Gott hat den Propheten Hud (a.s) zum Volk von Ad entsandt. Nachdem er seinem Volk mitgeteilt hatte, dass er ein vertrauenswürdiger Gesandter Gottes sei und dass er keinen Lohn für seine Verkündigung verlangte, forderte er die Menschen auf, Gott zu fürchten.
Während seiner Verkündigung wurde er auch wie die anderen Propheten auf unterschiedliche Weise verleumdet. Beispielsweise behauptete sein Volk, dass an ihm Falschheit sei. Gegen diese hässlichen Beschuldigungen antwortete Hud (a.s) seinem Volk mit moralischer Überlegenheit und einer sehr vernünftigen und gütigen Haltung:
Er sprach: “O mein Volk! An mir ist keine Torheit, sondern ich bin ein Gesandter vom Herrn der Welten. Ich bestelle euch die Botschaft meines Herrn, und ich bin euch ein treuer Berater.” (Sure 7:67, 68 – al-A’raf)
Der Prophet Hud betonte, er wolle keinen
Lohn für die Verbreitung der Botschaft
O mein Volk! Ich verlange dafür keinen Lohn von euch. Seht, mein Lohn ist bei Dem, Der mich erschuf. Begreift ihr denn nicht? (Sure 11:51 – Hud)
Und ich verlange dafür keinen Lohn von euch; mein Lohn ist allein bei dem Herrn der Welten. (Sure 26:127 – asch-Schu’ara’)
Am Leben aller Gesandten Gottes können wir sehen, dass es ein wichtiges Merkmal eines Gläubigen ist, ein ganzes Leben lang den Menschen die Offenbarung Gottes zu übermitteln und dafür keinen Lohn zu verlangen. Ganz gleich, in welcher Epoche ein Gläubiger lebt, oder mit wem er zusammen ist, er ist immer dafür verantwortlich, die Menschen zu der Moral aufzufordern, die Gott gefällt und sie an den immer näher kommenden Tag des Gerichts zu erinnern. Dafür verlangt er von niemandem einen Lohn, er will diese Aufgabe nur auf das Beste erfüllen und Gottes Wohlgefallen erwerben.
Während er die Menschen zur Anbetung Gottes aufrief,
warnte er sie vor schmerzlicher Strafe
Wie die anderen Gesandten forderte Hud (a.s) sein Volk auf, zu Gotte allein zu beten, und er sagte, er fürchte Strafe, falls es dies nicht beherzige:
Gedenke auch des Bruders der Ad, als er sein Volk bei den Sanddünen warnte - schon vor Ihm, aber auch nach ihm gab es Warner -: “Dient allein Gott! Ich befürchte für euch wirklich das Strafgericht eines gewaltigen Tages!” (Sure 46:21 – al-Ahqaf)
Er erinnerte auch daran, dass die Dinge, die sie in dieser Welt für wertvoll hielten, vergänglicher Natur seien:
Baut ihr euch aus Frivolität auf jedem Hügel ein Denkmal und errichtet Prachtbauten, als wolltet ihr unsterblich werden? (Sure 26:128, 129 – asch-Schu’ara’)
Dann sagte er, sie sollten Gott fürchten, Seine Gebote befolgen und andere nicht unterdrücken. Auch warnte er sie vor der Strafe, falls sie dem zuwider handelten:
“Und wenn immer ihr zupackt, seid ihr maßlos grausam und gewaltsam. So fürchtet Gott und gehorcht mir! Und fürchtet Den, Der euch reichlich mit all dem versorgte, was euch wohlbekannt ist, euch reichlich versorgte, was euch wohlbekannt ist, euch reichlich versorgte mit Viehherden und Kindern und Gärten und Quellen. Seht, ich fürchte für euch die Strafe eines gewaltigen Tages.” (Sure 26:130-135 – asch-Schu’ara’)
Hud (a.s) erinnerte sein Volk an Gottes Segnungen
Gottes Segnungen sind zu zahlreich, als dass wir sie aufzählen könnten, wie bei der 18. Vers der Sure an-Nahl mitgeteilt wurde. Viele Menschen jedoch erinnern sich nicht daran, dass es Gott ist, Der diese Segnungen gibt und dass sie Ihm dafür dankbar sein sollten. Sie denken auch nicht daran, dass Gott ihnen jederzeit alles wegnehmen kann, wenn Er will. Aus diesem Grund erinnern die Gesandten Gottes die Völker immer daran, sich zu Gott zu wenden, dass alles, was sie besitzen, eine Segnung Gottes ist und dass sie Ihm für diese Segnungen dankbar sein sollten. Auch Hud (a.s) erinnerte sein Volk an die Segnungen, die Gott ihm gegeben hatte und er rief dazu auf, Gott zu fürchten:
“Wundert ihr euch etwa, dass eine Mahnung von euerem Herrn zu euch kommt, durch einen Mann aus euerer Mitte, damit er euch warne? Und bedenkt, dass Er euch als Nachfolger des Volkes von Noah eingesetzt hat und euere Macht vergrößerte. Darum gedenkt der Wohltaten Gottes, damit es euch wohl ergehe.” (Sure 7:69 – al-A’raf)
Hud (a.s) forderte sein Volk auch auf, von Gott Vergebung zu erbitten. Er sagte, Gott würde seine Segnungen noch verstärken, falls die Menschen bereuten und bei Ihm Zuflucht suchten.
“O mein Volk! Bittet euren Herrn um Verzeihung für euch. Dann wendet euch reuevoll zu Ihm. Er wird auf euch Regengüsse vom Himmel herabsenden und wird eure Kraft mit (noch mehr) Kraft mehren. Und wendet euch nicht in Sünde ab!” (Sure 11:52 – Hud)
Hud (a.s) warnte sein Volk vor der Unwissenheit
Der Begriff „Unwissenheit“ wird im Quran benutzt, um die Menschen zu beschreiben, die die Religion nicht kennen und weit von der Religion entfernt leben. Beispielsweise, kann jemand eine gute Ausbildung haben, doch wenn er Gott nicht erkennt, wenn er Gottes Buch nicht kennt und diesem Buch nicht folgt, dann ist er gemäß dem Quran „unwissend“. Ein Mensch kann über viele Dinge eine reiche Kenntnis haben, doch wenn er nicht darüber nachdenkt, wer er ist und wieso er erschaffen wurde, wenn er nicht erkennt, Wer ihn erschaffen hat und aus diesem Grund nicht tut, was Gott von ihm verlangt, dann ist er unter den Unwissenden.
Wenn man diese Menschen fragt, sagen sie meistens, dass sie der Religion folgen. Doch die Religion, die sie meinen, ist nichts anderes als die Religion der Unwissenden, die sie von ihren Vorfahren ererbt und in ihrer Umgebung gesehen haben. Diese Religion hat mit dem Buch Gottes nichts zu tun.
Wie Gott in den Erzählungen des Quran erwähnt hat, haben die Gesandten im Lauf der Geschichte den unwissenden Gesellschaften die wahre Religion verkündet. Doch obwohl ihre Seelen überzeugt waren, haben sie sie wegen ihrer Unwissenheit in Böswilligkeit und Hochmut verleugnet. Trotz aller Warnungen haben sie – mit Ausnahme weniger - ihre abergläubische Religion weiter verteidigt.
Auch das Volk Hud’s (a.s) weigerte sich, aus ihrem Stadium der Unwissenheit herauszutreten und dem Gesandten zu gehorchen.
Er sagte: “Das Wissen (davon) ist allein bei Gott. Ich richte euch nur das aus, womit ich gesandt bin. Jedoch sehe ich, dass ihr ein ahnungsloses Volk seid!” (Sure 46:23 – al – Ahqaf)
Hud (a.s) machte den Ungläubigen in seinem Volk klar,
dass er sich vor ihnen nicht fürchte, sondern auf Gott vertraue
Trotz seines Drängens hat sich das Volk Hud (a.s) widersetzt. Es folgte nicht dem Weg, zu dem der Prophet aufgerufen hatte. Wie alle anderen Ungläubigen im Laufe der Geschichte, haben auch diese Menschen von ihrem Propheten ein Wunder erwartet und ihm gesagt, dass sie sonst nicht glauben würden:
Sie sprachen: “O Hud! Du kamst nicht mit einem deutlichen Wunder zu uns. Und wir wollen unsere Götter nicht auf dein Wort hin verlassen. Wir glauben dir nicht.” (Sure 11:53 – Hud)
Hud (a.s) sagte daraufhin, er beteilige sich nicht daran, wenn sie Gott Götzen beigesellten und er fürchte sich nicht vor ihren Verschwörungen:
... Er sprach: “Siehe, ich nehme Gott zum Zeugen, und bezeugt auch ihr, dass ich nichts mit den Götzen zu schaffen habe, die ihr Ihm zur Seite setzt. So macht halt allemsamt euere Pläne gegen mich, und gebt mir keinen Aufschub.” (Sure 11:54, 55 – Hud)
Hud (a.s) war ein Prophet Gottes, und ihm war vollständig bewusst, dass Gott alle Dinge erschaffen hat und dass Er Seine aufrichtigen Diener verteidigt. Er war sicher, alle gegen ihn gerichteten Unternehmungen würden fehlschlagen und er drückte sein Gottvertrauen so aus:
"Siehe, ich vertraue auf Gott, meinen Herrn und eueren Herrn. Kein Lebewesen gibt es auf Erden, das Er nicht am Schopf erfasst. Siehe, meines Herren Weg ist gerade." (Sure 11:56 – Hud)