unglücke wie Stöße und Schnitte. Wenn es keine Kleidung gäbe, würde der von empfindlicher Haut bedeckte menschliche Körper wegen der genannten Gefahren häufig Schaden nehmen. Dies schmerzt nicht nur, es schadet auch der Gesundheit und gibt der Haut ein schlechtes Aussehen.
Über dem Sinn, der in der Schöpfung der schützenden Kleidung liegt, teilt unser Herr im Quran folgendes mit:
Wie bemerkt werden wird, hat Kleidung für den Menschen auch einen ästhetischen Wert.
Es ist klar, dass die unverzichtbare Kleidung eine äußerst wichtige Wohltat darstellt, die Allah uns gegeben hat. Der Gläubige, der sich dessen bewusst ist, wird größte Sorgfalt und Aufmerksamkeit bei der Benutzung seiner Kleidung walten lassen. Deshalb zeigt er auch durch Taten, dass er für die Gunst, die Allah ihm erwiesen hat, dankbar ist.
Ebenso wie sich der Muslim bei jeder Aufgabe so ausgewogen verhält, wie es der quranischen Moral entspricht, so legt er das gleiche Benehmen beim Einkauf von Kleidung an den Tag. Er kauft das Notwendige und Passende zu einem vernünftigen Preis. Er verschwendet nicht durch unnötige Ausgaben. Er ist "beim Spenden weder verschwenderisch noch geizig, sondern hält die richtige Mitte dazwischen ein" (Sure 25:67 – al-Furqan) und erfüllt die Gebote dieses Verses.
Ein weiteres Thema, das ein nach der quranischen Moralvorstellung lebender Mensch beachtet, ist die Sauberhaltung der Kleidung. Denn dies wurde mit den Quranversen "Und reinige deine Kleider und meide den Gräuel (des Götzendienstes)." (Sure 74:4, 5 – al-Muddaththir) befohlen. Der Gläubige führt auch diesen Befehl, ebenso wie alle anderen Befehle Allahs, mit großer Sorgfalt aus und ist darauf bedacht, entsprechend seiner Möglichkeiten und soweit es in seinen Händen liegt, sauber zu sein.
Die Bedeutung, die ein Mensch, der nach der quranischen Moral lebt, seiner Kleidung zumisst, ist aber nicht allein darauf beschränkt. Ein Gläubiger, der diese Moral verinnerlicht hat, legt neben sauberer Kleidung auch Wert auf ästhetische und passende Kleidung. Denn mit dem Ausdruck "...und als Prunkgewänder... " (Sure 7:26 – al-A'raf) in dem Vers wird klar, dass Kleidung ein ästhetisches Ziel verfolgt. Die in der Überlieferung niedergelegten Bekleidungsempfehlungen unseres Propheten geben Beispiele dafür. Zum Beispiel fasste der Enkel unseres Propheten, Hassan (Friede sei mit Ihm), dessen Ansichten zum Thema Bekleidung in folgende Worte:
Über die Kleidung unseres Propheten lautet eine Überlieferung (Hadith) folgendermaßen:
Unser Prophet ermahnte einen seinen Schüler, der seinem Äußeren keine Aufmerksamkeit schenkte und ungepflegt war. Ein Beispiel zu diesem Thema ist so überliefert worden:
Allah hat in den Quranversen Bekleidung und Schmuck als einen außerordentlichen paradiesischen Segen erwähnt.
Gekleidet werden sie in Seide und Brokat sein, sich einander gegenübersitzend. (Sure 44:53 – ad-Dukhan)
Sie werden Kleider aus grüner Seide und aus Brokat tragen und mit silbernen Spangen geschmückt sein... (Sure 76:21 – al-Insan)
Unser Herr erwähnt in diesen Suren Kleider aus Seide und Schmuck aus Silber, Gold und Perlen. Dieser Schmuck ist im weltlichen Leben ähnlich dem des Paradieses. Das Schauen dieses Schmuckes bringt bei einem Gläubigen das Paradies in Erinnerung und ist ein günstiger Umstand, die Sehnsucht nach dem Paradies wachsen zu lassen; dabei ist es unwichtig, ob der Gläubige Eigentümer des Schmuckes ist oder nicht. Der Gläubige erkennt in dessen Schöpfung einen verborgenen Sinn und weiß, dass alle Wohltaten, die ihm in diesem weltlichen Leben begegnen, vorübergehend sind. Die eigentlichen, ewig vorhanden Wohltaten befinden sich im Jenseits.
Ein Mensch, der im Sinne der quranischen Moral lebt weiß, dass Bekleidung und Aussehen für zwischenmenschliche Beziehungen äußerst wichtig sind. Deshalb legt der Gläubige, wenn er andere Menschen zur Moral des Quran einlädt, großen Wert auf seine Bekleidung. Er bemüht sich nach Möglichkeit schöne, saubere, passende und nicht übertriebene Kleidung zu tragen. Dies zeigt seine Sorgfalt bei der Erfüllung der von Allah auferlegten Pflichten sowie Achtung gegenüber anderen Menschen.
Wer nach der quranischen Moral lebt, besitzt das feine Gespür, beim Überbringen der Errettungsbotschaft darauf zu achten, wie sein Gegenüber diese wahrnimmt, um – wie auch auf allen anderen Gebieten – eine möglichst große Wirkung auszuüben, wozu ihm auch seine Bekleidung dient.
Als Ergebnis kann man festhalten, dass ein Gläubiger sich unseren Propheten zum Vorbild nimmt, und sowohl zu Hause, als auch unter Menschen stets sauber, gepflegt und als angenehme Erscheinung auftritt. Dies genießt er sehr, und er tut es in der Hoffnung, die Zufriedenheit Allahs zu erlangen.
Ein Gläubiger, der von Allah mit Verstand und Denkfähigkeit ausgestattet wurde, weiß, wenn er morgens zum Frühstück die Küche betritt, dass in der Erschaffung der Wohltaten und Speisen, die in seinen Dienst gestellt wurden, so manche Glaubenswahrheiten verborgen sind.
Das Feuer beispielsweise, das er benutzt um sein Essen zu kochen, kann ihm selbst, anderen und den Dingen großen Schaden zufügen. Doch Feuer ist unbedingt notwendig, um Nahrungsmittel in eine essbare Form zu bringen und aus diesem Grund ein großer Segen. Wie alles auf der Welt wurde auch das Feuer in den Dienst des Menschen gestellt. Dies bringt Allah in einem Vers folgendermaßen zur Kenntnis. Er hat euch alles dienstbar gemacht, was in den Himmeln und auf Erden ist; alles ist von Ihm. Hierin sind wahrlich Hinweise für nachdenkliche Leute. (Sure 45:13 – al-Dschathiya)
Daneben erinnert das Feuer den glaubenden Menschen im weltlichen Leben an die Höllenqual. Wenn Allah im Quran das in der Hölle zu Erlebende beschreibt, spricht Er von einem heftigen Feuer. Die Feuerqualen, die unser Herr für die Leugnenden bereithält, werden folgendermaßen beschrieben:
Verbrennen wird das Feuer ihre Angesichter, und ihre Lippen werden sich dort verzerren. (Sure 23:104 – al-Mu'minun)
Und wer nicht an Allah glaubt und Seinem Gesandten, für die(se) Ungläubigen haben Wir eine Feuersglut bereitet. (Sure 48:13 – al-Fath)
Denkt ein von tiefer Überzeugung erfüllter Gläubiger an diese Feuerstrafe in der Hölle, dann steigt seine Gottesfurcht noch an. Er betet zu Allah und flüchtet vor dem Höllenfeuer zu Ihm.
Für einen aufrichtig und vorurteilsfrei denkenden Menschen besitzen die Nahrungsmittel auf dem Frühstückstisch einen verborgenen Sinn. Alle Nahrungsmittel, Brot, Honig, Milch, Tomaten, Paprika, Oliven, Eier, Tee und Kaffee mit ihren unterschiedlichen Nährwerten, Geschmacksrichtungen und Gerüchen sind Gottesgaben. Sie versorgen den Körper mit notwendigen Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen, Mineralien und Flüssigkeit. Um ein gesundes Leben zu führen, ist es notwendig, sich regelmäßig zu ernähren. Dies ist allerdings nicht schwierig, unbehaglich oder mühevoll, sondern eine dem Menschen Freude bereitende Handlung. Speisen und Getränke wie Obst, Gemüse, Kuchen, Desserts und Bonbons versorgen den Menschen nicht nur mit allen notwendigen Nährstoffen sondern sind auch Grund zur Freude.
Unsere Aufzählung besteht aus Wissen, das allen Menschen wohlbekannt ist und kleinen Einzelheiten, mit denen die Menschen bereits 24 Stunden nach ihrer Geburt vertraut sind. Doch die meisten Menschen denken nicht in dem notwendigen Maß an die Schönheiten, die unser Herr uns im täglichen Leben zur Verfügung stellt. Jeder sieht sie als selbstverständlich an, ohne sich ihres Wertes bewusst zu sein.
So besitzen die leckersten Speisen und Getränke Eigenschaften, die den menschlichen Körper versorgen, und in ihrer Erschaffung ist ein großes Wunder zu sehen. Honig zum Beispiel wird von einer nur wenige Gramm schweren Biene in an ein Wunder grenzender Weise produziert. (Weitere Informationen siehe Harun Yahya, Das Wunder der Honigbiene) Sowohl wegen der enthaltenen Vitamine, wie auch wegen der stofflichen Besonderheiten ist Honig ein Heilmittel für Menschen. Unser Herr beschreibt im Quran diese Besonderheiten des Honigs und die Tatsache, dass er die Biene anregte, Honig zu produzieren:
Ein Gläubiger, der an die Entstehung von Honig denkt, bemerkt das Wunder dieser Schöpfung, und er versteht sofort, dass die Blüten der Blumen und des Obstes, die den Hauptbestandteil des Honigs darstellen und die Bienen, die den Nektar in Honig verwandeln, kein Zufall sein können. Aus all diesen Gründen nimmt die Nähe zu, die der Gläubige zu Allah verspürt.
Auch der unbedingte Gehorsam einer winzig kleinen Biene gegenüber unserem Herrn ist ein Wunder. Der Gläubige versteht, dass die fehlerlose Arbeit der mit strikter Disziplin unermüdlich arbeitenden Honigbiene, die über keinen Verstand und kein Bewusstsein verfügt, durch die Inspiration Allahs zustande kam.
Die Bedeutung von Fleisch, Milch, Käse, Butter, Eiern und anderen tierischen Nahrungsmitteln, die Allah in den Nutzen der Menschen gestellt hat, werden in der Sure Mu'minun folgendermaßen erklärt.
Bei der Erklärung des Nutzens, den die Menschen aus den Tieren ziehen, spricht Er in dem Vers von "dem was in den Bäuchen der Tiere ist". Zum Beispiel befinden sich in der Kuh die Reste des gefressenen Futters, Wasser, Blut, das in den Adern fließt und innere Organe. So ist es tatsächlich ein Wunder, dass aus diesem Gemenge eine weiße, saubere, gut riechende und dem Menschen nützliche Flüssigkeit, nämlich Milch entsteht. Überdies wird Milch unter gesunden Bedingungen produziert, obwohl sich an der gleichen Stelle auch Abfallprodukte befinden.
Ein weiteres Zeichen für die außerordentliche Weisheit Allahs ist, dass der Ausgangsstoff für die weiße Milch grünes Gras ist. Aber mit Hilfe des vollkommenen Systems, das Allah in den Körpern milchgebender Tiere erschaffen hat, entsteht aus einem grünen Feststoff eine weiße Flüssigkeit. Unser Herr lässt im Quran über die Milch berichten:
Es ist bekannt, dass Milch ein reichhaltiges Lebensmittel ist, das viele Stoffe enthält, die der Mensch für seine Konstitution braucht. Sowohl im Leben von Kindern wie auch Erwachsenen spielt sie eine Rolle.
Auch Eier sind ein Nahrungsmittel, das zwar klein, aber von hohem Nährwert ist und das wir von Tieren erhalten. Die Entstehung von Eiern, die reich an Proteinen, Vitaminen und Mineralien sind, ist ein anderes Wunder. Das Huhn, das über keinen Verstand verfügt, legt jeden Tag ein Ei, obwohl es selbst kein Bedürfnis danach hat und schützt das Ei mit einer vollkommenen Verpackung. Darüber nachzudenken, wie die Eierschale mit der Flüssigkeit entstand und wie die Flüssigkeit in das deckellose Ei kam, steigert die Bewunderung, die ein gläubiger Mensch für die Schöpfungskunst Allahs empfindet.
Auch der Tee, das unverzichtbare Frühstücksgetränk, stammt von einer Pflanze. Nach dem die Blätter dieser Pflanze besonders behandelt wurden, erhält man ein wohlriechendes Getränk, das den Schlaf vertreibt. Hunderte von Pflanzen, die außer dem Tee aus dem Boden sprießen, führen uns die endlose Kraft, Weisheit und Barmherzigkeit Allahs vor Augen, der all das erschaffen hat. So wie unser Herr in der al-An'am Sure, Vers 141, wissen lässt: "Und Er ist es, welcher Gärten mit Rebspalieren und ohne Rebspaliere wachsen lässt und die Palmen und das Korn, dessen Arten verschieden sind, und die Oliven und die Granatäpfel, einander gleich und ungleich... "(Sure 6:141 – al-An’am)
Der Gläubige dankt Allah von ganzem Herzen, auch wenn seine Möglichkeiten beschränkt sind. Allah hat im Quran wissen lassen, dass die Wohltaten derer zunehmen werden, die aufrichtig und mit Bestimmtheit danken, die Qualen derjenigen aber größer werden, die undankbar und anmaßend sind.
Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass von den zahllosen Wohltaten, die Allah erschaffen hat, der Mensch soviel er will zu seinem Lebensunterhalt verwenden kann. Allah bringt schon im Quran zur Kenntnis, dass, wenn Er die Menschen auf Erden durch Armut und Reichtum prüft, diejenigen, von deren Anstand Er überzeugt ist, als Entschädigung für die Prüfung die ewigen Wohltaten des Paradieses erlangen werden. So ist zum Beispiel der Frühstückstisch mancher Menschen mit vielerlei unterschiedlichen Speisen gedeckt, der Tisch anderer aber nur mit ein paar Lebensmitteln. Der Gläubige wird jedoch immer seinen Möglichkeiten entsprechend in einer Allah zufrieden stellenden Weise handeln, und Ihm mit großer Aufrichtigkeit danken. Wenn er reich ist, wird er nicht prahlen oder eingebildet sein. Wenn er aber arm ist, wird er deswegen nicht die kleinste Traurigkeit empfinden und in Bedrängnis geraten.
Der Gläubige ist sich bewusst, dass Allah ihn prüft und dass im weltlichen Leben alles endlich ist. Schließlich lässt Allah im Quran wissen, dass Er die Menschen mit Gutem und Bösem prüft. "Und Wir stellen euch auf die Probe, mit Bösem und mit Gutem. Und zu Uns kehrt ihr zurück." (Sure 21:35 al-Anbiya) Deshalb weiß ein Mensch, der die Sittenlehre des Qurans lebt, dass nicht die ihm dargebotenen Wohltaten, sondern sein Verhalten angesichts dieser Wohltaten seinen von Allah zu erhaltenden Lohn vergrößert. Der Gläubige dankt Allah von ganzem Herzen, auch wenn seine Möglichkeiten beschränkt sind. Allah hat im Quran wissen lassen, dass die Wohltaten derer zunehmen werden, die aufrichtig und mit Bestimmtheit danken, die Qualen derjenigen aber größer werden, die undankbar und anmaßend sind. Und als euer Herr ankündigen ließ:
Ein Mensch, der über die fehlerlosen Schöpfungsbeweise in seiner Umgebung nachdenkt, wird neben dem verborgenen Sinn der Speisen auch über die Weisheit des Baus des Mundes und dessen Funktion nachdenken, der dazu geschaffen ist, das Essen zu erleichtern. Denn es ist so, dass Lippen, Zähne, Kieferknochen, Speicheldrüsen und Millionen von Zellen in einwandfreier Weise zusammenarbeiten müssen, damit der Mensch essen kann. Dies geschieht mittels einer so hervorragenden Organisation, dass viele Vorgänge gleichzeitig und ohne Fehler ablaufen können. Während die Zähne von den Speisen abbeißen und diese zerkleinern, trägt die Zunge diese wieder und wieder zum Kauen zwischen die Zähne. Die kräftigen Muskeln des Kiefers helfen den Zähnen beim Kauen und bewegen sich harmonisch mit der Zunge. Die Lippen dagegen haben die Funktion eines sicheren Verschlusses, der verhindert, dass die Speisen aus dem Mund fallen.
Auch die einzelnen Organe funktionieren in fehlerloser Zusammenarbeit. Zum Beispiel hat jeder Zahn, je nach Standort und Machart die Funktion des Abbeißens oder Kauens. Alle Zähne sind entsprechend ihrem Standort und ihrer Aufgabe in ordentlicher Weise aufgereiht. Alle sind gerade lang genug um mit dem gegenüberliegenden Zahn gemeinsam zu funktionieren.
Selbstverständlich haben diese Organe keinen Verstand und kein Bewusstsein und es kann nicht die Rede davon sein, dass sie untereinander die Entscheidung zur Zusammenarbeit treffen. Die oben kurz beschriebene spezielle, hervorragende Ordnung kann kein Zufall sein, denn jedes Teil ist aufgrund eines bestimmten Zweckes geplant, genauso wie es sein muss. Zweifellos ist diese wunderbare Planung das Werk unseres Herren "...Der alle Dinge erschaffen und sie sinnvoll geordnet hat." (Sure 25:2 – al-Furqan) Allah hat alles erschaffen, damit die Menschen bequem und mit Freuden essen können.
Ein weiteres wichtiges Thema, über das der Gläubige nachdenkt, ist die problemlose Wahrnehmungsfähigkeit von Geruch und Geschmack der Speisen in der Küche. Das lebenslange und fehlerlose Funktionieren der Sinneswahrnehmungen Geruch und Geschmack zeigt, dass sie in seinem Namen ihren Dienst verrichten. Darüber hinaus wurde hierfür kein Preis bezahlt, keine Ausbildung unternommen und keine Mühe aufgewendet. (Weitere Informationen siehe Harun Yahya, Das Wunder von Geruch und Geschmack)
Wenn der Mensch über keinen Geschmackssinn verfügen würde, hätte der Geschmack verschiedener Speisen, von Desserts, Fleisch, Fisch, Gemüse, Suppen, Salaten, Kuchen, Gebäck, Obst, Getränken, Marmeladen, Eis und Bonbons keine Bedeutung. Überdies kann der Geschmack auch wenig angenehm sein, fade, schlecht, Übelkeit oder Unbehagen erregend. Zweifellos ist das Geschmackssystem speziell für den Menschen erschaffen worden und es ist ein großer Fehler, diese Tatsache aus gewohnheitsbedingter Interesselosigkeit nicht zu beachten. Allah lässt im Quran folgendermaßen davon berichten, dass Er für die Menschen schöne und saubere Speisen erschaffen hat:
Denn für denkende, intelligente Menschen ist jeder Geschmack ein Anlass, Allah so zu loben, wie es sich gehört, sich an seine Dankesschuld zu erinnern, Ihn zu preisen und Ihm zu danken. Ein Gläubiger, der weiß, dass alle wohlschmeckenden Speisen und Getränke von Allah stammen, wird sich bei jeder Mahlzeit daran erinnern und unserem Herrn danken. Allah teilt im Quran folgendes mit:
Sahen sie denn nicht, dass Wir unter dem, was Unsere Hände schufen, das Vieh machten, über das sie gebieten? Und Wir machten es ihnen gefügig. Auf einigen reiten sie, von den anderen ernähren sie sich. Und sie haben von ihnen Nutzen und Trank. Wollen sie denn nicht dankbar sein? (Sure 36:71-73 – Ya Sin)
Manche Menschen jedoch fühlen nicht die Notwendigkeit über äußers wichtige Tatsachen nachzudenken, obwohl sie ihre Bedürfnisse ihr Leben lang in vorzüglicher Weise decken, und geschmackvolle Speisen unterschiedlichen Geruchs und Geschmacks zu sich nehmen können. Sie tun so, als würden sie nicht verstehen, dass Allah diese unvergleichlichen Wohltaten speziell für sie erschaffen und ihnen dargeboten hat und dass es deshalb notwendig ist Allah zu danken. Dies ist aber ein äußerst falsches Verhalten. Die Menschen dürfen nicht vergessen, dass sie im Jenseits gefragt werden, ob sie Allah gedankt haben, oder nicht.
Der Gläubige ist sich bewusst, dass sein Körper ihm von Allah treuhänderisch übergeben wurde, dass er verpflichtet ist, in der besten Weise für diese unvergleichliche Wohltat zu sorgen und dass es deshalb notwendig ist, sich gesund zu ernähren. So weiß der Gläubige auch, dass ausreichende und ausgewogene Ernährung unverzichtbar sind, um arbeitsfähig zu bleiben. Er weiß, dass er gezwungen ist, für Entwicklung, Erneuerung und Funktion der 100 Millionen Zellen des menschlichen Körpers von allen Nahrungsmitteln ausreichend zu sich zu nehmen. Aus diesem Grund nimmt er sowohl beim Frühstück, als auch den ganzen Tag über saubere, gesunde und naturbelassene Lebensmittel zu sich und meidet schädliche Nahrungsmittel, so verlockend und schmackhaft diese auch immer sein mögen. Diesbezüglich ist er weder faul noch nachlässig. So weiß er zum Beispiel, dass die Reinigung des Körpers von schädlichen Stoffen und das Überwinden von Abgespanntheit und Müdigkeit an genügend Wasserzufuhr gebunden ist, und er trinkt tagsüber genug. Viele Menschen vernachlässigen dies. Unser Prophet hat unsere Aufmerksamkeit einige Male auf das Wasser gelenkt.
Zum Beispiel hielt er während einer Reise unterwegs an und bat seine Begleiter um Wasser. Nachdem er Hände und Gesicht gewaschen hatte, trank er vom Wasser und sagte zu dem daneben stehenden Genossen: Giesse auch du Wasser auf Gesicht und Nacken. (Gesamter Text Sahih-i Buhari, Konyalı Mehmed Vehbi, 4. Band, Üçdal Neşriyat, Istanbul 1993, S. 64-65, übersetzt aus dem Türkischen) Nachdem unser Prophet Wasser getrunken hatte, betete er folgendermaßen:
Nach dem Frühstück werden die Menschen am Arbeitsplatz, in der Schule, oder an einem anderen Ort von verschiedenen Aufgaben erwartet. Für die meisten Menschen gibt es bestimmte Tätigkeiten, die zu erledigen sind, bevor es Abend wird.
Nach dem Frühstück werden die Menschen am Arbeitsplatz, in der Schule, oder an einem anderen Ort von verschiedenen Aufgaben erwartet. Für die meisten Menschen gibt es bestimmte Tätigkeiten, die zu erledigen sind, bevor es Abend wird. Allah hat diese Tatsache im Quran folgendermaßen ausgedrückt: "Während du am Tage lange den Geschäften nachgehen kannst." (Sure 73:7 – al-Muzzammil) und "Und Er ist es, Der euch... jeden (neuen) Tag zu einer Auferstehung gemacht hat. " (Sure 25:47 – al-Furqan)
Der Gläubige betrachtet jeden vor ihm liegenden Tag als eine neue Gelegenheit, die Zufriedenheit Allahs und das Paradies zu gewinnen und gesegnete Werke zu verrichten. Wie dringend die Arbeiten auch sein mögen, er vergisst auf keinen Fall die Zufriedenheit Allahs zu suchen. "… O mein Herr! Halte mich dazu an, für Deine Gnade zu danken, die Du mir und meinen Eltern gewährt hast und rechtschaffen zu handeln, zu Deinem Wohlgefallen. Und führe mich in Deine Barmherzigkeit unter Deine rechtschaffenen Diener ein." (Sure 27:19 – an-Naml) und nimmt sich das Gebet seiner Heiligkeit Salomon als Beispiel und bittet unseren Herrn, ihn für die Tagesarbeit zu inspirieren.
Jeder, der das Haus verlässt, um zur Arbeit oder Schule zu gehen, begegnet zahlreichen Lebewesen und Ereignissen, die Anlass zum Nachdenken geben. Alles was der Mensch sieht, geschieht mit Allahs Wissen und aus Seinen Wunsch und hat einen bestimmten Zweck. Ein Gläubiger, der diese Tatsache nicht vergisst, sieht, wenn er den Kopf hebt, dass der Himmel in hervorragender Weise erschaffen wurde "Und Wir machten den Himmel zu einem wohlbehüteten Dach..." (Sure 21:32 – al-Anbiya) .
Das "wohlbehütete Dach" ist die Erdatmosphäre. Sie umhüllt unseren Planeten und übernimmt lebenswichtige Funktionen, damit das Leben existieren kann. Die Atmosphäre filtert die Strahlen aus dem Weltraum, die für Lebewesen gefährlich sind, lässt kleinere Meteoriten schmelzen, die sich der Erde nähern und verhindert, dass diese den Lebewesen Schaden zufügen. Sie schützt die Erde vor der Kälte des Weltraums, die minus 273 Celsius beträgt. Auch wenn viele Menschen es nicht erkennen, so hat Allah dennoch ein ideales Umfeld für das Leben geschaffen und dieses gegen Gefahren aus dem Weltraum geschützt.
Allah hat im Quran folgendermaßen zur Kenntnis gegeben, dass ein Gläubiger, der den Weltraum beobachtet, diesen eindeutigen und fehlerlosen Schöpfungsbeweis verstehen wird.
Allah hat im Quran weiterhin mitgeteilt, dass diejenigen, die mit tiefem Glauben Himmel und Erde betrachten, einen Schöpfungsbeweis finden werden:
Wendet der Gläubige seinen Blick vom Himmel zur Erde, dann findet er weitere Schöpfungsbeweise. Unter dem Boden, auf dem er sich sicher bewegt, befindet sich eine Magma genannte Feuerschicht. Überdies ist die Oberfläche der Erde äußerst dünn, das Feuer befindet sich also direkt unter seinen Füßen. Vergleicht man die Erde mit einem Apfel, dann ist die Erdoberfläche gerade so dick wie die Apfelschale. Ein Gläubiger, der sich diese Tatsachen vor Augen hält, versteht ein weiteres Mal, dass die Welt und alle Lebewesen auf ihr ihre Existenz nur mit dem Wunsch Allahs sicher fortsetzen und dass sie dank des makellosen Gleichgewichtes leben, das Er erschaffen hat.
Die Gläubigen, die mit dem Auge der Weisheit um sich blicken, erkennen sofort die Schönheit ihrer Umgebung und die Wunder der Schöpfung. So erhalten zum Beispiel Vögel, die in der Luft ihre eleganten Kreise ziehen, das farbenfrohe Obst in der Auslage eines Obstgeschäftes, oder die angenehmen Gerüche einer Bäckerei, die ja alle ein Segen Allahs sind, für den Gläubigen eine Bedeutung, die andere Menschen nicht nachvollziehen können.
Ein Gläubiger, der auf der Straße dahingeht, denkt über die zahllosen Schöpfungsbeweise nach und bedenkt auf der anderen Seite sein Verhalten. So geht er zum Beispiel in einer Weise, die weit entfernt ist von Übertreibung und Angabe. Denn Allah hat in einem Vers wissen lassen, dass das Laufen in einer schlichten Weise richtig ist. "Mäßige deinen Schritt..." (Sure 31:19 – Luqman) Dadurch, dass ein einfacher Mensch, ebenso wie bei allen seinen Verhaltensweisen auch beim Gehen einen Mittelweg findet, werden die Gläubigen in Seinen Augen geschätzt.
Die Gläubigen wissen, dass es Allah ist, Der die Menschen erschaffen und diese mit allen Eigenschaften ausgestattet hat. Allerdings verschließen Menschen, die sich vom Quran entfernt haben, ihre Augen vor dieser Tatsache und meinen, dass alle Eigenschaften, die sie besitzen, ihnen selbst gehören. Diese Menschen schreiben sich selbst ihre Schönheit, ihren Reichtum, ihr Wissen und ihren Erfolg zu, fühlen sich erhaben und werden arrogant. Aus Hochmut wollen sie andere Menschen unterdrücken und über diesen stehen. So, wie sich diese Gedanken in ihren Worten und allen Verhaltensweisen widerspiegeln, so zeigt es sich auch in ihrer Art zu Gehen. Doch jeder Mensch ist gegenüber dem außerordentlichen Wissen und der Allmacht Allahs hilflos und bedarf in jedem Moment seines Lebens Allahs Hilfe. Allah hat die Menschen, die nicht mit diesem Bewusstsein leben, in den Quranversen warnt und Prahlerei im Quran folgendermaßen verboten:
Und stolziere nicht überheblich auf Erden herum. Du kannst doch bestimmt die Erde nicht spalten und die Berge nicht an Höhe erreichen. (Sure 17:37 – al-Isra)
Ein Mensch, der nach den quranischen Moralvorstellungen lebt, weiß, dass er jeder Zeit schwach ist, dass er mit dem Wunsch Allahs lebt, dass ihm sein ganzes Hab und Gut von Allah, dem einzigen Besitzer des Universums, gegeben wurde. Weil er jeden Moment in diesem Bewusstsein lebt, bewertet er alles in seiner Umgebung entsprechend dem Quran.
Es liegt auf der Hand, dass ein Mensch tagsüber durch Laufen nicht viel Wegstrecke hinter sich bringen kann. Laufen ist für eine kurze Strecke einfach und ein großer Segen Allahs. Allerdings reicht die menschliche Kraft nicht aus, eine lange Strecke zu laufen, denn nach kurzer Zeit ermüdet der Körper und erlaubt kein Weitergehen mehr. Allah, der diese Schwäche seiner Diener kennt, hat für diese Tiere und Fahrzeuge erschaffen um den Transport zu erleichtern. Einige der Quranverse, die von dieser großen Gnade berichten, die ein Zeichen für das Mitleid und die Güte Allahs gegenüber den Menschen ist, lautet folgendermaßen.
... und für euch Schiffe und Tiere gemacht hat, um sie zu besteigen.(Sure 43:12 – az-Zukhruf)
Siehst du denn nicht, dass Allah euch (alles) dienstbar gemacht hat, was auf Erden ist, so wie die Schiffe, die das Meer auf Sein Geheiß durcheilen? Und Er hält den Himmel, damit er nicht auf die Erde fällt, außer mit Seiner Erlaubnis. Allah ist wahrlich gegen die Menschen mitfühlend und barmherzig. (Sure 22:65 – al-Hadsch)
Allah hat verschiedene Metalle wie Eisen und Stahl und diverse Möglichkeiten erschaffen und die Menschen inspiriert, diese zu verwenden und unterschiedliche Fahrzeuge zu bauen. Die Menschen haben mit dem Wunsche Allahs Transportmittel wie Auto, Omnibus, Zug, Schiff und Flugzeug erfunden. Auf diese Weise hat unser Herr das Reisen für die Menschen erleichtert, ohne dass sie dabei ihre Kraft verbrauchen. Gegenüber diesen Wohltaten ist es an den Menschen, sich beim Besteigen dieser Fahrzeuge an Allah zu erinnern. Sie müssen Seinen Namen loben und Ihm danken. Dies hat Allah in Quran so zur Kenntnis gebracht:
Der Verkehr hat heute im Vergleich zu früher eine viel bequemere und schnellere Form angenommen. Ein Mensch, der nach den Moralvorstellungen des Quran lebt, denkt darüber nach; dies ist einer der Wege, sich Allah anzunähern und Ihm für seine Wohltaten in aufrichtiger Weise zu danken.
Wenn der Gläubige in einem Verkehrsmittel reist, denkt er wiederum an Allah. So sind der Fahrer des nächsten Wagens, Farbe und Modell des Wagens, die anderen Fahrzeuge und Menschen, deren Bewegungen, ein Schriftzug im Fenster des Vordermanns, Gebäude, die entlang der Straße stehen, deren Formen, Schaufenster, Reklametafeln und deren Schriften Details, die die göttliche Vorsehung erschaffen hat. Allah teilt dies den Menschen in dem Vers "Siehe, alle Dinge erschufen Wir nach Maß und Plan." (Sure 54:49 – al-Qamar) mit.
Allah hat nicht nur Dinge, denen ein Mensch begegnet, geschaffen, sondern alle Dinge, denen die Milliarden von Menschen in jedem Moment begegnen. Für einen Menschen, der nach den quranischen Moralvorstellungen lebt, ist dies ein Anlass, daran zu denken, und sich bewusst zu verhalten, da Allah jeden Augenblick bei ihm ist und jede Bewegung und jedes Verhalten sieht. Da er den ganzen Tag dessen eingedenk ist, kann ihn weder ein Verkehrsstau, noch ein ausscherendes Fahrzeug, keine Schwierigkeit und auch kein Unbehagen von seinem Vertrauen in Allah abhalten.
Manche Menschen geraten in Ungeduld bei kleinen unangenehmen Ereignissen, manche verlieren sogar ihre Beherrschung und verhalten sich dann in unangebrachter Weise. Ein Verkehrsstau oder ein unaufmerksamer Autofahrer kann zu nervösen Wortgefechten, Rufen und Schreien führen. Er verträgt es nicht, im Verkehrsstau zu stecken, drückt auf die Hupe und stört andere Menschen. Der Grund für solche negativen Verhaltensweisen ist darin zu sehen, dass diese Menschen vergessen haben, dass alles mit Allahs Kontrolle geschieht.
Für einen Menschen, der der Moral des Qurans den Rücken zukehrt, ist der Verkehr keine Wohltat, sondern Mühe und Unannehmlichkeit. Zum Beispiel ist sein Verstand den ganzen Tag mit Schlaglöchern auf der Straße, Verkehrsstaus, einem plötzlichen Regenguss und anderen Belangen beschäftigt. Diese leeren Gedanken haben aber weder für ihn selbst, noch für das Leben auf der Erde noch für das Jenseits irgendeinen Nutzen. Viele Menschen behaupten, dass der eigentliche Grund, weshalb sie nicht tiefgehend nachdenken können, der Kampf ist, den sie auf dieser Welt auszufechten gezwungen sind. Sie sagen, da sie Zeit benötigen um ihre Bedürfnisse an Essen, Unterkunft und Gesundheit zu decken, haben sie keine Zeit mehr, um über Allahs Existenz und über die Schöpfungsbeweise nachzudenken. Dies ist jedoch nichts anders als eine Ausflucht. Die Verantwortung oder die Situation, in der sich ein Mensch befindet hat nichts mit dessen Gedanken zu tun. Denn ein Mensch, der an die Wohltaten unseres Herrn denkt, der Allah zufrieden stellt, der an die Schöpfungsbeweise, das Schicksal, das Jenseits und den Tod denkt, der wird auch Allahs Hilfe finden. Er wird sehen, dass einige Sachverhalte, die für ihn ein Problem sind, sich lösen und er ganz bequem mehr Zeit zum Nachdenken erhält.
Der Gläubige vergisst niemals, dass der Schöpfer eines jeglichen Umfeldes, in dem er sich tagsüber befindet, Allah ist. Daher wird er sich in schöner Weise gedulden, oder, falls sich die Möglichkeit bietet, den Grund für den Verkehrsstau beseitigen. Wenn es ein Problem gibt, das nicht mit persönlichem Einsatz gelöst werden kann, dann muss er sich in Geduld üben. Es ist als unverständliches und falsches Verhalten anzusehen, wenn er, wie manche Menschen, nervös wird, schreit und diskutiert und sowohl sich selbst wie auch anderen Schaden zufügt.
Es ist falsch, wenn man erwartet, dass zur Prüfung der Geduld große Schmerzen oder Tragödien erforderlich sind. Denn Allah prüft die Menschen den ganzen Tag mit großen und kleinen Ereignissen. Auf diese Weise versucht er die Menschen mit kleinen Unfällen, Verkehrsstaus und dem Unbehagen des Zuspätkommens. Doch Menschen, die nach den quranischen Moralvorstellungen leben, gedulden sich ohne den kleinsten Unmut und ohne sich zu beschweren. Schließlich lässt Allah im Quran wissen, dass eine der Besonderheiten der Gläubigen die Geduld gegenüber ihnen Unbehagen verursachenden Ereignissen ist.
Bei Verkehrsunfällen verhält sich der Gläubige ruhig und auf Allah vertrauend. In einer solchen Situation, von der er weiß, dass Allah sie verursacht hat, benimmt er sich vernünftig. Er bemüht sich, die Verletzten am Unfallort zu retten, Hilfe zu rufen und den Schaden des Unfalls in Grenzen zu halten. Er weiß, dass er zu jedem Moment seines weltlichen Leben ein Verhalten an den Tag legen muss, mit dem Allah zufrieden ist.
In der al-Mulk Sure teilt Allah folgendermaßen das Schöpfungsziel des Menschen und die ihm übergebene Verantwortung mit.
Erwachsene Menschen verbringen ihren Tag zum Großteil mit Arbeit. Doch diejenigen, die sich entsprechend der quranischen Moral verhalten, unterscheiden sich doch in einem wichtigen Punkt von Unwissenden, auch wenn sie im selben Bereich arbeiten. Für den Gläubigen ist es am wichtigsten, seine Verpflichtung als Diener unseres Herren sowie seine Gebete auszuführen, unabhängig davon, wie dringend und zahlreich die zu erledigenden Arbeiten auch sind. Allah ließ diese Tatsache im Quran so ausdrücken:
Der Gläubige ist sich dessen bewusst und lässt sich durch keine Arbeit davon abhalten, sich an Allahs Namen zu erinnern und seine Gebete zu verrichten; zu keiner Zeit vernachlässigt er wegen eines materiellen Nutzens auch nur eine einzige religiöse Vorschrift. Auf diese Besonderheit der Menschen, die nach der quranischen Moral leben, ließ Allah im folgenden Vers hinweisen.
Der Grund, weshalb in diesem Vers vom Handel die Rede ist, liegt darin, dass materielles Interesse eine der größten Schwächen des Menschen ist. Schließlich kann ein Teil der Menschen die Augen vor Glaubensvorschriften verschließen, um mehr Geld zu verdienen, mehr Besitz und mehr Macht anzuhäufen. Zum Beispiel kann er von den Gebeten oder von anderen religiösen Bestimmungen Abstand nehmen und kann, wenn Handeln nach guten Moralvorstellungen erforderlich ist, diese nicht beachten.
Die Erwartungen, die sich ungebildete Menschen von ihren Bemühungen versprechen, beschränken sich auf nur wenige Bereiche. Auf der Welt ein angenehmes Leben zu führen, reich zu werden, Ansehen und Position zu gewinnen, gut zu heiraten und Kinder zu bekommen, auf die man stolz sein kann... Dies sind nur einige Themen, die unwissende Menschen im Leben dem endlosen Jenseits vorziehen. Natürlich sind dies legale Gottesgaben, die jeder Mensch besitzen darf, der auf das Wohlgefallen Allahs und das Jenseits abzielt. Allerdings unterscheiden diese manche Besonderheiten von den Unwissenden: so werden alle Arbeiten zur Zufriedenheit Allahs erledigt, Ausgaben werden auf Allahs Weg und mit Allahs Empfehlung getätigt, und auch beim Handel werden, wie bei allen Arbeiten, immer die Bestimmungen Allahs mit Sorgfalt eingehalten.
In einem Vers wird die Besonderheit einer gottlosen (vom Weg abgekommenen, gegen Allah aufbegehrenden) Gesellschaft, die den Handel über die islamischen Wertvorstellungen erhebt, folgendermaßen beschrieben:
Das Ich eines von Glaubenstiefe erfüllten Gläubigen vermeidet es unter allen Bedingungen, von solchen Leidenschaften eingenommen zu werden. Die Gläubigen weisen die außerordentlichen Moralvorstellungen auf, die Allah wünscht und erfüllen bei allen Verrichtungen die Erforderlichkeiten der Moral. Beim Handel sind sie anständig, ehrlich, großzügig, fleißig, gerecht und bescheiden. Ihre ganze Aufmerksamkeit ist auf Allah gerichtet und auf Seine Vorschriften von Rechtmäßigkeit und Unverletzlichkeit. Allah hat den Gläubigen befohlen, beim Handeln die Rechte anderer nicht gering zu schätzen, Maße und Gewichte richtig zu handhaben und den Wert der Menschen und Waren nicht zu schmälern (Sure 11: 85 – Hud)
Allah hat in einigen Versen die Bedeutung von gerechtem Handel und gerechtem Verhalten gegenüber den Menschen, somit das Vorzeigen einer ansprechenden Moral und die Wichtigkeit, Allah zufrieden zu stellen folgendermaßen ausgedrückt:
Darum wiegt in Gerechtigkeit ab und verkürzt nicht das Maß. (Sure 55:9 – ar-Rahman)
Allah hat den Menschen mitgeteilt, wie sie sich bei Handel und Einkauf zu verhalten haben. Zuerst jedoch muss erwähnt werden, dass Allah mit dem Vers "… Allah hat den Kauf erlaubt, aber Zinsnehmen verboten..." (Sure 2:275 – al-Baqara) Zinsen unbedingt verboten hat. Allah hat auch die Form mitgeteilt, in der Einkäufe und das Eintreiben von Schulden vorzunehmen sind. Allah hat befohlen beim Einkaufen Schulden aufzuschreiben, um sie nicht zu vergessen, oder um sie erforderlichenfalls einzutreiben; außerdem befahl Er, Zeugen hinzu zu ziehen, an deren Ansicht man sich ebenfalls wenden können wird. (Sure 2:282 – al-Baqara)
Ein weiterer Punkt, auf den Gläubige in ihrem Berufsleben Wert legen, ist, andere Menschen um Rat zu fragen, wenn eine Entscheidung zu fällen ist, eine neue Arbeit begonnen wird oder Mängel zu beheben sind. Allah hat dies im Quran als eine der Eigenschaften von Gläubigen beschrieben.
Der Quran sorgt wie bei jeder Arbeit auch beim Handel und dem Einkauf dafür, dass für das Leben der Menschen das schönste, richtigste und leichteste geschieht. Auf diese Weise befreit er den Menschen von Stress und Krisen und zeigt ihm in der Ruhe des sich Allah Anvertrauens, des Maßnahmen Ergreifens und des Entscheidens gestützt auf die Meinung anderer, einen Weg, um in einem gesunden und entspannten Umfeld zu arbeiten.
Außerdem denkt ein Gläubiger im Arbeitsleben sehr weit und er plant kurz- und langfristig, wie auch in mehreren Stufen. So berechnet er unbedingt die folgenden Schritte einer begonnenen Arbeit, welche Anwendung für ihn auf lange Sicht zum Erfolg führen wird, sowie mögliche Alternativen. Er unternimmt alle Maßnahmen – eben weil er es für nützlich erachtet - so, dass eine Sache in ihrer weiteren Entwicklung keinen Schaden nimmt und genau entsprechend der Lösungen, die Allah im Quran bezeichnete, zu Ende gebracht wird. Während der Arbeitet bedankt er sich bei Allah, erbittet von Ihm Erleichterung der Arbeit und denkt daran, dass nur eine Arbeit erfolgreich sein kann, die Allah gewünscht hat. Er hofft, dass die Arbeit die er verrichtet, ein Weg ist, auf dem er die Zufriedenheit Allahs erreichen kann.
Unser Zeitalter brachte Erfindungen und wissenschaftliche Neuerungen, die sich die Menschen der Vergangenheit nicht vorstellen konnten. Nach der quranischen Moral ist es notwendig, für diese unvergleichlichen Möglichkeiten zu danken. Heute haben sehr weitgehende Entwicklungen im Bereich von Wissenschaft, Technologie, Transport und Kommunikation stattgefunden. Dank der Computer- und Internettechnologie ist es Menschen überall auf der Welt möglich, innerhalb von Sekunden mit einander zu kommunizieren. Dies sind selbstverständlich Wohltaten, über die tief nachgedacht werden muss. Denn die Propheten, die Allah uns im Quran als Beispiel gezeigt hat, waren Personen, die ihr Inneres ständig zu Allah wandten, die bei der Arbeit immer an Allah dachten und Ihm dankten. Allah teilt dies in der Saba' Sure folgendermaßen mit:
Heute ist Einkaufen für viele Menschen eine wichtige Beschäftigung. Manche Menschen laufen stundenlang, manchmal tagelang von einem Geschäft zum anderen, um bei Freunden mit Bekleidung Eindruck zu machen und können viel Geld für Kleidung ausgeben, die sie nur ein paar Mal in ihrem Leben tragen werden. Mit einer unstillbaren Leidenschaft kaufen sie neue Kleidungsstücke ein, obwohl ihr Kleiderschrank voll ist.
Heute ist Einkaufen für viele Menschen eine wichtige Beschäftigung. Manche Menschen laufen stundenlang, manchmal tagelang von einem Geschäft zum anderen, um bei Freunden mit Bekleidung Eindruck zu machen und können viel Geld für Kleidung ausgeben, die sie nur ein paar Mal in ihrem Leben tragen werden. Mit einer unstillbaren Leidenschaft kaufen sie neue Kleidungsstücke ein, obwohl ihr Kleiderschrank voll ist. Auf diese Weise erfüllt Einkaufen jenseits aller Bedarfsdeckung einen wichtigen Zweck in ihrem Leben. Manchen unwissenden Menschen ist es eigen, sich beim Einkaufen zu verlieren und Dinge zu kaufen, deren Kauf sie später meist bereuen.
Natürlich ist Einkaufen für jeden Menschen eine notwendige und sogar erfreuliche Tätigkeit. Der Fehler ist, dass die Menschen dabei das Jenseits vergessen und eine Leidenschaft für das Weltliche entwickeln. Sie bauen ihr ganzes Leben, ihr Denken und ihre Pläne darauf auf, und anstatt Wege zu suchen, auf denen sie die Zufriedenheit Allahs erreichen könnten, bemühen sie sich, mit kleinen Alltagsbeschäftigungen wie Einkaufen zufrieden zu sein.
Ein Mensch, der entsprechend der quranischen Moral lebt, bemüht sich jedoch wie überall, auch beim Einkaufen die von Allah geschaffene Schönheit und den verborgenen Sinn der Ereignisse zu sehen. Für ihn ist Einkaufen kein Zeitvertreib, sondern die Gelegenheit, notwendige Dinge zu erstehen. Einkaufen entfernt ihn auf keinen Fall von der Erfüllung seiner Dienerpflichten gegenüber Allah. Allah hat dies den Gläubigen so befohlen:
Ein Gläubiger, der zum Einkaufen in die Stadt geht, vergisst niemals folgendes: Allah hat für seine Diener zahlreiche Wohltaten erschaffen, unter diesen die verschiedensten Speisen und Kleidungsstücke. Allerdings finden die Menschen in manchen Ländern wegen Arbeitslosigkeit, Armut oder Auseinandersetzungen keine Nahrung. Schließlich gibt es auch in reichen Ländern Menschen, die aus Armut die Wohltaten nicht kaufen können. Dies ist alles unter Allahs Kontrolle und es beinhaltet verschiedene Weisheiten, wenn Allah die Menschen nach Seinem Wunsch mit Nahrung versorgt. Dies hat Allah im Quran folgendermaßen angezeigt:
Allah schafft für die Menschen die verschiedensten Prüfungsszenarien. Allerdings bedankt sich der Gläubige stets für das Erhaltene, egal in welcher Situation er sich befindet. Er merkt, dass er geprüft wird und dass diese Situation vorübergehend ist. Aus diesem Grunde verhält er sich immer so, dass Allah zufrieden ist. Für den Segen, der ihm zu Teil geworden ist, bedankt er sich bei Allah mit dem Herzen, der Stimme und mit seinem Verhalten. Das, was er erhalten hat, verwendet er für gute Taten. Falls Allah seine Ration kürzt und schmälert, verhält er sich auch hier geduldig und dankt Allah aufrichtig. Er weiß, dass er durch Armut geprüft wird und betet zu Allah, ihm Geduld zu geben. Der Gläubige ist unter allen Bedingungen mit Allah zufrieden und hofft, dass auch Er mit ihm zufrieden ist.
Menschen jedoch, die Sitten, Traditionen und Wertvorstellungen einer unwissenden Gesellschaft übernehmen, werden bei dem kleinsten Unbehagen undankbar. Dieses Verhalten tadelt Allah im Quran auf folgende Weise:
Es ist Allah, der auf der Welt zahllose Wohltaten erschaffen hat. Doch Menschen, die dies nicht bemerken, vergessen, dass ihnen Nahrung und Bekleidung nur mit Allahs Wunsch und Erlaubnis zukommen. Sie bedanken sich nie bei Allah und verhalten sich unter dem Einfluss egoistischer Wünsche und Absichten. Das einzige, an das sie beim Einkaufen denken, ist, mit welcher Kleidung sie bei ihren Freunden noch besser angeben können. Themen, die sie ständig beschäftigen sind die Mode des Jahres, welches die beliebteste Kleidung oder Farbe ist und wo die qualitativ hochwertigste, schönste und modischste Bekleidung verkauft wird. Sie denken ständig an den Besitz anderer Menschen oder sprechen darüber. Sie verlangen nach dem Besitz der anderen und können Armut nicht ertragen. Sie empfinden große Gier nach Besitz von Grund und Boden. Sie vergleichen ihr tägliches Brot mit dem der anderen, sind ungeduldig und undankbar, wenn sie glauben ungerecht behandelt zu werden. Das undankbare Verhalten der Menschen, die nicht zufrieden sind, mit dem was sie haben und die immer mehr wollen, hat uns Allah mit dem Vers "Dein Herr ist gewiss voll Güte gegenüber den Menschen, jedoch danken es die meisten Ihm nicht." (Sure 27:73 – an-Naml) mitgeteilt.
Ein Gläubiger jedoch, der die quranische Moral lebt und weiß, dass die Wohltaten in seinem Umfeld eine Gabe von Allah sind, legt Wert darauf, nicht unnötig Geld oder Zeit zu verschwenden. Er vermeidet es auf alle Fälle, beim Einkaufen zu verschwenden. Er verhält sich, wie Allah in dem Vers "… esst und trinkt, aber schweift nicht aus. Siehe, Er liebt die Ausschweifenden nicht." (Sure 7:31 – al-A'raf) mitgeteilt hat. Und er vergisst nicht, dass Allah die Verschwender und Prahler im Quran als "des Teufels Brüder" bezeichnete. (Sure 17:27 – al-Isra)
Ebenso wie es notwendig ist, von Verschwendung Abstand zu nehmen, ist es eine quranische Notwendigkeit, nicht zu geizen. Dies teilt Allah so mit: "Und diejenigen, welche beim Spenden weder verschwenderisch noch geizig sind, sondern die richtige Mitte dazwischen einhalten." (Sure 25:67 – al-Furqan)
Die Gläubigen wissen, dass ihnen ihr Körper für die kurze Zeit des Erdenlebens zur Verfügung gestellt wurde, und sie wissen ebenfalls, dass sie für dessen Pflege verantwortlich sind. Sie passen gut auf ihre Gesundheit auf.
Deshalb verwenden sie zwischen ihren täglichen Arbeiten Zeit auf Sport und Gymnastik und nehmen dieses Thema sehr ernst. Denn Sport hilft, den Körper zu stärken, dessen Widerstandskraft zu erhöhen und diesen harmonisch und gesund zu erhalten. Dies gibt Gelegenheit, zum Wohlgefallen Allahs noch mehr zu arbeiten und noch mehr gute Taten zu vollbringen.
Der Stoffwechsel des Menschen steht nicht still, sondern ist dafür geschaffen, mit der Bewegung Schritt zu halten. Heute ist bekannt, dass Sport Körper, Abwehrkräfte, Blutkreislauf, Atemwege und Verdauungssystem stärkt, den Körper mit größerer Widerstandskraft gegen Bakterien und Krankheiten ausstattet, das harmonische Arbeiten von Herz und Kreislauf gewährleistet, Muskeln, Gelenke und Bänder festigt, die Kondition erhöht und die Widerstandskraft stärkt, den Blutzucker ausgleicht, zu Abnahme von "schlechtem Cholesterin" und Zunahme von "gutem Cholesterin" führt und weiteren Nutzen hat.
Ein weiterer Grund für die Bemühungen der Gläubigen auf diesem Gebiet ist die Besonderheit der Körperkraft, auf die Allah im Quran die Aufmerksamkeit gelenkt hat. Dies ist zum Beispiel den Versen zu entnehmen, in denen Allah mit Prophet Moses sprach und diesen auserwählte, über den Menschen erhaben zu sein (Sure 7:144 – al-A'raf). In diesen Versen sind Schilderungen enthalten bezüglich der körperlichen Stärke seiner Heiligkeit. Außerdem wird in einem anderen Vers von der Körperkraft des Talut (Saul) berichtet, der als Stammesführer geschickt wurde.
Daneben gibt es noch einen weiteren Grund für die Gläubigen, Sport zu betreiben: Denn vom Gesichtspunkt der zu erzielenden Wirkung aus gesehen ist es für einen Gläubigen, der die Moral des Quran übermittelt, wichtig, körperlich kräftig und angenehm im Ansehen zu sein. Das ästhetische und Ehrfurcht einflößende Äußere eines Menschen hinterlässt schon am Beginn der Übermittlung einen positiven Eindruck auf die Menschen.
Aus diesem Grund bemühen sich die Gläubigen, stets über einen kräftigen und gesunden Körper zu verfügen und diesen zu schützen. Diesbezüglich sind sie niemals faul, energielos oder träge.
In dem Vers "Und die Dschinn und die Menschen habe Ich nur dazu erschaffen, dass sie Mir dienen. " (Sure 51:56 – adh-Dhariyat) teilt Allah mit.
Das Ziel der Erschaffung des Menschen ist also dessen Dienerschaft für unseren Herrn, den Schöpfer von Allem, so wie es im Quran mitgeteilt wurde. Deshalb ist das Beten zu Allah für diejenigen, die den Quran als Führer anerkennen, wichtiger als alles andere. Sie verwenden ihr kurzes, sechzig- oder siebzigjähriges Leben dafür, sich in ernsthafter Weise auf das Jenseits vorzubereiten und das Wohlgefallen Allahs zu erlangen. Diese Situation zeigt sich in jedem Moment ihres täglichen Lebens.
Der Gläubige weiß, dass das Leben der quranischen Moral nicht auf einen Teil des weltlichen Lebens, auf bestimmte Momente oder Phasen beschränkt ist, sondern dieses ganz umfasst. Die Befehle Allahs werden mit Sorgfalt ausgeführt, und um gute Taten zu vollbringen, werden geeignete Arbeiten durchgeführt. Er verbringt seine Zeit mit den Gebeten, die Allah im Quran festgelegt hat. Wenn er eine Arbeit beendet hat, beginnt er sofort die nächste. Wie Allah in dem Vers "Siehe, mein Gebet, mein Gottesdienst, mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten." (Sure 6:162 – al-An'am) mitgeteilt hat, ist er ständig mit schönen und guten Werken beschäftigt. Bei diesen Bemühungen gibt es keine Verkürzung, kein Warten und keine Grenze. Für einen Gläubigen ist die Beendigung einer Arbeit ein Zeichen, eine neue zu beginnen. Denn der Gläubige weiß, dass es notwendig ist, sich in jeder Sekunde, die ihm auf dieser Welt gegeben ist, um das Wohlgefallen Allahs zu bemühen und dass er im Jenseits Rechenschaft über jeden Moment ablegen muss, den er auf dieser Welt verbracht hat. Aus diesem Grund verbringt er, um das Wohlgefallen Allahs zu erreichen, jede Minute mit Arbeiten, von denen er glaubt, dass Allah sein Einverständnis erklärt. Allah befiehlt den Gläubigen im Quran folgendermaßen, sich in dieser Weise zu bemühen:
Die Tätigkeiten, die der Gläubige zu Allahs Zufriedenheit unternimmt, sind von Tag zu Tag ununterbrochen fortzusetzen. Dieser Zustand ist in dem Vers "Und das Bleibende, die guten Werke, erbringen bei deinem Herrn besseren Lohn und besseren Gewinn." (Sure 19:76 – Maryam) als eine Notwendigkeit festgelegt. Unser Herr hat in einem Vers mitgeteilt, dass die gewünschte Verhaltensform beim Gebet Stetigkeit ist.
Das Verhalten von unwissenden Menschen jedoch, die mit einer verderbten Logik losziehen, als wollten sie an dem Vorhandensein des Jenseits zweifeln, besteht darin, dass die manchmal nur einige Gebete absolvieren.
Manche Menschen bemühen sich sehr, die ihnen als einziges Ziel erscheinenden Wohltaten zu ergreifen. Sie tun alles, um reich zu sein, an Status zu gewinnen und für andere Interessen. Für das Glück "um einen winzigen Preis" (Sure 9:9 – at-Tauba), das sie für kurze Zeit greifen wollen, begeben sie sich in einen großen Wettlauf. Gläubige, die sich jedoch um Allahs Wohlgefallen und das Paradies bewerben, bemühen sich nur für Allah. Allah beschreibt diese Eigenart des Gläubigen im Quran folgendermaßen:
Ein Gläubiger, der sich den ganzen Tag um das Wohlgefallen Allahs bemüht, führt seine Gebete in höchstem Maße eifrig und begeistert aus. In allen Gedanken und bei allem Tun erinnert er sich an Allah. Er denkt tief über dessen Allmacht, Intelligenz, Wissen, Kunst und andere Eigenschaften nach. "... Und gedenke deines Herrn häufig, und preise Ihn am Abend und Morgen." (Sure 3:41 – Al-'Imran) "Und gedenke deines Herrn in deinem Herzen in Demut und Furcht und ohne laute Worte, am Abend wie am Morgen..." (Sure 7:205 – al-A'raf) Ein Gläubiger, der sich so verhält, ist stets glücklich und entspannt. Denn in dem Vers "... sollten die Herzen im Gedanken an Allah denn nicht in Frieden sein?" (Sure 13:28 – ar-Ra'd) berichtet Allah davon, dass der Gläubige nur Ruhe findet, wenn er sich Ihn ins Gedächtnis ruft.
Ein Gläubiger, der die quranische Moral zum Führer nimmt, legt großen Wert darauf, die Andachtsübungen auszuführen, wie fünf Mal beten, fasten und die Waschungen vorzunehmen, wie es Allah befohlen hat. So ist er zum Beispiel sehr genau beim Beten zur vorgeschriebenen Zeit. Er erlaubt keiner weltlichen Arbeit, das Gebet zu behindern. Das Gebet, das ihn jedes Mal näher zu Allah bringt, führt er immer mit Freude, Eifer und Demut aus.
Wenn er jedoch betet, ohne sich mit ganzer Seele Allah zuzuwenden, oder um anzugeben oder in der Sorge "Was die Leute wohl sagen?", dann kann er die Freude des Betens zu Allah nicht erleben. Beim Gebet denkt er nicht daran, sich in Gedanken Allah anzunähern. In seinen Gedanken ist er anstelle sich Allahs Namen ins Gedächtnis zu rufen und zu loben, mit Alltagsarbeiten beschäftigt. Allah warnt im Quran diejenigen, die auf diese Weise beten:
Diejenigen liegen falsch, die beten und glauben, etwas in Allahs Namen getan zu haben, ohne jedoch Allah zu fürchten, ohne an Ihn zu denken und ohne Seine Existenz und Nähe zu fühlen. Die Verhaltensweisen, die den Menschen zu Allah führen sind Aufrichtigkeit während des Betens, Gottesfurcht, Gehorsam und Demut, also strenge Frömmigkeit.
In dem vorliegenden Buch wird die verquere Gebetslogik der Unwissenden nicht ausführlich behandelt. Weitere Informationen hierzu sind unserem Buch Ehrenhafte Religion zu entnehmen.
Manche Menschen fassen den Begriff Gebet sehr eingeschränkt auf und glauben es sei ausreichend, wenn sie tagsüber einige Verordnungen Allahs ausführen. Dabei sind dem Quran entsprechend Gebetsübungen nicht nur auf Vorschriften beschränkt, die für die Person verpflichtend sind wie Beten, Fasten, Pilgerfahrt und Almosen.
Gebetsübung bedeutet Dienerschaft. Das heißt, dass alle Tätigkeiten, Aussagen, Bewegungen und Verhaltensweisen, die der Mensch als Diener Allahs macht, jeweils eine Gebetsübung sind. So wichtig und verpflichtend das Gebet für den Menschen auch ist, so ist den Ärger überwinden, schön zu sprechen, die Menschen warnen und nicht zu verdächtigen ebenso eine Gebetsübung. (Weiter Informationen siehe Harun Yahya, Vernachlässigte Verordnungen des Quran) Aus diesem Grund sind sowohl Gebetsübungen als auch moralische Vorschriften mit Sorgfalt und Bestimmtheit zu schützen und durchzuführen. Die wahren Gläubigen erweisen in jedem Moment ihres Lebens allen Vorschriften, die Allah im Quran mitteilt, das größte Maß an Aufmerksamkeit. Für die Gläubigen ist eine der wichtigsten Gebetsübungen des Tages die Botschaft des Qurans, also die Menschen auf den richtigen Weg zu leiten, Gutes zu empfehlen, vor Schlechtem sich zurück zu halten und zum Leben nach dem Quran einzuladen. Dies ist für die Gläubigen ein untrennbarer Teil ihres täglichen Lebens. Der Gläubige ist verpflichtet, zu jedem Zeitpunkt seines Lebens, mit Worten, Verhalten und Benehmen die Religion Allahs anderen Menschen nahezubringen und die quranische Moral zu repräsentieren. Überdies besteht diese Verpflichtung nicht nur gegenüber Menschen, die diese Religion nicht kennen. Der Gläubige bemüht sich auch gegenüber den Gläubigen seiner Umgebung, das beste Verhalten zu zeigen und ein Beispiel zu geben. Dies hat unser Herr in einem Vers folgendermaßen beschrieben:
Die Gläubigen benutzen alle Möglichkeiten, die Menschen zu einer guten Moral zu bekehren. Sie sollen diese über die Existenz Allahs belehren, über Seine Einheit, Seine Eigenschaften, über den Sinn menschlichen Daseins, über das gottgefällige Idealverhalten, über Benehmen und Lebensweise, sowie über die quranischen Begriffe von gut und schlecht, richtig und falsch, über das jüngste Gericht, das Paradies und die Hölle.
Im Gespräch zwischen den Gläubigen gibt es tatsächlich eine auf Gegenseitigkeit beruhende Mitteilung. Auch laden sie sich gegenseitig dazu ein, die quranischen Vorschriften Allahs durchzuführen und die Moral des Islam ohne Abstriche zu leben. Kurz, der Stil des Gläubigen ist die Mitteilung.
Die Gläubigen verfügen über mündliche und schriftliche Methoden der Mitteilung. Das weiteren benutzen sie die heute weit entwickelten Massenkommunikationsmittel. Um die Menschen zur Moral des Quran einzuladen, benutzt man Fernsehen, Radio, Buch, Zeitschrift, Zeitung und Brief.
Gläubige, die nach der quranischen Moral leben, bereiten sich, ebenso wie zur Überbringung der Botschaft, auch auf ein anderes Thema vor. Allah hat im Quran bedeutet, dass diejenigen, die auf Seinem Weg eine geistige Auseinandersetzung suchen, sich zuerst selbst auf diese Tätigkeit vorbereiten müssen.
Das erste, was der Gläubige vor der Überbringung der Botschaft zu tun hat, ist, sich selbst zu entwickeln. Er muss über alles Wissen verfügen, um die Religion Allahs erklären zu können. Er muss sich also sowohl aus geistiger Sicht wie auch aus der Sicht des Wissens selbst entwickeln. Es ist notwendig, Übungen zum treffsicheren, überzeugenden, zufrieden stellenden, wirkungsvollen und weisen Sprechen und Schreiben abzuhalten. Die wichtigsten Vorbereitungen des Muslims bestehen darin, die quranischen Verse gut zu beherrschen und die Sunnah unseres Propheten zu begreifen. Diese Vorbereitungen und Arbeiten nehmen einen bestimmten Teil des täglichen Lebens des Gläubigen ein.
Für alle Menschen, die über die Schöpfung der Nacht nachdenken, ergeben sich Weisheiten. Unser Herr hat mit dem Vers "Und ein Zeichen ist ihnen die Nacht: Wir ziehen das Tageslicht von ihr fort und, siehe, da sind sie in Finsternis getaucht.quot; (Sure 36:37 – Ya Sin) den Menschen diese Tatsache mitgeteilt.
Eine der angesprochenen Weisheiten ist in dem langsamen Verschwinden der Sonne und dem zunehmenden Dunkelwerden des Himmels verborgen. Dank dem langsamen Übergang gewöhnen sich die Lebewesen leicht an den Licht- und Wärmeunterschied zwischen Tag und Nacht und erleiden wegen dieses Unterschiedes keinen Schaden. Allah, der über außerordentliches Wissen und Allmacht verfügt, hat sich auf diese Weise seiner Diener und aller Lebewesen erbarmt. Von dieser Wohltat profitieren auch Menschen, die nicht ein einziges Mal in ihrem Leben darüber nachgedacht haben.
Wenn ein Mensch, der die quranische Moral verinnerlicht hat, darüber nachdenkt, dann sieht er einen weiteren Beweis für die Tatsache, die Allah in dem Vers "… Er ja ist der barmherzigste der Erbarmer." (Sure 12:92 – Yusuf) mitgeteilt hat. Zweifellos ist die unablässige Abfolge von Tag und Nacht eine der zahllosen Wohltaten, die Allah für die Menschen erschaffen hat. Damit die Menschen dies begreifen können, hat unser Herr im Quran die Aufmerksamkeit auf folgendes gelenkt:
Die Bedingungen, Gleichgewichte und Systeme, die der Grund für das Vorhandensein von Tag und Nacht sind, hat Allah erschaffen. Wenn Allah es wünscht, kann Er dauernd Nacht oder dauernd Tag erschaffen. Allerdings ist dies nicht gut für die Lebewesen. Falls eine solche Situation eintritt, endet das Leben auf der Erde. Zweifellos hat Allah Tag und Nacht in einer fehlerlosen Ordnung erschaffen, um allen Lebewesen ein Umfeld zu bieten, in dem sie leben können. Dies ist ein Zeichen Seiner endlosen Güte und Seines Erbarmens. Im folgenden Vers fordert unser Herr:
Es sind jedoch nur die Denkenden, die die Weisheit hinter der Abfolge von Tag und Nacht erkennen, es sind die, die Allah fürchten und vor Ihm auf der Hut sind, die Denkenden und jene, die die quranische Moral leben. Diese Tatsache teilt Allah in Seinen Versen auf folgende Weise mit:
Im Wechsel der Nacht und des Tages und in allem, was Allah in den Himmeln und auf der Erde erschaffen hat, sind wahrlich Zeichen für gottesfürchtige Leute. (Sure 10:6 – Yunus)
Siehe, in der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Wechsel der Nacht und des Tages und in den Schiffen, welche das Meer durcheilen mit dem, was den Menschen nützt, und in dem was Allah vom Himmel an Wasser niedersendet, womit er die Erde nach ihrem Tode belebt, und was Er an allerlei Getier auf ihr verbreitet, und in dem Wechsel der Winde und der Wolken, die dem Himmel und der Erde dienen - wahrlich, in all dem sind Zeichen für Leute von Verstand! (Sure 2:164 – al-Baqara)
Allah hat den menschlichen Stoffwechsel so erschaffen, dass der Mensch nachts schläft und sich ausruht und dies so in den Versen mitgeteilt:
Allah ist es, der für euch die Nacht gemacht hat, damit ihr darin Ruhe findet, und den Tag zum Sehen. Siehe, Allah ist wahrlich voll Gnade gegen den Menschen, jedoch danken die meisten Menschen nicht (dafür). (Sure 40:61 – Ghafir)
Neben der Ruhezeit verfügt die Nacht noch über eine weitere Besonderheit. Eine der Wohltaten der Schöpfung der Nacht ist darin zu sehen, dass die Stunden, in denen Stille und Ruhe die Welt beherrschen, die ergiebigsten Stunden für Gebete sind. Allah hat im Quran folgendermaßen mitgeteilt, dass die Nachtstunden - gemessen am lebhaften Tag - besser geeignet sind zum Nachdenken, Lesen und zum Gebet:
Nachts kann man tief über die Schöpfungsbeweise Allahs nachdenken, den Quran lesen, und sich leichter auf Gebetsübungen konzentrieren. Der Gläubige, der sich dessen bewusst ist, verbringt die Nacht nicht gänzlich mit Ruhen oder Schlafen. Er betet aus tiefstem Herzen für seine Bedürfnisse, seine Fehler und Mängel zu Allah. Er bewertet den vergangenen Tag. Er betrachtet noch einmal die Fehler, die er begangen hat, bereut diese und bittet um Vergebung. Er verbringt seine Zeit in gottgefälliger Weise. Er ruft sich Ihn in Erinnerung und nähert sich Ihm an. Er denkt nach über Allahs Existenz und Erhabenheit, über Zeichen Gottes, die außerordentliche Ordnung des Universums, die Lebewesen auf der Erde, deren fehlerlosen Bau, über die Wohltaten, die Allah erschaffen hat, das Paradies, die Hölle und die Unendlichkeit. Das Verhalten eines Gläubigen, der einen Teil der Nacht für Gebete reserviert, lobt Allah in den Versen so:
Sie erheben sich vom Nachtlager, um ihren Herrn in Furcht und Verlangen anzurufen... (Sure 32:16 – al-Sadschda)
Ist etwa der, welcher die Stunden der Nacht in Andacht verbringt, sich niederwerfend oder stehend, auf das Jenseits achtend und auf seines Herrn Barmherzigkeit hoffend,... Sprich: "Sind etwa diejenigen, welche wissen, und jene, welche nicht wissen, einander gleich?" Nur die Verständigen lassen sich warnen. (Sure 39:9 – az-Zumar)
Auf diese Weise erfüllen die Gläubigen, die einen Teil der Nacht im Gebet, mit Rezitation und Gebetsübungen verbringen, ein Vorbild unseres Propheten. In einem Vers wird davon folgendermaßen gesprochen:
In den Überlieferungen wird berichtet, dass unser Prophet Allah um eine anständige Moral und guten Charakter gebeten hat und in seinen Gebeten folgendermaßen bat:
Eines ist aber dennoch nicht zu vergessen: Der Schlaf ist dem Tode ähnlich und wenn Allah es wünscht, wird der Mensch nicht mehr aufwachen. Deshalb sind die letzten Minuten vor dem Schlafen immer eine letzte Gelegenheit für den Menschen, um Vergebung zu bitten. Allah teilt den Menschen die Tatsache in der az-Zumar Sure folgendermaßen mit.
Der Gläubige, der die quranische Moral lebt, kennt den Wert dieser ihm vielleicht zum letzten Mal erteilten Gelegenheit. Indem er sich diese Tatsache vor Augen hält, lenkt er sein Denken zu Allah, bittet um Vergebung für seine Sünden und erbittet von Allah Hilfe in allen Bereichen und betet nur zu Allah.