Weisheitszahnprobleme entstehen aus den heutigen Ernährungsgewohnheiten und nicht dadurch dass sie verkümmerte Organe sind.
Ein weiterer Punkt, bei dem die Evolutionstheorie in die Irre führt, ist die Behauptung über "verkümmerte Organe". Darwinisten behaupten, die Organe mancher Lebewesen verlören im Lauf der Zeit ihre Funktion und bildeten sich zurück. Indem sie an diesem Punkt ansetzen, versuchen sie die Botschaft zu vermitteln, "Wenn ein lebender Organismus tatsächlich erschaffen worden wäre, dann besäße er keine funktionslosen Organe".
Anfang des 20. Jahrhunderts war in darwinistischen Publikationen zu lesen, der menschliche Körper verfüge über fast einhundert Organe, die keinem besonderen Zweck mehr dienten, einschließlich des Blinddarms, des Steißbeins, der Gaumenmandeln, der Zirbeldrüse, der Ohrmuschel, der Thymusdrüse und der Weisheitszähne. In den darauf folgenden Jahrzehnten machte die Medizin jedoch enorme Fortschritte. Die Kenntnis der Organe und des menschlichen Körpers wuchs, und man sah, dass die angeblich verkümmerten Organe sehr wohl wichtige Funktionen für den Organismus ausübten. Die von den Darwinisten aufgestellte lange Liste wurde kürzer und kürzer. Man entdeckte, dass die Thymusdrüse wichtige Stoffe für das Immunsystem produziert und das die Mandeln bestimmte Hormone erzeugen. Es wurde auch klar, dass das Steißbein die Beckenknochen verstärkt und dass die Ohrmuscheln bei der Ortsbestimmung der Quelle von Geräuschen helfen. Kurz, es stellte sich heraus, dass Ignoranz die einzige Grundlage der Theorie der "verkümmerten Organe" war.
Einige Darwinisten versuchen trotzdem immer noch, dieses Pseudoargument zu benutzen. Auch wenn die medizinische Wissenschaft längst bewiesen hat, dass nahezu alle von den Darwinisten als "verkümmert" bezeichneten Organe ihren Zweck erfüllen, kreisen darwinistische Spekulationen immer noch um das eine oder andere.
Die bemerkenswerteste davon ist die über die Weisheitszähne. Die Behauptung, diese Zähne hätten inzwischen jede Bestimmung verloren, taucht immer noch in darwinistischen Quellen auf. Als Beweis dafür wird angegeben, diese Zähne bereiteten vielen Menschen große Probleme und die Fähigkeit zum Kauen sei nicht beeinträchtigt, wenn sie chirurgisch entfernt würden.
Viele Zahnärzte, beeinflusst durch die Behauptung von Darwinisten, Weisheitszähne seien überflüssig, extrahieren sie routinemäßig und unternehmen nicht dieselben Anstrengungen wie bei anderen Zähnen.53 Forschungen der vergangenen Jahre haben jedoch ergeben, dass Weisheitszähne für das Kauen dieselbe Funktion haben wie andere Zähne auch. Studien haben ausserdem ergeben, dass die Sorge, Weisheitszähne könnten die Position der anderen Zähne im Mund beeinträchtigen, völlig unbegründet ist.54 Die Kritik der Wissenschaft richtet sich nun gegen die vorschnelle Extraktion von Weisheitszähnen und fordert, Probleme mit diesen Zähnen anders zu lösen.55 Inzwischen herrscht Übereinstimmung darin, dass es keinen Grund gibt, zu glauben, sie erfüllten keinen sinnvollen Zweck.
Warum aber verursachen Weisheitszähne vielen Menschen ernsthafte Probleme? Wissenschaftler, die sich damit befasst haben, entdeckten, dass Probleme mit Weisheitszähnen in bestimmter Weise bei verschiedenen Generationen auftauchten. Heute weiß man, dass das Problem in vorindustriellen Gesellschaften selten auftrat. Es hat sich herausgestellt, dass der in den vergangenen 100 Jahren passierte Wechsel von festeren Nahrungsmitteln zu weicheren negative Auswirkungen auf die Entwicklung des menschlichen Kiefers hatte. Man erkannte, dass die meisten Weisheitszahnprobleme das Resultat von Kieferentwicklungsanomalien sind, die man auf Ernährungsgewohnheiten zurückführen kann.
Die Ernährungsgewohnheiten einer Gesellschaft haben auch Auswirkungen auf alle anderen Zähne. Zum Beispiel erhöht der steigende Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln die Zahl der Kariespatienten. Trotzdem glauben wir deswegen nicht, dass alle unsere Zähne sich zurückbilden. Dasselbe gilt auch für die Weisheitszähne. Probleme damit sind in unseren Ernährungsgewohnheiten begründet, und nicht in einer evolutiven Rückbildung.