Ameisen leben in Kolonien, und unter ihnen herrscht eine perfekte Arbeitsteilung. Betrachten wir diese Tiere genauer, so wird ein äußerst interessantes Sozialverhalten erkennbar. Wir können außerdem feststellen, daß Solidarität und Opferbereitschaft bei ihnen viel ausgeprägter sind, als beim Menschen. Das interessanteste aber ist, daß sie im Gegensatz zum Menschen den Unterschied zwischen arm und reich nicht kennen, und auch die in unseren Gesellschaften zu beobachtenden Machtkämpfe gibt es nicht.
Viele Wissenschaftler, die sich jahrelang mit intensiven Forschungen über Ameisen befaßt haben, waren nicht in der Lage, deren fortschrittliches Sozialverhalten zu erklären. Dr. Caryle P. Haskins, Präsident des Carnegie Instituts in Washington, sagt dazu folgendes:
Selbst nach 60 Jahren des Studiums der Ameisen erstaunt mich nach wie vor, wie hochentwickelt und differenziert ihr Sozialverhalten ist… So liefern uns die Ameisen ein wunderschönes Modell zum Studium der Wurzeln tierischen Verhaltens. (National Geographic, Band 165, Nr.6, S. 775)
Population und Lebensraum mancher Ameisenkolonien sind so riesig, daß man unmöglich erklären kann, wie sie darin eine perfekte Ordnung aufrecht erhalten. Es ist daher schwer, Dr. Haskins zu widersprechen.
Ein Beispiel für eine dieser extrem großen Kolonien ist die Ameisen-Art Formica Yessensis, die an der Ishikari-Küste der japanischen Insel Hokkaido lebt. Diese Ameisen leben in 45000 miteinander verbundenen Nestern auf einem Gebiet von 2,7 Quadratkilometern. Diese Super-Kolonie beherbergt weit über eine Million Königinnen und 306 Millionen Arbeiterinnen. (Bert Hölldobler-Edward O. Wilson, The Ants, Harvard University Press, 1990, S. 1) Die Forscher haben entdeckt, daß alle Produktionsmittel und alle Nahrung auf einem hohen Organisationsniveau innerhalb der Kolonie verteilt werden.
Es ist sehr schwer zu erklären, wie die Ameisen diese Ordnung problemlos aufrecht erhalten, angesichts des enormen Gebietes, in dem sie leben. Wir dürfen nicht vergessen, daß menschliche Gesellschaften diverse Sicherheitskräfte benötigen, um Recht und soziale Ordnung zu bewahren, selbst in zivilisierten Ländern mit geringer Bevölkerungsdichte; und es gibt Führungs- und Verwaltungspersonal, um diese Kräfte einzusetzen. Trotzdem ist es manchmal nicht möglich, die Ordnung problemlos aufrecht zu erhalten.
In Ameisenkolonien jedoch braucht es keine Polizei, Gendarmerie oder Wachdienste. Die Pflicht der Königinnen besteht ausschließlich in der Erhaltung der Art, nicht etwa in der Führung der Kolonie; Ameisen haben keinen Herrscher oder Führer. So gibt es auch keine auf einer Kommandostruktur basierende Hierarchie unter den Ameisen.
Wer aber ist es dann, Der diese Ordnung etabliert hat und für deren Kontinuität sorgt?
Die Tatsache, daß Ameisen in einer solch umfangreichen, perfekten Ordnung leben, beweist, daß sie aufgrund der Inspiration eines "Supervisors" handeln. Der folgende Quranvers bestätigt, daß Gott der Schöpfer und Beherrscher aller Dinge ist und daß jede lebende Kreatur aufgrund Seiner Inspiration handelt.
Siehe, ich vertraue auf Allah, meinen Herrn und euren Herrn.
Kein Lebewesen gibt es auf Erden, das Er nicht am Schopf erfaßt.
Siehe, der Weg meines Herrn ist gerade. (Sure 11:56 - Hud)